NH| Log 07|Lt. Cmdr Akirana Yavapai| MED - SD: 15325.1560
Personen: Jeremiah MacCoray, Lucille Walker (erwähnt), Petty Officer Rickson (NPC Opfer)
Wörter: 1134
<<>> Hauptkrankenstation – Deck 349-350 – Büro CMO - Tag 5 – Später Vormittag <<>>
Der Tag hatte wie immer mit der Aufarbeitung der Berichte des Nachtdienstes begonnen und ich hatte mir gerade den zweiten Kaffee repliziert, als ich von einer aufgeregten Stimme in die Notaufnahme gerufen wurde. Mit einem leichten Seufzen deaktivierte ich den Monitor, trank hastig meinen Kaffee und begab mich dort hin.
Schon vor der Eingangstüre wurde ich von einer Schwester erwartet, die mit zitternder Stimme sagte: „Kommen Sie schnell. So etwas habe ich noch nie gesehen.“
Ich folgte ihr also eilig.
Das erste was ich sah, nachdem ich den Raum betreten hatte war Jeremiah. Er starrte auf einen Mann, der auf einem der Biobetten lag und versperrte mir die Sicht.
Schnell trat ich zu ihm und nun konnte ich sehen was die Aufregung der Schwester verursacht hatte. Der Mann auf dem Bett, offensichtlich ein Mitglied der technischen Abteilung, lag in einer seltsamen Haltung da. Arme und Beine schienen mehrfach gebrochen zu sein. Am schlimmsten war aber der Kopf, der nur noch eine undefinierbare Masse zu sein schien. Ich musste nicht auf die Anzeigen über dem Bett schauen um zu wissen, das der Mann tot war. Ein Scan des Körpers zeigte, das es kaum Knochen gab, die nicht gebrochen waren. Die Lunge war mehrfach von gebrochenen Rippen durchlöchert und eine Hand hing nur noch mit einem Hautfetzen am Arm fest. Hier konnte kein Arzt der Welt mehr etwas tun.
Mir blieb nichts mehr zu tun übrig, als den Toten zur genauen Obduktion in die Pathologie zu schicken.
„Ich möchte so schnell als möglich einen genauen Bericht über das Ergebnis auf meinem Schreibtisch haben“, befahl ich noch, ehe ich endlich Zeit fand mich Jeremiah zu zu wenden, der die Leiche wohl hier her gebracht hatte.
Er stand da und schaute geistesabwesend auf das, nun leere, Bett. Sein Gesicht war sehr blass und kleine Schweißperlen standen auf seiner Stirne.
„Jerry, komm bitte mit mir“, sagte ich leise und legte ihm sanft eine Hand auf die Schulter. Nun erst schien er meine Anwesenheit zu bemerken. Er zuckte leicht zusammen ehe er stammelte: „Aki...., Ich habe ihn gefunden..... Er lag einfach so da und ich.....“, er fuhr sich über die Augen, so als könnte er das eben erlebte damit einfach fort wischen. „Komm“, sagte ich noch einmal und nahm seine Hand. Ich führte ihn in mein Büro, wo ich ihn bat sich auf die Couch zu setzen. Wie ein Schlafwandler tat er was ich ihm sagte. Nachdem er sich gesetzt hatte, drückte ich ihm ein großes Glas Wasser in die Hand in dem sich ein leichtes Beruhigungsmittel befand.
„Trink das mein Schatz“, bat ich und streichelte zärtlich über seine Haare.
Nachdem er das Wasser mit dem völlig geschmacklosen Sedativa getrunken hatte wurde er ein wenig ruhiger, so das er erzählen konnte was passiert war.
„Ich war gerade zurück von einer Überprüfung der Spieltische im Quarks, als bei uns in der Technik ein Alarm einging, das es von Deck 113 bis Deck 148im Bereich des Versorgungsschachts 263c unerklärliche Energieausfälle gibt. Zusammen mit zwei Kollegen wurde ich hin beordert um zu schauen was los ist. Auf Deck 148 fanden wir eine geöffnete Einstiegsluke. Wir konnten ein Stück in den Schacht hinein sehen und bemerkten einige herausgerissene Kabel und Versorgungsleitungen. Diese Leitungen versperrten uns die Sicht nach ganz unten, also schickte mich Chief Gerard nach unten um das Ende des Schachts zu kontrollieren.
Auf Deck 148, wo dieser Schacht endet, öffnete ich also die Abdeckungsplatte und da sah ich ihn.“
Er stockte kurz und ich setzte mich neben ihn und nahm seine Hand. „Ganz ruhig Liebster. Ich weiß das es schlimm ist darüber zu reden, aber ich brauche leider deinen genauen Bericht, für die Sicherheitsabteilung, der ich das sofort melden muss, sobald ich die Ergebnisse des Pathologen habe.“
Jeremiah nickte und fuhr fort: „Petty Officer Rickson lag direkt hinter dem Einstieg. Er lag auf dem Rücken, aber sein Kopf schaute nach unten. Verstehst du? Man kann den Kopf nicht um 180 Grad drehen. Er war tot, ich hätte es sehen müssen, doch ich habe in dem Augenblick nicht nachgedacht. Ich habe einen Notfalltransport hier her veranlasst. Rickson ist ein Kollege, mit dem ich schon öfter zusammen gearbeitet hatte. Ich habe ihn noch getroffen als ich heute Morgen zum Dienst kam. Er war gerade mit seiner Schicht fertig und wollte noch irgendwo etwas frühstücken, dann mit seiner 5 jährigen Tochter zum Kindergarten und dann schlafen gehen. Er hatte außerhalb des Dienstes nichts in dem Schacht zu suchen. Was hat er da gewollt? Ich verstehe es nicht!“
„Jerry, kann es vielleicht Selbstmord sein?“, fragte ich sanft, woraufhin er heftig den Kopf schüttelte. „Auf keinen Fall. Er ist glücklich verheiratet, immer gut drauf und kein Kind der Traurigkeit. Probleme würde er vielleicht mit einem mächtigen Rausch zu lösen versuchen, doch umbringen würde er sich auf keinen Fall. Im Gegenteil. Er liebt Partys, macht jeden Unsinn mit und kann Alkohol vertragen wie ein Klingone.“
„Gut...,“ meinte ich nachdenklich, „.....Ich hoffe nur das deine Kollegen den Schacht wieder verschlossen haben ohne etwas verändert zu haben.“
Jerry antwortete leicht verlegen: „Das weiß ich nicht, aber ich nehme es an. Sobald ich mit dem Opfer hier war, habe ich meinen Schichtleiter verständigt. Ich denke schon das dieser sofort die Arbeiten hat einstellen lassen.“
„Das hoffe ich“, antwortete ich und fuhr fort: „Du bleibst am besten hier und ruhst dich aus. Für heute bist du außer Dienst gestellt. Leg dich einfach hin und versuche dich zu entspannen. Du kannst mir ein wenig bei der Arbeit zusehen.“ Ich gab ihm noch einen zärtlichen Kuss und dann setzte ich mich wieder an meinen Schreibtisch. Es gab noch einiges zu tun.
Zur Sicherheit stellte ich eine Verbindung zur technischen Abteilung her und fragte nach, ob der Versorgungsschacht in Ruhe gelassen wurde. Es wurde mir versichert, Das keiner mehr etwas angefasst hatte, nachdem Jerry den 'Unfall' gemeldet hatte und das die Sicherheitsabteilung bereits verständigt war und die Arbeit aufgenommen hatte. Bei der Gelegenheit teilte ich dann auch gleich mit, dass Jeremiah heute nicht mehr zum Dienst erscheinen würde, was auch die Zustimmung und das Verständniss meines Gesprächspartners fand.
Kurze Zeit später traf der erste Bericht der Pathologie ein, der meinen leisen Verdacht bestätigte. Im Blut des Toten hatte man eine hohe Konzentration jener Droge gefunden, die man bereits bei der Leiche im Arboretum und bei dem Patienten, der nun auf der Neurologischen Abteilung lag, diagnostiziert hatte.
Ich stellte also einen sorgfältigen Bericht zusammen in dem die genaue Diagnose des Pathologen stand und außerdem das, was Jerry mir erzählt hatte. Diesen Bericht schickte ich an Lucille, die ihn wohl an die neu gegründete Task Force mit dem Decknamen Regenbogen weiter leiten würde.
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Moderatoren: Chakoty, Oberkommando
- Jadzia_Bennet
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- Registriert: Mi 12. Jan 2011, 13:43
“Großer Geist, bewahre mich davor, über einen Menschen zu urteilen, ehe ich nicht eine Meile in seinen Mokassins gegangen bin.”
Tecumseh, Häuptling der Shawnee
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