NH – Ensign Somali – Wissenschaft – Log 04 - 15354.1695

[Kami]

NH – Ensign Somali – Wissenschaft – Log 04 - 15354.1695

Personen: Kate (NPC), Agent Lee (erwähnt), Commander Walker (Erwähnt), Sheila Somali (erwähnt)
Wörter: 1302

~~~ New Hope, Wissenschaftliche Labore Tag 10 , Nacht/Morgen ~~~

Die Worte von Agent Lee gingen mir nicht aus den Kopf. Es war kein klares Nein um meine Idee umsetzen aber auch kein ja. Wie ich solche Situationen hasste. Skip war es gelungen die Moleküle zu bestimmen und so hatten wir zumindest die Molekulare Form der Pflanze und damit auch des Blauspans. Durch einige Tests hatte ich in der Tat ein Mittel gefunden das in einen gasförmigen Zustand gebracht werden konnte. Miss Stewart war es zusammen mit Ensign Delavere gelungen ein Gegenmittel zu entwickeln dass gegen die ersten Drogenkontakte half und die Droge neutralisierte. Im Grunde musste ich nur noch einen Teil des Wirkstoffes auf mein Trägergas übertragen und konnte alles zerstören.
Wären da nicht die Vorschriften. Würde ich die Lager mit Blauspan, egal wo die Mistkerle diese versteckt hatten, so würde auch sämtliche Anklagepunkte einer eventuellen Anzeige zerstört. Die Schiffsführung hätte keine Möglichkeit mehr die Missetaten nachzuweisen.
Auf der anderen Seite stand die sofortige Unterbrechung für die Verbreitung der Droge. Aber auch hier gab es ein Problem. Die Dealer und Hersteller der Droge würden bald neue Lieferungen bekommen und das Ganze würde seinen gewohnten Gang gehen. In diesen Moment keimte eine Idee auf, welche ich jedoch sofort wieder verwarf.

Sicher konnte ich das Gas welches Blauspan zerstören würde durch eine Art Luftschleuse leiten aber auch hier würde ich Beweise vernichten. Ich ballte meine Faust und ließ sie auf den Tisch niedersausen. „Verdammt!“, rief ich und seufzte dann.
Warum hatte jeder Punkt ein für und wider? Warum hing es mal wieder an mir? Ok die Führung war vielleicht erfreut für den Moment, wenn ich mit meiner Tat jedoch mehr zerstörte als ich rettete war ich am Arsch, denn ich hätte gegen die Vorschriften gehandelt. Im besten Falle gelang es mir einige Leben zu retten aber es würden Schuldige davon kommen...

Ich beschloss mir einen Kaffee zu holen und noch einmal die Pro und Contra durchzugehen. Es sprach viel für meine Idee, aber eben auch viel zu viel dagegen.
Nicht zuletzt das ich nicht ausschließen konnte, dass es gewisse Folgereaktionen gab. Zwar wusste ich das der Wirkstoff unbrauchbar werden würde, aber vielleicht auch andere dringend benötigte Waren oder Wirkstoffe. War ich bereit das Risiko einzugehen? Ich seufzte und ließ mich an der Wand entlang auf den Boden sinken.
Ich hatte Möglichkeiten zu helfen und konnte es doch alles noch viel schlimmer machen und das schlimmste an der Sache war, würde ich meine Idee umsetzen würde ich auch einige Regeln brechen müssen und dazu war ich nicht bereit. Meine Kaffeetasse umklammernd starrte ich auf den Fußboden und seufzte.

Warum stellte mich das Leben nur immer vor diese Aufgaben? Hatte ich nicht schon genug mitgemacht? Das ganze kam mir so vertraut vor. Wäre die ganze Drogenaffäre nur im kleinen Rahmen geblieben, dann hätte ich fast behauptet das meine Mutter, Sheila, hinter dem ganzen steckte. Sofern es mich betroffen hätte. Aber dies war größer und so sehr Sheila mich auch hasste, niemals würde sie eine komplette Starbase angreifen um mich loszuwerden. Nein, Mutter war ein Monster aber so ein übles Monster. Meine Gedanken brachten mich einfach nicht weiter. Noch immer war ich absolut unentschlossen was der richtige Weg in deiner Situation wie diese wäre. Sicher, die Situation an Bord war mehr als kritisch und ich konnte mir vorstellen das die Verantwortlichen hier mehr graue Haare bekommen hatten und die Sicherheit mehr als alle Hände voll zu tun hatten. Die Gerüchte an Bord waren alle übel. Die Zahl der Schlägereien und Überfällen war um mehr als die Hälfte gestiegen und viele hatten Angst auf dem Weg von ihrer Arbeit zum Quartier Überfallen zu werden oder selbst in einer der vielen Bars und Restaurants mit der Droge vergiftet zu werden. Jeden Tag hörte man neue Gruselgeschichten. Von mehreren Toten war bereits die Rede.

Und ich saß hier, mit einer möglichen Lösung das Leid zu beenden und doch könnte alles noch schlimmer werden. Ich fluchte erneut, stand auf und stellte die leere Tasse in den Replikator zurück. Nicht ein Stück war ich voran gekommen und ein blick auf die Uhr sagte deutlich das sich Schlaf heute nicht mehr lohnen würde, es war bereits 5 Uhr morgens und um 7 Uhr würde meine Schicht beginnen. Dann musste heute eine Menge Kaffee herhalten, zudem würde ich keinen Schlaf finden. Es musste einen anderen Weg geben die Situation zu entschärfen. Ich würde später noch einmal über das ganze Nachdenken, erst einmal musste ich wieder den Kopf frei kriegen.

Sorgfältig begann ich unsere Testlösung für den Schnelltest der Droge zusammen zu mischen und in entsprechende Gefäße zu füllen. So konnte ich wenigstens die Sicherheit unterstützen die Dealer sofort identifizieren konnten. Die Arbeit ging fast selbstständig von Hand und lenkte mich von meinem inneren Kampf ab. Sobald ich eine Zahl an Schnelltests fertig hatte, stellte ich eine Lieferung für die Sicherheit zusammen. Als ich sie losschicken wollte betrat Kate das Labor und war nicht in der besten Laune.
„Guten Morgen.“, sagte ich und lächelte, wie jeden Morgen.
„ICH wüsste nicht was an diesem Tag gut wäre!“, fauchte sie mich an. Erstaunt zog ich eine Augenbraue hoch. Den Tonfall kannte ich an ihr nicht. Entweder hatte sie jemand verärgert oder es war etwas passiert.
„Mhm.“, ich wollte nicht zu ihrer Zielscheibe werden und ließ es dabei um meine Arbeit weiterzubringen, doch Kate schien andere Pläne zu haben denn mit einem festen Zug drehte sie mich wieder zu sich.
„He.“, ich sah ihr in die vor Wut glänzenden Augen. „Ich habe zu tun Kate und keine Lust...“, weiter kam ich nicht.
„DU und deine Arbeit verdammt Jeven, auf der Starbase geht es drunter und drüber. Eben hat mich so ein Kerl angemacht und wollte mein Code für mein Quartier.“, brummte sie und schien von Wut zu kochen.
„Hast du es der Sicherheit gemeldet?“, fragte ich.
„NATÜRLICH! Commander Walker bog grade um die Ecke von der Krankenstation und hat zwar gehandelt. Sie hat den Kerl in Gewahrsam nehmen lassen und mich dann zur Sau gemacht.“, schäumte sie vor Wut. Ich sah sie an.
„Warum sollte Commander Walker dich zur Sau machen wenn du einen Übergriff meldest?“, fragte ich und konnte mir beim besten Willen nicht vorstellen das die Sicherheitschefin Unschuldige anging. Kate schnaubte.
„Sie riet mir das ich nicht alleine über die Starbase gehen. Es sei im Moment zu gefährlich.“, Kate ballte die Faust.
„Womit sie nicht ganz unrecht hat.“, sagte ich und sah Kate an. „Es sind viel zu viele Kriminelle unterwegs, man sollte immer zu zweit unterwegs sein und du als Frau bist ein leichtes Opfer.“, meinte ich und merkte sofort das Kates Zorn von Walker auf mich übergegangen war.
„ICH KANN AUF MICH AUFPASSEN!“, schrie sie mich an. Ich seufzte.
„Natürlich kannst du das Kate, das bezweifelt auch keiner, aber die Anzahl der Übergriffe auf Frauen ist höher als gewöhnlich. Meinst du nicht das du übertreibst? Sie wollte dich sicher nur warnen.“, meinte ich und Kate kniff ein Auge zu.
„Du meinst also ich übertreibe?“, knurrte sie.
„Tust du. Und jetzt kommen sie mal wieder runter Petty Officer und trinken einen Kaffee. Es ist viel zu tun.“, mein Tonfall wurde strenger. Sie starrte mich an und knurrte dann „Aye Sir.“
Ich seufzte. Das konnte die nächsten Tage ja heiter werden. Aber ihr Erzählung und die Warnung von Walker an sie ließ mich nachdenklich werden. Der Commander hatte in der Tat nicht unrecht, wenn Kate das nur begreifen würde das es bestimmt anders aussah wenn sie jemanden zur Sau machte. Das war eine Warnung und eine Bitte, wenn man es so wollte, aber irgendetwas musste passiert sein.

-tbc-