NH – Log 04 – Lt. Akirana Yavapai – MED - SD: 15312.0040
Verfasst: Di 22. Jul 2014, 23:30
NH – Log 04 – Lt. Akirana Yavapai – MED - SD: 15312.0040
Personen: Maximilian Carisi (NPC), Jeremiah MacCoray, Captain Quinn, Faedre, Andrej Wolkov, S'Tonn und jeder der Lust auf feiern hat
Wörter: 2268
<<>> Hauptkrankenstation – Deck 349-350 – Büro CMO - Tag 3<<>>
„Computer!, Ich brauche die Auswertung der durchschnittlichen Wartezeiten eines Patienten auf den Stationen dieser Hauptkrankenstation“, befahl ich und musste nicht lange auf eine Antwort warten.
„Die durchschnittliche Wartezeit aller Abteilungen zusammen gefasst beträgt 26,37 Minuten.“
Unzufrieden schüttelte ich den Kopf. Das war einfach zu lange. Irgendwo musste es einen Fehler geben. Seit ich den Posten der Chefmedizinerin übernommen hatte, war ich immer wieder damit beschäftigt, Arbeitsabläufe zu optimieren. Meine Vorgängerin hatte eine andere Auffassung als ich gehabt. Sie schien eine sehr chaotische Person gewesen zu sein. Für sie war Improvisation alles und solange es immer irgendwie funktioniert hatte, sah sie wohl keinen Grund etwas zu ändern.
Ich sah das anders. Für mich war es wichtig, das jeder seine genau umrissenen Aufgabengebiete hatte, das es für alle gültige Regeln gab, die dafür sorgten, das jeder genau wusste für was er zuständig war und für was nicht.
Die großangelegte Durchuntersuchung der einzelnen Abteilungsmitglieder war eine gute Gelegenheit gewesen, diesen Bereich neu zu organisieren. Wir hatten es geschafft die Wartezeiten der einzelnen Besucher auf 5 Minuten zu drücken, ohne das irgendjemand deshalb hetzen musste. Es ging lediglich darum, ein System zu etablieren, das unnötige Arbeitsschritte abschaffte, das es ermöglichte Kapazitäten flexibel da einzusetzen wo sie gebraucht wurden.
Nachdem nun diese Untersuchungen weitgehend abgeschlossen waren und nur noch ein paar wenige Nachzügler abzufertigen waren, hatte ich damit begonnen mir die anderen Abteilungen anzusehen. Das erste Ergebnis, das mir der Computer geliefert hatte, zeigte mir, das ich wohl noch einiges an Arbeit leisten musste. Eine halbe Stunde Durchschnitt bei den Wartezeiten, ehe sich ein Arzt um einen Patient kümmerte war entschieden zu viel.
„Computer! Welche Abteilung hat die höchste und welche die niedrigste Wartezeit?“, fragte ich als nächstes.
Wieder kam die Antwort fast sofort: „Die niedrigste Wartezeit hat die Kinderabteilung mit 6,13 Minuten, die Höchste die Gynäkologie mit 49,12 Minuten.“
Was war denn da los? Ich konnte mir beim besten Willen nicht vorstellen, was diese lange Wartezeit verursachte. Ich rief die Daten dieser Station auf meinen Monitor. Sie hatte nicht mehr Patienten als alle anderen Stationen, verglichen mit der Größe und der Anzahl der dort Beschäftigten. Verantwortlicher Oberarzt war Lieutenant Maximilian Carisi. Er war 42 Jahre alt und schon hier seit es diese Base gab. Ich beschloss, dieser Sache selbst auf den Grund zu gehen. Also stand ich auf und machte mich auf den Weg zur gynäkologischen Abteilung.
<<>> Hauptkrankenstation – Deck 349-350 – Gynäkologie - Tag 3<<>>
Als ich den Warteraum betrat, sah ich dass hier bereits sechs Frauen saßen und warteten. Ich ging zur Aufnahme und wurde von einer freundlichen Schwester begrüßt. „Guten Tag Lieutenant. Was kann ich für Sie tun?“, fragte sie. Offensichtlich hielt sie mich für eine Patientin und ich beschloss spontan sie nicht über ihren Irrtum aufzuklären. „Ich habe seit heute Morgen starke Unterleibschmerzen und möchte gerne, dass sich das ein Arzt anschaut“, antwortete ich also. „Nehmen Sie bitte dort drüben Platz. Es kann leider eine Weile dauern“, erklärte sie und deutete auf einen Sessel, der noch frei war.
„Wie lange wird das etwa dauern. Ich habe eine Testreihe im Labor laufen und möchte die nicht gerne lange unbeaufsichtigt lassen“, schwindelte ich.
„Wir haben im Augenblick leider viel zu tun, also kann es etwas dauern.“ Ihre Stimme klang bedauernd und so als wäre es ihr selbst peinlich das sagen zu müssen. Die anderen Wartenden hatten uns neugierig beobachtet. Eine der Frauen lachte kurz auf und sagte mit sehr genervter Stimme: „Im Augenblick? Das ist wohl die größte Lüge aller Zeiten. Seit ich schwanger bin, und das sind nun schon sechs Monate, komme ich jeden Monat einmal hier her. Bisher habe ich immer mindestens eine halbe Stunde warten müssen. Meist sogar länger.“
„Es tut mir ja leid Frau Masaharu, aber ich kann es nicht ändern“, versuchte die Schwester die aufgebrachte Patientin zu beruhigen. „Ich weiß Kindchen, aber es ärgert mich halt. Ich war schon auf anderen Stationen und dort ist es nicht so“, erwiderte die Frau, der man die Schwangerschaft deutlich ansehen konnte.
Nun reichte es mir. Natürlich konnte die Schwester nichts dafür, also musste ich hier keine weitere Zeit verbringen. Ich stand also aus dem Sessel, in den ich mich inzwischen gesetzt hatte, auf und ging zu der Türe, die hinein in die Station führte.
„Halt!“, rief die Schwester sofort. „Da können Sie nicht hinein. Sie müssen warten bis Sie aufgerufen werden.“
„Das muss ich nicht“, antwortete ich nun ganz sanft. „Es tut mir leid Schwester, aber ich habe vergessen mich vorzustellen. Mein Name ist Akirana Yavapai und ich bin die Chefmedizinerin dieser Base.“
Die Arme wurde blass wie ein Leintuch. „D.... das wu.... wusste ich nicht“, stotterte sie doch ich beruhigte sie. Immerhin war sie bestimmt nicht schuld an den Wartezeiten.
Ohne nun daran gehindert zu werden öffnete ich die Türe. Hinter dieser befand sich ein Gang. Links und rechts standen einige Türen zu Behandlungsräumen offen. Weit und breit war kein Arzt zu sehen. Also ging ich weiter. Hinter einer Türe hörte ich lautes Lachen. Leise öffnete ich diese und sah einige Mediziner an einem großen Tisch sitzen. Sie erzählten sich wohl gerade heitere Geschichten, denn alle waren fröhlich und schienen gut gelaunt. Vor jedem stand ein Getränk. Sie waren so vertieft in ihre Unterhaltung, dass sie mich erst bemerkten als ich durchaus freundlich sagte: „Guten Tag die Damen und Herren. Ich hoffe ich störe Sie nicht bei dem was sie gerade tun.“
Einer der Anwesenden sprang auf. „Was tun Sie hier? Wer sind Sie und wer hat Sie hier herein gelassen“, fragte er gereizt.
„Ich bin jemand der es satt hat zu warten bis ein Arzt sich bequemt Zeit für mich zu haben. Hereingelassen hat mich keiner. Ich bin einfach durch die Türe gegangen.“
„Dann gehen Sie schleunigst wieder hinaus und warten bis sie aufgerufen werden. So wie alle anderen.“
Da ich mir die Akte des Oberarztes angesehen hatte, wusste ich, das ich es mit keinem anderen als mit Lieutenant Carisi selbst zu tun hatte.
„Sie finden es also richtig, die Patienten warten zu lassen, während sie sich hier unterhalten?“, fragte ich sehr leise.
„Das geht sie nichts an und nun verschwinden Sie.“ war die wütende Antwort.
„Es geht mich etwas an und Sie dürfen in Zukunft vielleicht in einem kleinen Krankenhaus in einer entlegenen Kolonie arbeiten, aber nicht mehr hier“, erwiderte ich, noch immer sehr leise. „Doktor Carisi, als Chefmedizinerin der Starbase G-001 New Hope, enthebe ich sie vorläufig ihres Amtes. Ich werde einen Bericht an die Stationsführung schreiben, die dann über Ihr weiteres Schicksal entscheiden wird. Seien Sie versichert, das Captain Quinn nicht sanft mit ihnen umgehen wird. Und nun verschwinden Sie!“ Den letzten Satz hatte ich um einiges lauter gesprochen.
Entgeistert starrte er mich an. Er wollte noch etwas sagen, aber mein Blick schien ihm zu signalisieren, das es besser war zu schweigen. Wortlos verließ er den Raum.
Die anderen Mediziner schauten mich aus erschrockenen Augen an. „Was ist los“, sagte ich. „Wollen sie ihrem Chef folgen, oder vielleicht doch lieber an die Arbeit gehen?“
Es dauerte keine 10 Sekunden da war der Raum leer. Die Mediziner verteilten sich in die Behandlungsräume und die ersten Patientinnen kamen herein. Für heute würde diese Station mit Sicherheit funktionieren. Morgen würde ich für einen neuen Oberarzt sorgen, der in der Lage sein würde diese Station wieder auf Vordermann zu bringen. Ich war mir sicher, das Captain Quinn, wenn sie meinen Bericht gelesen hatte, dem Mann beibrachte, das Posten kein Platz waren um sich ein schönes geruhsames Leben zu machen.
Für mich wurde es höchste Zeit in mein Quartier zu gehen, mich in Gala zu werfen und dann der Eröffnung des neuen Casinos beizuwohnen.
<<>> Deck 102 – Casino der WoodienyTag 3<<>>
Zusammen mit meiner Freundin Inola holte ich meine Stellvertreterin Faedre ab. Sie war, zu meiner Überraschung nicht alleine, sondern in Begleitung eines gut aussehenden Mannes, den sie mir als Ensign Andrej Wolkov vorstellte.
Gemeinsam begaben wir uns also auf Deck 102. Als wir uns dem Casino näherten, konnten wir sehen, dass viele Leute dorthin unterwegs waren. Wir schlossen uns dem Strom der Besucher an und erreichten so den Eingang. Suchend schaute ich mich um. Ich hatte mich hier mit Jeremiah verabredet, doch konnte ich ihn im ersten Moment nicht sehen. Als ich schon traurig aufgeben wollte sah ich ihn doch. Er stand in einer Nische neben der Türe und blickte sich ebenfalls suchend um. Noch ehe ich etwas sagen konnte hatte auch er mich gesehen.
„Hallo Jeremiah“, begrüßte ich ihn freudestrahlend. Er nahm wie immer meine Hand und berührte zärtlich mit seinen Lippen meinen Handrücken.
Nachdem ich meine Begleitung vorgestellt hatte, soweit er diese noch nicht kannte und Inola eine unpassende Bemerkung los geworden war, betraten wir das Casino.
Ein kleines Wesen kam auf uns zu und verneigte sich leicht. „Ich begrüße Sie herzlich. Brauchen sie einen Tisch?“, fragte er beflissen. „Mein Name ist Akirana Yavapai. Ich habe einen Tisch bestellt“, antwortete ich und nun verneigte er sich abermals. Dieses mal aber viel tiefer, ehe er erklärte: „Ah, die Chefmedizinerin. Darf ich Sie und ihre geschätzte Begleitung bitten mir zu folgen?“
Er führte uns an einen Tisch neben dem an dem ich Captain Quinn mit einigen Gästen erkannte. Ich grüßte sie höflich ehe wir uns setzten.
Während ein Kellner uns die Getränke brachte sah ich, das der sehr große Raum bereits fast bis auf den letzten Platz besetzt war. Nach einer Weile wurden die Türen geschlossen. Das Licht ging kurz aus und wieder an. Es wurde ruhig, als ein Woodieny die Bühne an der Stirnseite betrat.
Er stieg auf ein Podest und begann zu reden.
„Geschätzte Gäste. Ich darf sie recht herzlich zur Eröffnung dieses Etablissements begrüßen. Mein Name ist Lusolas Teris. Ich bin hier Geschäftsführer. Meine werte Familie hat zugestimmt, das dieses Casino in Zukunft meinen Namen tragen wird. Naja, fast. Es ist mir eine Freude, den Namen nun zum ersten Mal zu verkünden. Hiermit erkläre ich das Casino Lu'Teris offiziell für eröffnet.“
Lauter Applaus erklang und als dieser endete sprach Lusolas Teris weiter: „Wir haben für sie heute Abend ein buntes Programm zusammen gestellt und hoffen, das sie sich gut unterhalten werden. Um 22 Uhr werden dann unsere Spieltische eröffnet und alle sind eingeladen ihr Glück zu versuchen. Als erstes wird sie Kores Dasin zu Lachstürmen hinreisen. Ich wünsche allen einen schönen Abend.“
Nach diesen Worten verbeugte er sich und tauschte den Platz auf der Bühne mit einem anderen kleinen Wesen.
Dieser Komiker war wirklich witzig. Mit sehr viel Humor erzählte er Geschichten in denen vor allem das Dominion vor kam, aber er hatte wohl auch Hausaufgaben gemacht. Er erzählte auch von einem Klingonen der zum klassischen Ballett wollte, einem Ferengie der eine Latinum Allergie hatte und so weiter. Alle bogen sich vor Lachen, bis auf den Vulkanier am Tisch von Captain Quinn. Der schaute zu, nippte ab und zu an seinem Glas und verzog keine Mine.
Nach dem Komiker kamen einige Tänzer und danach eine Musikgruppe, die ich gut kannte. Der Boss, Tashunka, war Indianer wie ich. Ein Mitglied meines Stammes und ein Freund aus Kindertagen. Damals wollten wir zusammen berühmt werden, doch unsere Wege hatten sich getrennt, als er ein Mann wurde.
Diese Gruppe hatte ab und zu Auftritte auf dem Promenadendeck und ich hatte einige Male das Vergnügen mit ihnen zu spielen. Sie waren absolut beliebt und da sie selten öffentlich auftraten, waren ihre Konzerte immer schnell ausverkauft.
Nachdem sie einige ihrer bekannten Songs gespielt hatten, trat Tashunka nach vorne und sagte: „Es ist mir eine ganz besondere Freude, das wir heute eine Flötenspielerin und Sängerin begrüßen dürfen, die uns schon des Öfteren begleitet hat. Aber nicht nur das. An ihrer Seite befindet sich ein Mann, der ein Virtuose an der Violine ist. Ich möchte diese Beiden bitten, für sie liebe Gäste einige Proben ihres Könnens zu zeigen. Bitte um Applaus für Akirana Yavapai und Jeremiah MacCoray.
Heftiger Applaus erklang während mir Jeremiah zuflüsterte: „Ich habe meine Geige nicht mit.“
„Keine Sorge, dieses mal darf ich dir etwas schenken“, erwiderte ich, nahm ihn an die Hand und zusammen kletterten wir auf die Bühne. Ich reichte Jeremiah mein Geschenk. Es war eine Violine eines der bekanntesten Hersteller dieses Instrumentes. Er war sehr früh gestorben und deshalb gab es nur sehr wenige Exemplare. Nur mit Inolas Hilfe und den Kontakten der Familie Deren war es mir gelungen dieses Stück zu ergattern.
Vorsichtig und mit ungläubigem Blick nahm er das Instrument in die Hände. Er schaute mich an und ich sah, das meine Überraschung gelungen war.
Als er probeweise mit dem Bogen über die Seiten strich, glitzerten seine Augen vor Freude.
„Die ersten beiden Lieder singe ich nur für dich“, flüsterte ich Jeremiah zu. Ich hatte das alles mit Tashunka abgesprochen und so erklangen die ersten Töne von „You Raise me up“ Ich sang das Lied mit sehr viel Gefühl und schaute ihm immer wieder in die Augen. Wie immer spielte er wunderbar. Die Töne seiner Violine unterstrichen meine Stimme, so das ich selbst das Gefühl hatte noch nie so gut gesungen zu haben.
Das zweite Lied war eines meiner absoluten Lieblingslieder. Es war ein Lied aus der Zeit als Irland unter englischer Besetzung stand. „Four Green Fields.“ Nachdem die letzten Töne verklungen waren erhob sich das gesamte Publikum und applaudierte stehend. Wir verneigten uns, dankten den Leuten und den Musikern der Band und gingen wieder zu unserem Tisch.
Danach durfte getanzt werden und Jeremiah und ich mischten uns unter die Tanzenden.
Ich genoss diesen Abend und wünschte, er würde noch lange nicht vorbei sein.
NRPG: Für alle die die beiden Lieder die Akirana singt nicht kennen:
https://www.youtube.com/watch?v=Yfwlj0gba_k You Raise Me Up
https://www.youtube.com/watch?v=WFfzOoyfCZg Four green Fields
Personen: Maximilian Carisi (NPC), Jeremiah MacCoray, Captain Quinn, Faedre, Andrej Wolkov, S'Tonn und jeder der Lust auf feiern hat

Wörter: 2268
<<>> Hauptkrankenstation – Deck 349-350 – Büro CMO - Tag 3<<>>
„Computer!, Ich brauche die Auswertung der durchschnittlichen Wartezeiten eines Patienten auf den Stationen dieser Hauptkrankenstation“, befahl ich und musste nicht lange auf eine Antwort warten.
„Die durchschnittliche Wartezeit aller Abteilungen zusammen gefasst beträgt 26,37 Minuten.“
Unzufrieden schüttelte ich den Kopf. Das war einfach zu lange. Irgendwo musste es einen Fehler geben. Seit ich den Posten der Chefmedizinerin übernommen hatte, war ich immer wieder damit beschäftigt, Arbeitsabläufe zu optimieren. Meine Vorgängerin hatte eine andere Auffassung als ich gehabt. Sie schien eine sehr chaotische Person gewesen zu sein. Für sie war Improvisation alles und solange es immer irgendwie funktioniert hatte, sah sie wohl keinen Grund etwas zu ändern.
Ich sah das anders. Für mich war es wichtig, das jeder seine genau umrissenen Aufgabengebiete hatte, das es für alle gültige Regeln gab, die dafür sorgten, das jeder genau wusste für was er zuständig war und für was nicht.
Die großangelegte Durchuntersuchung der einzelnen Abteilungsmitglieder war eine gute Gelegenheit gewesen, diesen Bereich neu zu organisieren. Wir hatten es geschafft die Wartezeiten der einzelnen Besucher auf 5 Minuten zu drücken, ohne das irgendjemand deshalb hetzen musste. Es ging lediglich darum, ein System zu etablieren, das unnötige Arbeitsschritte abschaffte, das es ermöglichte Kapazitäten flexibel da einzusetzen wo sie gebraucht wurden.
Nachdem nun diese Untersuchungen weitgehend abgeschlossen waren und nur noch ein paar wenige Nachzügler abzufertigen waren, hatte ich damit begonnen mir die anderen Abteilungen anzusehen. Das erste Ergebnis, das mir der Computer geliefert hatte, zeigte mir, das ich wohl noch einiges an Arbeit leisten musste. Eine halbe Stunde Durchschnitt bei den Wartezeiten, ehe sich ein Arzt um einen Patient kümmerte war entschieden zu viel.
„Computer! Welche Abteilung hat die höchste und welche die niedrigste Wartezeit?“, fragte ich als nächstes.
Wieder kam die Antwort fast sofort: „Die niedrigste Wartezeit hat die Kinderabteilung mit 6,13 Minuten, die Höchste die Gynäkologie mit 49,12 Minuten.“
Was war denn da los? Ich konnte mir beim besten Willen nicht vorstellen, was diese lange Wartezeit verursachte. Ich rief die Daten dieser Station auf meinen Monitor. Sie hatte nicht mehr Patienten als alle anderen Stationen, verglichen mit der Größe und der Anzahl der dort Beschäftigten. Verantwortlicher Oberarzt war Lieutenant Maximilian Carisi. Er war 42 Jahre alt und schon hier seit es diese Base gab. Ich beschloss, dieser Sache selbst auf den Grund zu gehen. Also stand ich auf und machte mich auf den Weg zur gynäkologischen Abteilung.
<<>> Hauptkrankenstation – Deck 349-350 – Gynäkologie - Tag 3<<>>
Als ich den Warteraum betrat, sah ich dass hier bereits sechs Frauen saßen und warteten. Ich ging zur Aufnahme und wurde von einer freundlichen Schwester begrüßt. „Guten Tag Lieutenant. Was kann ich für Sie tun?“, fragte sie. Offensichtlich hielt sie mich für eine Patientin und ich beschloss spontan sie nicht über ihren Irrtum aufzuklären. „Ich habe seit heute Morgen starke Unterleibschmerzen und möchte gerne, dass sich das ein Arzt anschaut“, antwortete ich also. „Nehmen Sie bitte dort drüben Platz. Es kann leider eine Weile dauern“, erklärte sie und deutete auf einen Sessel, der noch frei war.
„Wie lange wird das etwa dauern. Ich habe eine Testreihe im Labor laufen und möchte die nicht gerne lange unbeaufsichtigt lassen“, schwindelte ich.
„Wir haben im Augenblick leider viel zu tun, also kann es etwas dauern.“ Ihre Stimme klang bedauernd und so als wäre es ihr selbst peinlich das sagen zu müssen. Die anderen Wartenden hatten uns neugierig beobachtet. Eine der Frauen lachte kurz auf und sagte mit sehr genervter Stimme: „Im Augenblick? Das ist wohl die größte Lüge aller Zeiten. Seit ich schwanger bin, und das sind nun schon sechs Monate, komme ich jeden Monat einmal hier her. Bisher habe ich immer mindestens eine halbe Stunde warten müssen. Meist sogar länger.“
„Es tut mir ja leid Frau Masaharu, aber ich kann es nicht ändern“, versuchte die Schwester die aufgebrachte Patientin zu beruhigen. „Ich weiß Kindchen, aber es ärgert mich halt. Ich war schon auf anderen Stationen und dort ist es nicht so“, erwiderte die Frau, der man die Schwangerschaft deutlich ansehen konnte.
Nun reichte es mir. Natürlich konnte die Schwester nichts dafür, also musste ich hier keine weitere Zeit verbringen. Ich stand also aus dem Sessel, in den ich mich inzwischen gesetzt hatte, auf und ging zu der Türe, die hinein in die Station führte.
„Halt!“, rief die Schwester sofort. „Da können Sie nicht hinein. Sie müssen warten bis Sie aufgerufen werden.“
„Das muss ich nicht“, antwortete ich nun ganz sanft. „Es tut mir leid Schwester, aber ich habe vergessen mich vorzustellen. Mein Name ist Akirana Yavapai und ich bin die Chefmedizinerin dieser Base.“
Die Arme wurde blass wie ein Leintuch. „D.... das wu.... wusste ich nicht“, stotterte sie doch ich beruhigte sie. Immerhin war sie bestimmt nicht schuld an den Wartezeiten.
Ohne nun daran gehindert zu werden öffnete ich die Türe. Hinter dieser befand sich ein Gang. Links und rechts standen einige Türen zu Behandlungsräumen offen. Weit und breit war kein Arzt zu sehen. Also ging ich weiter. Hinter einer Türe hörte ich lautes Lachen. Leise öffnete ich diese und sah einige Mediziner an einem großen Tisch sitzen. Sie erzählten sich wohl gerade heitere Geschichten, denn alle waren fröhlich und schienen gut gelaunt. Vor jedem stand ein Getränk. Sie waren so vertieft in ihre Unterhaltung, dass sie mich erst bemerkten als ich durchaus freundlich sagte: „Guten Tag die Damen und Herren. Ich hoffe ich störe Sie nicht bei dem was sie gerade tun.“
Einer der Anwesenden sprang auf. „Was tun Sie hier? Wer sind Sie und wer hat Sie hier herein gelassen“, fragte er gereizt.
„Ich bin jemand der es satt hat zu warten bis ein Arzt sich bequemt Zeit für mich zu haben. Hereingelassen hat mich keiner. Ich bin einfach durch die Türe gegangen.“
„Dann gehen Sie schleunigst wieder hinaus und warten bis sie aufgerufen werden. So wie alle anderen.“
Da ich mir die Akte des Oberarztes angesehen hatte, wusste ich, das ich es mit keinem anderen als mit Lieutenant Carisi selbst zu tun hatte.
„Sie finden es also richtig, die Patienten warten zu lassen, während sie sich hier unterhalten?“, fragte ich sehr leise.
„Das geht sie nichts an und nun verschwinden Sie.“ war die wütende Antwort.
„Es geht mich etwas an und Sie dürfen in Zukunft vielleicht in einem kleinen Krankenhaus in einer entlegenen Kolonie arbeiten, aber nicht mehr hier“, erwiderte ich, noch immer sehr leise. „Doktor Carisi, als Chefmedizinerin der Starbase G-001 New Hope, enthebe ich sie vorläufig ihres Amtes. Ich werde einen Bericht an die Stationsführung schreiben, die dann über Ihr weiteres Schicksal entscheiden wird. Seien Sie versichert, das Captain Quinn nicht sanft mit ihnen umgehen wird. Und nun verschwinden Sie!“ Den letzten Satz hatte ich um einiges lauter gesprochen.
Entgeistert starrte er mich an. Er wollte noch etwas sagen, aber mein Blick schien ihm zu signalisieren, das es besser war zu schweigen. Wortlos verließ er den Raum.
Die anderen Mediziner schauten mich aus erschrockenen Augen an. „Was ist los“, sagte ich. „Wollen sie ihrem Chef folgen, oder vielleicht doch lieber an die Arbeit gehen?“
Es dauerte keine 10 Sekunden da war der Raum leer. Die Mediziner verteilten sich in die Behandlungsräume und die ersten Patientinnen kamen herein. Für heute würde diese Station mit Sicherheit funktionieren. Morgen würde ich für einen neuen Oberarzt sorgen, der in der Lage sein würde diese Station wieder auf Vordermann zu bringen. Ich war mir sicher, das Captain Quinn, wenn sie meinen Bericht gelesen hatte, dem Mann beibrachte, das Posten kein Platz waren um sich ein schönes geruhsames Leben zu machen.
Für mich wurde es höchste Zeit in mein Quartier zu gehen, mich in Gala zu werfen und dann der Eröffnung des neuen Casinos beizuwohnen.
<<>> Deck 102 – Casino der WoodienyTag 3<<>>
Zusammen mit meiner Freundin Inola holte ich meine Stellvertreterin Faedre ab. Sie war, zu meiner Überraschung nicht alleine, sondern in Begleitung eines gut aussehenden Mannes, den sie mir als Ensign Andrej Wolkov vorstellte.
Gemeinsam begaben wir uns also auf Deck 102. Als wir uns dem Casino näherten, konnten wir sehen, dass viele Leute dorthin unterwegs waren. Wir schlossen uns dem Strom der Besucher an und erreichten so den Eingang. Suchend schaute ich mich um. Ich hatte mich hier mit Jeremiah verabredet, doch konnte ich ihn im ersten Moment nicht sehen. Als ich schon traurig aufgeben wollte sah ich ihn doch. Er stand in einer Nische neben der Türe und blickte sich ebenfalls suchend um. Noch ehe ich etwas sagen konnte hatte auch er mich gesehen.
„Hallo Jeremiah“, begrüßte ich ihn freudestrahlend. Er nahm wie immer meine Hand und berührte zärtlich mit seinen Lippen meinen Handrücken.
Nachdem ich meine Begleitung vorgestellt hatte, soweit er diese noch nicht kannte und Inola eine unpassende Bemerkung los geworden war, betraten wir das Casino.
Ein kleines Wesen kam auf uns zu und verneigte sich leicht. „Ich begrüße Sie herzlich. Brauchen sie einen Tisch?“, fragte er beflissen. „Mein Name ist Akirana Yavapai. Ich habe einen Tisch bestellt“, antwortete ich und nun verneigte er sich abermals. Dieses mal aber viel tiefer, ehe er erklärte: „Ah, die Chefmedizinerin. Darf ich Sie und ihre geschätzte Begleitung bitten mir zu folgen?“
Er führte uns an einen Tisch neben dem an dem ich Captain Quinn mit einigen Gästen erkannte. Ich grüßte sie höflich ehe wir uns setzten.
Während ein Kellner uns die Getränke brachte sah ich, das der sehr große Raum bereits fast bis auf den letzten Platz besetzt war. Nach einer Weile wurden die Türen geschlossen. Das Licht ging kurz aus und wieder an. Es wurde ruhig, als ein Woodieny die Bühne an der Stirnseite betrat.
Er stieg auf ein Podest und begann zu reden.
„Geschätzte Gäste. Ich darf sie recht herzlich zur Eröffnung dieses Etablissements begrüßen. Mein Name ist Lusolas Teris. Ich bin hier Geschäftsführer. Meine werte Familie hat zugestimmt, das dieses Casino in Zukunft meinen Namen tragen wird. Naja, fast. Es ist mir eine Freude, den Namen nun zum ersten Mal zu verkünden. Hiermit erkläre ich das Casino Lu'Teris offiziell für eröffnet.“
Lauter Applaus erklang und als dieser endete sprach Lusolas Teris weiter: „Wir haben für sie heute Abend ein buntes Programm zusammen gestellt und hoffen, das sie sich gut unterhalten werden. Um 22 Uhr werden dann unsere Spieltische eröffnet und alle sind eingeladen ihr Glück zu versuchen. Als erstes wird sie Kores Dasin zu Lachstürmen hinreisen. Ich wünsche allen einen schönen Abend.“
Nach diesen Worten verbeugte er sich und tauschte den Platz auf der Bühne mit einem anderen kleinen Wesen.
Dieser Komiker war wirklich witzig. Mit sehr viel Humor erzählte er Geschichten in denen vor allem das Dominion vor kam, aber er hatte wohl auch Hausaufgaben gemacht. Er erzählte auch von einem Klingonen der zum klassischen Ballett wollte, einem Ferengie der eine Latinum Allergie hatte und so weiter. Alle bogen sich vor Lachen, bis auf den Vulkanier am Tisch von Captain Quinn. Der schaute zu, nippte ab und zu an seinem Glas und verzog keine Mine.
Nach dem Komiker kamen einige Tänzer und danach eine Musikgruppe, die ich gut kannte. Der Boss, Tashunka, war Indianer wie ich. Ein Mitglied meines Stammes und ein Freund aus Kindertagen. Damals wollten wir zusammen berühmt werden, doch unsere Wege hatten sich getrennt, als er ein Mann wurde.
Diese Gruppe hatte ab und zu Auftritte auf dem Promenadendeck und ich hatte einige Male das Vergnügen mit ihnen zu spielen. Sie waren absolut beliebt und da sie selten öffentlich auftraten, waren ihre Konzerte immer schnell ausverkauft.
Nachdem sie einige ihrer bekannten Songs gespielt hatten, trat Tashunka nach vorne und sagte: „Es ist mir eine ganz besondere Freude, das wir heute eine Flötenspielerin und Sängerin begrüßen dürfen, die uns schon des Öfteren begleitet hat. Aber nicht nur das. An ihrer Seite befindet sich ein Mann, der ein Virtuose an der Violine ist. Ich möchte diese Beiden bitten, für sie liebe Gäste einige Proben ihres Könnens zu zeigen. Bitte um Applaus für Akirana Yavapai und Jeremiah MacCoray.
Heftiger Applaus erklang während mir Jeremiah zuflüsterte: „Ich habe meine Geige nicht mit.“
„Keine Sorge, dieses mal darf ich dir etwas schenken“, erwiderte ich, nahm ihn an die Hand und zusammen kletterten wir auf die Bühne. Ich reichte Jeremiah mein Geschenk. Es war eine Violine eines der bekanntesten Hersteller dieses Instrumentes. Er war sehr früh gestorben und deshalb gab es nur sehr wenige Exemplare. Nur mit Inolas Hilfe und den Kontakten der Familie Deren war es mir gelungen dieses Stück zu ergattern.
Vorsichtig und mit ungläubigem Blick nahm er das Instrument in die Hände. Er schaute mich an und ich sah, das meine Überraschung gelungen war.
Als er probeweise mit dem Bogen über die Seiten strich, glitzerten seine Augen vor Freude.
„Die ersten beiden Lieder singe ich nur für dich“, flüsterte ich Jeremiah zu. Ich hatte das alles mit Tashunka abgesprochen und so erklangen die ersten Töne von „You Raise me up“ Ich sang das Lied mit sehr viel Gefühl und schaute ihm immer wieder in die Augen. Wie immer spielte er wunderbar. Die Töne seiner Violine unterstrichen meine Stimme, so das ich selbst das Gefühl hatte noch nie so gut gesungen zu haben.
Das zweite Lied war eines meiner absoluten Lieblingslieder. Es war ein Lied aus der Zeit als Irland unter englischer Besetzung stand. „Four Green Fields.“ Nachdem die letzten Töne verklungen waren erhob sich das gesamte Publikum und applaudierte stehend. Wir verneigten uns, dankten den Leuten und den Musikern der Band und gingen wieder zu unserem Tisch.
Danach durfte getanzt werden und Jeremiah und ich mischten uns unter die Tanzenden.
Ich genoss diesen Abend und wünschte, er würde noch lange nicht vorbei sein.
NRPG: Für alle die die beiden Lieder die Akirana singt nicht kennen:
https://www.youtube.com/watch?v=Yfwlj0gba_k You Raise Me Up
https://www.youtube.com/watch?v=WFfzOoyfCZg Four green Fields