PRO=Log 02=Lieutenant Saavik Jones=SD: 16037.1168=CTO

Begleitschiff: USS Prophecy NCC - 202012 - Intrepid - Refit Class
Inter.SL: FCpt.Kami - stellv. SL: VAdm. Michaela Quinn

Moderatoren: Chakoty, Oberkommando

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Ellya
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Registriert: Di 19. Apr 2011, 13:06

Di 21. Okt 2014, 10:41

PRO=Log 02=Lieutenant Saavik Jones=SD: 16037.1168=CTO

Wörter: 1117
Charaktere: Führungscrew und alle Techniker der Prophecy

=/\= USS Prophecy (gedockt) - Deck 10/11 - Maschinenraum - Tag 3, später Nachmittag =/\=

Nach der Besprechung mit den Führungsoffizieren dieser Mission hatte sich meine Vorfreude und Aufregung auf ein drastisch niedrigeres Niveau gesenkt. Anstatt uns nämlich in die Zeile unseres Auftrags einzuweihen und eine gute Zusammenarbeit zwischen den Abteilungen zu beginnen, wie ich es von einer solchen Sitzung erwartet hätte, war der Captain extrem kurz angebunden gewesen. Lediglich unser Flugziel hatte Quinn uns bekannt gegeben und dazu nur erklärt: “Dort werden wir eine vorgegebene Route kontrollieren.“ Aus welchem Grund wir Untersuchungen durchführen würden, über deren Natur sie uns ebenfalls im Dunklen ließ, hatte niemand für erwähnenswert gehalten. Sowohl von der Sisko als auch der New Hope war ich einen besseren Informationsfluss gewöhnt - eine Tatsache, die ich erst jetzt so richtig zu schätzen wusste.

Doch mit dem, was im Konferenzraum besprochen oder ausgelassen worden war, kratzte ich in Wahrheit nur an der Oberfläche der Gründe für meinen plötzlichen Motivationsverlust. In Anbetracht dessen, was ich binnen der letzten Stunden erfahren hatte, kam ich mir nämlich wieder vor wie auf der High School: An der Spitze regierte unsere Königin des Abschlussballs, die sich natürlich hauptsächlich mit den gut aussehenden und athletischen Sportlern der Schule abgab, deren hauptsächliche Qualitäten eher in den Muskeln lagen als im Kopf, während mit den ungeliebten Nerds so wenig wie möglich gesprochen wurde, solange man nicht gerade von ihnen die Hausaufgaben erpresste. Doch mit einem stellvertretenden Sicherheitschef als Ersten Offizier und dem klaren Hinweis darauf, dass mit den Marines gefälligst auszukommen war, endeten die Parallelen zu meiner Jugend noch nicht - im Gegenteil.

Genau wie damals auf der Erde hatte nämlich der gut aussehende und charmante Austauschstudent den Platz an der Seite der Chefin erhalten, ohne je ein Wort gesprochen zu haben. Zwar war ich über das Trauma von damals mittlerweile hinweg und bildete mir diesmal auch keine Anziehung zwischen Lieutenant Sullivan und mir ein, doch setzte sich der Stachel diesmal im beruflichen Fleisch fest. Wie hatte es dieser Emporkömmling, dessen größte Errungenschaft es war, Termine in einem Kalender jonglieren zu können, es innerhalb einer Woche vom Zivilisten zum Lieutenant Junior gebracht? Und selbst wenn es eine Erklärung für diesen steilen Aufstieg gab, war damit immer noch nicht erklärt, warum er hier an Bord den Zweiten Offizier gab. Dass es Gerüchte darüber gab, dass er mehr Zeit im privaten Quartier des Captains verbrachte als dienstlich notwendig war, passte da natürlich voll ins Bild. Einmal mehr würde die schüchterne Neue mit dem komischen Namen also hinter der Liebschaft der Prom Queen zurücktreten müssen.

Vielleicht sah ich aber auch nur Gespenster, die mein konditioniertes Unterbewusstsein mittlerweile an jeder Ecke auszumachen glaubte, weswegen ich redlich versuchte, mich zu einer neutralen Einstellung gegenüber dem Assistenten von Quinn zu zwingen. In wie weit mir das gelingen konnte, würde sich erst mit der Zeit zeigen, weswegen ich mich für den Moment lieber in Bereiche stürzte, die ich mit Sicherheit beherrschte: Betrieb, Wartung und Reparatur der modernsten Raumschiffe unserer gesamten Flotte. Denn selbst wenn ich bereits seit vielen Jahren leitende Posten innehatte, war ich immer am Puls der Zeit geblieben und galt nach wie vor als Experte für die neuen Antriebstechnologien. Dieses Wissen würde ich in den vier Wochen, auf die unsere Reise vorerst geplant war, an meine Leute weitergeben, um sie so gut es eben ging fit für das Zeitalter des Transwarp zu machen.

“Wenn ich kurz um Ihre Aufmerksamkeit bitten dürfte.“, sagte ich daher jetzt, da ich auf der oberen Ebene des Maschinenraumes stand und hinunter blickte auf die diensthabende Schicht sowie die Handvoll Teamleiter, die ich hierher beordert hatte, was alle Anwesenden ihre Köpfe in meine Richtung drehen ließ. “Für alle, die mich bisher nur von dem Türschild neben Commander Hogans Büro kennen, darf ich mich kurz vorstellen: Ich bin Lieutenant Jones, DCTO der New Hope, und ich werde für die Dauer dieser Mission ihre direkte Vorgesetzte sein.“ Sofort konnte ich sehen, wie innerhalb einiger Grüppchen über mich getuschelt wurde und instinktiv fragte ich mich, was sie wohl sagen mochten. Fanden sie mich eine gute Wahl, eine gute Chefin? Ich würde es vermutlich niemals herausfinden, also ignorierte ich sie und fuhr fort:

“Von Ihnen allen erwarte ich nicht weniger als Ihr Bestes. Die Sternenflotte hat den Ruf, über die besten Ingenieure und Techniker der Galaxie zu verfügen, und es wird ein sehr kalter Tag in der Hölle, bevor wir diesen Ruf unter meinem Kommando verlieren.“ Hier und da sah ich einige Köpfe nicken, während andere eher ein wenig genervt die Ansprache über sich ergehen ließen. Dennoch war es nötig, die neu zusammengestellte Crew vor dem Abflug aufeinander einzuschwören, weswegen ich hier überhaupt vor versammelter Mannschaft stand. Zu meinen Lieblingsaufgaben gehörten solche Reden nämlich nicht gerade. “Sie alle wurden für diese Mission ausgewählt, weil Sie in Ihrem jeweiligen Bereich zu den Besten oder Talentiertesten gehören. Ich erwarte daher, dass sie vertrauensvoll mit ihren Kollegen zusammenarbeiten und jedes auftretende Problem in den Griff bekommen. Denn eine Herausforderung, die ich mit dieser Crew nicht angehen würde, muss erst noch erfunden werden. An die Arbeit, meine Damen und Herren!“

=/\= USS Prophecy (gedockt) - Deck 1 - Brücke - Tag 3, 18:00 Uhr =/\=

Ich hatte es gerade noch geschafft, die Teamleiter nach der Ansprache mit ihren individuellen Befehlen zu versorgen, die momentan hauptsächlich Kontrollen und Leistungstests umfassten, bevor ich zur Brücke hatte aufbrechen müssen. Zwar war es für den CTO eines Schiffes nicht verpflichtend, beim Auslaufen des Schiffes an der OPS Konsole zu stehen, doch hielten es die meisten meiner Kollegen für guten Stil. Auch ich hing dieser Denkweise an, da die Abkopplung von der Station weniger eine technische Herausforderung war als vielmehr ein Symbol: ab diesem Zeitpunkt war die USS Prophecy auf Mission. Kurz bevor es soweit war, übernahm ich daher die Kontrollen von dem laut Dienstplan eingeteilten Ensign und überprüfte noch einmal den Status alles Systeme. Ich wusste natürlich, dass alle Anzeigen auf grün stehen würden, da ich sonst den Maschinenraum gar nicht erst verlassen hätte, doch diente diese doppelte Routine dem Aufspüren von Flüchtigkeitsfehlern.

Nur Augenblicke später erhob sich dann auch schon Captain Quinn aus ihrem Sessel in der Mitte der Brücke und sah kurz zu mir, bevor sie mit einem Blick auf den Hauptschirm befahl: “Bringen Sie uns raus!“ Gleichzeitig löste ich daraufhin die Verbindungen zur externen Versorgung, wodurch das Schiff auf die Energie des bereits laufenden Warpkerns umschaltete, sowie die Kupplungen der Luftschleusen, durch die jetzt niemand mehr an Bord gelangen konnte. Dann, nur den Bruchteil einer Sekunde später, signalisierte ich mit nur einem Tastendruck die Bereitschaft meiner Abteilung zum Aufbruch. Und da auch die anderen Abteilungsleiter dies bereits getan hatten, aktivierte der Steuermann vorsichtig die Manövrierdüsen, die uns ein paar Meter von den starren Einrichtungen der Base abstoßen würden. Dann erst konnte er das Impulstriebwerk anlassen und unsere fliegende Heimat für die nächsten vier Wochen mit der vorgeschriebenen Geschwindigkeit aus dem Dock gleiten lassen.
Captain Ellya Calder
alias
Sergeant Nathan Moreno, SFMC
Captain T'Kara, XO
Lieutenant Saavik Jones, DCTO
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