PRO=Log 01=Lieutenant Saavik Jones=SD: 16028.1778=CTO

Begleitschiff: USS Prophecy NCC - 202012 - Intrepid - Refit Class
Inter.SL: FCpt.Kami - stellv. SL: VAdm. Michaela Quinn

Moderatoren: Chakoty, Oberkommando

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Ellya
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Registriert: Di 19. Apr 2011, 13:06

So 12. Okt 2014, 16:47

PRO=Log 01=Lieutenant Saavik Jones=SD: 16028.1778=CTO

Wörter: 1062
Charaktere: Unteroffizier der Quartiermeisterei (NPC)

=/\= New Hope - Deck Beta 41 bis Beta 80 - Dock - Tag 3, morgens =/\=

Während ich das sehr einladend gestaltete Beobachtungsdeck und anschließend das deutlich weniger geschmückte Verbindungssegment in Richtung der Prophecy ging, versuchte ich mir darüber klar zu werden, was ich von diesem Befehl hielt. Einerseits war es offensichtlich, dass mich Commander Hogan und die Stationsführung ausgesucht hatten, auf dieser kurzen Forschungsmission das Kommando im Maschinenraum zu übernehmen, weil ich ihnen auf irgendeine Weise aufgefallen war. Ob das eher meine fachliche Kompetenz war, die ich in letzter Zeit eigentlich nur noch in meinem kleinen Nebenprojekt wahrhaftig gefordert sah, oder die von mir geleistete Arbeit in der Verwaltung einer so großen Abteilung, die zumindest zum Teil auf meinen Schultern gelastet hatte, vermochte ich nicht einmal zu erraten. Auf jeden Fall aber bedeutete die Versetzung, dass ich nun zum ersten Mal in meiner Karriere wirklich verantwortlich für eine Abteilung war, was theoretisch gesehen als Beförderung gelten musste.

Andererseits reduzierte sich die Anzahl der Leute, die unter meinem Kommando standen, aber auch erheblich. Während ich auf der New Hope nämlich über fast 60.000 Ingenieure und Techniker verfügte, bestand die gesamte Abteilung auf meinem neuen Schiff aus gerade einmal rund zwanzig Männern und Frauen. Schon ein Senior Chief, der eventuell die Deckcrew in einem Shuttlehangar oder die Einsatzgruppen für dringende Notfallreparaturen auf einem Deck leitete, befehligte auf der Basis mehr Personal. Und auch wenn mir kein Abteilungsleiter vorschreiben würde, wie mein Dienst genau auszusehen hatte und welche Prioritäten zu setzen waren, so war ich mir sicher, dass die Zusammenarbeit in einem so kleinen Maschinenraum kaum Verwaltungsarbeit und viel mehr persönliche Führungseigenschaften verlangten. Ich war mir nicht sicher, ob ich diese in dem geforderten Maß mitbringen konnte, doch würde ich mit Sicherheit die Herausforderung genießen. Immerhin liebte ich es, mich mit dem Kopf voran in technische Probleme zu stürzen und mir - im übertragenen Sinne - die Hände schmutzig zu machen.

Im Endeffekt würde ich mit dem finalen Urteil über diese neue Dienstverwendung aber wohl warten müssen bis Captain Quinn, die als Kommandantin die Leitung der Mission übernehmen würde, weitere Details an die Offiziere weitergab. In dem Befehl, der meine temporäre Versetzung auf das zu unserem Stützpunkt gehörige Schiff beinhaltete, waren nämlich keinerlei Details genannt worden waren. Es hatte sich lediglich um einen Mobilisierungsbefehl gehandelt, der mich dazu zwang, mich im Verlaufe des Tages auf der USS Prophecy zu melden. Dass ich entschieden hatte, bereits in aller Frühe an Bord zu gehen, lag vor allem an meiner langen Zeit auf der Station. Ich musste mich möglichst schnell wieder mit den Systemen eines Schiffes dieser Klasse vertraut machen und die Eigenheiten eines Dienstes an Deck aufnehmen, die ich im letzten Jahr schneller abgelegt hatte als es mir selbst möglich erschienen war. Außerdem konnte der Großteil meiner Arbeit hier auf der New Hope schnell und einfach an einen Ersatzmann übergeben werden, was teilweise meiner peniblen Dokumentation zu verdanken war und teilweise daran lag, dass es einfach nichts Ungewöhnliches zu tun gab unter Commander Hogan.

=/\= USS Prophecy (gedockt) - Deck 1 - Luftschleuse - Tag 3, kurze Zeit später =/\=

“Willkommen an Bord, Ma’am.“ Kaum dass ich einen Fuß über die Schwelle gesetzt hatte, sah ich mich einem jungen Mann gegenüber, der eine Uniform mit der Abteilungsfarbe von Sicherheit und Technik trug und dessen Gesichtszüge mir vage bekannt vorkamen. Ich war mir sofort sicher, dass ich den Petty Officer schon einmal getroffen hatte, vermochte aber weder Zeit noch Umstände zu bestimmen. Angesichts seiner hiesigen Aufgabe als Türsteher und Empfangskomitee hielt ich es jedoch für das Wahrscheinlichste, dass er ein Mitarbeiter des Quartiermeisters und damit indirekt mein Untergebener war. Vermutlich kannte ich ihn also von irgendeiner Besprechung oder einem Besuch im Büro seines Chefs. “Stehen Sie bequem!“, befahl ich daher mit einem knappen Nicken und deutete dann auf das PADD in seiner Hand. “Ich nehme an, Sie haben meine Kommandocodes?“

Anstatt mir jedoch eine Antwort zu geben, hielt er mir das tragbare Gerät vor die Nase, so dass ich lesen konnte, was auf dem Schirm geschrieben stand. Es handelte sich um eine Maske, die zur Übergabe von bestimmten Berechtigungen im Schiffscomputer gedacht war, und der diensteifrige Unteroffizier hatte die meisten Felder bereits ausgefüllt. Unter anderem hatte er auch meinen Namen eingetragen, bei dessen Anblick mein Magen nach all den Jahren immer noch rebellierte. Denn so oft ich mir auch sagte, dass die Zeit der Gemeinheiten und Ausgrenzungen vorbei waren, konnte ich mich doch immer noch nicht mit dem vulkanischen Wort anfreunden, dass meine Eltern sich für mich ausgesucht hatten.

Mit der Zeit hatte ich aber immerhin gelernt, mit der gelegentlichen Nennung im offiziellen Rahmen zu leben, weswegen mein Gegenüber den kurzen Moment hoffentlich nicht bemerkte. “Danke, Petty Officer.“, überspielte ich den Moment trotzdem und drückte meinen Daumen auf das dafür bestimmte Feld, was die einzige noch nötige Handlung war, um mir Zugang zum Maschinenraum und allen Funktionen des Schiffes zu gewähren. Dann nickte ich ihm erneut zu, woraufhin er das PADD wieder hinter dem Rücken verschwinden ließ, und befahl dann: “Weitermachen!“

=/\= USS Prophecy (gedockt) - Deck 2 - Quartier Jones - Tag 3, mittags =/\=

Die erste Runde durch den Maschinenraum, für die ich mir lange Zeit genommen hatte, war mehr die Besichtigung einer Sehenswürdigkeit gewesen als das Einleben in einen neuen Arbeitsbereich. Nicht nur, dass dieses Schiff die kurze, aber heftige Geschichte seiner Einsatzvergangenheit geradezu atmete, sondern auch die abgeschalteten Konsolen und die Abhängigkeit von externer Versorgung ließen sie eher wie ein Museum wirken. Die Technik allerdings war auf dem neusten Stand der Entwicklung, was sogar einige Bauteile der Pekara einschloss, die wir selbst noch nicht vollständig verstanden. Mit ein wenig Glück konnte ich also auch hier mein Projekt fortsetzen, an dem ich in Zusammenarbeit mit einigen Wissenschaftlern gesessen hatte, bevor die Drogen unsere Station ins Chaos gestürzt hatten: das sukzessive Verständnis und den Nachbau dieser Technologie.

Wirklich mit der Arbeit beginnen konnte ich aber erst, wenn mir auch eine volle Besatzung an die Hand gegeben wurde, was erst ab dem nächsten Tag der Fall sein würde, da die Kollegen genau wie ich noch ihre neuen Quartiere beziehen und sich zurecht finden mussten. Bis dahin würde ich eben die wichtigsten Systeme vorbereiten und eine virtuelle Struktur schaffen, die den Schichtbetrieb mit nur einer Handvoll Offizieren ermöglichen würde. Im Gegensatz zur Station hatte ich hier nämlich kein Heer an erfahrenen Technikern mit Kommandoberechtigung, die tägliche Aufgaben überwachen konnten. Von meiner Zeit auf der Sisko wusste ich, dass der Alltag eines Schiffsingenieurs sehr viel freier war und mehr Eigeninitiative erforderte als die Arbeit in einer stets gleichbleibenden Subabteilung auf der New Hope, weswegen ich meinen Untergebenen die Umstellung so leicht wie möglich machen wollte.
Captain Ellya Calder
alias
Sergeant Nathan Moreno, SFMC
Captain T'Kara, XO
Lieutenant Saavik Jones, DCTO
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