Crewman Islind – NH – DC / SCI – SD 16007.1793 - ULog 01

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Namida
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So 21. Sep 2014, 17:03

Crewman Skadi Islind – Star Base New Hope – DC / SCI – SD 16007.1793 – Log 001

Personen: CM Skadi Islind, NPC Lt.Cmdr. Nlak
(1025 Wörter)

USS Drake unterwegs zu Star Base New Hope

Der Job war nicht meine Idee gewesen sondern die dieses verfluchten Seelenklemptners in Stockholm. ‚Du brauchst etwas zu tun,‘, hatte er gesagt, ‚eine Aufgabe. Du musst wieder ein Teil der Gesellschaft werden.‘ Ich hatte es aufgegeben ihm zu widersprechen. Es war mir vollkommen unbegreiflich was im Hirn eines Psychologen vor sich ging und ich hatte gelernt dass ihm zu widersprechen nur weitere Schwierigkeiten und weitere Therapien einbrachte. Und das war das Allerletzte was ich wollte. Also hielt ich den Mund.
‚Was ist mit der Archäologie?‘ hatte er dann vorgeschlagen, ‚Das hast du doch vor der diplomatischen Akademie studiert, oder?‘. ‚Ich habe nie abgeschlossen.‘ hatte ich ihn freundlich hingewiesen. Ehrlich, man sollte glauben das er sich bei all der Zeit die wir beide gezwungen gewesen waren miteinander zu verbringen irgendwann die Mühe gemacht hätte meine Akte zu lesen. ‚Die Diplomatie ist alles was ich kann und alles worin ich gut bin.‘ log ich also. Das letzte was ich wollte war den Rest meines Lebens damit zu verbringen in alten Knochen zu wühlen.

Und so war das Eine zum anderen gekommen und jetzt zog ich die seltsame Uniform eines Starfleet Crewmans an, das die dünne Silberkette die ich immer trug verschwand im Ausschnitt und ich fühlte den Anhänger kalt und beruhigend auf meiner Haut. Starfleet hatte Vorschriften gegen so ziemlich alles zu haben.
Ich versuchte mich mental auf mein neues Leben auf Star Base New Hope vorzubereiten. Es war ein seltsamer Gedanke aber immerhin bedeutete es dass ich wieder etwas zu tun hatte und, viel wichtiger, dass ich endlich aus den Fängen des verfluchten Seelenklemptners entkommen war. Ihm war schließlich nichts anderes übrig geblieben als mir psychische Gesundheit zu attestieren und mich mit einer Empfehlung zu regelmäßigen „Vorsorgecheckups“ zu entlassen. Vermutlich wartete er nur darauf dass ich früher oder später zusammenbrechen würde aber ich hatte ihm in den letzten Monaten keinen Anlass gegeben aus dem er mich als gefährdet einstufen konnte.
Es war hilfreich dass die Diplomatie nicht wirklich das einzige war worin ich gut war. Den Menschen etwas vorzumachen das ich nicht war, eine talentierte Karrierediplomatin zum Beispiel, war mein Job gewesen. Nun kam mir die Fähigkeit ganz gelegen.

Meine Schwester Sigyn hatte wieder geschrieben. Offensichtlich hatten meine Nichten gerade erst irgendeine Bajoranische Kinderkrankheit hinter sich gebracht aber das Wichtigste, so Sigyn, war doch immer noch dass ich endlich wieder „unter den Lebenden“ war. Sie war stolz auf mich verkündete sie und schloss auch gleich noch mit ein dass auch Papa stolz auf mich wäre. Ich wünschte nur sie würde endlich aufhören so zu tun als könnte sie die Gedanken meines Vaters lesen! Es war schlimm genug wie er in der Klinik vor sich hin siechte, er brauche wirklich nicht auch noch Sigyns Bevormundung.

Vielleicht hätte ich Papa besuchen sollen bevor ich die Erde verließ aber ich hatte es einfach nicht übers Herz gebracht. Es wirkte ohnehin schon lange nicht mehr so als ob er wirklich mitbekäme was da um ihn herum geschah und manchmal dachte ich mir es war besser so. Immerhin hatte er nicht mitbekommen müssen was aus seiner Tochter geworden war. Wo auch immer sein Intellekt hin verschwunden war war ich immer noch die starke, erfolgreiche und eigenständige Frau. Nicht der Krüppel der seine traurige Existenz damit verlebte ein dämliches Lächeln aufzusetzen und den Menschen um sich herum vorzulügen dass es ihr gut ging.

Docks, Star Base New Hope

Meine Beine schmerzten wieder als ich durchs Dock schritt. Die Beine, die ich seit zwei Jahren nicht mehr hatte. Ich achtete darauf mir nichts anmerken zu lassen und nicht zu humpeln als ich die nächste Stationskarte ausfindig machte. Die Station war noch größer als ich es mir vorgestellt hatte; eine ganze, in sich geschlossene Welt. Ich sah, zu meiner Freude, großzügige Freizeiteinrichtungen und einen botanischen Garten in dem ich ungestört joggen gehen konnte.

Das PaDD mit meinem Einstellungsunterlagen enthielt schon meine Quartierzuweisung irgendwo auf Deck 279 im mittleren Komplex und ich hatte noch etwas Zeit vor dem unvermeidlichen Marathon an Terminen mit meinem Vorgesetzten, einem Takaraner names Lieutenant Commander Akbôr Nlak, und den medizinische und psychologischen Checkups. Es würde ein langer Tag werden.

Quartier Crewman Islind, Deck 279 (mittlerer Komplex) Star Base New Hope

Das Quartier war spartanisch wie auf einem Militärschiff aber es würde reichen. Ich hatte ein Bett und einen Schreibtisch und eine kleine Nasszelle mit Schalldusche; es erinnerte ein Wenig an mein Zimmer als Studentin in Rejkyavik. Aber immerhin war es besser als die Zellenähnliche Kammer die ich über ein Jahr lang in der Reha bewohnt hatte. Und sie war weit, weit weg von diesem Ort.
Es war ein neuer Ort, ein neuer Anfang. Niemand hier kannte meine Geschichte und niemand würde mich bemitleiden oder mir immer und immer wieder erzählen wie viel Glück ich nicht gehabt hatte überlebt zu haben. Es war ein Schritt nach vorne. Gewissermaßen.

Büro Lt.Cmdr. Nlak, Wissenschaftskomplex, Star Base New Hope

Wahrscheinlich war ich für den Lieutenant Commander nur eine Nummer, ein kleiner Crewman mit dem es galt das Nötigste an Bürokratie schnellstmöglich abzuharken. „Willkommen an Board, Crewman.“, sagte er und „Haben sie sich schon gut eingelebt?“ und all das andere Unbedeutende. Ich gab die angemessenen Antworten und saß meine Zeit ab. Ich versuchte ein gewisses Maß an Begeisterung vorzutäuschen aber glücklicherweise schien der Commander ohnehin abgelenkt also brauchte ich mich nicht weiter anzustrengen.
Ich stand schließlich mit noch weniger Enthusiasmus wieder aus dem Sessel gegenüber Nlak auf als ich den Raum betreten hatte. „Ich bin froh dass wir sie an Board haben, Crewman.“, erklärte Nlak zum Abschied, „Ich bin sicher ihre Expertise wird uns noch sehr gut anstehen.“ Ich bezweifelte es doch lächelte höflich ein „Danke, Sir.“ Und irgendetwas von wegen „ich bin sicher dass ich mich gut einleben werde.“ Dann begann ich meine Tour der Anlagen mit einem Wissenschaftler der vielleicht halb so alt war wie ich und von jedem dritten Labor zu glauben schien dass hier und genau hier die Antworten auf jede erdenkliche Frage der Galaxis erforscht wurden. Er war ermüdend in seiner überschwänglichen Begeisterung doch ich ließ mir mit einem neutralen Lächeln im Gesicht nichts anmerken.
Es würde ein langer erster Tag werden.

-tbc-
Ishtar Mati Yeys
Café Starship
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