RPG Schreiben – Log 01 S'anra ni'Lianh t'Rhynne
Verfasst: Di 22. Jul 2014, 14:58
RPG Schreiben – Log 01 S'anra ni'Lianh t'Rhynne
Personen: Kurier, Jera Jade
Wörter: 3407
~~~ Starbase New Hope , Tag 3 Abends ~~~
Ich sah mich um und versuchte mich zu orientieren. Die Größe der Starbase war wirklich mit nichts zu vergleichen, was ich bisher gesehen hatte und ich hatte viel gesehen. Aber nichts entsprach diesem Gewirr. Ich sah nach rechts und sah eine wenig vertrauenerweckende Gestalt nach rechts biegen. Ok wo der herkam müsste ich richtig sein. Ich brauchte einen Boten, einen der keine Fragen stellte und der für ein paar Credits einen Datenchip auslieferte und anschließend vergaß das er einen Auftrag angenommen hatte. Ich musste leicht grinsen. Oh ja … diesmal würde ich Jade endgültig aus dem Weg schaffen. Dieses dreckige Halbblut würde bekommen was sie verdient hatte, da war ich mir sicher. Und das Beste an der Sache, sie würde es selbst schaffen ohne das ich auch nur einen Finger an ihr schmutzig machen musste. Ich zog meinen Hut tiefer und folgte der Gestalt. Wie erhofft führte er mich in das Viertel welches ich gesucht hatte. Hier, als Händler getarnt verkehrte der Abschaum. Eben jene welche haarscharf an der „Grauen Zone“ agierten, jene die sich gerne ein paar Credits verdienten, keine Fragen stellten und denen es egal was was man oder auch Frau im Schilde führte. Ich ging weiter durch die Gänge wo sich ein Laden an den nächsten reihte und der Geruch von schalen Bier, Blut und anderen Gerüchen wurde stärker. Ja ich näherte mich denen die ums Überleben kämpfen mussten, die sich grade so über Wasser halten konnten. Auch die Lärmkulisse wurde lauter. Eine Tür flog auf und zwei Männer stürmten raus und prügelten sich. Sofort bildete sich ein Ring um die beiden Männer. Es würde sicher nicht lange dauern bis die Sicherheit den Tumult bemerken würde und für Ruhe sorgen würde.
Ich musste nicht lange suchen. Ein kleiner schäbiger Laden bot Kurierdienste an. Vor der Tür saß ein gelangweilt aussehender Mann vertieft in ein altmodisches Buch. Wo er dies herhatte wollte ich gar nicht wissen, aber es musste wertvoll sein, denn echte Bücher gab es so gut wie kaum noch.
Ich näherte mich dem Mann und trat ihm in die Seite, ohne ihn zu verletzten. „Steh auf, Bastard, ich habe einen Auftrag für dich.“
Widerwillig erhob der Mann sich und sah mich wütend an. „Das kann man auch freundlicher sagen.“, murrte er und klopfte sich den Staub von der Hose.
„Was ich wie sage ist mir egal, Bastard. Willst du nun etwas verdienen oder weiter im Dreck sitzen?“ Ich wusste das er keine Wahl hatte und jeden Auftrag annehmen musste.
„Um was geht’s.?“, wollte er mürrisch wissen. Ich blickte kurz über die Straße. Alles war noch in der Prügelei verwickelt doch die ersten typischen Gelbhemden waren bereits eingetroffen und versuchten energisch die Kampfhähne zu trennen. „Ich will das du etwas auslieferst. Einfach nur abgeben. Kein Wort, keine Nachricht. Du wirst keinen Ton sagen woher du das Ding hast. Meinst du das kriegst du hin? Klug siehst du nicht aus.“.
„Ja das kriege ich hin. Wohin soll das was ich ausliefern soll?“
„Gut, du bringst dieses kleine Päckchen zu Master Chief Petty Officer Jera Jade und das persönlich.“
„Das ist alles?“, fragte er.
„Ja das ist alles, du bekommst einen Teil des Geldes jetzt und einen Teil wenn du wieder hier bist.“, sagte ich und übergab ihm einige Credits und das kleine Päckchen. „Wie lange wirst du brauchen?“
„Etwa eine halbe Stunde.“,
„Gut, ich werde warten und beeil dich.“, meine Stimme war schroff. Der Kerl nickte und machte sich auf den Weg, nicht ohne seine Kaschemme vorher abzuschließen. Wer sollte da schon was klauen? Außer Flöhe würde man da sicher nichts finden.
Normal machte ich meine Aufgaben selbst, aber in diesem Fall wäre es äußerst unklug dieser Schlampe selbst über den Weg zu laufen. Mein Plan war einfach und simpel. Es konnte nichts schief gehen. Niemals. Oh ich hasste diese Frau aus tiefster Seele und wenn es so einfach wäre und dieses Halbblut nicht in die Sternenflotte eingetreten wäre, dann hätte ich sie längst anderes aus dem Leben getreten. Aber sie war zur Sternenflotte gegangen und hatte meine Zukunft damit versaut. Ein für allemal. Und deshalb würde sie Sterben selbst wenn es das letzte wäre was ich tun würde. Ich schlenderte weiter über das Deck, nicht sehr angenehm aber es viel auf wenn man zulange an einem Fleck stand und ich wollte nicht entdeckt werden. Aufmerksam sah ich mich um, Verfolger konnte ich auch nicht brauchen und schon gar nicht von diesen dämlichen Sternenflottenoffizieren und seinem lächerlichen Geheimdienst. Das man mich im Auge hielt, seit ich auf der Starbase gelandet war, das war mir mehr als klar. Keiner vertraute Romulanern.
Nach einer halben Stunde war ich wieder an dem Laden und der Mann war noch nicht zurück. Während ich über das Deck gegangen war hab ich hier und da in die Läden geschaut und ein oder Zwei harmlose Dinge gekauft. Einmal ein Halstuch aus rotem Stoff und einmal eine kleine Tasche. Sie hatte keinen großen Nutzen, aber die „Damen“ nutzten sie wenn sie ausgingen. Ein modisches Accessoire, mehr nicht. Ich klopfte an die Türe, welche geschlossen war, keine Antwort. Wurde der Kerl etwa aufgehalten oder abgefangen? Verdammt noch mal, das durfte ja wohl nicht wahr sein. Wie konnte...
„Da bin ich.“, murrte eine Stimme hinter mir und sah mich an.
„Gab es Probleme?“, fragte ich und kniff meine Augen zusammen. Ich traute dem Kerl durchaus zu dass er das Päckchen einfach weggeworfen hatte.
„Keine Probleme. Master Chief Petty Officer Jade hat das Päckchen bekommen.“, sagte er und sah mich an. „Hier ist der Beweis.“, er hielt mir eine Empfangsbestätigung vor. Ich beachtete sie jedoch nicht.
„Das will ich hoffen. Ich werde rausbekommen wenn du mich belügst und dann bete das ich dich nie wieder finde.“, sagte ich eisig, warf ihm seinen restlichen Lohn zu und drehte mich wortlos um.
Sollte der Trottel seinen Job gemacht haben würde ich es bald erfahren. Sehr bald. Auf dem Datenchip war ein Holodeckprogramm, ein ganz besonderes Programm. Ich hatte fast zwei Jahre gebraucht um es zu planen aber es war perfekt.
Die Idee Jade auf diese Weise aus den Weg zu schaffen kam mir während eines regnerischen Abends. Ich war auf einem Kolonialplaneten der Sternenflotte, auf Mission. Jades Entscheidung dem Tal'Shiar den Rücken zu kehren verwehrte mir die Angestrebte Karriere im Tal'Shiar. Wir besuchten gemeinsam die Militärakademie und ich wurde Jera Jade als Partner zugeteilt. Jedoch wurde mir eine Sonderaufgabe zugeteilt Jades Hass auf ihre Herkunft und Rasse umzukehren auf den Hass der Föderation, wie es sich für eine echte Rihansu gehörte. Erst viel später fand ich heraus das ich diesen Auftrag bekam weil mein Vater, D'Tan el'Hal tr'Rhynne eine Mission versaut hatte die für Jera Jades Vater, Sharien chi’Thalaeh tr’Llaaseil von größter Wichtigkeit war. Meinen Vater hatte ich bereits erledigt nun war Jade an der Reihe, denn für Sharien würde ich einen perfekten Plan brauchen. So einfach würde es nicht werden ihn aus dem Weg zu räumen. Jade hingegen war ein einfacheres Ziel...
Auf dem Planeten hatte ich eine Holodecksimulation entdeckt, welche ein spannendes, und für meine Rache passendes Szenario enthielt. Ich forschte nach und entdeckte dass es aus einem Roman aus dem frühen zwanzigsten Jahrhundert stammte. Ein Ritual zur Feier einem Aufstand. Freiwillige Kinder, welche ihr Lebensraum vertreten sollten kämpften in einer eigens dafür geschaffen Arena. Als Sieger galt das Kind, welches als einziges Überlebte und alle anderen Kinder in einem Kampf auf Leben und Tot gewann. Die Idee gefiel mir und es würde mir mehr als Befriedigung verschaffen Jade leiden zu sehen. Die letzten zwei Jahre hatte ich jede freie Minute verbracht das Programm umzubauen, nach meinen Ideen. Jetzt war das Programm perfekt und wenn Jade es starten würde, dann hatte ich gewonnen.
Ich hatte mich in im mein Gastquartier zurückgezogen, welches man mir für eine Übernachtung zugewiesen hatte. Nun musste ich warten. Irgendwann würde die Neugier siegen und Jade würde das Holodeckprogramm starten. Dieses elendige Warten …. seufzend setzte ich mich aufs Bett und ging im Kopf meinen Plan noch einmal durch. Die letzten Monate hatte ich hart Trainiert. Denn auch für mich ging es bei dem Spiel um viel mehr, als Rache zu nehmen.
~~~Tag 4 Morgens, Gastquartier ~~~
Ich war früh auf, nicht nur weil ich die Nacht schlecht geschlafen hatte sondern auch weil ich wissen wollte ob Jade den Datenchip bereits eingesetzt hatte. Noch hatte ich keine Nachricht, das konnte zwei Dinge bedeuten, einmal, der Kurier hatte mich belogen oder Jades Neugier hatte noch nicht gesiegt. Letztes war nur eine Frage der Zeit doch der erste Grund würde mir mehr Arbeit machen und das mein Plan nicht funktionieren könnte machte mich wütend. Verdammt wütend. Vielleicht sollte ich mir den Kurier vom Abend noch einmal aufsuchen? Denn je mehr ich über die Sache nachdachte desto sicherer wurde ich mir, das mein Paket seine Empfängerin nicht erreicht hatte. Ich seufzte, nun musste ich mir auch noch überlegen wie ich diesen unzuverlässigen Kerl loswerden konnte, ohne das mir die Schuld in die Schuhe geschoben werden konnte. Wie ich so etwas hasste.
Ich stand auf und zog mich an. Ich wählte eine ehre unauffällige Kleidung. Grade als ich mein Quartier verlassen wollte meldete mir mein Programm dass es aktiviert worden war. Ich grinste. Gut … endlich konnte ich sehen ob mein Plan funktionieren würde.
~~~ Holodeck der New Hope – Deck 346 ~~~
Ich ließ Jade zappeln. Vorerst würde sie nichts sehen, außer das Gitter des Holodecks. Sollte sie sich ruhig erst einmal überlegen, wo sie rein geraten sein könnte. Mit einem zufriedenen Nicken nahm ich zur Kenntnis das ihre Uniform durch die schwarze Kleidung ersetzt worden war. Phaser, Kommunikator und Waffen waren verschwunden. Das Holodeck war fest verschlossen und die Kommunikation nach außen nicht mehr möglich. Es funktionierte. Mein Grinsen wurde boshafter. Was Jade nicht wissen konnte, sobald sie das Holodeckprogramm aktiviert hatte, wurde in ihrer Akte und im Dienstplan ein Tag Urlaub eingetragen, niemand würde sie suchen, jeder würde annehmen sie hätte vergessen zu erwähnen dass sie frei hatte. Es war nicht schwer die Befehle für das Programm einzuarbeiten. Jedenfalls war es mir nicht schwer gefallen. Jade stand noch immer verwirrt und leicht angesäuert im leeren Holodeck und forderte den Computer zum X-ten Mal auf die Türen zu öffnen. Keine Reaktion. „Mögen die Spiele beginnen.“, murmelte ich leise und aktivierte das Programm.
Das Holodeck waberte einen Moment, dann war alles stockdunkel. Keine Lichtquelle war zu erkennen, alles war still. Nur der eigene Atem war zu hören. Ich ließ Jade gut eine Minute in totaler Finsternis stehen bis sich unter ihren Füßen ein kleines rundes Podest auftat, umrandet von winzig kleinen blauen Lämpchen, die kaum Licht spendeten. Um sie herum war eine Art Röhre, eindeutig ein Transportmittel, denn im nächsten Moment fuhr das Podest leise summend hoch und über ihren Kopf öffnete sich eine Klappe durch welche sich gleißendes Sonnenlicht ergoss. Langsam, fast im Schneckentempo fuhr das Podest dem Sonnenlicht entgegen bis es schließlich die gewünschte Höhe erreicht war. Es war unmöglich etwas zu erkennen die Sonne blendete mit enormer Helligkeit alles. Zudem kam Jade aus der Totalen Finsternis. Ihre Augen würden sich erst an das helle Licht gewöhnen müssen. Die Luke schloss sich unter ihren Füßen und eine Art Energiestrahl machte sie unbeweglich. Das Licht wurde dunkler.
Ich gab Jade einige Minuten Zeit bevor ich hinter einen Baum hervortrat. „So sieht man sich wieder.“, sagte ich und mein Mund zog sich zu einem spöttischen Grinsen. „Ich freue mich das du meiner Einladung gefolgt bist. Du erinnerst dich doch an mich.“, fragte ich und lehnte mich an einen Baumstamm. Jades Blick wurde hart. Ja sie erinnerte sich an mich. Gut, dann musste ich nichts mehr erklären.
„S'anra.“, spie sie aus.
„Ja sehr gut.“, ich applaudierte und grinste. Jade war unfähig sich zu bewegen aber in ihren Augen sah ich Wut aufblitzen. Wut und unbändiger Hass.
„Bevor du fragst, dieses Arschloch von deinem Vater schickt mich nicht. Ich bin aus persönlichen Gründen hier. Vielleicht erinnerst du dich ja auch an deine Flucht?“, ich sprach langsam und deutlich, so wie man es mit einem begriffsstutzigen Kind tat, ließ Jade jedoch nicht zu Wort kommen.
„Du hast mir meine Zukunft versaut und meine Familie und mich in den Dreck gezogen. Heute wird der Tag sein. Der Tag an dem ich dir endlich heimzahlen kann was du Schlampe mir angetan hast.“, ich sah sie nun voller Hass und Abscheu an.
„Ich habe ein nettes Spiel für uns und ich rate dir gut zuzuhören. Denn ich werde es dir nicht noch einmal erklären. Wir spielen nach meinen Regeln. Akzeptiere sie oder stirb, obwohl, das wirst du so oder so aber vorher werde ich meinen Spaß haben.“. Ich lachte auf und machte einen Schritt auf Jade zu. Noch immer saß Jade im Energiestrahl fest, aber ich wusste das ich nur noch ein paar Minuten hatte. Ich wollte meinen Spaß und hatte daher das Programm so geschrieben das es einem automatischen Ablauf folgte, die Szenarien jedoch absolut willkürlich abspielte. Niemand konnte es stoppen, auch ich nicht.
„Also. In zwei Minuten startet unser Spiel. Die Regeln sind einfach, die wirst sogar du verstehen. Es gibt keine. Waffen gibt es nicht, außer du bastelst dir welche aus den Dingen die du finden wirst. Aber ich warne dich. Nicht alles was aussieht wie eine Waffe ist eine. Dir sollte klar dass das ich mehr als eine Falle eingebaut habe. Finde ich dich zu erst werde ich dich töten. Solltest du mich finden, was ich kaum glaube, nun wir werden sehen was eintrifft. Das Programm arbeitet selbstständig, die Szenarien sind zufällig und können sich beliebig oft und schnell wechseln.“, ich grinste und schätzte das mir noch gut eine Minute blieb bis ihr Energiestrahl die Wirkung verlor.
„Ich wünsche dir viel Vergnügen und keine Sorge... in gut dreißig Sekunden bist du frei. Also möge das Spiel beginnen. Wenn es dir recht ist... ich verschwinde.“, mit diesen Worte drehte ich mich um. Während ich gesprochen hatte, wurde langsam wie in Zeitlupe das erste Szenario aufgebaut. Dunkle Nacht, nur der Mond spendete am Himmel Licht, einzelne Wolken zogen vorbei. In der Ferne sah man etwas wie ein Dorf, doch es war dunkel. Vor dem Dorf langen Felder, einzelne Baumgruppen. Ein kleiner Bach schlängelte sich durch die Landschaft. Weit hinter dem Dorf erhob sich majestätisch ein riesiger Berg, welcher von einem Wald am Fuße gesäumt wurde. Unter anderen Umständen war dieses Kulisse sicher romantisch oder verleitete zu weiteren Abenteuern, aber wir waren hier in einem Kampf...
Vorsichtig schlich ich mich durch die Felder, legte mich immer wieder hin. Die ersten Meter war ich gerannt um auf eine große Distanz zwischen Jade und mir zu kommen. Eins durfte ich auf gar keinen Fall. Das dreckige Halbblut unterschätzen. Sie hatte eine ausgezeichnete Ausbildung genossen und ich durfte mich selbst nicht überschätzen. Ein Fehler ein einziger Fehltritt konnte über Leben oder Tod entscheiden. Das galt für beide Parteien. Sollte ich dieses Ding hier verlieren, dann war es egal. Hinter mir hörte ich ein Geräusch und duckte mich tiefer. Mein Atem ging langsam und meine Bewegungen waren langsam. Jade war sicher ebenfalls losgegangen, die Zeit würde jedenfalls stimmen. Ich musste es in das Dorf schaffen, dort gab es bessere Verstecke als hier im offenen Feld wo nur die paar vereinzelten Baumgruppen Deckung boten. Ich lauschte und hörte erneut etwas rascheln. Vorsichtig spähte ich ich die Nacht. Der Vollmond spendete Licht, aber die Sicht wurde immer Schlechter. Verdammt es zog Nebel auf. Das ganze würde gleich sehr ungemütlich werden. Oder auch nicht. Nebel hatte eine gute Eigenschaft... er dämpfte Geräusche. Wenn ich es geschickt anstellte könnte ich das Dorf erreichen. Doch musste ich verdammt vorsichtig sein. Hinter jedem Baum in jeder Bodenwelle konnte Jade auf mich warten. Sie war klug und würde sicher eine Möglichkeit finden etwas zur Waffe umzubauen.
Langsam und aufmerksam arbeitete ich mich auf dass Dorf zu und erreichte es ohne entdeckt zu werden. Das hieß jedoch nicht das ich sicher war, im Gegenteil. Sicher war ich in keiner Minute. Vorsichtig huschte ich lautlos in eins der Häuser. Es sah verlassen aus, eine Geisterstadt. Die Ruinen waren aus Stein und es roch verbrannt. Ein großes Feuer musste dieses Dorf zerstört haben, denn alles war mit Ruß bedeckt, Gegenstände zerstört und das, was eins Lebewesen waren, zur Unkenntlichkeit verbrannt. Ich sah mich um und entdecke auf dem Boden einen Stein in einer seltsamen Form. Neugierig und wachsam sah ich den Stein an, er besaß eine glatte Oberfläche und an einer Seite war er abgebrochen. Die Bruchstelle war scharfkantig. Ich grinste. Besser einen scharfkantigen Stein als gar nichts. Und wenn ich irgendwo Holz fand könnte ich mir eine Waffe machen. Ich entdeckte ein Stück Holz, welches nur zur Hälfte von dem Flammen verzehrt worden war. Ein Teil war noch brauchbar. Es war Still, keine Geräusche waren zu hören. Jade war entweder in eine andere Richtung gelaufen oder beobachtete mich bereits, oder sie hatte sich am Ort ihres Erscheinens erst einmal umgesehen. Ich nahm den Stein mit der scharfen Seite und bearbeitete das Holz bis ich eine Art Dolch erschaffen hatte.
Ich schlich zur Tür und blickte aus meinem Versteck in die Nacht. Von Jade war weiter nichts zu hören oder zu sehen. Vorsichtig richtete ich mich auf, versteckte mich jedoch hinter dem Türrahmen und sah über den Platz vor mir. Ein lauter Schrei, gefolgt von einem Fluch drang an mein Ohr. Oh Jade hatte eine meiner Fallen gefunden, grinsend verließ ich mein Versteck und schlich aus dem Dorf. Den Geräusch nach zu Urteilen hatte sie eine Fallgrube ausgelöst und war gut eineinhalb Meter tief gefallen. Hoffentlich hatte sie sich weh getan. Ich verstaute meinen selbstgebastelten Dolch im Stiefel. Grade als ich los laufen wollte veränderte sich die Landsaft.
Es wurde hell und verdammt kalt. Ein stechender Schmerz durchfuhr meine Augen und wenig später traf etwas meinen Oberschenkel. Jade stand keine zehn Meter vor mir und zielte mit einem Bogen auf mich. Verdammt, die war gut. Ich biss die Zähne vor Wut zusammen und hob den Stock, welchen sie anspitzt hatte auf und beobachtete mein Bein. Es blutete leicht aber das Blut war rot und nicht grün. Ich sah den Stock an. Der hätte im Bein stecken bleiben müssen. Auch das Jade durch ihren Sturz scheinbar unverletzt war gab mir zu zweifeln. Aber ich musste etwas tun da Jade bereits mit dem zweiten Pfeil auf mich anlegte. Wie konnte das sein. Ich sah an mir runter. Erst dann fiel es mir auf und ich fluchte. Wie konnte ich nur so dumm sein.... Ich wich dem zweiten Pfeil aus und nahm die Füße in die Hand und rannte so schnell es ging los. Ich hatte in einer älteren Programmiersprache alles programmiert und die neue Technik der Starbase übersetzte die Begriffe wohl anders. Die Sicherheitsprotokolle waren weiter in Kraft und nicht, wie von mir beabsichtigt ausgeschaltet. Das war ein grober Fehler der mir meine Rache mindern konnte. Aber ich hatte keine Zeit über meinen Patzer nachzudenken. Ich musste rennen.
Die Landschaft war nun in einem winterlichen Weiß gehalten, jeder Schritt im Schnee gut sichtbar. Zudem hinterließ meine Wunde eine deutliche Blutspur im Schnee. Vor mir erhob sich ein Wald. Dort konnte ich mich erst einmal verstecken. Jade war natürlich ebenfalls los gerannt. Mit Mühe erreichte ich den Wald, das Mischblut war keine 10 Meter hinter mir. Ich musste ein Versteck finden und das schnell oder … ich zog meinen Holzdolch und bog nach rechts ab, dann links und nach ein paar Schritten wieder rechts und versteckte mich hinter einem der großen Bäumen. Die Tannen waren riesig und mit Schnee bedeckt. Ihre Nadeln waren jedoch so dicht dass die den Waldboden Schneefrei hielten. Ich hörte Jade näherkommen. Sie hatte ihre Geschwindigkeit abgebremst und schlich auf leisen Sohlen, doch ihr konnte ihren schweren Atem hören. Grade als sie an meinem Baum vorbei ging, schlug ich zu.
Mein Ellbogen landete auf ihrer Nase, mein Fuß traf ihr Handgelenk. Noch ehe sie realisieren konnte was war rammte ich ihr meine Faust in den Oberarm holte aus und rammte sie in ihre Seite und rannte los. Für den Moment war sie keine Gefahr mehr und ich konnte fliehen. Zwar blieben keine Verletzungen aber der kurze Schmerz der Schläge würde mir etwas Zeit geben. Innerlich fluchte ich jedoch. Wie konnte ich nur so dumm sein und einen entscheidenden Faktor vergessen...
-tbc-
Personen: Kurier, Jera Jade
Wörter: 3407
~~~ Starbase New Hope , Tag 3 Abends ~~~
Ich sah mich um und versuchte mich zu orientieren. Die Größe der Starbase war wirklich mit nichts zu vergleichen, was ich bisher gesehen hatte und ich hatte viel gesehen. Aber nichts entsprach diesem Gewirr. Ich sah nach rechts und sah eine wenig vertrauenerweckende Gestalt nach rechts biegen. Ok wo der herkam müsste ich richtig sein. Ich brauchte einen Boten, einen der keine Fragen stellte und der für ein paar Credits einen Datenchip auslieferte und anschließend vergaß das er einen Auftrag angenommen hatte. Ich musste leicht grinsen. Oh ja … diesmal würde ich Jade endgültig aus dem Weg schaffen. Dieses dreckige Halbblut würde bekommen was sie verdient hatte, da war ich mir sicher. Und das Beste an der Sache, sie würde es selbst schaffen ohne das ich auch nur einen Finger an ihr schmutzig machen musste. Ich zog meinen Hut tiefer und folgte der Gestalt. Wie erhofft führte er mich in das Viertel welches ich gesucht hatte. Hier, als Händler getarnt verkehrte der Abschaum. Eben jene welche haarscharf an der „Grauen Zone“ agierten, jene die sich gerne ein paar Credits verdienten, keine Fragen stellten und denen es egal was was man oder auch Frau im Schilde führte. Ich ging weiter durch die Gänge wo sich ein Laden an den nächsten reihte und der Geruch von schalen Bier, Blut und anderen Gerüchen wurde stärker. Ja ich näherte mich denen die ums Überleben kämpfen mussten, die sich grade so über Wasser halten konnten. Auch die Lärmkulisse wurde lauter. Eine Tür flog auf und zwei Männer stürmten raus und prügelten sich. Sofort bildete sich ein Ring um die beiden Männer. Es würde sicher nicht lange dauern bis die Sicherheit den Tumult bemerken würde und für Ruhe sorgen würde.
Ich musste nicht lange suchen. Ein kleiner schäbiger Laden bot Kurierdienste an. Vor der Tür saß ein gelangweilt aussehender Mann vertieft in ein altmodisches Buch. Wo er dies herhatte wollte ich gar nicht wissen, aber es musste wertvoll sein, denn echte Bücher gab es so gut wie kaum noch.
Ich näherte mich dem Mann und trat ihm in die Seite, ohne ihn zu verletzten. „Steh auf, Bastard, ich habe einen Auftrag für dich.“
Widerwillig erhob der Mann sich und sah mich wütend an. „Das kann man auch freundlicher sagen.“, murrte er und klopfte sich den Staub von der Hose.
„Was ich wie sage ist mir egal, Bastard. Willst du nun etwas verdienen oder weiter im Dreck sitzen?“ Ich wusste das er keine Wahl hatte und jeden Auftrag annehmen musste.
„Um was geht’s.?“, wollte er mürrisch wissen. Ich blickte kurz über die Straße. Alles war noch in der Prügelei verwickelt doch die ersten typischen Gelbhemden waren bereits eingetroffen und versuchten energisch die Kampfhähne zu trennen. „Ich will das du etwas auslieferst. Einfach nur abgeben. Kein Wort, keine Nachricht. Du wirst keinen Ton sagen woher du das Ding hast. Meinst du das kriegst du hin? Klug siehst du nicht aus.“.
„Ja das kriege ich hin. Wohin soll das was ich ausliefern soll?“
„Gut, du bringst dieses kleine Päckchen zu Master Chief Petty Officer Jera Jade und das persönlich.“
„Das ist alles?“, fragte er.
„Ja das ist alles, du bekommst einen Teil des Geldes jetzt und einen Teil wenn du wieder hier bist.“, sagte ich und übergab ihm einige Credits und das kleine Päckchen. „Wie lange wirst du brauchen?“
„Etwa eine halbe Stunde.“,
„Gut, ich werde warten und beeil dich.“, meine Stimme war schroff. Der Kerl nickte und machte sich auf den Weg, nicht ohne seine Kaschemme vorher abzuschließen. Wer sollte da schon was klauen? Außer Flöhe würde man da sicher nichts finden.
Normal machte ich meine Aufgaben selbst, aber in diesem Fall wäre es äußerst unklug dieser Schlampe selbst über den Weg zu laufen. Mein Plan war einfach und simpel. Es konnte nichts schief gehen. Niemals. Oh ich hasste diese Frau aus tiefster Seele und wenn es so einfach wäre und dieses Halbblut nicht in die Sternenflotte eingetreten wäre, dann hätte ich sie längst anderes aus dem Leben getreten. Aber sie war zur Sternenflotte gegangen und hatte meine Zukunft damit versaut. Ein für allemal. Und deshalb würde sie Sterben selbst wenn es das letzte wäre was ich tun würde. Ich schlenderte weiter über das Deck, nicht sehr angenehm aber es viel auf wenn man zulange an einem Fleck stand und ich wollte nicht entdeckt werden. Aufmerksam sah ich mich um, Verfolger konnte ich auch nicht brauchen und schon gar nicht von diesen dämlichen Sternenflottenoffizieren und seinem lächerlichen Geheimdienst. Das man mich im Auge hielt, seit ich auf der Starbase gelandet war, das war mir mehr als klar. Keiner vertraute Romulanern.
Nach einer halben Stunde war ich wieder an dem Laden und der Mann war noch nicht zurück. Während ich über das Deck gegangen war hab ich hier und da in die Läden geschaut und ein oder Zwei harmlose Dinge gekauft. Einmal ein Halstuch aus rotem Stoff und einmal eine kleine Tasche. Sie hatte keinen großen Nutzen, aber die „Damen“ nutzten sie wenn sie ausgingen. Ein modisches Accessoire, mehr nicht. Ich klopfte an die Türe, welche geschlossen war, keine Antwort. Wurde der Kerl etwa aufgehalten oder abgefangen? Verdammt noch mal, das durfte ja wohl nicht wahr sein. Wie konnte...
„Da bin ich.“, murrte eine Stimme hinter mir und sah mich an.
„Gab es Probleme?“, fragte ich und kniff meine Augen zusammen. Ich traute dem Kerl durchaus zu dass er das Päckchen einfach weggeworfen hatte.
„Keine Probleme. Master Chief Petty Officer Jade hat das Päckchen bekommen.“, sagte er und sah mich an. „Hier ist der Beweis.“, er hielt mir eine Empfangsbestätigung vor. Ich beachtete sie jedoch nicht.
„Das will ich hoffen. Ich werde rausbekommen wenn du mich belügst und dann bete das ich dich nie wieder finde.“, sagte ich eisig, warf ihm seinen restlichen Lohn zu und drehte mich wortlos um.
Sollte der Trottel seinen Job gemacht haben würde ich es bald erfahren. Sehr bald. Auf dem Datenchip war ein Holodeckprogramm, ein ganz besonderes Programm. Ich hatte fast zwei Jahre gebraucht um es zu planen aber es war perfekt.
Die Idee Jade auf diese Weise aus den Weg zu schaffen kam mir während eines regnerischen Abends. Ich war auf einem Kolonialplaneten der Sternenflotte, auf Mission. Jades Entscheidung dem Tal'Shiar den Rücken zu kehren verwehrte mir die Angestrebte Karriere im Tal'Shiar. Wir besuchten gemeinsam die Militärakademie und ich wurde Jera Jade als Partner zugeteilt. Jedoch wurde mir eine Sonderaufgabe zugeteilt Jades Hass auf ihre Herkunft und Rasse umzukehren auf den Hass der Föderation, wie es sich für eine echte Rihansu gehörte. Erst viel später fand ich heraus das ich diesen Auftrag bekam weil mein Vater, D'Tan el'Hal tr'Rhynne eine Mission versaut hatte die für Jera Jades Vater, Sharien chi’Thalaeh tr’Llaaseil von größter Wichtigkeit war. Meinen Vater hatte ich bereits erledigt nun war Jade an der Reihe, denn für Sharien würde ich einen perfekten Plan brauchen. So einfach würde es nicht werden ihn aus dem Weg zu räumen. Jade hingegen war ein einfacheres Ziel...
Auf dem Planeten hatte ich eine Holodecksimulation entdeckt, welche ein spannendes, und für meine Rache passendes Szenario enthielt. Ich forschte nach und entdeckte dass es aus einem Roman aus dem frühen zwanzigsten Jahrhundert stammte. Ein Ritual zur Feier einem Aufstand. Freiwillige Kinder, welche ihr Lebensraum vertreten sollten kämpften in einer eigens dafür geschaffen Arena. Als Sieger galt das Kind, welches als einziges Überlebte und alle anderen Kinder in einem Kampf auf Leben und Tot gewann. Die Idee gefiel mir und es würde mir mehr als Befriedigung verschaffen Jade leiden zu sehen. Die letzten zwei Jahre hatte ich jede freie Minute verbracht das Programm umzubauen, nach meinen Ideen. Jetzt war das Programm perfekt und wenn Jade es starten würde, dann hatte ich gewonnen.
Ich hatte mich in im mein Gastquartier zurückgezogen, welches man mir für eine Übernachtung zugewiesen hatte. Nun musste ich warten. Irgendwann würde die Neugier siegen und Jade würde das Holodeckprogramm starten. Dieses elendige Warten …. seufzend setzte ich mich aufs Bett und ging im Kopf meinen Plan noch einmal durch. Die letzten Monate hatte ich hart Trainiert. Denn auch für mich ging es bei dem Spiel um viel mehr, als Rache zu nehmen.
~~~Tag 4 Morgens, Gastquartier ~~~
Ich war früh auf, nicht nur weil ich die Nacht schlecht geschlafen hatte sondern auch weil ich wissen wollte ob Jade den Datenchip bereits eingesetzt hatte. Noch hatte ich keine Nachricht, das konnte zwei Dinge bedeuten, einmal, der Kurier hatte mich belogen oder Jades Neugier hatte noch nicht gesiegt. Letztes war nur eine Frage der Zeit doch der erste Grund würde mir mehr Arbeit machen und das mein Plan nicht funktionieren könnte machte mich wütend. Verdammt wütend. Vielleicht sollte ich mir den Kurier vom Abend noch einmal aufsuchen? Denn je mehr ich über die Sache nachdachte desto sicherer wurde ich mir, das mein Paket seine Empfängerin nicht erreicht hatte. Ich seufzte, nun musste ich mir auch noch überlegen wie ich diesen unzuverlässigen Kerl loswerden konnte, ohne das mir die Schuld in die Schuhe geschoben werden konnte. Wie ich so etwas hasste.
Ich stand auf und zog mich an. Ich wählte eine ehre unauffällige Kleidung. Grade als ich mein Quartier verlassen wollte meldete mir mein Programm dass es aktiviert worden war. Ich grinste. Gut … endlich konnte ich sehen ob mein Plan funktionieren würde.
~~~ Holodeck der New Hope – Deck 346 ~~~
Ich ließ Jade zappeln. Vorerst würde sie nichts sehen, außer das Gitter des Holodecks. Sollte sie sich ruhig erst einmal überlegen, wo sie rein geraten sein könnte. Mit einem zufriedenen Nicken nahm ich zur Kenntnis das ihre Uniform durch die schwarze Kleidung ersetzt worden war. Phaser, Kommunikator und Waffen waren verschwunden. Das Holodeck war fest verschlossen und die Kommunikation nach außen nicht mehr möglich. Es funktionierte. Mein Grinsen wurde boshafter. Was Jade nicht wissen konnte, sobald sie das Holodeckprogramm aktiviert hatte, wurde in ihrer Akte und im Dienstplan ein Tag Urlaub eingetragen, niemand würde sie suchen, jeder würde annehmen sie hätte vergessen zu erwähnen dass sie frei hatte. Es war nicht schwer die Befehle für das Programm einzuarbeiten. Jedenfalls war es mir nicht schwer gefallen. Jade stand noch immer verwirrt und leicht angesäuert im leeren Holodeck und forderte den Computer zum X-ten Mal auf die Türen zu öffnen. Keine Reaktion. „Mögen die Spiele beginnen.“, murmelte ich leise und aktivierte das Programm.
Das Holodeck waberte einen Moment, dann war alles stockdunkel. Keine Lichtquelle war zu erkennen, alles war still. Nur der eigene Atem war zu hören. Ich ließ Jade gut eine Minute in totaler Finsternis stehen bis sich unter ihren Füßen ein kleines rundes Podest auftat, umrandet von winzig kleinen blauen Lämpchen, die kaum Licht spendeten. Um sie herum war eine Art Röhre, eindeutig ein Transportmittel, denn im nächsten Moment fuhr das Podest leise summend hoch und über ihren Kopf öffnete sich eine Klappe durch welche sich gleißendes Sonnenlicht ergoss. Langsam, fast im Schneckentempo fuhr das Podest dem Sonnenlicht entgegen bis es schließlich die gewünschte Höhe erreicht war. Es war unmöglich etwas zu erkennen die Sonne blendete mit enormer Helligkeit alles. Zudem kam Jade aus der Totalen Finsternis. Ihre Augen würden sich erst an das helle Licht gewöhnen müssen. Die Luke schloss sich unter ihren Füßen und eine Art Energiestrahl machte sie unbeweglich. Das Licht wurde dunkler.
Ich gab Jade einige Minuten Zeit bevor ich hinter einen Baum hervortrat. „So sieht man sich wieder.“, sagte ich und mein Mund zog sich zu einem spöttischen Grinsen. „Ich freue mich das du meiner Einladung gefolgt bist. Du erinnerst dich doch an mich.“, fragte ich und lehnte mich an einen Baumstamm. Jades Blick wurde hart. Ja sie erinnerte sich an mich. Gut, dann musste ich nichts mehr erklären.
„S'anra.“, spie sie aus.
„Ja sehr gut.“, ich applaudierte und grinste. Jade war unfähig sich zu bewegen aber in ihren Augen sah ich Wut aufblitzen. Wut und unbändiger Hass.
„Bevor du fragst, dieses Arschloch von deinem Vater schickt mich nicht. Ich bin aus persönlichen Gründen hier. Vielleicht erinnerst du dich ja auch an deine Flucht?“, ich sprach langsam und deutlich, so wie man es mit einem begriffsstutzigen Kind tat, ließ Jade jedoch nicht zu Wort kommen.
„Du hast mir meine Zukunft versaut und meine Familie und mich in den Dreck gezogen. Heute wird der Tag sein. Der Tag an dem ich dir endlich heimzahlen kann was du Schlampe mir angetan hast.“, ich sah sie nun voller Hass und Abscheu an.
„Ich habe ein nettes Spiel für uns und ich rate dir gut zuzuhören. Denn ich werde es dir nicht noch einmal erklären. Wir spielen nach meinen Regeln. Akzeptiere sie oder stirb, obwohl, das wirst du so oder so aber vorher werde ich meinen Spaß haben.“. Ich lachte auf und machte einen Schritt auf Jade zu. Noch immer saß Jade im Energiestrahl fest, aber ich wusste das ich nur noch ein paar Minuten hatte. Ich wollte meinen Spaß und hatte daher das Programm so geschrieben das es einem automatischen Ablauf folgte, die Szenarien jedoch absolut willkürlich abspielte. Niemand konnte es stoppen, auch ich nicht.
„Also. In zwei Minuten startet unser Spiel. Die Regeln sind einfach, die wirst sogar du verstehen. Es gibt keine. Waffen gibt es nicht, außer du bastelst dir welche aus den Dingen die du finden wirst. Aber ich warne dich. Nicht alles was aussieht wie eine Waffe ist eine. Dir sollte klar dass das ich mehr als eine Falle eingebaut habe. Finde ich dich zu erst werde ich dich töten. Solltest du mich finden, was ich kaum glaube, nun wir werden sehen was eintrifft. Das Programm arbeitet selbstständig, die Szenarien sind zufällig und können sich beliebig oft und schnell wechseln.“, ich grinste und schätzte das mir noch gut eine Minute blieb bis ihr Energiestrahl die Wirkung verlor.
„Ich wünsche dir viel Vergnügen und keine Sorge... in gut dreißig Sekunden bist du frei. Also möge das Spiel beginnen. Wenn es dir recht ist... ich verschwinde.“, mit diesen Worte drehte ich mich um. Während ich gesprochen hatte, wurde langsam wie in Zeitlupe das erste Szenario aufgebaut. Dunkle Nacht, nur der Mond spendete am Himmel Licht, einzelne Wolken zogen vorbei. In der Ferne sah man etwas wie ein Dorf, doch es war dunkel. Vor dem Dorf langen Felder, einzelne Baumgruppen. Ein kleiner Bach schlängelte sich durch die Landschaft. Weit hinter dem Dorf erhob sich majestätisch ein riesiger Berg, welcher von einem Wald am Fuße gesäumt wurde. Unter anderen Umständen war dieses Kulisse sicher romantisch oder verleitete zu weiteren Abenteuern, aber wir waren hier in einem Kampf...
Vorsichtig schlich ich mich durch die Felder, legte mich immer wieder hin. Die ersten Meter war ich gerannt um auf eine große Distanz zwischen Jade und mir zu kommen. Eins durfte ich auf gar keinen Fall. Das dreckige Halbblut unterschätzen. Sie hatte eine ausgezeichnete Ausbildung genossen und ich durfte mich selbst nicht überschätzen. Ein Fehler ein einziger Fehltritt konnte über Leben oder Tod entscheiden. Das galt für beide Parteien. Sollte ich dieses Ding hier verlieren, dann war es egal. Hinter mir hörte ich ein Geräusch und duckte mich tiefer. Mein Atem ging langsam und meine Bewegungen waren langsam. Jade war sicher ebenfalls losgegangen, die Zeit würde jedenfalls stimmen. Ich musste es in das Dorf schaffen, dort gab es bessere Verstecke als hier im offenen Feld wo nur die paar vereinzelten Baumgruppen Deckung boten. Ich lauschte und hörte erneut etwas rascheln. Vorsichtig spähte ich ich die Nacht. Der Vollmond spendete Licht, aber die Sicht wurde immer Schlechter. Verdammt es zog Nebel auf. Das ganze würde gleich sehr ungemütlich werden. Oder auch nicht. Nebel hatte eine gute Eigenschaft... er dämpfte Geräusche. Wenn ich es geschickt anstellte könnte ich das Dorf erreichen. Doch musste ich verdammt vorsichtig sein. Hinter jedem Baum in jeder Bodenwelle konnte Jade auf mich warten. Sie war klug und würde sicher eine Möglichkeit finden etwas zur Waffe umzubauen.
Langsam und aufmerksam arbeitete ich mich auf dass Dorf zu und erreichte es ohne entdeckt zu werden. Das hieß jedoch nicht das ich sicher war, im Gegenteil. Sicher war ich in keiner Minute. Vorsichtig huschte ich lautlos in eins der Häuser. Es sah verlassen aus, eine Geisterstadt. Die Ruinen waren aus Stein und es roch verbrannt. Ein großes Feuer musste dieses Dorf zerstört haben, denn alles war mit Ruß bedeckt, Gegenstände zerstört und das, was eins Lebewesen waren, zur Unkenntlichkeit verbrannt. Ich sah mich um und entdecke auf dem Boden einen Stein in einer seltsamen Form. Neugierig und wachsam sah ich den Stein an, er besaß eine glatte Oberfläche und an einer Seite war er abgebrochen. Die Bruchstelle war scharfkantig. Ich grinste. Besser einen scharfkantigen Stein als gar nichts. Und wenn ich irgendwo Holz fand könnte ich mir eine Waffe machen. Ich entdeckte ein Stück Holz, welches nur zur Hälfte von dem Flammen verzehrt worden war. Ein Teil war noch brauchbar. Es war Still, keine Geräusche waren zu hören. Jade war entweder in eine andere Richtung gelaufen oder beobachtete mich bereits, oder sie hatte sich am Ort ihres Erscheinens erst einmal umgesehen. Ich nahm den Stein mit der scharfen Seite und bearbeitete das Holz bis ich eine Art Dolch erschaffen hatte.
Ich schlich zur Tür und blickte aus meinem Versteck in die Nacht. Von Jade war weiter nichts zu hören oder zu sehen. Vorsichtig richtete ich mich auf, versteckte mich jedoch hinter dem Türrahmen und sah über den Platz vor mir. Ein lauter Schrei, gefolgt von einem Fluch drang an mein Ohr. Oh Jade hatte eine meiner Fallen gefunden, grinsend verließ ich mein Versteck und schlich aus dem Dorf. Den Geräusch nach zu Urteilen hatte sie eine Fallgrube ausgelöst und war gut eineinhalb Meter tief gefallen. Hoffentlich hatte sie sich weh getan. Ich verstaute meinen selbstgebastelten Dolch im Stiefel. Grade als ich los laufen wollte veränderte sich die Landsaft.
Es wurde hell und verdammt kalt. Ein stechender Schmerz durchfuhr meine Augen und wenig später traf etwas meinen Oberschenkel. Jade stand keine zehn Meter vor mir und zielte mit einem Bogen auf mich. Verdammt, die war gut. Ich biss die Zähne vor Wut zusammen und hob den Stock, welchen sie anspitzt hatte auf und beobachtete mein Bein. Es blutete leicht aber das Blut war rot und nicht grün. Ich sah den Stock an. Der hätte im Bein stecken bleiben müssen. Auch das Jade durch ihren Sturz scheinbar unverletzt war gab mir zu zweifeln. Aber ich musste etwas tun da Jade bereits mit dem zweiten Pfeil auf mich anlegte. Wie konnte das sein. Ich sah an mir runter. Erst dann fiel es mir auf und ich fluchte. Wie konnte ich nur so dumm sein.... Ich wich dem zweiten Pfeil aus und nahm die Füße in die Hand und rannte so schnell es ging los. Ich hatte in einer älteren Programmiersprache alles programmiert und die neue Technik der Starbase übersetzte die Begriffe wohl anders. Die Sicherheitsprotokolle waren weiter in Kraft und nicht, wie von mir beabsichtigt ausgeschaltet. Das war ein grober Fehler der mir meine Rache mindern konnte. Aber ich hatte keine Zeit über meinen Patzer nachzudenken. Ich musste rennen.
Die Landschaft war nun in einem winterlichen Weiß gehalten, jeder Schritt im Schnee gut sichtbar. Zudem hinterließ meine Wunde eine deutliche Blutspur im Schnee. Vor mir erhob sich ein Wald. Dort konnte ich mich erst einmal verstecken. Jade war natürlich ebenfalls los gerannt. Mit Mühe erreichte ich den Wald, das Mischblut war keine 10 Meter hinter mir. Ich musste ein Versteck finden und das schnell oder … ich zog meinen Holzdolch und bog nach rechts ab, dann links und nach ein paar Schritten wieder rechts und versteckte mich hinter einem der großen Bäumen. Die Tannen waren riesig und mit Schnee bedeckt. Ihre Nadeln waren jedoch so dicht dass die den Waldboden Schneefrei hielten. Ich hörte Jade näherkommen. Sie hatte ihre Geschwindigkeit abgebremst und schlich auf leisen Sohlen, doch ihr konnte ihren schweren Atem hören. Grade als sie an meinem Baum vorbei ging, schlug ich zu.
Mein Ellbogen landete auf ihrer Nase, mein Fuß traf ihr Handgelenk. Noch ehe sie realisieren konnte was war rammte ich ihr meine Faust in den Oberarm holte aus und rammte sie in ihre Seite und rannte los. Für den Moment war sie keine Gefahr mehr und ich konnte fliehen. Zwar blieben keine Verletzungen aber der kurze Schmerz der Schläge würde mir etwas Zeit geben. Innerlich fluchte ich jedoch. Wie konnte ich nur so dumm sein und einen entscheidenden Faktor vergessen...
-tbc-