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NH - RPG02 - LOG01 - CPO Carter [CI] - SD: 15302.0716

Verfasst: So 13. Jul 2014, 06:11
von Jade
NH - RPG02 - LOG01 - CPO Carter [CI] - SD: 15302.0716

Personen:

Leslie McNamara (erwähnt), Quinn (erwähnt)

NPC‘s:

Ael, Talla, Harris, Sterling, Sicherheitsbeamte

Wörter:

1563

Der Lange schwere Weg zurück ins Leben

=/\= Starbase G-001 New Hope - Deck 304 - Quartier Carter =/\=


Es war ein seltsames Gefühl auf einmal ganz allein im Quarter zu sein. Ael war von Talla zum Kindergarten gebracht worden und Leslie hatte ein Treffen mit Quinn, deren Tochter mich auf der Krankenstation behandelt und auch mehr als einmal ermahnt hatte, still zu liegen. Der Urlaub war vorbei und auch ich wollte endlich wieder arbeiten, meine Ausbildung hinter mich bringen. Wobei ich noch immer nicht wusste, ob sie überhaupt weiter gehen würde. Leslie und ich hatten das Thema die ganze Zeit über nicht wieder angesprochen, ich weil ich mich nicht traute und Leslie sicherlich um mich nicht wieder aufzuregen. Es war sowieso seltsam wie sehr sich Leslies Verahlten verändert hatte. Die Eiskönigin war an einen Ort verschwunden, den ich nich benennen konnte, statt dessen war eine treue, sanfte und zärtlich besorgte Frau getreten, die ich wirklich liebte und nie wieder loslassen würde.

„Pinki? Ist das klug was du da tust?“, lautlos war Talla an mich heran getreten.
Langsam hob ich meinen Blick und starrte sie durch den Badezimmerspiegel an. „Es wird langsam wieder Zeit“, murmelte ich leise und versuchte nun das Pflaster das mein Patientenmonitor war wieder an die richtige Stelle zu kleben. „Lass mich das machen“, meinte Talla und nahm es mir ab. Nicht lange und es ziehrte wieder die linke Seite meines Halses.
„Danke“, murmelte ich kleinlaut. Ich wusste, das sich Dar und Talla wenn es um mich ging verschworen hatten. Aber das Talla Dar fast noch schlimmer behandelte als mich selbst.
„Wir werden dich dann wieder auf der Krankenstation besuchen, wenn das hier schief geht Pinki“, erklärte sie zünisch und war gleich darauf wieder verschwunden.
Ich seufzte schwer und schüttelte den Kopf. Ich wollte ja nicht gleich wieder kräftig mitmischen. Ich wollte einfach nur wieder meine Arbeit erledigen und außerdem war ich sogar schon so vernünftig den Patientenmonitor zu tragen, wenn ich das Quartier verlies, ganz so wie Doktor Quinn es auch gewollt hatte.

Trotzdem hielt mich etwas zurück, schnürte mir die Kehle zu, während ich das schwarze Unterhemd unentschlossen in der Hand hielt. Bei der Hose war es noch gegangen, doch jetzt bekam ich kaum Luft und mein Herz raste so sehr, das ich jeden Moment damit rechnete das es mir aus der Brust sprang.
„Du bist für den Job doch nicht gemacht. Wir haben es dir die ganze Zeit gesagt“, ich riss meine Augen auf und da stand sie wieder Privat Stevens. „Nein!“, knurrte ich laut.
Das hatte ich doch hinter mir gelassen bei Inola. Oder bekam ich die Geister der Vergangenheit nicht los? "Du wirst nicht nur den Kopf verlieren, wenn du so weiter machst", das war jetzt eindeutig als Warnung ausgesprochen. Aber was sollte ich machen? Es war mein eigener Wunsch gewesen, mein Traum. Wollte ich mir das alles von einer Einbildung, einem Hirngespinst von mir kaputt machen lassen?
Vorsichtig fuhr ich mir über den Unterleib, wo mich das Messer getroffen hatte und zuckte leicht zusammen. Zu sehen war da nichts mehr. Dafür hatte die Medizin schon gesorgt, aber das war meine bisher schwerste Verletzung gewesen, die ich fast nicht überlebt hatte. Und trotzdem wollte ich wieder da raus? Was blieb mir auch anderes übrig? Ich konnte mich ja schlecht für den rest meines Lebens hier im Quartier verkriechen. Außerdem würde sich Leslie mit einem Feigling gar nicht mehr abgeben wollen.
„Ist gar nicht so einfach Pinki oder?“, wieder starrte mich Talla an und ich fragte mich kurz wie lange sie mich schon beobachtete.
Langsam schüttelte ich den Kopf und seufzte wieder.
Entschlossen trat Talla auf mich zu, nahm mir das schwarze Hemd ab und zog es mir über den Kopf. Mein verwirrter Blick ließ sie nur mit den Schultern zucken, wärhend sie mir die Uniformjacke hinhielt.
„Du gehörst da raus, du hast gesehen wie schnell das alles vorbei sein kann. Warum nicht drauß lernen und besser werden?“, fragte sie dann und war mit einem mal das erste mal so sanft zu mir, wie sie sonst immer nur mit Ael umging, wenn sie allein mit der Kleinen war und sich unbeobachtet fühlte. Als sie mir jetzt sogar meine kurzen Haare zerwuschelte, grinste ich sogar etwas, obwohl mir gar nicht danach war.
„Der erste Schritt ist immer der schwerste“, fügte sie noch hinzu und zog mir nun auch noch die Jacke über. Als sie sie verschloss nickte sie wohlwollend. „Ja, so sieht ein Mitglied der Sternenflotte aus.“, meinte sie und schien mit ihrem Ergebnis mehr als zufrieden zu sein.
Wieder sufzte ich, konnte schon sein, das man so aussah, aber ich fühlte mich als würde ich nicht mehr dazu gehören, als wäre etwas von mir doch auf der Krankenstation gestorben, das jetzt noch immer fehlte und mich für immer verlassen zu haben schien.
„Und jetzt geh, bevor Leslie auftaucht und dich daran hindert“, mit einem sanften Schups, beförderte sie mich aus dem Bad hinaus. Schon allein dieser kleine Schritt raubte mir mehr Kraft als ich gedacht hatte. Dennoch, jetzt als ich im Quartier stand, bewegten sich meine Beine fast wie von selbst und schon stand ich draußen vor dem Quartier.

=/\= Starbase G-001 New Hope - Deck 304 - Zentrale des Geheimdienstes =/\=

Ich wusste noch immer nicht, ob ich es mochte, das Leslies Quartier pracktisch am Rande des Geheimdienstbereichs lag. Viel zu nah, schien mir das an der Arbeit zu sein, die auch in unserem Privatleben immer ein Thema sein würde.
Als ich um die letzte Ecke kam, die mich zu Harris Leslies rechter Hand bringen sollte, stieß ich mit einem gelbuniformierten zusammen.
„Tut mir leid“, nuschelte ich und wich etwas zurück. Erst da bemerkte ich, das es insgesammt drei Personen waren. Zwei Beamte der Sicherheit und in deren Mitte Sterling, jetz wusste ich endlich wie er wirklich hieß. Ich erstarrte und spürte förmlich wie mir alle Farbe aus dem Gesicht wich. Schweiß trat aus meinen Poren und in Sekunden schien meine Uniform nass davon zu sein. Mein Herz raste, wieder und mein Blick verdunkelte sich leicht.
„So sieht man sich wieder Süße“, meinte er schmierig und sah mich gierig an. „Wir sind noch lange nicht fertig miteinander. Wenn ich wieder raus bin, hol ich mir dich“, es klang nicht wie eine drohung, sondern wie ein Versprechen das er unter allen umständen einzulösen gedachte.
„Halt den Rand“, knurrte der Beamte mit dem ich zusammengeprallt war und verpasste Sterling einen Faustschlag in den Magen, das diesen zusammenklappen ließ.
„Alles in Ordnung?“, fragte er mich dann und ich nickte langsam auch wenn gar nichts in Ordnung war.
„Was ist hier los? Ihr solltet mit dem schon längst wieder in der Zelle sein“, hörte ich die Stimme von Harris und ich zwang mich, weg zu sehen, mich Sterlings Blick zu entziehen und ihne anzusehen.
„Carter mitkommen“, knurrte er und es war die ruppige Art, die mich aus der Starre löste und mich stolpernd weitergehen ließ.

Als wir das Büro betraten, schlossen sich zischend die Türen hinter mir und ich zwang mich stehen zu bleiben, obwohl meine Beine am liebsten nachgeben wollten.
Harris packte mich am Arm und zog mich zu einem Arbeitsplatz in einer Ecke, an dem im Moment niemand arbeitete und zwang mich mit sanfter Gewalt mich zu setzen.
„Was machen sie eigentlich hier Carter?“, fragte er dann und ließ mich nicht aus den Augen.
„Ich... ich wollte wieder arbeiten Sir. Der Urlaub ist vorbei“, ich versuchte meine Stimme so normal wie möglich klingen zu lassen.
„Wir haben sie noch gar nicht wieder zurück erwartet. Was sagen die Ärzte? Sind sie wieder Diensttauglich?“, bei diesen Fragen ließ er mich nicht aus den Augen und ich zwang mich dazu nicht schuldig zusammen zu zucken.
Statt dessen zog ich den Krangen meines Shirts nach unten damit er den Patientenmonitor sehen konnte.
„Verstehe. Aber ich werde ihnen sicherlich keine schweren Aufgaben geben. Sie sind noch immer in der Ausbildung, jedenfalls liegt mir nichts anderes vor. Ob das wirklich noch so ist, werden sie mit Lieutenant Commander McNamara besprechen müsssen“, erklärte er und überreichte mir einige Folienpadds mit denen ich mich wohl beschäftigen sollte.

Schon nach kurzer Zeit bemerkte ich, das es genau die Unterlagen waren, die ich damals schon von Leslie auf der U.S.S. Galatea erhalten hatte. Was daran stand, kannte ich in und auswendig. Außerdem wurde mir langsam wieder heiß und mein Blick schränkte sich zu einem Tunnelblick ein, wieder hörte ich das trommeln meines Herzens in meinen Ohren und zuckte zusammen als ich das Gefühl bekam, das sich die Wände langsam auf mich zubewegten. Ich hatte schon gehört, das es vielen Leuten so ging und das man das eine Panikattacke nannte, doch warum es gerade jetzt und hier passierte, wollte mir einfach nicht in den Kopf. Zum Glück war mir sowieso langweilig und die Besprechung zwischen Leslie und Quinn schien wohl auch noch anzudauern, also stand ich langsam auf und marschierte durch das Büro richtung Tür. Kurz blieb ich stehen sah zurück zu Harris ob er mich wohl aufhalten würde, doch als kein Einwand von ihm kam, flüchtete ich fast nach draußen und erst dort schaffte ich es wieder ruhiger zu Atmen und mich besser zu fühlen.
Langsam schlich ich durch die Gänge der Station, weil weder Leslies noch mein Quartier reizten mich dorthin zu gehen. Dort würde ich entweder allein sein, oder Talla würde mich erwarten und vor ihr wollte ich meine Niederlage, denn genau als das sah ich mein Versagen gerade an, nicht zugeben.

-tbc-