NH – LtjG Medsad Jasa – SCI – RPG3Log1 - 15305.1988
Personen: Ens. Wolkov (erwähnt), LtCmdr. Nlak (NPC), ein Mediziner
Wörter: 1.061
~~Tag 1~~
Nach dem kleinen Testgelage war zum Glück noch einiges im Tank übrig geblieben. So viel vertrugen Cassie und ich wohl doch nicht, dass ich mir da Sorgen machen musste. Ich hoffte nur, dass sie bald wieder vorbei kommen würde, um mir Gesellschaft zu leisten und vielleicht auch ein bisschen an meinem Sudwerk und meiner Tankkühlung herumbasteln konnte. Ich wollte nicht, dass es wieder passierte, dass ich eine Charge wegkippen musste. Zur Sicherheit programmierte ich einen Alarm, der losging, sobald der Tankinhalt eine bestimmte Temperatur überstieg, und der direkt auf mein Padd geleitet wurde, denn ich würde wohl den ganzen Tag unterwegs sein.
Ich hatte in der Wissenschaftsabteilung ein Experiment angemeldet, bei welchem ich die Langstreckensensoren konfigurieren musste und alleine das würde schon eine Stunde dauern. Die Basis-Werte würden immer noch empfangen werden, nur eben auch noch ein wenig mehr. Ich wollte einen kleinen Blick in den Subraum werfen, inwieweit das Wurmloch in diesem Gebiet des Raumes Störungen verursachen konnte, oder ob vielleicht Störungen durch andere Quellen vorlagen.
Die Konfiguration war recht einfach, wenn auch etwas aufwendig. Man musste ziemlich penibel mit der Ausrichtung sein und auf jede Kleinigkeit, wie Energieversorgung, Betrieb aktiver und passiver Sensoren, achten.
Manche meiner Kollegen hatten schon Beschwerde eingelegt, dass ich dieses Experiment durchführte, doch mein Vorgesetzter, Lieutenant Commander Nlak befand es für interessant, weshalb er mich passieren ließ. Es war momentan sowieso nicht allzu viel zu tun. Meine weiteren Experimente in der mikrobiologischen Abteilung würden noch ein paar Tage dauern, da die Mikroben erst einmal wachsen mussten. Ein bis zweimal täglich dort vorbeischauen würde schon reichen und da ich heute Morgen schon dort war, hatte ich meine Überwachungsaufgabe eigentlich schon abgeschlossen.
Gerade als ich fertig mit der Feinjustierung war, kam eine Nachricht auf mein Padd, unterzeichnet vom neuen stellvertretenden Wissenschaftsleiter, Ensign Andrej Wolkov. Ich hatte kurz mit ihm auf der Prophecy zusammengearbeitet, als wir mehr über das Volk der Kylas herausfinden wollten und auch über den Technologiestand, welcher auf dem Planeten zu diesem Zeitpunkt vorherrschte. Außerdem hatte er den Posten des Wissenschaftsleiters übernommen, als ich auf den Planeten ging. Kompetenter Mann, ich gönnte ihm diesen Posten wirklich.
Zur Nachricht war eigentlich nur zu sagen, dass ich mich so bald wie möglich in der Krankenstation zum jährlichen Checkup melden sollte. Das würde sich nach meiner Schicht anbieten, da ich während der Untersuchungen öfters mal nachjustieren musste und direkt einige Daten auswerten konnte.
„Wie läuft es?“, fragte jemand, der gerade durch die Türe gekommen war. Da ich sehr konzentriert war, hatte ich die Türmechanik nicht gehört und schreckte ein wenig beim Klang der Stimme des Chefwissenschaftlers zusammen. Meiner Meinung nach auch ein sehr kompetenter Mann, mit dem ich mich persönlich niemals auf eine Stufe stellen würde.
„Ich habe die Scans vor etwa zehn Minuten eingeleitet, Sir. Allerdings wird es noch einige Stunden dauern, bis ich eine vernünftige Menge an Daten bekomme.“
„Und wahrscheinlich umso länger, um eben jene auswerten zu können.“, bemerkte er, während er sich im Raum umsah. Was suchte er? „Arbeiten Sie immer alleine?“
„Die meiste Zeit. So kann ich mich besser konzentrieren.“
„Dennoch würde es Ihre Arbeit beschleunigen, wenn Sie jemanden um Hilfe bitten würden.“
„Möchten Sie mir damit etwas sagen?“, fragte ich verwirrt.
„Nein, Lieutenant. Nur raten, dass Sie auch ab und zu Kollegen konsultieren können. Es hat mich sowieso gewundert, dass eine einzelne Person all diese Scans alleine überwachen will.“
„Ist das so ungewöhnlich, Sir? Wie viele große Entdeckungen sind durch Einzelgänger gemacht worden?“
„Die meist ein ganzes Team hinter sich hatten.“ Das brachte mich zum Grübeln. Als Argumente führte ich im einige Namen auf, die in den Wissenschaftskreisen Bolarus‘ zu den Berühmtheiten schlechthin zählten, während er mir ganze Wissenschaftsteams nannte. Er gewann.
„Ich muss weiter, Lieutenant. Achten Sie weiter auf Ihre Sensoren.“ Erstaunlich dieser Mann.
Während ich weitere Einstellungen vornahm, dachte ich darüber nach, dass ich vielleicht doch ab und zu mit Kollegen reden sollte. Wenn sie mich mal nicht beschimpften, was mir einfiele, einfach so die Sensoren oder ganze Labore zu blockieren. Dabei hatte ich es immer so einrichten können, dass der Betrieb nicht beeinträchtigt wurde und sogar noch jemand anderes hätte mitarbeiten können. Doch das verstand niemand, dem ich das erklären wollte. Nach zehn Minuten meiner Erklärungen hatten die meisten schon wieder andere Dinge zu tun und ich konnte gar nicht ganz ausreden. Vielleicht mochten sie meine Anekdoten zu den jeweiligen Themen nicht. Ich musste mir vielleicht neue aneignen und anlesen.
~~Zeitsprung~~
Es war ein sehr langer Tag gewesen, mit sehr vielen Änderungen im Plan und wenigen erfolgversprechenden Ergebnissen. Ein paar Anomalien hatte ich bisher schon ausmachen können, doch schienen die nicht vom Bajoranischen Wurmloch zu kommen, sondern von einer anderen Quelle herzurühren. Diese konnte ich aber bisher noch nicht bestimmen. Vielleicht bei der Auswertung der Daten. Und eventuell konnte mir jemand dabei helfen, ich musste mich mal ein wenig in der Abteilung umschauen. So viele Leute kannte ich noch gar nicht wirklich hier und manche hatten mir sogar schon die Zusammenarbeit verweigert.
Aber die Auswertung konnte ja noch ein wenig warten, sodass ich andere Dinge, die wichtiger waren, vornedran stellen konnte. Zum Beispiel die medizinische Untersuchung, die ich noch vor mir hatte. Zum Glück hatte ich angemeldet, dass ich relativ spät für die stationäre Standardzeit vorbeikommen würde, sodass ich noch eine kurze Pause für ein kleines Mahl hatte und trotzdem noch rechtzeitig auf der Krankenstation war.
~~Krankenstation~~
Der Betrieb hier war enorm, anscheinend waren einige ganze Abteilungen zu den jährlichen medizinischen Tests geschickt worden, was für das routiniert arbeitende und gut ausgebildete medizinische Personal aber kaum ein Problem darstellte. Ich war beeindruckt von der guten Organisation, die hier vorherrschte, und das trotz einem kürzlichen Wechsel in der Leitung der medizinischen Abteilung. Normalerweise gab es da immer noch einige Veränderungen in Personalfragen, die allerdings, wenn sie vorgenommen worden waren, keine schlechten Ergebnisse gebracht hatten.
Ich stand nun im Raum und schaute mich um, ob jemand frei war, um mich untersuchen zu können. Als ich niemanden fand, ging ich zu irgendjemandem und sagte: „Guten Tag, mein Name ist Medsad Jasa und ich habe einen Termin für die jährlichen Tests. Vielleicht bin ich früher da als ich mich angemeldet habe, aber ich hoffe das ist kein Problem. Mir wurde befohlen, dass ich mich hier melden soll und hier bin ich.“
Nun war ich gespannt, ob die etwas verdutzte Person vor mir mich nun untersuchen würde oder ob ich weitergereicht wurde.
[NRPG: Will mich ein Medi?]