NH – Log 01 – Lt. Cmdr. Inola Deren – Cco - SD: 16030.1283

Begleitschiff: USS Prophecy NCC - 202012 - Intrepid - Refit Class
Inter.SL: FCpt.Kami - stellv. SL: VAdm. Michaela Quinn

Moderatoren: Chakoty, Oberkommando

Antworten
Benutzeravatar
Jadzia_Bennet
Beiträge: 256
Registriert: Mi 12. Jan 2011, 13:43

Di 14. Okt 2014, 11:50

NH – Log 01 – Lt. Cmdr. Inola Deren – Cco - SD: 16030.1283


Personen: Admiral Chakoty, Akirana Yavapai, Skadi Islind
NPC: Sieake Deren, Liana Deren


Wörter: 1172


~|~ Hauptkrankenstation – Deck 349-350 – Büro der CMO ~|~


Nachdem wir Chakotys Sohn auf die Krankenstation gebracht hatten, war ich zuerst noch mit meinem Bruder in dessen Quartier gegangen. Unsere Mutter war ebenfalls gekommen und wir informierten sie über den Zustand ihres Enkels. Es hatte einige Diskussionen gegeben, denn Mutter wollte Sieake sofort in ein Krankenhaus auf Betazed verlegen lassen. Arscosea weigerte sich aber, denn er war davon überzeugt, das sein Sohn bei Akirana bestens aufgehoben war.
Auch wenn Mutter mehr als nur ärgerlich war, weil ihr Sohn wie immer nicht auf sie hörte, obwohl sie nur das Beste wollte, musste sie letztendlich nachgeben. Arscosea war nun mal der Vater und als solcher hatte er das recht über die Behandlung seines Sohnes zu entscheiden, solange dieser nicht selbst in der Lage war das zu tun.

Nachdem das geklärt war und Mutter den Raum verlassen hatte, nicht ohne anzukündigen das sie die besten Ärzte Betazeds zur Unterstützung Akiranas auf die New Hope beordern würde, verabschiedete auch ich mich. Ich umarmte meinen Bruder, dem ich in den letzten Tagen sehr nahe gekommen war, zum Abschied und versprach regelmäßig nach meinem Neffen zu sehen. Dann machte ich mich auf den Weg zu Akirana der ich nun die ganze Geschichte erklären musste.

„Deine Mutter hat also das was sie mit dir gemacht hat vor 19 Jahren bereits einmal gemacht? Sie hat bei beiden ihrer Kinder ohne deren Wissen für Nachkommen gesorgt?“, fragte meine Freundin Akirana entgeistert nach. So als könnte sie das alles nicht glauben.
Ich nickte: „So ist es. Als Chakotys Hochzeit mit Silaria Metri ins Wasser gefallen war, reichte es ihr nicht das die beiden Häuser, wegen der besonderen Umstände die zu erklären zu weit führen würde, trotzdem zusammen fielen. Sie wollte für ein stabiles Band sorgen und außerdem sicherstellen, dass das Haus Deren einen Erben haben würde.
Damals war das Verhältnis meines Bruders zu unserer Mutter mehr als angespannt und so wagte sie nicht es ihm zu sagen. Die Zeit verging und dadurch wurde es natürlich nicht einfacher die Wahrheit ans Licht zu bringen.
Sieake aber entwickelte sich nicht zu dem Musterknaben, den Mutter sich erwünscht hatte. Er war genau so rebellisch wie sein Vater und bestand darauf seine eigenen Wege zu gehen. So kam Mutter auf die Idee, es noch einmal zu versuchen. Dieses Mal mit Eizellen ihrer Tochter. Und dieses Mal beschloss sie, das Kind sobald es die Retorte verlassen konnte der Mutter, also mir, zu bringen. Auch wenn ihr bewusst war, dass ich alles andere als begeistert sein würde. Nun, ich bin auch anders als mein Bruder und sie wusste das ich ihr verzeihen würde. Nun hofft sie, das ich das Kind so erziehe wie sie auch mich erzogen hat. Zwar selbstständig, aber dennoch gehorsam und loyal ihr gegenüber.“

Akirana hatte aufmerksam zugehört. Nachdem ich mit meiner Erklärung am Ende angekommen war, stand sie auf und holte uns frischen Kaffee.
„Ich verstehe“, sagte sie dann nachdenklich und fuhr fort: „Deine Mutter tut alles für das Haus Deren. Irgendwie bewundere ich sie. Auch wenn sicher nicht alles nach meinen Maßstäben richtig war, so hat sie mit sehr viel Mut und sicher auch Rücksichtslosigkeit dafür gesorgt, dass das Haus Deren weiter bestehen wird und an Macht und Einfluss gewinnt.
Die Prognosen für Sieake sind nicht sehr gut, doch du weist das ich alles dafür tun werde ihn zu retten. Viel hängt natürlich von den Wissenschaftlern ab, die dabei sind das Spinnengift zu untersuchen. Wir sind dabei ein Gegenmittel zu entwickeln und wenn das anschlägt, so kann er wieder vollkommen gesund werden. Wenn nicht, dann werde ich ihn in Stasis versetzen müssen, bis es ein geeignetes Gegenmittel gibt.“
Ich nickte. Wir unterhielten uns noch eine Weile über diverse Möglichkeiten meinen Neffen wenigstens so zu stabilisieren, das wir Zeit gewannen, ehe ich mich verabschiedete. Ich hatte einen Termin und wollte mich noch darauf vorbereiten.


~|~ Hauptkrankenstation – Deck 349-350 – Büro der CCo ~|~


Während ich den Raktajino replizierte, den meine Besucherin gewünscht hatte, arbeitete mein Geist auf Hochtouren. Schon als ich Crewman Skadi Islind, so war ihr Name, begrüßt hatte, kam mir eine Mauer des Widerstandes entgegen. Ihre oberflächlichen Gedanken passten nicht ganz zu dem was sie ausstrahlte und so konzentrierte ich mich stärker als ich es normalerweise Menschen gegenüber tat. Der Geist von Angehörigen der menschlichen Spezies war üblicherweise sehr einfach zu lesen. Bei Crewman Islind war es anders. Sie hatte einige Schichten aufgebaut und mir war schnell klar, das sie irgendwo gelernt haben musste, ihren Geist zu kontrollieren.
Sie war auch gut darin, denn im Augenblick hatte ich nur das Gefühl, dass da noch irgendetwas war, konnte aber nicht darauf zugreifen.
Ich brachte also den Raktajino zu ihr und stellte ihn vor sie auf den Tisch.
„Sie sind also hier weil sie müssen und nicht weil sie wollen“, stellte ich ruhig fest um von Anfang an ein offenes Gesprächsklima zu schaffen. Sie schaute mich kurz erstaunt an, doch dann nickte sie.
Ihre Antwort war auch offen und ehrlich. „Ich habe schon unendlich viele Gespräche dieser Art hinter mir. Ich weiß nicht was es bringen soll, alles immer wieder durch zu kauen. Die Fakten sind da und man kann sie nicht weg reden.“
„Das ist richtig, ändern kann man nur die Einstellung dazu“, antwortete ich und als Reaktion verdrehte sie kurz die Augen. Mir war klar, das sie diesen Satz wohl schon sehr oft gehört hatte. So kam ich wohl nicht weiter. Also ging ich in die Offensive.

„Es ist schwer ein brennendes Haus zu löschen, wenn man nur einen Teil davon sehen kann. Aus dem verborgenen Teil schlagen immer wieder Flammen und nähren das Feuer“, sagte ich leise und sie verstand sofort was ich meinte.
Ihre erste Reaktion war, das sie versuchte ihre Barrieren zu verstärken. Dieses Mal nicht mehr verborgen sondern ganz offen. Die zweite Reaktion war ein resigniertes Schulterzucken.
Ich lächelte und erklärte: „Sie haben sich hinter einer Mauer verkrochen und dort sind sie alleine. Alleine mit Dingen über die sie nicht sprechen können oder wollen. Es wundert mich nicht, das kein Psychologe ihnen bisher helfen konnte und das sie das Gefühl haben diese Gespräche wären Sinnlos. Sie haben nämlich recht.“
Nun hatte ich zumindest ihre Aufmerksamkeit gewonnen, also sprach ich weiter. Alle Therapeuten gehen auf das ein was aus der Mauer dringt. Mehr können sie ja auch nicht sehen. Das ist das Feuer das sie zu löschen versuchen. Natürlich müssen sie scheitern, denn vom Brandherd sind sie weit entfernt.“
Während meine Patientin über diese Worte nachdachte wurden ihre Barrieren immer dünner und durchlässiger. Endlich konnte ich erkennen, warum alle Psychologen vor mir gescheitert waren.
Sie konnte nicht reden, weil es geheim war. Weil sie zum Schweigen verpflichtet war.
Ich stand auf und trat zum Fenster vor dem das Licht vieler Sterne die Dunkelheit durchbrach.
Leise sagte ich: „Nun weiß ich woher das Feuer kommt und verstehe. Es gibt keinen Grund mehr hinter der Mauer zu bleiben.“
“Großer Geist, bewahre mich davor, über einen Menschen zu urteilen, ehe ich nicht eine Meile in seinen Mokassins gegangen bin.”

Tecumseh, Häuptling der Shawnee
Antworten