NH – Log 01 – Julia Farrell – ZIV - SD: 15302.1826
Personen: Dieses Mal leider nur NPCs
Wörter: 1036
~Ḫ~ NH – Deck 100 – Büro der Präsidentin der IHG ~Ḫ~
Es war wie jeden Morgen. Im großen Vorzimmer meines Büros warteten bereits einige Händler um mit mir zu sprechen. Ich grüßte alle freundlich und betrat meinen Raum.
Meine Assistentin Conchita war mir gefolgt. Wie immer stellte sie mir eine Tasse Kaffee auf den Schreibtisch, ehe sie mir erklärte, was an Arbeit anstand.
„Also. Zuerst ist da ein Mister Kirolan. Er hat von der Verwaltung ein Geschäftslokal auf dem Promenadendeck zugewiesen bekommen, das seiner Meinung nach eine Zumutung ist. Es ist direkt neben einem Geschäft für Unterwäsche. Er handelt mit 'heiligen' Symbolen aller bekannten Religionen. Seinem Geschäft gegenüber ist eine Bar in der hauptsächlich Klingonen verkehren. Auch das ist ihm ein Dorn im heiligen Auge.
Der zweite Besucher ist eine Dame. Sie findet es inakzeptabel, das ihre Konkurrentin die frei gewordenen Räume auf Deck 99 bekommt, für welche sie angeblich viel früher angesucht hatte.
Außerdem haben wir noch einen Schmuckhändler, der meint, das die Sicherheitsleute der New Hope nichts tun um zu verhindern, das er immer wieder bestohlen wird und einen Ferengie, der sich darüber beschweren will, das man ihm nicht erlaubt, Verkaufstische vor seinem Laden aufzustellen.“
Ich seufzte leicht. Ein ganz normaler Tag also.
„Dann schick mir mal den ersten Besucher herein“, bat ich Conchita und sie nickte, ehe sie mein Büro verließ.
Mister Kirolan war ein sehr dicker, glatzköpfiger Mensch. Er trug eine Art Mönchskutte ein großes Kreuz baumelte vor seiner Brust. An seinem Gürtel trug er buddhistische Gebetsperlen und um sein linkes Handgelenk wand sich eine Cipara Schlange. Das Symbol einer Pekara Religion. Im rechten Ohr trug er einen Bajoranischen Ohrring.
„Sie müssen etwas tun“, rief er sofort, noch ehe ich einige Grußworte anbringen konnte. Aufgebracht redete er weiter: „Es ist eine Frechheit. Ich kann doch nicht die heiligen Symbole neben Unterwäsche verkaufen. So etwas entweiht meine edlen Gegenstände. Priester, Mönche, Seelenheiler, Vedeks und viele andere gelehrte Männer und Frauen verkehren bei mir. Ihnen kann ich diesen Anblick nicht zumuten. Und dann die Klingonen...“ Er bekreuzigte sich und murmelte gleichzeitig: „Allah möge mir verzeihen, aber dieser gottlose Abschaum grölt schmutzige Lieder und hat überhaupt keinen Respekt vor der Heiligkeit meiner Wahre. Krishna möge sich ihrer erbarmen und Osiris ihnen gnädig sein. Die Propheten mögen diesen armen Verwirrten beistehen und Kamon möge sie zum Licht führen.“
Irgendwie brachte der gute Mann alle möglichen Religionen durcheinander.
„Was wollen Sie also erreichen?“, fragte ich und er erklärte: „Ich will das die beiden Geschäfte verschwinden und zwar sofort!“
„Haben sie schon mit dem Verwalter der Räumlichkeiten gesprochen?“, fragte ich und er nickte. „Das habe ich, aber er meinte, das er mir nur noch ein Geschäftslokal auf Deck 102 anbieten könnte. Dort ist aber viel weniger los. Dort sind nur Parks, kleine Caféhäuser und Buchhandlungen. Außerdem soll da noch etwas hin kommen. Was weis ich aber nicht.“
„Aber das ist doch gut“, erklärte ich. „Dort haben Sie eine ruhige Umgebung, die Ihre Kunden sicher zu schätzen wissen.“
Ich rief den Deckplan auf und erklärte weiter: „Dort sind ja sogar einige religiöse Einrichtungen. Ich sehe hier Kirchen, Pagoden und Tempel verzeichnet.“
Es schaute neugierig auf den Monitor und war plötzlich begeistert.
„Sie haben recht. Ist also doch eine gute Idee. Ich danke Ihnen. An welchen Gott glauben Sie? Ich würde ihnen gerne ein Geschenk zukommen lassen.“
Ich lächelte höflich und antwortete: „Ich bin noch auf der Suche, aber wenn ich den Richtigen gefunden habe, melde ich mich.“
Zufrieden verließ er mein Büro und ich atmete auf. Bis zur Mittagspause hatte ich auch die anderen Besucher abgefertigt. Für alle konnte ich eine akzeptable Lösung finden, nur der Ferengie musste einsehen, das die Wege vor seinem Geschäft frei bleiben mussten.
Nach dem Mittagessen war mein Büro für Parteienverkehr geschlossen. Ich benutzte den Nachmittag um Verhandlungen zu führen und Berichte abzuarbeiten.
Das Volk der Kylas hatte seit kurzem hier einige Geschäfte eröffnet, in denen sie vor allem mit Gewürzen handelten. Sie wollten unserer Interessenvertretung für Handel und Gewerbe beitreten. Da bereits alle Verhandlungen erfolgreich abgeschlossen waren, konnte ich nun den Vertrag unterzeichnen. Ab nun würden auch sie zu uns gehören.
Ich war fast fertig, als eine Nachricht kam, die mich alarmierte. Sie kam direkt vom Oberkommando der New Hope.
„Das Volk der Woodieny hat angesucht, hier auf der Base ein Casino errichten zu dürfen. Außerdem liegt uns eine offizielle Anfrage des Volkes über weitere Geschäftsmöglichkeiten an Bord der Starbase vor. Da es sich um ein einflussreiches Volk des Gammaquadranten handelt möchten wir, trotz einiger Bedenken, ihrer Bitte nachkommen. Es wäre von Vorteil, wenn Sie bei den Verhandlungen mit den Vertretern dieses Volkes dabei sein könnten um die Interessen der ansässigen Händler zu wahren.“
Ich rief über Computer alle Informationen auf, die wir über die Woodieny bisher hatten. Es waren nicht viele. Sie trieben Handel mit so ziemlich allem was Profit versprach. Sie wurden als skrupellos, diebisch, auf den eigenen Vorteil bedacht, listig, verschlagen und hinterhältig beschrieben. Also nicht gerade das was wir hier haben wollten. Dennoch verstand ich, dass es unklug gewesen wäre, sie von vornherein abzulehnen. Das hätten sie als Beleidigung ihres Volkes auffassen können. Noch waren wir hier nicht stark genug, um eine offene Konfrontation mir einem Volk des Gammaquadranten zu riskieren, wenn es nicht unbedingt sein musste. Die Woodieny hätten zu Recht sagen können, das wir Vorurteile hätten. Sie hätten uns unterstellen können, das wir uns als etwas besseres empfinden würden, als die meisten Völker die hier leben. Auch wenn das eine Lüge wäre, wäre diese nur schwer zu widerlegen.
Ich schrieb also zurück, das ich mich geehrt fühlen würde, an den Verhandlungen teilnehmen zu dürfen. Selbstverständlich würde ich gerne meinen Beitrag leisten und bat auch gleich um die Termine, sobald es diese geben würde.
Damit endete mein Arbeitstag und ich freute mich auf ein entspannendes Bad. Es hatte schon Vorteile, wenn man in einer Prestigunterkunft an der äußeren Hülle wohnen konnte. Hier verfügte ich über ein großes Bad mit einer Badewanne, in die gut drei Personen gepasst hätten. Mit richtigem warmen Wasser, in das man dann noch die edelsten Badezusätze kippen konnte. Danach wollte ich einen Bummel über einige Promenadendecks machen, um irgendwo zu Speisen und um mich davon zu überzeugen, das alles in Ordnung war.
NH – Log 01 – Julia Farrell – ZIV - SD: 15302.1826
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- Jadzia_Bennet
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- Registriert: Mi 12. Jan 2011, 13:43
“Großer Geist, bewahre mich davor, über einen Menschen zu urteilen, ehe ich nicht eine Meile in seinen Mokassins gegangen bin.”
Tecumseh, Häuptling der Shawnee
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