NH – Log 02 – Lt. Cmdr. Inola Deren – Cco - SD: 16032.1506

Begleitschiff: USS Prophecy NCC - 202012 - Intrepid - Refit Class
Inter.SL: FCpt.Kami - stellv. SL: VAdm. Michaela Quinn

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Jadzia_Bennet
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Do 16. Okt 2014, 14:05

NH – Log 02 – Lt. Cmdr. Inola Deren – Cco - SD: 16032.1506


Personen: Skadi Islind, Damian Desean
NPC: Tinara


Wörter: 1069


~|~ Hauptkrankenstation – Deck 349-350 – Büro der CMO ~|~


Aufmerksam hatte ich Crewman Islind zugehört. Endlich war die Mauer gefallen und ich konnte auf eine Seele schauen die sich an vergangenes klammerte. Die nicht akzeptierte, dass all das was einmal ihr Leben gewesen war nun der Vergangenheit angehörte. Ihr altes Leben hatte in Bruchteilen einer Sekunde aufgehört und noch hatte sie kein Neues gefunden.
Erwartungsvoll schaute sie mich an. Ich wusste das sie vieles brauchte, aber auf keinen Fall Mitleid oder das was wir während des Studiums der Psychologie gelernt hatten. Dieses: 'Ist doch nicht so schlimm. Wird schon alles wieder gut. Reis dich endlich mal zusammen'.
Das hatte sie mit Sicherheit zur genüge über sich ergehen lassen müssen, wie ich aus dem Studium ihrer Akte wusste, aus der hervorging dass sie unzählige Sitzungen hinter sich hatte. Ich sah aber auch, wie gut es ihr tat, endlich über das zu sprechen, was sie sehr lange gequält hatte. Womit sie glaubte alleine fertig werden zu müssen.
Leise sagte ich: „Bei dieser Explosion sind sie also wirklich gestorben. Man hat ihren Körper wieder zusammengeflickt, so dass das was von ihrem Sein noch übrig war eine Bleibe hatte und nicht dem Rest hinterher gehen konnte. Und so leben Sie jetzt. Wie ein Tier in einem Käfig, das weiß das es nie wieder hinaus in die Freiheit kommt. Es hat sich angepasst. Kämpft nicht mehr den sinnlosen Kampf gegen die Gitterstäbe. Aber es geht den ganzen Tag hin und her. Weil es nicht weiß was es sonnst tun sollte.“
Verblüfft schaute sie mich an, doch dann nickte sie.
„Ich glaube Sie verstehen mich wirklich“, sagte sie dann eben so leise und stellte dann eine Frage: „Wird das nun immer so weiter gehen? Werde ich diesen Käfig nie mehr verlassen?“
„Ich lächelte leicht ehe ich antwortete. „Sie werden ihn verlassen. Doch die Welt vor dem Gitter wird nie wieder so sein wie sie war. Das müssen sie akzeptieren. Danken Sie an die Vergangenheit wie an ein gutes Buch, das sie geliebt haben, das aber nun ausgelesen ist. Sie haben die letzte Seite zu Ende gebracht. Zurück geblieben ist Leere. Machen Sie sich auf die Suche nach einem neuen Buch. Aber seien Sie sich darüber im klaren, das Sie einige langweilige Klappentexte lesen müssen, bis Sie das, für Sie, Richtige finden.
Ich habe keinen Zauberstab, der Ihnen ein neues Leben schenkt, und ich sage ehrlich, das es dauern wird bis sie eines finden. Das sie noch lange nicht so weit sind die Vergangenheit los zu lassen, doch ich weiß auch, das es viele Bücher gibt und das Sie mit Sicherheit Ihres finden werden.“
Sie hatte mir zugehört ohne mich zu unterbrechen, doch ihre Skepsis war geblieben.
„Es klingt alles gut und auch durchaus logisch....“, sagte sie nachdem sie einen Schluck aus ihrer Tasse genommen hatte, „....doch das ist Theorie. Fakt ist, das ich hier nun als Expertin für Verhandlungsführung 'inter-spezies Relations' in der wissenschaftlichen Abteilung bin. Das ist kein Buch das ich lesen will und dennoch blättere ich Seite für Seite um. Dabei würde ich die meisten am liebsten ungelesen herausreißen.“
Ich nickte ernst und antwortete: „Es wird also Zeit zu sehen ob dieses Buch nicht doch noch spannend werden kann. Die USS Prophety, ein verbessertes Schiff der Intrepid Klasse welches zur New Hope gehört wird in ein oder zwei Tagen zu einer Mission aufbrechen. Wenn Sie bereit sind und wollen, dann werde ich dafür sorgen, dass sie dabei sein werden. Ich kann und will nichts versprechen, aber vielleicht wird das ein Schritt in eine neue Welt.“
„Warum nicht“, war die Antwort der Crewman ehe sie mit einer guten Portion Galgenhumor hinzufügte: „Schlimmer kann es kaum werden.“

Es war ein sehr langes Gespräch gewesen, doch hatte ich zumindest das Gefühl das ein Anfang gemacht worden war. Ich konnte auch wenig mehr tun als ihr Wege zu zeigen. Gehen musste sie alleine. Aber immerhin war sie bereit dazu.
Ehe sie mich verließ, bot ich ihr an jederzeit wieder zu kommen. Mit Absicht tat ich das ohne Zwang. Ich wollte nicht das sie die Stunden bei mir als zu absolvierendes Pflichtprogramm sah, sondern als Möglichkeit einfach offen zu reden, ohne das es dazu ein Protokoll geben würde.


~|~ NH – Deck 150 – Prestigequartier – Deren ~|~


Endlich war mein Dienst zu Ende und ich machte mich auf den Weg in mein Quartier. Ich freute mich auf meine Tochter und hoffte auch dass Damian da sein würde. Er hatte mein Angebot angenommen und war mit seiner Tochter in einen abgeteilten Bereich meines Quartiers, das eigentlich aus zwei Quartieren bestand, gezogen.
Ich wurde gleich nach dem Betreten des Vorraumes von Tinara, dem Kindermädchen empfangen. „Schön das du da bist“, sagte sie und begleitete mich in den Wohnraum. „Den beiden Mädchen geht es gut. Sie liegen brav in ihren Betten und schlafen“, erklärte sie während sie mir eine Tasse Kaffee brachte.
„War Damian schon hier?“, fragte ich und sie antwortete lächelnd: „Er war mittags hier und hat seine Tochter gefüttert. Ich finde es erstaunlich das er soviel wie möglich selbst machen will, auch wenn er weiß das er sich auf mich verlassen kann. Ich denke das sein Dienst auch bald zu Ende sein wird und schätze mal das er danach gleich hier auftauchen wird.“
Wie auf ein Stichwort hin betrat der Mann von dem wir gesprochen hatten mit einem: „Hallo, ich habe Hunger!“, den Raum und ich lachte.
„Typisch Mann. Immer nur Essen im Kopf“, sagte ich und er grinste mich frech an. „Nicht nur meine kleine Hexe und das weist du“.
Ich lachte. „Wenn das so ist, dann solltest du dich unbedingt stärken“.
Auch Tinara, die sich schon an uns beide und die Art wie wir miteinander umgingen gewöhnt hatte, lachte. „Ich denke ich werde euch beide heute mit Steak füttern, damit ihr morgen nicht auf allen Vieren aus dem Schlafzimmer kommt“, meinte sie und ging noch immer lachend in die Küche. Sie hatte eine eigene Art zu 'kochen'. Sie benutzte den Replikator und verfeinerte dann die Gerichte. Zu diesem Zweck besaß sie ein sehr großes Arsenal an diversen Gewürzmischungen, mit denen es sie immer wieder schaffte den Gerichten eine besondere Note zu geben.
Zufrieden setzen wir uns an den Tisch und Damian verkürzte die Wartezeit in dem er mir einiges von seinem Arbeitstag erzählte.
Es war einfach schön mit ihm zusammen zu sein.
“Großer Geist, bewahre mich davor, über einen Menschen zu urteilen, ehe ich nicht eine Meile in seinen Mokassins gegangen bin.”

Tecumseh, Häuptling der Shawnee
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