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NH - LtCmdr Sawley/Cr Altair - TEC/SCI - ULog1/1- 15284.1494

Verfasst: Mi 25. Jun 2014, 14:11
von Dem
NH - LtCmdr Sawley/Cr Altair - TEC/SCI - ULog1/1 - 15284.1494

Personen: Cr. Altair, LtCmdr. Dem Sawley, SCPO Jade (erwähnt)

Wörter:
Altair: 1.041
Dem: 933

Ich genoss die ruhige Atmosphäre, die heute im Quarks herrschte, so konnte ich mich vollkommen auf Holiday und Lukez konzentrieren. Wir saßen ausnahmsweise nicht an meinem Stammplatz, den ich sonst so gut wie immer verteidigte. Doch etwas war heute wirklich anders mit mir. Nicht nur die Umgebung im Quarks, auch ich hatte heute eine andere Art. In Uniform gekleidet, frisch rasiert, Bart gestutzt, Haare ordentlich zusammengebunden, man könnte meinen ich wäre ein Mensch.
Ich hatte mich wieder in meine Dozentenstelle eingefunden, das ging recht schnell, da ich ja doch nicht sonderlich viel zu tun hatte. Fast schon langweilig nach der ganzen Sache auf der Galatea.

Es war schön zu sehen, dass Holiday wieder gut drauf war und auf die Neuigkeit, dass die Crew der Prophecy wieder zurück war, reagierte sie sehr aufgeregt und man konnte ihr die Freude auf ein Wiedersehen mit Lucillie in den Augen ablesen. Auch Lukez packte die Vorfreude.

Ich merkte im Laufe des Essens wie nervös sie beide wurden, vielleicht hätte ich mit diesen Informationen warten sollen, bis wir gegessen hatten, aber dann hätte ich auch das richtige Timing verpasst.

„Auf Wiedersehen, Onkel Dem.“, sagte Lukez zum Abschied und ich blickte erstaunt zwischen Holiday und dem kleinen Wirbelwind, wie sie ihn gerne nannte, hin und her. Hatte er mich gerade tatsächlich Onkel Dem genannt? Ich war verblüfft, denn ich kannte die beiden eigentlich noch gar nicht so lange und es war mir nie so vorgekommen, dass wir uns so nahe gekommen waren, dass mich der Kleine schon Onkel nannte. Erst jetzt kam mir in den Sinn, dass ich in Holiday tatsächlich eine Freundin gefunden hatte. Als letztes gab ich dem Kleinen noch eine Aufgabe, damit er sich damit beschäftigen konnte.

Als ich wieder auf die Promenade trat, lief eine Gestalt an mir vorbei, die ich gehofft hatte zu vergessen. Ein menschlich aussehendes Wesen, das, wie ich wusste, doch ein anderes war. Es trug die blaue Uniform eines Crewman. ‚Q!‘ Wie ich gehofft hatte dieses Gesicht zu vergessen. Was machte der hier? Ich beschloss ihm zu folgen.



Lang war es her, dass ich meine Projekte weiter verfolgen konnte. Zwar war das Projekt „Minisingularität“ mit Ensign Wolkov eine nette Ablenkung, aber es galt immer noch die primitiven Rassen mit ihrer rückständigen Art der Fortpflanzung zu erforschen. Dafür benötigte ich aber ein neues Studienobjekt. Schließlich war Odria irgendwie spurlos verschwunden. Doch wo sollte die Suche losgehen? Ich dachte kurz nach und kam dann zum Schluss, dass die hiesigen Bars der perfekte Ort waren. Wo sonst gingen die meisten Wesen hin um sich nach der Arbeit zu erholen? Zu dem gab es dort auch bewusstseinsverändernde Getränke, die sicherlich auch hilfreich sein könnten.
Also auf zur nächsten Spielunke.

Im Quarks angekommen sah ich eine Menge potentieller Subjekte. Doch welche war ideal dafür? Vielleicht diese romulanisch angehauchte Frau mit schwarzen Haaren und grünen Strähnchen? Ihrem Äußeren nach war sie auch schon im fortpflanzungsfähigen Alter und die Zeit schien ihr Äußeres noch nicht stark zugesetzt zu haben. Das waren gute Kriterien.
Aber vielleicht auch die Rothaarige ein Tisch weiter. Bei ihr schien der Alkohol auch schon die ersten Hemmschwellen überwunden zu haben. Zu dem war sie auch in einem akzeptablen Alter und machte sich gerade auf den Weg. Wenn ich meine Karten richtig ausspielen würde wäre sie bestimmt offen für ein paar Paarungsriten. Doch bevor ich die Bar verlies organisierte ich mir erstmal einen Drink zum mitnehmen.

In gebührendem Abstand folgte ich ihr und wartete auf den perfekten Moment um sie anzusprechen. Dies sollte nach Möglichkeit ein wenig Absatz stattfinden. Am besten war es in der Nähe der Quartiere. Ich könnte mir ihr kollidieren während sie ihr Zimmer aufschloss und ‚aus Versehen‘ meinen Drink über sie ergießen. Mir gefiel der Plan.



Endlich erreichten wir die Quartiere und ich begann Stück für Stück die Distanz zwischen uns zu verringern. Die Rothaarige hingegen begann ihre Geschwindigkeit zu verringern und blieb dann abrupt stehen. Dummerweise konnte ich nun nicht mehr rechtzeitig stehen bleiben und krachte mit ihr zusammen. Gleichzeitig löste sich mein Getränk und verteilte sich über uns. Beide krachten wir zu Boden. Schnell rappelte ich mich wieder auf und Entschuldigte mich bei Ihr. Höflich hielt ich ihr meine Hand zum Aufstehen hin. Geistig hingegen betrachtete ich ihren Körper, der nun durch die Teilweise nasse Kleidung noch mehr zur Geltung kam.
Ein wenig verwirrt durch den Alkohol packte sie meine Hand und ließ sich von mir hochziehen, dabei vollführte ich eine kleine Drehung um direkt vor ihrer Zimmertür zu stehen.
Doch bevor ich meinen Plan weiter ausführen konnte entdeckte ich etwas im Augenwinkel. Sofort fixierte ich den Punkt und erkannte eine Person die ich schon irgendwo mal gesehen hatte. Aber wo?



Er hatte mich entdeckt, so ein Mist. Was wollte er denn überhaupt von dieser Frau, der er gefolgt ist? Hier bei den Quartieren war es sowieso schwierig gewesen unauffällig zu bleiben und jetzt war meine Tarnung aufgeflogen. Jetzt war alles egal, ich konnte mich auch zu erkennen geben.
„Was machen Sie hier?“, fragte ich direkt und ließ ein wenig die Wut in meiner Stimme mitklingen, welche sich in mir aufgebaut hatte. Ich hatte wirklich gehofft dieses Gesicht nicht mehr sehen zu müssen. Der Q schaute mich nur verständnislos an und schien zu überlegen. War er wirklich so arrogant, dass er mich vergessen hatte?
„Ich bringe diese Frau nach Hause.“, sagte er und drehte sich um. Die rothaarige Frau war allerdings schon in ihrem Quartier verschwunden, ohne auch nur geringstes Interesse an dem Mann vor mir zu zeigen. Ich wartete darauf, dass er mit den Finger schnippte und die Frau direkt vor ihm stand, am besten nackt. Doch nichts dergleichen geschah, er hob nur kurz die Hand und ließ sie wieder sinken.

Ich packte ihn am Kragen und drückte ihn gegen die Wand. „Ich frage noch einmal, Q. Was machen Sie hier?“ Als ich den Namen seiner Spezies erwähnt hatte, riss er seine Augen vor Erstaunen auf. War er etwa inkognito unterwegs? Und warum dann die Uniform eines Crewman und nicht eines Captains oder gar Admirals?
„Kenne ich Sie?“, fragte er allen Ernstes. Ich traute meinen Ohren nicht.
„Wirklich?“, gab ich zynisch von mir. „Du kannst dich nicht mehr an mich erinnern, Q?“ Höhnisch lachte ich. „Das ist ja mal wieder typisch.“ Oh Gott, das klang so als hätten wir einst das Bett geteilt und er wäre „nur mal schnell Zigaretten holen gegangen“ oder so.

„Okay, eine kleine Erinnerungsstütze. Dem Sawley. Tamara Sawley. Zeitreise. Achtzehn Jahre meines Lebens wurde ich in die Vergangenheit versetzt. Von Dir!“, zischte ich, als ich das omnipotente Wesen fester an die Wand drückte. Was war nur mit diesem Q los?



‚ Dem Sawley‘, ‚Dem Sawley‘ ,dachte ich doch irgendwie fehlte mir noch der Bezug. In meiner ewigen Zeit als Q hatte ich viele Begegnungen und nicht jede Person war es wert sich an sie zu erinnern. Zu dem durfte er nicht meine Tarnung auffliegen lassen: „Es tut mir Leid… ähh… Commander, aber sie müssen mich mit jemand anderen verwechseln. Ich bin Crewman Altair und arb…“
Er schien mir nicht zu glauben, den stieß mich nun zur anderen Seite an die Wand. Am liebsten würde ich diesen Wurm vernichten. Er schrie mich an: „Keine Spielchen mehr Q!!!“
Es war schwer die aufkeimende Wut zu unterdrücken, aber ich musste es. Meine wahre Identität musste geheim bleiben.
„Sir, ich bitte sie mich los zu lassen, ansonsten zwingen sie mich den Sicherheitsdienst zu rufen“
„Blödsinn.“ ,antwortete der Commander aufgebracht.
Ich musste ihn irgendwie überzeugen, dass ich kein Q war, aber wie? Logische Argumentationen würden bei diesen Primitiven wohl nichts bringen, schließlich verstand er vermutlich die Begründungen nicht mal.
Doch einen Versuch war es wert: „Commander Sawley… Nehmen wir mal für einen Augenblick an ihre Behauptungen würden stimmen: Warum sollte ich sie mich weiter belästigen lassen? Warum lass ich nicht ihren Mund einfach zuwachsen oder sie ganz verschwinden? Oder Sie nochmal 18 Jahre in die Vergangenheit reisen? Warum rufe ich den Sicherheitsdienst wenn ich mit einer Handbewegung das Problem selbst beheben könnte? Können Sie mir darauf eine Antwort geben?“
Tatsächlich hatte er eine Antwort: „Du willst doch nur inkognito bleiben!“
In der Tat traf das zu, aber das konnte ich schlecht sagen: „Nun dann wäre es doch für mich einfacher ich würde ihr Gedächtnis löschen und mich wieder um meine boshaften Pläne kümmern, nicht?“

Nun war es an dem Gelbshirt darüber nachzudenken. Mittlerweile fiel mir auch wieder ein wer es war und hätte ich gewusst, dass ich ihn heute hier wieder sehe dann hätte ich ihn vermutlich gleich ganze 118 Jahre in Vergangenheit geschickt. Doch leider war dies keine Option mehr.



Dieser… Mein Hirn begann zu arbeiten. Was hatte er vor?
Damals hatte er mich und meine Frau aus Spaß in die Vergangenheit geschickt, als wir auf einem Schiff unseren Dienst getan hatten. Alles lief nach Plan, bis dieser Q auftauchte und uns das Leben schwer machte. Offiziell galten wir als vermisst. Ich hasste zeitliche Paradoxien, deshalb hatten wir uns diese 18 Jahre bedeckt gehalten und uns kurz vor Ablauf der Zeit bei den zuständigen temporalen Behörden gemeldet, welche uns dann natürlich gleich über unsere Tätigkeiten ausgequetscht hatten. Das alles wurde natürlich als geheim eingestuft und wir durften kein Wort darüber verlieren.

Doch diesen Q wieder in der Form hier zu sehen, in der er uns schon einmal erschienen ist, brachte alten Zorn wieder zum Vorschein. Mein Blut kochte förmlich, so sehr hatte ich einen Hass auf ihn aufgebaut. Es gab wenige Leute, die meinen vollen Hass verdient hatten, aber dieser Mann, den ich an der Wand hielt, gehörte eindeutig dazu. In meiner Rage presste ich ihn immer stärker gegen die Wand. Wie konnte er sich nur so dumm stellen? Vielleicht war es Zeit wieder ruhiger zu werden, doch mein irisches Blut machte es mir schwer einen kühlen Kopf zu bewahren.

„Hören Sie, lassen Sie uns einfach in Ruhe und ich verrate niemandem wer Sie sind.“ Langsam verringerte ich den Druck auf meinen Gegenüber. Dann kam mir ein Gedanke und die Erinnerung an einen Bericht, den ich gelesen hatte. Häme breitete sich in mir aus, als ich erkannte, dass dieser Q in derselben Situation war. „Das Kontinuum hat Sie verbannt, oder?“, sagte ich mit einem breiten Grinsen auf den Lippen.



Was? Wie hatte dieser Problemfall das herausgefunden? Das durfte nicht wahr sein. Nun wünschte ich mir ich hätte ihn damals komplett aus der Zeitlinie getilgt. Doch das ging nicht mehr und ich musste mir einen anderen Plan ausdenken: „Ja, oder… sie irren sich und bedrängen einen unschuldigen Crewman.“
Doch er wollte sich nicht darauf einlassen. Sein Grinsen wurde noch hämischer.
„Selbst wenn es wahr wäre. Was wollen Sie machen? Haben sie irgendwelche Beweise für ihre Theorie? Ich mein es gibt in der Datenbank der Föderation nur die Akten über 4 Qs. Einen alten angeblich toten Q, eine weibliche Q, ein „Jugendlicher“- Q und der bekannteste Q der Jahrelang die Enterprise heimgesucht hat. Keiner von den dreien würde auf mich zutreffen. Selbst wenn Sie es beweisen könnten, was wollen Sie dann machen? Die Föderation würde in kürzester Zeit ein Schiff schicken um von mir das Wissen über das Universum zu erlangen. Dann wäre ich sowas wie ein VIP-Gefangener dem nichts angetan werden dürfte. Und wenn sie nun los rennen und behaupten ich sei ein Q und es stellt sich heraus ich bin keiner von dieser gütigen Rasse, dann würden Sie sich nicht nur blamieren. Nein Sie würden vermutlich auch noch richtig Ärger bekommen, da Sie einen armen unschuldigen Crewman das Leben schwer gemacht haben. Wiegen Sie ab, wovon haben Sie ein größeres Nutzen? Eine fast nicht zu haltende These oder ein unschuldiger Crewman. Sie haben die Wahl. WÄHLEN SIE.“
Ach herrje nach diesem Monolog war mein Mund ganz trocken. Ich schob langsam meinen Arm nach oben und betrachtete den Becher den ich immer noch in meiner Hand hielt. Ein Schlückchen war noch drin. Immerhin etwas positives. Ich trank vergnügt den Rest.