Betazed – Log 01 – Lelina Delavare – Ziv - SD: 16008.1336

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Jadzia_Bennet
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Mo 22. Sep 2014, 12:23

Betazed – Log 01 – Lelina Delavare – Ziv - SD: 16008.1336


Personen: Faedre Delavere, Inola Deren und Arscosea Chakoty (erwähnt), Botschafter S'Tonn (erwähnt)
NPC: Liana Deren


Wörter: 1419


~ϔ~ Residenz der Familie Delavare ~ϔ~


Meine Vorbereitungen für die Reise in den Gammaquadranten waren fast abgeschlossen. Noch immer war ich meiner besten Freundin Liana Deren dankbar, das es ihr gelungen war meine Tochter zu finden. Es war wirklich ein Wink des Schicksals, das Faedre auf der selben Station wie Lianas Tochter Inola war. Offensichtlich arbeitete sie dort wohl als Medizinerin, was mich ein wenig wunderte, denn mein Kind hatte es natürlich nicht nötig zu arbeiten. Immerhin war sie stellvertretende Chefmedizinerin und ich würde schon dafür sorgen, das sich wenigstens das mit dem Stellvertreter bald änderte. Als Chefmedizinerin würde sie zumindest einen Posten inne haben, der für eine Delavare angemessen ist, zumindest wenn man eine soziale Neigung hat und anderen helfen will. Vielleicht konnte man ja dafür sorgen, das die bisherige CMO befördert wird. Damit wäre sie dann aus dem Weg ohne das man sich unnötig Feinde machen musste.

Während ich diese Überlegungen anstellte, überprüfte ich noch einmal den Inhalt meines Schmuckkoffers. Das war etwas, das ich nicht meinen Bediensteten überlassen wollte, denn jedes Mal wenn ich das gemacht hatte, hatten diese Personen etwas vergessen. Dabei war es wichtig, das ich zu jeder meiner Roben die passenden Schmuckstücke hatte. Auf so einer Raumstation konnte man sich ja sicher auch nicht die Dinge besorgen, die für mich angemessen waren. Immerhin legte ich Wert auf Qualität und Exklusivität.

„Arlina!“, rief ich laut nach meiner Zofe, die in einem Nebenraum noch einmal die Bekleidungsliste kontrollierte. „Ja Herrin“, antwortete sie und eilte zu mir.
„Wo ist mein blaues Collier? Du weist, das mit den Steinen in Lilienform? Das muss ich unbedingt mit nehmen und ich dachte ich hätte es bereits verstaut.“
„Das haben Sie gestern bei dem Abschiedsdinner getragen Herrin. Ich denke es wird auf ihrem Nachtkästchen liegen.“
„Denke nicht sondern schaue nach“, antwortete ich ärgerlich. Warum konnte man kein Personal bekommen das genug Verstand hatte um selbstständig zu denken. Kurze Zeit später brachte sie mir das Schmuckstück und ich packte es zu den anderen. Zufrieden schloss ich die große Truhe und versperrte sie sorgfältig.
„Sorge dafür das diese Truhe an Bord gebracht wird. Aber nicht in einen der Frachträume sondern in mein Quartier. Und beeil dich. Wenn du dann mit der Kleiderliste fertig bist, kontrolliere auch die Liste mit den Schuhen. Und wehe wenn wieder ein Paar fehlt“, sagte ich und sie versicherte, das sie sehr genau sein würde.

„Was ist?“, fragte ich meinen Buttler, der eingetreten war und leise hüstelte um meine Aufmerksamkeit zu erhalten.
„Verzeihung Herrin, aber die Halterin des dritten Ringes und Hauses von Betazed, Geinee des zweiten Ordens, Botschafterin von Betazed, Diplomatin der Föderation, Liana Deren möchte Ihnen einen Abschiedsbesuch abstatten,“ verkündete er.
„Dann lassen Sie sie nicht warten“, antwortete ich, doch das war unnötig. Liana wartete ohnehin nicht. Begleitet von ihrem neuesten Adjutanten, der wie all seine Vorgänger unverschämt gutaussehend war, betrat sie meinen Wohnraum.
„Wie ich sehe bist du bereits fertig mit deinen Vorbereitungen“, sagte sie anstelle einer Begrüßung und fuhr mit einem verschmitzten Lächeln fort: „Nein liebste Lelina, an so etwas solltest du nicht denken. Marino ist derzeit nicht zu haben. Er ist einer der besten Adjutanten den ich bisher hatte. Er ist einfach zauberhaft. Liest mir jeden Wunsch von den Augen ab.“
Ich lachte auf und erwiderte dann bedauernd: „Ich habe meistens nur Pech mit meinem Personal. Bis auf Caldor, meinen Buttler. Der ist wenigstens verlässlich. Der letzte Adjutant den ich hatte erwies sich als Niete. Stell dir vor, er hat sich in eine meiner Zofen verliebt und wollte von mir die Erlaubniss sie heiraten zu dürfen.“
Liana lachte und schüttelte dann den Kopf. „Personal ist wirklich Glückssache. Die meisten wollen nicht mehr arbeiten. Wenn man nicht ständig alles kontrolliert, dann tun die was sie wollen. Aber nun zu einem anderen Thema“, sagte sie und wurde ernst. „Was willst du nun wegen Faedre unternehmen? Ich denke nicht das deine Tochter mit dir zurück nach Hause kommen wird.“
„Das glaube ich auch nicht. Zumindest nicht sofort“, erwiderte ich kopfschüttelnd. „Ich werde zumindest dafür sorgen, das sie angemessen lebt. Das sie ihre persönlichen Wachen bekommt, die dafür sorgen das ihr nichts passiert und mich sofort informieren können, wenn sie irgendeinen Unsinn macht. Du kennst sie ja. Im Gegensatz zu Inola, auf die du wirklich stolz sein kannst, hat sie keinerlei Gespür für Etikette. Sie gibt sich mit den unmöglichsten Leuten ab, ohne an ihren Ruf zu denken. Es wird wirklich Zeit sie zu verheiraten. Ich denke ich werde ihr mehr als einen Mann vorschlagen müssen und hoffen das einer dabei ist der ihr passt.“
Liana nickte verständnisvoll und sagte dann nachdenklich: „Der Sohn meiner Cousine wäre im richtigen Alter. Vielleicht wäre es nicht so schlecht unsere beiden Häuser zu verbinden. Er sieht gut aus und hat sehr gute Manieren. Vielleicht sollten wir die Hochzeit einfach festlegen und deine Tochter überraschen. Es kann ja sein, das sie nur Angst vor einer festen Bindung hat. Auf jeden Fall müssten wir alles soweit planen, das sie sozusagen vor vollendeten Tatsachen steht, ohne wieder flüchten zu können.“
„Das können wir gegebenenfalls dann besprechen, wenn ich mir einen persönlichen Eindruck über ihr Leben gemacht habe“, antwortete ich vorsichtig, denn wenn meine Freundin zu planen begann, gab es kein zurück mehr. „Wie schaut es eigentlich mit Inola aus?“, fragte ich um das Thema zu wechseln. „Sie ist ja auch im heiratsfähigen Alter. Hast du für sie schon etwas geplant?“
Liana lächelte und antwortete selbstbewusst: „Inola darf sich ihren Mann selbst aussuchen. Natürlich muss er aus einem guten Haus sein und sich einer eingehenden Prüfung unterziehen. Bis dahin soll sie sich ruhig amüsieren. Es war ja geplant, das sie einen der Söhne des Hauses Metri ehelicht, aber du weist ja das alle drei bei einem Unfall ums Leben gekommen sind. Da wir aber durch Chakoty und Silaria bereits mit diesem Haus verbunden sind, ist das nicht weiter tragisch.“
„Schade das ich keinen Sohn im passenden Alter habe“, antwortete ich, denn eine Verbindung zum Haus Deren wäre auf jeden Fall erstrebenswert und für beide Seiten von Vorteil.
Ich seufzte leise ehe ich weiter sprach: „Warum ist mein Kind nur so undankbar? Ich habe alles für sie getan und dafür nur Gehorsamkeit verlangt. Ich war eine sehr gute Mutter. Sie hatte die besten Kindermädchen und die teuersten Lehrer. Was habe ich ihr getan, das sie mich so behandelt?“
Liana nickte zustimmend und meinte dann tröstend: „So sind Kinder nun mal. Auch mein Sohn denkt das er alles besser weiß als seine Mutter. Er hatte so viele Möglichkeiten hier Karriere zu machen, und was macht er? Er will meine Hilfe nicht. Er will alles alleine schaffen.“
„Nun, immerhin hat er es auch geschafft“, antwortete ich und Liana nickte ehe sie erklärte: „Ja, aber er hätte vieles sehr viel leichter haben können, wenn er auf mich gehört hätte.“
„Faedre auch“, antwortete ich seufzend. „Aber ich werde sie wieder auf den rechten Weg bringen. Und wenn ich ein Jahr auf dieser Station bleiben muss. Ich weiß das einige Frauen aus anderen Häusern lästern und meinen ich hätte bei der Erziehung versagt. So ein Unsinn. Als würde ich nicht wissen was für mein Kind das Beste ist. Nun, ich denke sie hatte jetzt genug Zeit gehabt sich auszutoben und wird ganz froh sein, ihre Mutter bei sich zu haben, die sich um alles kümmern kann.“
Liana nickte zustimmend und meinte dann mit einem aufmunternden Lächeln: „Warum ich eigentlich her gekommen bin ist erstens natürlich um dich noch einmal zu sehen ehe du fliegst und zweitens um dir zu sagen, das es sein kann, das auch ich in einigen Tagen auf die New Hope reisen werde. Es kann gut sein, das meine Dienste als Botschafterin dort gebraucht werden. Botschafter S'Tonn hat um einen Besuch gebeten und wenn es meine Termine zulassen werde ich seiner Bitte wohl folgen. Dann kann ich auch wieder einmal nach meinen Kindern sehen und dich vielleicht unterstützen, solltest du Hilfe brauchen. Nun muss ich aber leider wieder gehen. Melde dich bald und berichte was es neues gibt.“
Nach diesen Worten stand Liana auf und ich erhob mich ebenfalls. Wir umarmten uns kurz und dann war ich wieder alleine.
In einer Stunde würde ich aufbrechen. Nachdenklich schaute ich auf ein Portrait meiner Tochter das von einem Künstler angefertigt worden war und an der Wand über dem offenen Kamin hing. Bald würde dieser kindische Ausflug zu ende sein und ich würde mein Kind wieder bei mir haben.
“Großer Geist, bewahre mich davor, über einen Menschen zu urteilen, ehe ich nicht eine Meile in seinen Mokassins gegangen bin.”

Tecumseh, Häuptling der Shawnee
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