NH| Log 11|Lt. Cmdr Akirana Yavapai| MED - SD: 15352.2073

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Jadzia_Bennet
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Mo 1. Sep 2014, 19:44

NH| Log 11|Lt. Cmdr Akirana Yavapai| MED - SD: 15352.2073


Personen: Faedre Delavere
NPC: Mikaela Quinn, Akbôr Nlak

Wörter: 1564


<<>> Hauptkrankenstation – Deck 349-350 – Tag 9 – Nachmittag <<>>


Ich hatte mir angewöhnt, zwei mal am Tag auf der Quarantänestation vorbei zu schauen und so ging ich wieder einmal durch die Eingangsschleuse, die schwer bewacht war.
Keiner konnte hier herein oder hinaus, wenn er nicht dazu berechtigt war.
Natürlich war ich bekannt genug um durch zu gehen ohne mich ausweisen zu müssen. Im Gegenteil, die Sicherheitsleute die hier ihren Dienst verrichteten grüßten vorschriftsmäßig und es war irgendwie ein seltsames Gefühl durch ein Spalier salutierender Männer und Frauen in schweren Uniformen zu marschieren.
Nach der Schleuse wurde ich von einer Pflegerin empfangen. „Guten Tag Commander Yavapai“, grüßte sie und sagte dann: „Doktor Quinn wartet bereits auf Sie. Wir haben einige Neuzugänge und bald werden wir Platzprobleme bekommen.“
Ich dankte und ging in das kleine Büro, welches die Stationsärztin benutzte.
„Hallo Akirana“, grüßte auch sie und ging während ich mich setzte, unaufgefordert zum Replikator um uns beiden Kaffee zu machen. Nachdem dieser dampfend auf dem Tisch stand und auch sie sich gesetzt hatte aktivierte sie einen Monitor auf dem die Quarantänestation abgebildet war. Man konnte darauf sehen, wie viele Betten belegt waren. Jedes Lebewesen war als kleiner Lichtpunkt abgebildet. Da dies eine besondere Station war, war jeder Winkel durch Sensoren überwacht. Niemand konnte sich hier bewegen, ohne das es genau aufgezeichnet wurde.
Anhand der Farben der Lichtpunkte konnte man auch unterscheiden, ob es sich dabei um einen Mediziner, einen Angehörigen des Pflegepersonals, eines Mitgliedes der Sicherheit oder um jemanden handelte der zu keiner dieser Gruppen gehörte.

„Wie du siehst, werden wir, wenn es so weiter geht, weitere Bereiche dieser Station öffnen müssen“, sagte Mikaela sorgenvoll und meinte dann: „Wenn wir wenigstens wirklich helfen könnten. Aber so beginne ich zu verzweifeln. Am Anfang waren es Leute, die dieses Zeug freiwillig eingenommen haben, aber nun häufen sich die Fälle wo den Patienten die Droge untergejubelt wurde, ohne das sie es merkten. Das einzig Gute daran ist, das wir viele sehr schnell aufgreifen. So kommen wir der Sucht zuvor. Eine einmalige Einnahme reicht zum Glück nicht aus um die Leute wirklich süchtig zu machen. Die Aufmerksamkeit der Sicherheitsleute hat also schon viele vor sehr schmerzhaften Entzugserscheinungen bewahrt“.
Ich nickte zustimmend, während ich aufmerksam den Monitor beobachtete. „Ich denke, das wir die Leute bei denen wir sicher sein können, das sie das Zeug nicht freiwillig genommen haben, nach 24 Stunden Beobachtung wieder entlassen können“, sagte ich nachdenklich.
Mikaela schaute ein wenig skeptisch und antwortete: „Wenn sich das herumspricht, dann werden alle sich als unschuldiges Opfer darstellen.“
„Da hast du natürlich recht, doch das tun sie jetzt auch schon“, erwiderte ich, „...außerdem können wir das verhindern, wenn wir erklären, das diese Patienten nur verlegt werden. Wir verlegen sie dann auch tatsächlich in die psychologische Abteilung für Suchtkranke. Also dort hin, wo zum Beispiel Alkoholabhängige therapiert werden. Dort bekommen die Patienten dann noch eine anschließende Untersuchung und einen Vortrag, ehe sie entlassen werden. Wir zeigen ihnen die Auswirkungen dieser Droge nach längerer Einnahme. Außerdem wird jedem ein Therapeut zugeteilt, bei dem sie sich in den nächsten Wochen regelmäßig melden müssen. So können wir auch verhindern, das sich irgendwelche verspäteten Reaktionen einstellen, die wir jetzt noch nicht kennen. Rein rechtlich ist es ja auch so, das wir die Leute nicht ohne triftigen Grund hier festhalten können.“

„Ja, so wie du es sagst, wäre das eine Lösung. Ich habe ja auch kein gutes Gefühl dabei, Leute hier einzusperren, die unschuldige Opfer von skrupellosen Verbrechern sind“, antwortete die junge Medizinerin, die hier in der Hauptkrankenstation so etwas wir meine rechte Hand geworden war.
„Dann lass uns mal mit dem Rundgang durch die Räume beginnen“, sagte ich und stellte die nun leere Kaffeetasse zurück in den Replikator.

Mikaela erhob sich ebenfalls, doch in diesem Augenblick meldete sich mein Kommunikator: „Akbôr Nlak hier. Commander Yavapai, ich habe eine gute Nachricht.“
„Sprechen Sie Commander“, forderte ich den CSO auf und er antwortete: „Wir haben ein Medikament gefunden, das die Wirkung der Droge neutralisiert. Ihre Stellvertreterin und Lieutenant Stewart haben es, zusammen mit einigen Wissenschaftlern, welche sie unterstützt haben wirklich geschafft ein Mittel zu finden, das den Drogenrausch sofort beendet.“
„Das sind sehr gute Nachrichten“, antwortete ich, doch ich hatte noch eine Frage: „Commander, wie ist es dann mit den Entzugserscheinungen? Hilft dieses Mittel auch dagegen?“
Der CSO antwortete sofort. „In allen Computersimulationen wurde errechnet, das dieses Mittel die Entzugserscheinungen mildern kann, aber nicht zur Gänze verhindert. Wir haben natürlich noch keinen Test an Patienten machen können, das obliegt ihnen, doch sagen die Berechnungen, das dieses Medikament die Folgen der Sucht mindern sollte. Und zwar hinsichtlich der Intensität und auch der Dauer des Entzuges. Ensign Delavere ist mit einigen Wissenschaftlern und der ersten fertigen Serie zu ihnen unterwegs und sollte in kurzer Zeit eintreffen. Ich bitte darum, das die Wissenschaftler bei den ersten Tests dabei sein dürfen um mir genau zu berichten wie das Medikament wirkt, so das wir vielleicht das Ganze noch optimieren können. Ziel ist es, die Patienten vollständig und ohne Nachwirkungen zu heilen und das ist nur noch eine Frage der Zeit.“
„Natürlich dürfen ihre Leute die Ergebnisse aufzeichnen, Commander“, antwortete ich und beendete mit einem: „Yavapai Ende“, das Gespräch.

Mikaela und ich schauten erwartungsvoll zur Türe und wirklich mussten wir nicht lange warten bis diese sich öffnete und Faedre zusammen mit drei Wissenschaftlern das kleine Büro betrat.
„Ich habe gute Nachrichten“, verkündete sie breit grinsend doch ich bremste sie mit einem trockenen: „Wissen wir bereits!“
„Was wisst ihr“, antwortete sie ein wenig enttäuscht, lächelte dann aber sofort wieder. „Also hat der CSO geplaudert. Ich dachte mir schon, das er diesen Erfolg sofort verbreiten will. Egal, ich freue mich, das wir endlich einen Schritt weiter gekommen sind.“
Nach diesen Worten tippte sie an ihren Kommunikator und befahl: „Computer!, vorbereiteten Transport einleiten. An meine Position.“
Im nächsten Augenblick materialisierten zwei Metallcontainer neben ihr und sie erklärte: „Das sind die ersten fertigen Hyposprays. Die automatische Fertigung ist bereits vorbereitet und sobald du das Medikament frei gegeben hast, kann die Massenproduktion beginnen“.

„Na dann wollen wir mal“, sagte ich und öffnete den ersten Behälter in dem sich Kartons mit jeweils 10 fertigen Hypos befanden. Ich nahm mir einige heraus und Faedre und auch Mikaela folgten meinem Beispiel. Dann machten wir uns auf den Weg.
„Wir beginnen in Raum 1Q. Hier werden die Neuzugänge behandelt“, erklärte ich und zusammen betraten wir den bezeichneten Raum.
„Welcher Patient ist zuletzt eingeliefert worden?“ fragte ich den Arzt, der mir am nähesten stand und er deutete auf eine Frau, die auf einem Bett lag und fröhlich, laut und fürchterlich falsch irgendeine Arie zum besten gab.
Ich nahm also ein Hypospray aus der Packung, trat zu ihr und verabreichte es. Der Gesang verstummte augenblicklich. Die Patientin stöhnte und fuhr sich über die Augen. Danach versuchte sie sich aufzurichten, sank aber gleich wieder auf das Kissen zurück. Verwundert blickte sie um sich ehe sie verwirrt fragte: „Wo bin ich? Was ist passiert?“ Ich war doch feiern und es war toll. Überall war Musik“.
Sanft antwortete ich: „Wurden bei dieser Feier irgendwelche Drogen genommen?“ Sie schaute mich mit großen Augen an ehe sie energisch erklärte: „So einen Mist brauchen wir nicht. Wir haben die Verlobung meines Bruders gefeiert. Er ist selbst Mediziner und würde jeden raus werfen, der auch nur ansatzweise etwas mit diesem Zeug zu tun hat. Wir haben Wein getrunken und ich nicht einmal das, weil ich den nicht mag.“
„Dann hat ihnen jemand diese Droge in ihr Getränk gemischt ohne das sie es bemerkt haben, denn als sie eingeliefert wurden waren sie weit weg. Sie haben eine Arie gesungen die so klang als wäre sie aus der Oper 'Totengesänge einer sterbenden Blechschüssel' „ erklärte ich grinsend.
Die Frau wurde leicht rot und entschuldigte sich schief grinsend, doch machte ich ihr schnell klar, das sie ja nichts dafür konnte, wenn sie wirklich nichts von der Droge gewusst hatte. Noch einmal beteuerte sie, das sie so einen Mist nicht brauchen würde um sich gut zu unterhalten und ich glaubte ihr.

Wir testeten das Medikament an weiteren Personen und immer mit dem selben Resultat. Die Wirkung der Droge verschwand augenblicklich und Patienten, welche noch nicht süchtig waren, konnte man danach getrost als geheilt bezeichnen. Wir würden also mit ihnen genau das tun, was ich vorhin mit Mikaela besprochen hatte. So würden wir bald wieder mehr Platz für die ernsten Fälle haben.

Nach diesen vielversprechenden Erfolgen gingen wir in Raum 4Q, wo die lagen, die das Zeug schon länger nahmen. Hier war die Wirkung weniger spektakulär, aber immer noch beachtlich. Nach Verabreichung des Gegenmittels wurden die Behandelten ruhiger. Die Schreie einiger, bei denen auch das stärkste Schmerzmittel nicht half, wurden zu einem Stöhnen. Ein Patient der immer wieder mit der Faust gegen das Energiegitter welches sein Bett umspannte schlug, beruhigte sich und kauerte sich auf seinem Bett zusammen.
Bei allen Patienten stellte sich eine deutliche Besserung ihres Zustandes ein, ohne dass das Mittel irgendwelche negativen Wirkungen hervor rief, was mich nicht überraschte. Ehe eine Substanz an Menschen angewendet werden durfte, hatte sie unzählige Tests durchlaufen, mit denen man ausschließen konnte, das es schädigende Folgen gab.

Nach diesen Ergebnissen lies ich also den Rest des Medikamentes aus dem Büro holen und an alle Mediziner auf der Quarantänestation verteilen. Außerdem gab ich die Serienproduktion frei. Es war toll, nicht mehr ganz so hilflos zu sein.
“Großer Geist, bewahre mich davor, über einen Menschen zu urteilen, ehe ich nicht eine Meile in seinen Mokassins gegangen bin.”

Tecumseh, Häuptling der Shawnee
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