NH – LtjG Medsad Jasa – SCI – Ulog2 - 15297.1807

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Di 8. Jul 2014, 17:04

NH – LtjG Medsad Jasa – SCI – Ulog2 - 15297.1807

Personen: Ens. O‘Hara

Wörter: 984

Meine erste Runde auf der Promenade war nicht gerade von Erfolg gekrönt gewesen. Von den zirka 50 Leuten, die ich fragte, ob sie an meinem Experiment teilnehmen und etwas besonderes mit mir trinken wollten, hatte niemand zugestimmt. Ich konnte überhaupt nicht verstehen warum, man bekam nunmal nicht jeden Tag eine solche Gelegenheit. Anscheinend gingen da meine und die allgemeine Meinung über Verkostungen sehr deutlich auseinander.

Ich ging also wieder in mein Quartier zurück und kontrollierte die Reifung meines Biers, nachdem die Gärung so wunderbar innerhalb von drei Tagen abgeschlossen war. So viel Glück mit einer Hefe hatte ich noch nie, dass sie sich sofort zurechtgefunden hatte und alle vergärbaren Zucker umgewandelt und dann auch noch die Reduktion unangenehmer Aromastoffe so schnell durchgeführt hatte. Nach einer Analyse stellte ich auch fest, dass keine Kontamination von Fremdhefen oder Bakterien stattgefunden hatte. Die Reifung lief nun auch schon ein paar Tage, sodass ich es heute zum Ablagern sicherlich schon abkühlen konnte.

Ein Blick auf meine Anzeigen teilte mir jedoch mit, dass es ein Problem mit dem Druck innerhalb des Tanks gab, es war deutlich mehr als es eigentlich sein sollte. Dann sah ich dort den Fehler: Ich hatte aus Versehen ein Programm zum Umdrücken in einen anderen Tank eingestellt, bevor ich aus dem Quartier gegangen war. Jetzt musste ich aufpassen, dass nicht zu viel CO2 gebunden wurde, aber ich konnte ja improvisieren. Ich nutzte die Programmumstellung sogleich aus und schloss einen anderen Tank an. Diesen setzte ich auch unter Druck, um mit diesem Gegendruck ein Überschäumen zu verhindern.

Nach ein paar Minuten war auch das schon erledigt und ich konnte den Druck ablassen. Der Duft von noch recht jungem Bier stieg mir sogleich in die Nase und ich genoss jeden einzelnen Atemzug davon. Durch die Umweltkontrollen musste ich auch keine Angst darum haben, dass ich eine Kohlenstoffdioxidvergiftung davontragen konnte.

Kurz nachdem ich die Parameter eingegeben hatte, welcher Druck innerhalb des Tanks zu erreichen war, hörte ich den Türsummer. So klingt der also. Überrascht ging ich zu eben jener Tür und öffnete. Erstaunt schaute ich auf eine junge Frau mit gelber Farbe in der Uniform, was sie als Mitglied der Sicherheitsmannschaft oder als Technikerin auswies. Doch da wir zusammen auf Kylata waren, konnte ich ihr die Abteilung Technik zuweisen.

„Ensign O’Hara?“ Es war eine Mischung aus Feststellung und Frage, weniger eine Begrüßung. Doch statt zu wissen was sie wollte, war auch sie etwas unsicher, so wie es mir schien.
„Lieutenant Jasa.“ Natürlich kannte sie meinen Namen, ich war immerhin der Chefwissenschaftler der Prophecy gewesen, wobei ich jedoch kläglich gescheitert war.
„Kommen Sie doch rein.“, bot ich an, nachdem ich meine Fassung wiedergefunden hatte und auch mein Benehmen.
Sie schaute sich in meinem Quartier um als wäre es ein fremdes Schiff. „Haben Sie das alles gebaut?“, fragte sie neugierig.
„Ja, ich interessiere mich sehr für die Kunst Bier aus verschiedensten Zutaten herzustellen. Ich bin sehr stolz auf alle meine Geräte und Behälter, ich denke ich habe alle meinen Wünschen entsprechen lassen können, bei einem Maximum meiner Fähigkeiten auf dem technischen Bereich. Leider ist mir während unserem Ausflug nach Kylata die Kühlung meiner Tanks ausgefallen, weshalb ich Ihnen jetzt nichts anbieten kann… Außer Sie haben Lust eine neue Kreation zu versuchen, sozusagen zur Qualitätssicherung.“, erklärte ich und schaute sie erwartungsvoll an.

„Um ehrlich zu sein, deswegen bin ich hier. Es roch einfach zu verführerisch auf dem Korridor.“, sagte sie und lächelte ein wenig verlegen.
„Perfekt, warten Sie hier, ich hole Gläser.“, rief ich, als ich schon im Lauf war. Schnell waren die beiden Gläser gezapft, nachdem ich ein wenig das Bier hatte vorschießen lassen.
Zuerst schaute ich mir das Getränk an, ob sich Flocken gebildet hatten und bestaunte die gleichmäßige Bernsteinfarbe, die vorherrschte. Als nächstes roch ich an der Flüssigkeit, welche einen leichten Honigstich mit Vanillearomen und eine Spur von Nelke hatte. Ensign O’Hara machte es mir unsicher nach. Als letztes nahm ich noch einen Schluck und bestaunte das vollmundige Gefühl, das sich ausbreitete. Das bolianische Heckenkraut harmonierte sehr gut mit den anderen Ingredienzen.

„Sie müssen die Temperatur entschuldigen.“, sagte ich, als ich den leicht angewiderten Ausdruck in ihrem Gesicht sah. „Ich habe gerade erst mit der Kühlung begonnen, das Bier dürfte noch eine Temperatur von zwölf Grad Celsius haben und das beeinflusst natürlich das Geschmacksempfinden. Ich würde sagen am besten trinkt man dieses Bier bei etwa sechs Grad Celsius.“
O’Hara nickte verständnisvoll. „Es ist sehr süß.“
„Ja, es ist eben eigentlich noch nicht ganz fertig und muss noch ein bisschen abgelagert werden, damit die Süße nicht ganz so heftig ist.“
„Und was ist das für eine Meldung auf dem Display?“
„Oh…“ Schnell stellte ich mein Glas ab und schaute es mir an. „Die Kühlung ist schon wieder ausgefallen. Ich weiß leider nicht woran es liegt…“
„Lassen Sie mich mal.“, schlug der Ensign vor. Sie war Technikerin, sie konnte vielleicht etwas ausrichten.
„Gerne.“, bestätigte ich und händigte ihr sofort alles nötige Werkzeug aus, das ich hier hatte.

Nach wenigen Minuten hatte sie den Fehler gefunden und wir konnten weiter unser gemeinsames Bier genießen.
„Vielen Dank.“ Ich deutete eine Verbeugung an, als ich mein Glas hob, um mit ihr anzustoßen.
„Nichts zu danken. Das habe ich gerade gebraucht, einen Erfolg.“, seufzte sie, als sie ihr Glas auf meines zubewegte.
„Wieso denn das?“

So erzählte sie mir von ihrem Tag und davon wieso sie überhaupt in mein Quartier geplatzt war, bis das Bier leer war. „Noch eines?“

~~Zeitsprung, nächster Morgen~~

Und aus zweien wurden noch mehr und irgendwann verlor ich den Überblick über die Menge. Ich wusste nur noch, dass es sehr gut geschmeckt hatte und leider noch sehr jung war, also war die Gefahr für Kopfschmerzen erhöht. Und dass ich Cassie, wie ich sie nun nennen durfte, meine komplette Anlage erklärt hatte. Vielleicht, wenn sie mal Zeit und Lust hatte, konnte sie ein paar Verbesserungen anstellen. Ich sollte heute noch nachfragen, ob meine neu gewonnene Freundin gut nach Hause gekommen war.
Blau
Dem Genitiv sein Tod
Das Dem vom Dienst

Kein Rollenspieler
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