NH – Doktor MacAran – Medizin – Log 06 - 15353.1855

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NH – Doktor MacAran – Medizin – Log 06 - 15353.1855

Personen: Lukez (NPC), Lucille (erwähnt), Susan Brown (NPC), Faedré (erwähnt), Holly (erwähnt), Akirana (erwähnt)
Wörter: 1324

~~~ New Hope, Deck 349 – 350 – Kinderkrankenstation – Tag 9 später Vormittag ~~~

Die Kinder waren alle mehr als munter, sehr zum Leidwesen meiner Mitarbeiter. Zum Glück hatten sich einige Erzieherinnen aus der Kinderbetreuung bereiterklärt meinen Leuten bei der Beschäftigung der kleinen Energiemonster zu helfen. Es war wirklich etwas neues eine komplette Schulklasse aufgeweckter achtjähriger zu beherbergen. Susan seufzte als sie auf die Krankenstation trat. Ich war grade aus dem großen Gemeinschaftsraum gekommen und musste kichern.
„Diese Bande zu hüten ist bedeutend anstrengender als ein Sack Flöhe.“ sagte sie und lachte leise als sie mich sah. Ich schmunzelte.
„Sind alle wohlauf?“, fragte sie. Ich nickte. „Ja, die Werte sind normal und keine Nebenwirkungen. Ich habe grade mit Commander Walker gesprochen. Wir können die Kinder wieder zu ihren Eltern lassen. Aber vorher habe ich noch etwas vor. Kannst du die Fingerfarbe holen Susan?“
„Oh willst du den Baum einweihen?“, fragte sie. Ich zwinkerte. „Mache ich Lynn.“
„Danke.“, ich schenkte Susan ein warmes Lächeln und betrat wieder den Gemeinschaftsraum.
„Ok ihr Lieben, hört mir mal einen Moment zu.“, sagte ich doch der Lärmpegel war deutlich höher als es normal gewesen wäre. Ich legte zwei Finger an die Lippen und pfiff. Sofort hatte ich die Aufmerksamkeit.
„Ich habe eine wichtige Aufgabe für euch.“, meinte ich. Sofort ergriff Lukez das Wort.
„Wichtige Aufgaben sind immer langweilig.“ sagte er und nickte mit dem Kopf.
„So? Meinst du also Lukez, wie kommst du auf die Idee?“, ich lächelte.
„Na meine Mamas haben immer wichtige Sachen und abends erzählen sie dann immer wie langweilig es ist eine wichtige Aufgabe und Job zu haben. Mami Holly ist dann immer traurig wenn Mama zu viel zu tun hat.“, erklärte er und sah mich an.
„Wenn deine Mama den Job aber nicht macht, dann gibt es viele Verletzte auf der Starbase, weil dann jeder machen könnte was er wollte. Und nehmen wir an, deine Aufgabe wäre es einen Roboter zu bauen der auf alle aufpasst und das wäre wichtig. Ist das dann auch langweilig?“
„Roboter bauen ist nie langweilig Doktor!“, rief Lukez und seine Augen strahlten. Ich lachte leise.
„Siehst du, wenn man die wichtige Aufgabe gerne macht, wird es nicht langweilig.“
„Hm … ok wenn man es so sagt. Was sollen wir denn machen?“, fragte er und sah mich neugierig an.
„Aber wichtige Aufgaben sind doch langweilig. Vielleicht frage ich doch jemand anderes.“, überlegte ich und legte meine Finger an den Mund als müsste ich nachdenken.

„NEIN....“, riefen die Kinder und umringten mich.
„Sicher?“, fragte ich und alle nickten. „Na dann werde ich mal nicht so sein. Ihr habt im Vorraum beim Empfang doch den großen Baumstamm an der Wand mit den Ästen gesehen oder?“, fragte ich und die Kinder nickten und sahen mich mit großen Augen an.
„Nun, wir wäre es wenn ihr mir helft den Ast mit Blätter zu füllen? Jeder von euch darf einen Handabdruck an einem Ast hinterlassen. Wie klingt das?“, fragte ich und die Kinder jubelten.
„Dachte ich mir doch das ihr das so seht. Doktor Brown wartet draußen und jeder sagt ihr seine Lieblingsfarbe. Wer möchte denn Anfangen?“, fragte ich, natürlich wollte jeder anfangen. „Oh alle. Was machen wir denn da?“, fragte ich entsetzt.
Die Kinder lachten und sahen mich gespannt an. „Ok machen wir folgendes. Mal schauen ob ihr Mathe könnt. Ich werde euch eine Aufgabe stellen und wer mir die Frage zuerst richtig beantwortet darf zu Doktor Brown. Einverstanden?“, fragte ich grinste.

Ich stellte leichte Aufgaben und ein Kinder nach dem anderen ging raus und setzte einen Handabdruck an den Baum als Blätter. Als Lukez wieder in den Raum kam sah er mich an. „Doktor, darf man immer einen Abdruck machen wenn man hier auf der Krankenstation ist?“, fragte er und ich nickte.
„Dann komme ich ganz oft!“
Ich lachte. „Ich glaube da hat deine Mama aber was gegen.“.
„Ach die gewöhnt sich schon dran.“, grinste er schelmisch.
Ich konnte nicht anders und fing lauthals an zu lachen. Dieser Junge war echt die Krönung und ich fragte mich wie viel Lucille über solche Sprüche erzählen konnte.

Bis alle Kinder ihre Handabdrücke abgegeben hatte war es fast Mittag und die ersten Eltern holte ihre Kinder ab, auch Lucille und Holly nahmen Lukez mit. Die Station wurde langsam leerer. Aber es blieb noch immer das Problem mit jenen Kindern die nicht abgeholt werden konnten weil die Eltern zu drogensüchtig waren. Ich beschloss erst einmal ein Gruppenraum in einen Schlafsaal umzubauen damit die Kinder nicht den ganzen Tag alleine waren und sich auch sonst nicht ausgeschlossen fühlten.

Susan betrat den Raum als sie die Farbe weggebracht hatte und die Kinder wieder bei ihren Eltern waren. Ich half den Erzieherinnen die Spielsachen wieder in die Kisten zu verstauen.
„Die Station ist ja wieder so ruhig.“, lachte Susan und schob die Stühle an die Tische während ich mich nochmals bei den Freiwilligen bedankte. Dann wandte ich mich zu Susan.
„Ja, aber mit ist eine laute fröhliche Kinderstation lieber als eine stille.“, erwiderte ich und ließ mich auf einen Stuhl nieder um einen Moment zu entspannen. Susan nickte.
„Lynn weißt du schon was du mit den fünf Jugendlichen machst, deren Eltern auf der Quarantänestation liegen?“, fragte sie dann.
Ich nickte. „Ja ich denke einige Tage können wir sie noch hier behalten ich möchte sie nicht auf die Heimstation schicken. Aber ich habe mir überlegt dass wir so lange unseren kleinen Multifunktionsraum in einen kleinen Schlafsaal umbauen. So können die fünf ihre Zeit hier gemeinsam verbringen.“, sagte ich und Susan sah mich erstaunt an.
„Auf die Idee bin ich gar nicht gekommen. Es ist besser mit einer Gruppe hier zu sein als allein in einem Zimmer.“, nickte sie.

Gemeinsam machten wir uns an die Arbeit und bis zum Nachmittag war der Schlafsaal eingerichtet und die Kinder verlegt. Sie schienen sich auf Anhieb zu verstehen und so war der Raum bald mit Gesprächen und Lachen erfüllt. Susan lächelte und machte sich dann dran nach den anderen Kindern auf der Station zu schauen, während ich in mein Büro ging.

~~~ New Hope. Deck 349 – 350, Kinderkrankenstation – Doktor MacArans Büro, Tag 9 Abends ~~~

Ich setzte mich an meinen improvisierten Schreibtisch. Die Reste meines einstigen Schreibtisches waren bereits entsorgt worden und ein normaler Tisch diente mit als Arbeitsfläche. Um einen neuen würde ich mich kümmern wenn die Krise sich beruhigt hatte. Einen Moment fragte ich mich ob ich dann einen Schreibtisch nehmen würde, denn Lucille Walker nicht zertrümmern könnte, ,aber verwarft den Gedanken vorerst. Dafür war später genug Zeit. Erstmal hatten die Kinder oberste Priorität. Ich blätterte durch den Computer und sah mir die Neuzugänge an. Das meiste waren traumatisierte Kinder die den Streit ihrer Eltern und ihre Ausraster live miterlebt hatten. Zwei Kinder waren allerdings dabei die etwas von der Droge konsumiert hatten. Ich lud die Akten und sah mir die genauen Werte an. Es gefiel mir überhaupt nicht, das diese Dealer scheinbar keinen Halt vor Kindern und Jugendlichen machte und es ihnen egal war wer ihr Zeug nahm. Diese Ansicht machte mich wütend, mehr als wütend. Es war unverantwortlich und den Verantwortlichen gehörte der Prozess gemacht.

Die beiden Jugendlichen hatten, laut Akte, beim Abendessen mit ihren Eltern etwas von der Droge aufgenommen. Waren wir jetzt wirklich schon so weit das willkürliche etwas in die Speisen gemischt wurde? Ich verstand Commander Walkers Sorgen und Frustration nur zu gut. Die Droge hatte sich verbreitet und scheinbar nichts konnte sie aufhalten. Der Computer meldete mir eine Nachricht von Akirana, ich schob die Akten der Jugendlichen in den Hintergrund und überflog den Inhalt. Das waren gute Nachrichten, sehr gute sogar. Faedré und Holly war es gelungen ein Gegenmittel gegen die Droge zu entwickeln. Es ging voran.

-tbc-