NH – Log 05 – Julia Farrell – ZIV - SD: 15319.1616

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Jadzia_Bennet
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Mi 30. Jul 2014, 15:11

NH – Log 05 – Julia Farrell – ZIV - SD: 15319.1616

Personen: Lucille Walker (erwähnt)
NPCs: Lusolas Teris, Roi Danton, Gint und vier Händler

Wörter: 1802


Unschuldige Woodieny, besorgte Ferengie und verschwundene Wahren.


~Ḫ~ NH – Deck 102 – Lu'Teris – Tag 4 Vormittag~Ḫ~


Gleich nachdem ich mein Büro betreten hatte, fand ich auf meinem Computerterminal eine Nachricht von Lusolas Teris, der etwas mit mir besprechen wollte. Er teilte mir mit, das er gerne bereit wäre zu diesem Zweck in mein Büro zu kommen, schlug aber vor, das es netter sein würde sich bei einem gemeinsamen Brunch im Lu'Teris zu treffen, auf den er mich selbstverständlich einladen würde.
Ich hatte, außer einer großen Tasse Kaffee noch nicht gefrühstückt, da der Sekt den ich am vergangenen Abend getrunken hatte, meinen Magen ein wenig gereizt hatte. Inzwischen hatte dieser sich aber soweit beruhigt, das ich einem verspäteten Frühstück doch einiges abgewinnen konnte.
Also machte ich mich auf den Weg ins Casino der Woodieny, nachdem ich Lusolas Teris eine Nachricht zukommen ließ, das ich auf dem Weg wäre und meinen Praktikanten Roi Danton mitbringen würde.

Der Geschäftsführer des Lu'Teris erwartete uns bereits am Eingang und führte uns nach einigen Verbeugungen zu einem Tisch, welcher bereits sehr schön und aufwändig gedeckt war.
Kurz nachdem wir Platz genommen hatten, begannen einige der kleinen Wesen auf einem Tisch, der neben unserem stand, ein Frühstücksbuffet aufzubauen, das keine Wünsche offen ließ. Es waren Typische amerikanische Speisen und ich fragte mich, woher mein Gastgeber diese Informationen bekommen hatte, auch wenn mir klar war, das es da einige Möglichkeiten gab.
Immerhin musste ich anerkennen, das er sich wirklich Mühe gegeben hatte und dementsprechend bedankte ich mich sehr freundlich, was ein zufriedenes Lächeln auf die Lippen des kleinen Casinochefs zauberte.
Nachdem wir noch einige Höflichkeitsfloskeln ausgetauscht hatten, kam er zum Grund seiner Einladung.
„Julia Farell....“, begann er und sein kindliches Gesicht schaute plötzlich betrübt, „....ich habe mich gestern Abend natürlich mit vielen hier vertretenen Händlern unterhalten und so erfahren, das die Sicherheit der New Hope sämtliche Wareneingangskontrollen wesentlich verschärft hat. Bitte verstehen Sie mich nicht falsch. Wir haben nichts zu befürchten, doch deutet der Umstand, das diese Verschärfung seit unserem Eintreffen hier begonnen hat, darauf hin, das wir der Anlass dazu sind. Können Sie das bestätigen?“

Da ich bereits am Vortag einige Beschwerden von diversen Händlern auf dem Tisch gehabt hatte, die sich aufregten, das sie ihre Wahren verspätet bekommen hatten, war mir klar, das mein Gastgeber nicht log. Die Eingangskontrollen waren wirklich drastisch verschärft worden und es war augenfällig, das dafür das Eintreffen der Woodieny verantwortlich war, aber das konnte ich Lusolas Teris natürlich nicht sagen. Deshalb antwortete ich diplomatisch: „Sie sind nicht der Einzige der sich darüber beschwert, aber ich weiß, das die Sicherheitschefin der Base immer mal wieder verschärfte Kontrollen anberaumt. So etwas ist lange vorher festgelegt und ich bin mir sicher, das es Zufall ist, das gerade dieser Tag für den Beginn der Maßnahmen ausgewählt wurde. Das letzte Mal das es so etwas gab ist doch schon ziemlich lange her. So lange, das sich viele Händler garnicht mehr daran erinnern können.“
Mein Gegenüber nickte, doch sein Gesichtsausdruck war skeptisch als er erklärte: „Das kann natürlich sein, doch Sie müssen verstehen das ich dies nicht ganz glauben kann. Wie Ihnen sicher bekannt sein dürfte, ist unser Ruf aus mir unerklärlichen Gründen nicht gerade der Beste. Es gibt viele Vorurteile die mit Sicherheit von unseren Konkurrenten in die Welt gesetzt wurden. Gerade deshalb ist es mir wichtig, das wir hier so behandelt werden wie es auch in unserem Vertrag vereinbart wurde. Als Händler, die mit allen anderen hier an Bord gleichgestellt sind. Nur sehr ungern würden wir hier im Gammaquadranten verbreiten, das sie Vorurteile gegen Völker haben welche hier ansässig sind.“

Er hatte natürlich recht damit, das wir den Woodieny gegenüber sehr misstrauisch eingestellt waren, verdrehte aber die Tatsache, das der schlechte Ruf seines Volkes sehr wohl begründet war. Ich zwang mich zu einem höflichen Lächeln und antwortete scheinbar ruhig und gelassen: „Ich denke Sie wissen wie viele unterschiedliche Völker wir auf der New Hope beherbergen. Dabei sind auch einige aus dem hiesigen Quadranten und alle sind uns willkommen, solange sie sich an die Regeln und Gesetze der Föderation halten. Ich bin mir sicher, das kein Unterschied zwischen diesen Gruppen gemacht wird. Um Ihnen aber soweit ich kann entgegen zu kommen, kann ich anbieten mit der Sicherheitschefin zu sprechen. Sollte es tatsächlich so sein, dass Ihr Volk besonders streng kontrolliert wird, oder die Woodieny in irgendeiner Form benachteiligt werden, so werde ich als Präsidentin der IHG auf das schärfste dagegen protestieren.“ Natürlich hatte ich nicht die geringste Absicht irgendeinen Protest einzulegen, denn die Sicherheitsabteilung der Base hatte mein vollstes Vertrauen, doch das musste der Woodieny schließlich nicht wissen.
Immerhin lächelte mein nun Gastgeber zufrieden. „Das ist alles was ich erreichen wollte Julia Farell“, sagte er und stand auf. „Bitte frühstücken sie und ihr Begleiter, der natürlich auch eingeladen ist, in Ruhe fertig. Ich würde gerne noch eine Weile Ihre charmante Gesellschaft genießen, doch ruft mich die Arbeit. Wenn man nicht alles selbst macht, hat man nur Ärger.“

Nachdem er unseren Tisch verlassen hatte, wollte Roi, der bisher schweigend dem Gespräch gefolgt war, etwas sagen, doch ich winkte ab. Es war zu gefährlich hier zu besprechen was wir dachten. Es wäre ein Leichtes für die Woodieny hier ein Gespräch abzuhören. Aus diesem Grund unterhielten wir uns über belanglose Dinge, während wir zu ende frühstückten. Danach machten wir uns wieder auf den Weg zu meinen Büroräumen.


~Ḫ~ NH – Deck 100 – Büro der Präsidentin der IHG ~Ḫ~


Bereits vor der Türe hörten wir mehrere aufgebrachte Stimmen, welche wohl das Hologramm das Rois Arbeit machte, wenn er nicht anwesend war, beschimpften. Nachdem wir das Vorzimmer betreten hatten, drehten sich die vier Männer die vor dem Schreibtisch standen zu uns um. Wirr durcheinander riefen sie uns anstelle einer Begrüßung Sätze zu wie: „Wir lassen uns das nicht gefallen“ „Das geht entschieden zu weit.“ „Wir bezahlen immerhin dafür das wir hier unsere Geschäfte tätigen können.“ „Es ist eine Frechheit wie man uns behandelt“. Und so weiter.
Mit lauter und energischer Stimme verschaffte ich mir Gehör: „Meine Herren, wenn sie mit mir sprechen wollen, dann bitte ich sie zuerst, sich zu beruhigen. Ich habe nicht die Absicht, meine Ohren zu Schaden kommen zu lassen. Folgen sie mir in mein Büro, wo sie dann einer nach dem anderen schildern können was sie so aufregt!“
Tatsächlich schwiegen die vier und folgen mir in mein Büro, wo ich sie bat erst einmal Platz zu nehmen. Dann schaute ich den ersten in der Reihe an und forderte diesen auf zu beginnen.

„Schon seit drei Tagen kommen unsere Wahren verspätet in die Lager, weil die Eingangskontrollen verschärft worden sind. Damit können wir zur Not leben, auch wenn es ärgerlich ist. Aber heute fehlten einige wertvolle Innhalte. Die entsprechenden Behälter waren noch immer verschlossen, aber leer. Der Zoll erklärt, das bei der Übernahme alles vollständig gewesen wäre und das man das mit den Computerprotokollen belegen könne“, erklärte er, etwas ruhiger, aber noch immer sehr aufgebracht.
Der zweite Mann rief: „Es kann doch nicht sein, das wir hier von der Sicherheit bestohlen werden und nichts tun können. Mir fehlen ebenfalls Wahren. Keine wertvollen, sondern der Inhalt zweier Kisten mit Verpackungsmaterial. Ich verstehe nicht warum man so etwas klaut.“
„Und mir fehlen Farben. Einige Behälter in denen spezielle Wandfarben hätten sein sollen, sind leer. Diese Farben habe ich extra für die Kinderstation des Krankenhauses bestellt“, meldete sich der Dritte.
Der vierte Mann schließlich erklärte, das er einige gut verschlossene Fässer mit edlem Wein leer vorgefunden hatte.“ Alle vier verlangten von mir, das ich diese Sache klärte.

„Haben sie ihren Verlust schon bei der Sicherheitsabteilung gemeldet?“, fragte ich und der erste der Besucher antwortete: „Nein, wir haben nur beim Zoll nachgefragt, ob die bemerkt hätten das Wahren fehlen. Die sagten aber, das alles in Ordnung war. Das angegebene Gewicht stimmte mit dem tatsächlich gewogenen überein und keiner der Behälter in den Containern war geöffnet. Das diese geschlossen waren ist auch richtig. Aber wir sind sicher das der Zoll Möglichkeiten hat Behälter, ohne Spuren zu hinterlassen, zu öffnen.“
„Gut“, erklärte ich abschließend. „Ich werde versuchen das zu klären. Bitte lassen sie im Vorzimmer meinem Assistenten ihre Namen da und die Firmennummer ihrer Geschäfte, so das ich sie kontaktieren kann wenn ich etwas erfahre. Ich werde sie auf dem laufenden halten. Sollten weitere Lieferungen unvollständig sein, so bitte ich, das zu melden. Vorläufig an mein Büro, bis sie wieder von mir hören. Ich bin sicher, das die Sicherheitsabteilung sich darum kümmern wird.“
Mit einem gemurmelten 'Danke' verließen die Männer den Raum und ich atmete erst einmal tief durch, ehe ich mich bei der CXO meldete und um einen Termin bat, welchen ich auch sofort bekam. Commander Lucille Walker würde in etwa 1,5 Stunden Zeit für mich haben.

Ich hatte mir gerade eine Tasse Kaffee geholt, als mir Roi den nächsten Besucher meldete. Es war kein Geringerer als der Ferengie Gint persönlich der mich zu sprechen wünschte.
Ich bat ihn herein und begrüßte ihn höflich. Sein Anliegen war ein wenig ungewöhnlich für mich, doch für einen Mann seines Volkes durchaus normal.
Er sah seine Profite durch das Casino der Woodieny bedroht und ich sollte ihm wohl bei der Lösung dieses Problems helfen.
Sein Angebot war für einen Ferengie typisch: „Was genau würde es mich kosten wenn sie mir, sagen wir mal, wohlgesonnen dabei zur Hand gehen diesem Konkurrenzkampf ein wenig zu meinem Vorteil zu lenken?“, fragte er mit leicht schräg gelegtem Kopf.
Er lächelte mich listig an und ich lächelte höflich zurück während ich antwortete: Mister Gint, ihr Vertrauen in meine Fähigkeiten ehrt mich, doch kann ich leider nichts versprechen. Sie dürfen gerne davon ausgehen, das ich ihnen gegenüber wohlgesonnen bin. Immerhin gehören sie schon lange dieser Interessengemeinschaft an. Selbstverständlich werde ich sehen was ich tun kann, doch erwarte ich dafür keine Bezahlung. Sollte ich allerdings Erfolg haben, so dürfte Ihnen klar sein, das sie mir einen Gefallen schulden.“
Nachdenklich schaute er mich an ehe er, noch immer listig grinsend, sagte: „Wenn dieser Gefallen kein Latinum kostet, so bin ich gerne bereit ihnen mein Wort zu geben.“
Ich wusste zwar, was das Wort eines Ferengie wert war, aber da auch ich nicht daran dachte, irgendetwas zu unternehmen, was außerhalb des Gesetzes war, oder den guten Sitten der Fairness widersprach, so war ich mit der Abmachung völlig zufrieden. Ebenfalls zufrieden verließen die beiden großen Ohren mit dem kleinen Mann dazwischen mein Büro.

Für mich wurde es Zeit die Sicherheitschefin zu besuchen und ihr zu berichten, was Lusolas Teris im falschen Hals stecken hatte und was die vier Händler mir berichtet hatten. Ich kannte sie nur vom Sehen und hoffte, das sie ihrem Ruf gerecht wurde, der besagte, das sie eine kluge Frau war, die ihren Job beherrschte und die kompromisslos aber fair für Recht und Ordnung eintrat.
“Großer Geist, bewahre mich davor, über einen Menschen zu urteilen, ehe ich nicht eine Meile in seinen Mokassins gegangen bin.”

Tecumseh, Häuptling der Shawnee
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