NH – URPG 05 - Lt Akirana Yavapai – MED - SD: 15289.1285
Personen: Jera Jade, Jeremiah MacCoray
Wörter: 1376
<<>> Hauptkrankenstation – Deck 349-350 <<>>
„Ich sagte, ich lasse mich nicht von ihnen behandeln sondern nur von Lieutenant Yavapai! Entweder sie holen sie, oder ich blute ihnen alles voll“, hörte ich eine bekannte Stimme und musste grinsen.
Ich war gerade auf dem Weg in mein Büro. Da ich wusste, dass die Dame welche diese Worte aussprach, das auch durchaus ernst meinte, änderte ich die Richtung und ging in die Aufnahmestation.
Während ich näher kam, hörte ich die Beiden weiter diskutieren: „Sie können doch nicht einfach herkommen und verlangen, das die Chefmedizinerin sie persönlich verarztet“, schimpfte die, für die Aufnahme verantwortliche, Medizinerin und Jera, deren Stimme ich sofort erkannt hatte, erwiderte gelassen: „Sie sehen doch das ich kann. Wollen Sie noch länger mit mir diskutieren, oder der CMO endlich sagen das ich hier bin?“
„Ich werde das melden“, antwortete die Ärztin und ehe Jera etwas erwidern konnte, was bestimmt nicht den allgemeinen Höflichkeitsregeln entsprechen würde, war ich nahe genug um einzugreifen.
„Es ist gut. Chief Jade, folgen Sie mir bitte“, sagte ich und nickte der Ärztin beruhigend zu.
Jera hatte sich sofort beruhigt und folgte mir in einen kleinen Behandlungsraum, in den ich sie führte.
Dort grinste ich sie an. „Du wirst dich wohl nie ändern“, meinte ich und sie lachte. „Warum sollte ich. Du kennst mich und weist was ich von den meisten Medizinern halte.“
„Ja, das weis ich“, antwortete ich noch immer grinsend. „Du würdest dich halbtot mit letzter Kraft auf die Krankenstation schleppen und allen erklären, dass es eigentlich nichts ist und das du nur deine liebe Freundin Akirana besuchen willst.“
„Ich sehe schon, so langsam verstehst du“, meinte sie noch immer lachend und hielt mir ihre, noch immer leicht blutende Hand unter die Nase.
„Wie du siehst ist es wirklich nichts“, meinte sie überzeugt.
„Ich nahm meinen Trikorder zur Hand, scannte die Verletzung und erklärte ernst. „Wenn du deinen Daumen nicht mehr brauchst und es dir egal ist, dass er steif bleibt, dann hast du recht, aber ich denke einen Phaser ohne Daumen vernünftig zu halten ist ein wenig mühsam. Du hast dir eine Sehne durchtrennt, die von alleine nicht wieder zusammen wächst.“
„Dann bring das wieder in Ordnung“, meinte sie gleichmütig. Sie hatte zwar wenig Vertrauen in die Medizin allgemein, aber immerhin traute sie mir inzwischen zu, zu wissen was ich zu tun hatte.
Mit Hilfe eines Anabolic Protoplaser brachte ich die durchtrennte Sehne wieder in Ordnung, und verschloss die Schnittwunden. Da dieses Instrument ebenfalls die regeneration des Gewebes beschleunigte, waren die Verletzungen schnell geschlossen.
„So, du Kampfkeks“, erklärte ich lächelnd. „Alles wieder wie neu. In Zukunft solltest du dir bewusst machen, das es ungesund ist mit Dingen zu kämpfen die dir nichts getan haben.“
„Und du solltest nicht immer mit mir meckern, du Hypospraydose“, entgegnete sie schlagfertig.
Wir lachten beide, und Jera verabschiedete sich.
Ich mochte diese Frau, auch wenn sie nicht immer ganz einfach war.
Der Rest des Dienstes war Routine. Ich las Berichte, schickte einige Befehle raus, und ärgerte mich über einige Stationsleiter, die noch immer nicht in der Lage waren, einen Bericht so zu formulieren, wie es sich gehörte. Für einen der kommenden Tage würde ich eine Besprechung ansetzen. Meine Vorgängerin war wohl das personifizierte Chaos und ich wunderte mich, das es offensichtlich trotzdem irgendwie geklappt hatte.
Endlich war es Mittag geworden und für heute Dienstschluss. Zumindest hatte ich mir für den Nachmittag frei genommen, was allerdings nicht bedeutete, das man mich nicht jederzeit rufen konnte, wenn etwas vorfallen würde, das meine Anwesenheit erforderte. Allerdings hoffte ich, dass das nicht passieren würde. Immerhin hatte ich etwas ganz besonderes vor, auf das ich mich sehr freute.
<<>> Deck 206-245 - Hydroponische Kuppel <<>>
Ich hatte mich ein wenig verspätet, und kam ich ein bisschen atemlos an unserem Treffpunkt an. Jaremiah wartete schon und ich entschuldigte mich. Wie immer begrüßte er mich mit einem sanften Kuss auf den Handrücken.
Gemeinsam betraten wir die Kuppel und ich musste lächeln, wie sehr dieser Bereich der Base meinen Begleiter beeindruckte. Ich konnte es gut verstehen, denn auch mir war es nicht anders ergangen, als ich zu ersten Mal hier war. Seit damals war ich fast jeden Tag hier gewesen. Wann immer ich Zeit hatte, genoss ich die Ruhe der Natur und vor allem einen ganz besonderen Bereich, den ich Jeremiah gerne zeigen wollte.
„Wohin gehen wir?“, fragte er, als er merkte das ich zielstrebig in eine bestimmte Richtung ging.
„Wir gehen nicht, wir reiten“, antwortete ich und lächelte, als ich das erfreute Aufblitzen seiner Augen sah.
Hinter jedem Eingang gab es ein Verwaltungsgebäude, das so in die Landschaft integriert war, das man es kaum sehen konnte. Hier fand man, unter anderem, eine holografische Darstellung von allen Klimazonen, die hier nachgestellt wurden. Man konnte sich entweder an einen bestimmten Ort beamen lassen, oder sich ein Transportmittel beschaffen. Es gab Fahrzeuge, die sich völlig lautlos durch die Landschaft bewegten, und holografische Reittiere. Ich wählte zwei schwarze Araberhengste.
„Die Pferde stehen vor der Türe bereit“, meldete der Computer und Jeremiah schaute mich strahlend an. Auch ich lächelte. Für den Anfang hatte ich schon mal das richtige ausgesucht.
Als wir das Gebäude verließen, standen zwei wunderschöne Tiere davor. Sie waren bereits gesattelt und so konnte es los gehen. Mein Begleiter machte auch im Sattel einen sehr guten Eindruck und ich merkte schnell, das seine Reitkünste den meinen nicht nachstanden. Da es eigens angelegte Reitwege gab, konnten wir die meiste Zeit galoppieren. Ich genoss das Gefühl eins mit dem Tier zu sein und vergaß fast das ich nicht alleine war.
Nach einer Weile tauchte vor uns mein Ziel auf. Ich ließ mein Pferd in Schritttempo fallen und wartete, das Jeremiah an meine Seite kam.
„Wir sind gleich da“, sagte ich und deutete auf das Zeltdorf vor uns.
Als wir dort angekommen waren, stiegen wir ab und übergaben unsere Tiere einem Indianer, der uns empfing.
Jeremiah schaute sich verwundert um. Es war der Nachbau des Dorfes, in dem ich aufgewachsen war. Ich selbst hatte dabei geholfen es zu errichten. Die Stammesbrüder und Schwestern waren natürlich Hologramme.
Ein Zelt war unbewohnt. Es war meines. Ich hatte darum gebeten, für mich eines hier errichten zu dürfen und die Erlaubnis dazu bekommen.
„Wir sind noch nicht richtig angezogen“, meinte ich und erntete einen verwunderten Blick. Lächelnd erklärte ich, das wir hier auch die passende Kleidung anziehen konnten. Ich deutete, auf ein etwas kleineres Zelt. „Dort findest du Sachen zum Umziehen. Du kannst zwischen Rothaut oder Bleichgesicht wählen“. Er nickte, lächelte mich an und verschwand in dem betreffenden Zelt. Ich selbst ging in meines. Dort flocht ich schnell mein Haar zu zwei dicken Zöpfen, legte mein Stirnband an und schlüpfte in eines der Kleider die ich hier aufbewahrte. Es war aus weichem Leder und reich bestickt. Dazu zog ich passende Mokassins an.
Als ich das Zelt verließ, wartete Jeremiah bereits draußen. Am liebsten wäre ich zu ihm gelaufen und hätte ihn umarmt. Er trug eine lederne Hose, ein weißes Hemd, dessen Kragen offen war, ein Halstuch und einen schwarzen Cowboyhut. Der Mann sah einfach unwahrscheinlich gut aus.
In seinem Blick konnte ich deutlich lesen, das auch ihm mein Aussehen gefiel. Er trat zu mir und schaute mir in die Augen. „Du bist wunderschön“, flüsterte er.
Ich konnte seinem Blick nicht widerstehen. Er griff nach meinen Händen und ich trat den letzten kleinen Schritt der uns noch trennte nach vorne. Unsere Lippen trafen sich zu einem Kuss, der mich alles um mich herum vergessen lies. Es gab nur noch uns beide und dieses wunderschöne Gefühl der Nähe.
Nach langer Zeit lösten sich unsere Lippen wieder voneinander und ich schaute in zwei blaue Augen in denen ich Staunen und Glück lesen konnte.
„Akirana, das Essen ist fertig“, brachte mich die Stimme von Shanomani wieder auf den Boden der Realität. Ich hatte das Hologramm beauftragt, uns eine Auswahl indianischer Spießen zu bringen.
Hand in Hand betraten wir also mein Zelt, in dem es wunderbar duftete.
Da Liebe ja bekanntlich auch durch den Magen ging, hatte ich mir mit der Auswahl der Gerichte sehr viel Mühe gemacht. Wie setzten uns auf die Felle, welche auf dem Boden lagen und griffen zu.
Zu meiner Freude konnte ich feststellen, das es ihm schmeckte.
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- Jadzia_Bennet
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- Registriert: Mi 12. Jan 2011, 13:43
“Großer Geist, bewahre mich davor, über einen Menschen zu urteilen, ehe ich nicht eine Meile in seinen Mokassins gegangen bin.”
Tecumseh, Häuptling der Shawnee
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