NH – Log 01 – Lt. Cmdr. Askhan Arcon – DCXO – SD: 16028.1670

Begleitschiff: USS Prophecy NCC - 202012 - Intrepid - Refit Class
Inter.SL: FCpt.Kami - stellv. SL: VAdm. Michaela Quinn

Moderatoren: Chakoty, Oberkommando

Antworten
Benutzeravatar
Jadzia_Bennet
Beiträge: 256
Registriert: Mi 12. Jan 2011, 13:43

So 12. Okt 2014, 15:43

NH – Log 01 – Lt. Cmdr. Askhan Arcon – DCXO – SD: 16028.1670

Personen: Lucille und Holly, Captain Quinn, Tylor Sullivan
NPC: Tendzin Arcon (mein Vater)

Wörter: 1239

ゑDeck 15 – Quartier Arconゑ

Nachdem es auf der Base wieder ruhiger geworden war und die letzten Drogensüchtigen auf der Hauptkrankenstation ihre Entzugserscheinungen überwanden, hatte ich mir drei Tage Urlaub genommen.
Schlimme Tage lagen hinter uns allen und es war Zeit meinen Geist von all dem Erlebten zu reinigen. Zu viele Bilder raubten mir mein inneres Gleichgewicht. Süchtige die bereit waren alles zu tun und über Leichen zu gehen, nur für eine einzige Dosis der Droge, schlimm zugerichtete Opfer von Schlägereien, Tote die entweder durch eine Überdosis oder durch skrupellose Mörder ihr Leben verloren hatten, ein Vergewaltigungsopfer, das lange Zeit gegen dieses Trauma gekämpft hatte und am Schluss das schreckliche Ende von 170 Woodieny. Das alles belastete meine Seele und ich musste all diese Erlebnisse verarbeiten und dann endgültig los lassen.

Ich zog mich also in mein Quartier zurück. Dort hatte ich den kleinsten Raum als Meditationskammer ausgestattet. Es gab in diesem Raum lediglich eine Matte und Licht das wirkte als wäre es der Schein eines kleinen Feuers. Der Raum war absolut schalldicht, so das kein Geräusch hinein dringen konnte.
Hier hin begab ich mich, schloss die Türe hinter mir und setzte mich auf die Matte. Ich begann mit meiner 24 Stunden Meditation. 24Stunden in denen ich meinen Geist reinigte, nur unterbrochen von drei kurzen Pausen, in denen ich die Toilette aufsuchte, ein Glas klares Wasser trank und etwas Obst zu mir nahm.
Wie meistens dauerte es eine Weile bis die Bilder und Gedanken sich auflösten und Stille einzog. Bis ich eins wurde mit meinem Atem und mein Geist klar wurde, wie eine Quelle die aus der Tiefe der Felsen ans Licht tritt. Alle Blockaden lösten sich auf und das Qi floss wieder in stetem Strom durch seine Bahnen.

Nach diesen 24 Stunden fühlte ich mich wieder so wie es sein sollte. Ich lebte wieder im Hier und Jetzt. Die nächsten Stunden verbrachte ich auf einem Holodeck mit Kampfübungen. Das war eine sehr gute Methode einen Ausgleich zu schaffen. Um meinen Körper und meinen Geist nach der Zeit der Ruhe wieder in Bewegung zu bringen.
Nachdem ich auch das erledigt hatte, fehlte nur noch ein Bad und dann 6 Stunden Schlaf. Damit war mein Regenerationsprogramm beendet.
Nun war ich bereit es wieder mit der Welt aufzunehmen. Komme was wolle.

Das erste was kam war etwas sehr positives. Ich war zur Hochzeit meiner Vorgesetzten eingeladen. Ein Ereignis, das man nicht alle Tage erlebte. Es war eine sehr schöne Feier und ich hoffte von Herzen das diese beiden so unterschiedlichen Frauen ihre Liebe bewahren konnten. Auch dann wenn ihr Weg einmal für eine Weile steil und voller Dornen sein würde. Wahre Liebe wurde dadurch stärker, jede andere zerbrach.

Nachdenklich beobachtete ich auch Captain Quinn, die diese Zeremonie sehr stimmungsvoll gestaltete. Es war faszinierend wie viele Gesichter diese Frau hatte. Ich hatte sie vor vielen Jahren kennen gelernt, als sie müde und verwirrt zu meinem Vater in unseren Tempel gekommen war. Er hatte ihr für eine Weile einen Platz im Kloster angeboten und langsam hatte sie dort wieder zu sich selbst zurück gefunden. Sie war dann noch einige Male bei uns gewesen und mein Vater liebte sie fast wie eine Tochter. Hier auf der New Hope hatte ich sie als XO kennen gelernt. Als starke Frau die tat was sie tun musste. Und noch eine neue Fassette lernte ich kennen, als die Zeremonie vorbei war und die Feier begann. Ich sah wie sie ihren Begleiter anschaute. Wie sie sich in seinen Armen zur Musik bewegte. Das war eine liebende Frau, die sich voller Vertrauen einem anderen schenkte und bereit war zu geben aber auch dazu, das Angebotene zu nehmen.

Nach dem Fest, noch ehe einige dem Alkohol zu sehr zugesprochen hatten, ging ich wieder in mein Quartier. Ich hatte mich lange nicht bei meinem Vater gemeldet und wollte das nun tun. Schnell hatte ich eine Verbindung bekommen und auf meinem Monitor erschien das alte und weise Gesicht des Mannes der für mich viel mehr war als ein Vater. Er war mein Meister dem ich nacheiferte. Mein größtes Vorbild.
„Wie geht es dir mein Sohn“, fragte er und schaute mich dabei prüfend an. Ich verneigte mich respektvoll ehe ich antwortete: „Es geht mir gut. Wir hatten eine etwas turbulente Zeit, aber die ist nun vorbei und ich genieße die Ruhe ehe die nächsten Wellen kommen.“
Sofort wurde sein Gesichtsausdruck tadelnd. „Warum denkst du in der Zeit der Ruhe an die Wellen die vielleicht kommen?“, fragte er und ich schaute ein wenig verlegen. Er hatte natürlich wie immer recht.
„Du hast recht Vater. Ich fürchte ich bin schon zu lange von zu Hause fort“, versuchte ich mich zu rechtfertigen, doch natürlich erkannte er die Ausrede.
„Wenn du das Öl deiner Lampe nicht regelmäßig nachfüllst so wird das Licht schwächer und bald tappst du im Dunkeln. Achte aber auch darauf, das es gutes Öl ist, denn wenn die Luft voller Rauch ist, kann deine Sicht ebenfalls nicht klar sein“, sagte er bestimmt und mir blieb nichts anderes zu tun als zustimmend zu nicken.

Vater nutzte jedes unserer Gespräche um mir zu helfen und dafür war ich ihm dankbar.
Ich erzählte ihm von Captain Quinn, die er Padma nannte. Diesen Namen hatte er ihr damals bei ihrem ersten Besuch gegeben und in unserem Kloster wurde sie nur so genannt. Nur Vater und ich wussten wer sie wirklich war.
Mit großem Interesse hörte er zu und als ich ihm erzählte das sie seit kurzer Zeit einen Mann an ihrer Seite hatte lächelte er. „Das hat länger gedauert als ich dachte. Es ist gut so, denn Padma ist eine Frau die das Yang braucht. Sie trägt es nicht in sich. Mit dem richtigen Mann an ihrer Seite kann aus dem stolzen Rassepferd ein Pegasus werden der sich in die Lüfte erheben kann und ich hoffe sehr das sie so einen Mann gefunden hat.“
„Ich denke das wird die Zeit zeigen“, antwortete ich, nun ebenfalls lächelnd, denn mein Vater hatte ausgesprochen was ich dachte.
„Wie sieht es mit deinem körperlichen Training aus?“ fragte der alte Mann dessen Augen noch immer klar und hell waren. Ich berichtete genau was ich in der Hinsicht getan hatte und bekam prompt eine Rüge. Vater erklärte mir genau welche Aspekte ich vernachlässigt hatte und stellte mir einen Trainingsplan zusammen, den ich natürlich erfüllen würde, so gut es mir während des Dienstes möglich war.

Ehe wir das Gespräch beendeten erzählte er noch ein wenig vom Kloster und meinen Mitbrüdern. Mit viel Humor berichtete er von den Streichen der Schüler, von ihren diversen Versuchen sich vor ermüdenden Trainingseinheiten zu drücken und von den kreativen Strafen die er sich in so einem Fall immer ausdachte. Ich selbst konnte mich noch sehr gut daran erinnern, das ich versucht hatte das morgendliche Bad im eiskalten Fluss zu schwänzen. Zur Strafe musste ich die Mönchsgewänder aller Klosterinsassen in diesem Fluss waschen. Ich war damit den ganzen Tag beschäftigt. Meine Haut war blau vor Kälte und meine Finger konnten die schweren Stoffe kaum halten. Zuerst schmerzte es höllisch und dann verlor ich jegliches Gefühl.
Danach war das morgendliche Bad für mich eine Kleinigkeit über die ich nicht mal mehr nachdachte. Das war die Art meines Vaters zu lehren.

Nach diesem Gespräch wurde es Zeit mein Büro aufzusuchen. Dort würde mit Sicherheit einiges an Arbeit auf mich warten.
“Großer Geist, bewahre mich davor, über einen Menschen zu urteilen, ehe ich nicht eine Meile in seinen Mokassins gegangen bin.”

Tecumseh, Häuptling der Shawnee
Antworten