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NH – Doktor Linnea MacAran – MED – Ulog 06 - 15299.1420

Verfasst: Do 10. Jul 2014, 13:12
von Kami
NH – Doktor Linnea MacAran – MED – Ulog 06 - 15299.1420

Personen: Susan Brown (NPC), Tony (NPC), Dem Sawley, Faedré Delavere
Wörter: 1310

~~~ Hauptkrankenstation – Bereich Kinderklinik ~~~

Gründlich untersuchte ich das kleine Findelmädchen Arcady. Sie war gesund und es fehlte ihr tatsächlich an nichts. Ich lächelte, sie war ein wunderschönes kleines Mädchen, ihre dunkelbraunen fast schwarzen Augen sahen mich während der Untersuchung ruhig und wissend an. Sie kicherte leise als ich sie vorsichtig an den Armen und Beinen abtastete. Ein wirklich sehr hübsches Mädchen, zu Schade nur das ihre Eltern das nicht erkannt hatten und sie einfach so liegen gelassen hatten. Ich fühle wie in mir eine Wut hochstieg. Wie konnte man so etwas seinem eigenen Kind antun? Nicht einmal im Traum würde ich mein Kind irgendwo liegen lassen, nicht wo es heutzutage so viele Möglichkeiten gab ungewollte Kinder abzugeben.

Was hatte die Mutter veranlasst Arcady wegzulegen? War sie vergewaltigt worden und wollte das Kind aus diesem Grund nicht? Weil es sie an dieses schreckliche Erlebnis erinnerte? Oder war sie einfach nicht bereit gewesen ein Kind zu bekommen? Ich seufzte. Die Antwort würde ich wohl niemals finden. Vorsichtig zog ich das Kind an und legte es sanft wieder zurück in ihr Bettchen. „Schlaf etwas, du kleine Maus.“, flüsterte ich sanft und zog die Decke über den Körper der Kleinen. Sie gähnte und kaum hatte sie ihre Augen geschlossen schlief sie auch schon.
„Und? Konntest du etwas herausfinden, Lynn?“, fragte Susan mich. Ich schüttelte den Kopf. „Nein, ich konnte weder auffällige Merkmale von Gewalteinwirkung feststellen noch sonstige Erkrankungen. Auch das Blutbild ist einwandfrei. Arcady ist ein gesundes wunderschönes Mädchen.“, sagte ich und seufzte. Susan nickte.
„Das ist sie wirklich. Nur Schade das sie so schlimm in ihr Leben startet.“
„Ja aber wir werden alles tun damit sie sich die erste Zeit hier wohlfühlt und dann finden wir eine liebevolle Familie für die Kleine. Mehr können wir leider nicht machen.“, erwiderte ich und lächelte.
„Stimmt. Ach mir fällt ein, die Vorschule schickte eine Nachricht, die monatliche Kontrolle des Krankenzimmers steht wieder an. Bisher haben das die „normalen“ Mediziner gemacht. Dort sind jedoch hauptsächlich Kinder die hin und wieder eine Erstversorgung brauchen. Soll ich hingehen oder willst du das erledigen?“, fragte Susan und sah mich fragend an.
„Das mache ich. Ich würde sagen wir werden das so handhaben das jeder einen festen Monat bekommt, so das jeder diese Aufgabe mal erledigt.“, schlug ich vor. Susan nickte. „Eine gute Idee Lynn. Einverstanden. Ich sag Miss Steel Bescheid dass wir uns darum kümmern.“
„Danke Susan, ich sehe schnell noch nach Tony und dann mache ich mich auf den Weg zur Vorschule. Dort kann ich mich dann auch gleich als leitende Oberärztin der Kinderstation vorstellen.“,

„Guten Morgen, Löwe.“, begrüßte ich den kleinen Jungen der bereits gespannt auf seine Untersuchung wartete.
„Doktor MacAran!“, rief Tony und sprang aus dem Bett.
„Na? Was haben wir denn zu dem Thema Bett verlassen besprochen?“, lachte ich und hob den Jungen wieder ins Bett zurück.
„Ich möchte aber doch soooooo viel lieber wieder nach Hause und in den Kindergarten. Spielen! Die haben hier alle keine Zeit zum spielen und das ist sooooooooooooooooooooooo langweilig.“, klagte Tony.
„Na dann wollen wir mal sehen ob wir dich nicht wieder nach Hause schicken können.“, lachte ich und nahm meinen Tricoder aus der Tasche und untersuchte Tony. Es gab keine Anzeichen mehr von einer Entzündung und die Lunge hatte sich vollständig erholt.
„Und?“, fragte Tony der die Luft angehalten hatte.
„Du darfst schon atmen Tony, das musst du sogar. Die Lunge sieht gut aus, so gut das du heute Abend nach Hause darfst, aber nur wenn du mir hoch und heilig versprichst dich zu Hause noch ein paar Tage auszuruhen.“
„Indianer-Ehrenwort.“, sagte Tony und hüpfte aufgeregt in seinem Bett.
„Na ein Indianer-Ehrenwort wird nicht gebrochen und ich höre das von deiner Mama ob du dich ausgeruht hast. Wenn nicht dann schimpfe ich ganz ganz doll.“, sagte ich und hob meinen Finger. Tony nickte.
„Ok ich werde brav sein. Aber wie soll ich denn bis zum Abend überstehen?“, er sah mich schelmisch an und ich musste lachen.
„Ich hätte da vielleicht eine Idee. Wie wäre es mit einem Malbuch?“
„OH! SUPER! Mit Robotern und Tieren?“
„Aber sicher. Mit Riesenrobotern und ganz vielen Tieren. Du bleibst brav im Bett und ich hol dir dein Frühstück, Und nach dem Essen hol ich dir das Malbuch und Stifte. Einverstanden?“
„Ja Doktor, das klingt gut, darf ich heute Morgen Müsli? Doktor Brown sagte gestern das darf ich noch nicht weil ich mich vielleicht verschlucken könnte und dann in die Lunge kommen könnte. Aber die ist doch wieder gesund oder?“, bat Tony.
„Ich denke wenn du versprichst langsam zu essen dürfte Müsli heute morgen ok sein. Magst du lieber Tee oder einen Orangensaft?“
„SAFT!“
„Wie der Herr wünscht.“, zwinkerte ich und ging zum Replikator und bestellte dem Jungen sein Frühstück.
„Lass es dir schmecken Tony und wenn du fertig bist rufst du Doktor Brown ja? Sie bringt dir dann dein Malbuch.“
„Ok.!“, murmelte Tony zwischen zwei Löffeln Müsli die er zu genießen schien.
„Bis später.“ rief ich und schloss den Vorhang wieder.

Ich ging zurück zum Eingangsbereich der Kinderstation und ließ mich auf einen der Stühle nieder. „Wir geht es Tony?“ fragte Susan.
„Gut, er kann heute Abend nach Hause. Wenn er fertig mit Essen ist, bringst du ihm bitte ein Malbuch und Buntstifte. Ein Malbuch mit Robotern und Tieren bitte.“, ich zwinkerte.
Susan nickte. „Klar mache ich. Wenn du willst informiere ich seine Mutter, dann kannst du zur Vorschule.“
„Ok, danke Susan, ich denke ich bin in gut einer Stunde wieder hier. Bei Notfällen ruft mich ruhig.“, sagte ich und schenkte meiner Kollegin ein Lächeln. Sie erwiderte das Lächeln und machte sich dann wieder an ihre Arbeit. Ich gönnte mir eine kurze Pause und einen Tee. Die Pause nutzte ich um kurze Berichte in Arcadys und Tonys Akte zu schreiben und den Entlassungsbefehl für Tony zum Abend zu unterschreiben. Als mein Tee leer war erhob ich mich, nahm mein PAD und machte mich zum Ausgang der Krankenstation.

Die Tür schwang auf bevor ich den Sensor überhaupt erreicht hatte. Ein hochgewachsener, nicht mehr ganz so junger blonder Mann in gelber Uniform betrat die Krankenstation. Seine Miene verriet mir das dieser Aufenthalt hier nicht zu seinem Vergnügen war und er lieber woanders war als hier. Er sah mich an.
„Guten Morgen, kann ich ihnen Helfen? LtCmdr?“, mein Blick war auf seinen Kragen gewandert und hatte mir seinen Rang verraten. Ob er nun Techniker oder Sicherheitsbeamter war, das konnte ich nun nicht sagen.
„LtCmdr Sawley.“, sagte er. „Ich muss eine Einstiegsuntersuchung machen lassen.“ Seine Antwort war so kurz wie möglich, scheinbar redete er nicht gern oder es gab andere Gründe für seine knappen Antworten.
„Doktor MacAran.“, stellte ich mich freundlich vor und lächelte. „Ich werde sie zu jemanden bringen. Ich bin die Leiterin der Pädiatrie, es sähe doch sehr seltsam aus wenn ich einen erwachsenen Mann behandle, wo viele Kollegen der Allgemeinmedizin doch Zeit haben.“, sagte ich und machte eine Geste dass der LtCmdr mir folgen sollte. „Bitte, kommen sie doch mit.“

Ich führte den LtCmdr zur Allgemeinmedizin wo mir just in den Moment eine schwarzhaarige Frau entgegen kam. Sie kam mir bekannt vor. Stimmt ich hatte ihre Akte vor einigen Tagen zur Hand, sie war die stellvertretende Leiterin der Medizin. Master Chief Petty Officer Faedré Delavere.
„Ah, MCPO Delavere, würden sie sich LtCmdr Sawley bitte annehmen? Er sucht jemanden für eine Einstiegsuntersuchung.“, sagte ich freundlich und wandte mich dem LtCmdr zu. „Bei MCPO Delavere sind sie in den besten Händen LtCmdr. Ich wünsche ihnen einen schönen Tag.“ ich nickte Faedré kurz zu und machte mich dann auf den Weg zur Vorschule.

-TBC-

[NRPG: Mit Bällchen um sich werf]