PRO=Log 04=Lieutenant Saavik Jones=SD: 16043.1996=CTO

Begleitschiff: USS Prophecy NCC - 202012 - Intrepid - Refit Class
Inter.SL: FCpt.Kami - stellv. SL: VAdm. Michaela Quinn

Moderatoren: Chakoty, Oberkommando

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Ellya
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Registriert: Di 19. Apr 2011, 13:06

Mo 27. Okt 2014, 19:58

PRO=Log 04=Lieutenant Saavik Jones=SD: 16043.1996=CTO

Wörter: 967
Charaktere: Quinn, Brückenoffiziere (indirekt)

=/\= USS Prophecy - Deck 10/11 - Maschinenraum - Tag 6, mittags =/\=

Wider Erwarten hatte sich nicht nur der erste Checkpunkt unserer Reise als völlig ergebnislos erwiesen, sondern auch alle weiteren. Nicht einmal interessante Raumphänomene oder Spuren von unbekannten Warpantrieben hatten wir in unmittelbarer Nähe gefunden, was in Anbetracht des weitgehend unerforschten Quadranten so unauffällig war, dass es schon wieder zum Nachdenken anregte. Doch im Gegensatz zu mir schien sich niemand sonst Gedanken darüber zu machen, warum uns die Sternenflotte auf eine derart nutzlose Mission geschickt hatte. Mittlerweile war ich mir nicht einmal mehr sicher, dass Captain Quinn über den wahren Grund der Reise bescheid wusste, denn auch ihr Seufzen wurde bei jeder Koordinate, die wir ohne Ergebnis wieder verlassen mussten, ein wenig frustrierter.

Dabei waren Patrouillen in der Nähe des Föderationsraumes sicher nichts Ungewöhnliches, denn sie wurden von vielen Schiffen geflogen und brachten häufig keine neuen Erkenntnisse. Doch alleine die Tatsache, dass man uns keinen Bereich zum Bewachen zugeteilt hatte, sondern spezifische Punkte im Detail untersucht wissen wollte, musste jeden an Bord stutzig werden lassen. Nicht, weil wir uns mit dem modernsten Schiff in diesem Quadranten auf eine Erkundungstour begaben, sondern weil man uns die Stoßrichtung dieser Forschung nicht verraten konnte oder wollte. Denn selbst wenn man nur ungewöhnliche Messwerte hatte, die den Einsatz eines Schiffes rechtfertigten, so hätte man uns doch mindestens diese Daten zur Verfügung stellen können. So wie die Lage war, konnte die wissenschaftliche Abteilung nichts tun, um sich auf die nötigen Untersuchungen vorzubereiten, wenn wir denn tatsächlich auf etwas stießen.

Mittlerweile hatte aber auch ich aufgegeben, nach dem tieferen Sinn des Befehls zu suchen, den wir erhalten hatten und vertraute in die Führungsfähigkeiten des Captains. Denn so sehr man die Motive ihrer Entscheidung, ausgerechnet Lieutenant Sullivan zum Zweiten Offizier zu machen, auch bezweifeln mochte, konnte doch niemand ihre Qualitäten als Kapitän anzweifeln. Alleine ihre Präsenz auf der Brücke wirkte für konzentriertes Arbeiten und ein Wort von ihr genügte, um Streitigkeiten beizulegen. Ob sie am Ende des Tages wirklich so viel drauf hatte wie ihr Werdegang es vermuten ließ, würde sich dann zeigen, aber eine komplette Versagerin konnte sie trotz ihrer privaten Verwicklungen wohl kaum sein.

Deswegen und weil meine Anwesenheit hier unten viel mehr bewirkte als an der OPS-Konsole, die momentan eine weitere Niete namens Checkpoint Gamma anzeigte, hatte ich mich in das Reich der Ingenieure zurückgezogen und wachte von einer Konsole an der Wand über meine Abteilung. Nach wie vor liefen alle Systeme im grünen Bereich, doch war es ein tägliches Bemühen sie auf diesem Niveau zu halten. Denn so sicher und redundant die Flotte in ihren Werften auch baute, gab es doch immer noch Benutzer, die einen für das System zerstörerischen Weg fanden, an die alle Erbauer gemeinsam nicht gedacht hatten. Von defekten Schallduschen über falsch programmierte Replikatoren bis hin zu einfachen Schäden an den unbenutzten Shuttles mussten wir daher aktiv für den einsatzbereiten Zustand der Prophecy arbeiten.

Bis jetzt hatte es aber noch keine größeren Zwischenfälle gegeben und so kam ich mit meinem Personal trotz des Ausfalls in der Nachtschicht sehr gut aus. Sogar Feierabend konnte ich pünktlich machen, was gerade bei solchen mehrwöchigen Missionen auf kleineren Einheiten nicht selbstverständlich war. Ohne dass ich damit gerechnet hätte, konnte ich also sogar hier an Bord mein Studium der Technologien von Shedar fortführen, die ja auch in der weiterentwickelten Intrepid-Klasse verbaut waren. Einige von ihnen verstanden wir in der Föderation nämlich immer noch nicht und konnten sie bestenfalls bedienen und warten, nicht aber von Grund auf bauen oder ihr Funktionsprinzip verstehen. Genau das musste aber Ziel eines jeden Ingenieurs sein, da er nur so die Sicherheit der Besatzung garantieren und eine Reparatur nach schlimmsten Schäden gewährleisten konnte.

=/\= USS Prophecy - Deck 10/11 - Maschinenraum - Tag 7, vormittags =/\=

“Brücke an Maschinenraum.“ Ich war noch nicht lange im Dienst an diesem neuen Morgen, den ich mit einer dampfenden Tasse Raktajino begonnen hatte, als dieser Ruf bei uns einging. Da ich als Leiterin der Abteilung natürlich das Kommando innehatte, auch wenn alle Techniker um mich herum ihren Aufgaben ohne besondere Anweisung nachkamen, beantwortete ich den Ruf: “Jones hier. Was kann ich für Sie tun, Captain?“ Wie es schien, hatte sich wohl der für den heutigen Tag geplante Checkpoint als nicht ganz so langweilig erwiesen, wenn Quinn immer noch auf dem Stuhl der Macht saß und nicht in ihren Bereitschaftsraum zurückgekehrt war wie in den vergangenen beiden Tagen.

Nur einen Augenblick später wurde meine Vermutung bestätigt, indem meine Vorgesetzte erklärte: “Wir haben soeben ein paar Trümmerteile sowie zwei vollständige Wracks ausfindig gemacht.“ Das war in der Tat spannender als die bisherigen Stopps, dachte ich bei mir. Ob es aber die Anomalie war, nach der wir hier suchten, wagte ich doch eher zu bezweifeln. Weltraumschrott war nicht so selten wie viele Leute glaubten und Sensoren hatten Schiffe ohne Energie bestimmt nicht gestört – zumindest nicht auf eine solch große Entfernung. Der Captain wollte sie dennoch untersuchen lassen, denn sie fuhr fort: “Leider kann die Datenbank keine Übereinstimmungen mit bekannten Schiffen finden. Ich habe Ihnen die Sensordaten daher bereits auf Ihre Konsole übermittelt. Bitte entwerfen Sie mir eine vorläufige Expertise zu den Wracks! Mich interessieren dabei insbesondere Hinweise auf ursprüngliche Verwendung, Herkunft, Antriebsart und Stärke der Besatzung – alles, was uns Aufschluss darüber gibt, mit was wir es hier zu tun haben.“

“Ich werde mich sofort darum kümmern, Captain.“, lautete meine Antwort, die zwar etwas länger war als das übliche “Ja, Sir“, dafür aber auch erheblich freundlicher klang. Dass Quinn nichts gegen eine solche Ausdrucksweise hatte, wusste ich bereits aus der Sitzung aller Abteilungsleiter, wo sie ein offenes und beinahe freundschaftliches Klima zugelassen hatte, solange jeder weiterhin die Hierarchie respektierte. Auch jetzt zeigte sie wieder keine Anstalten, mich in irgendeiner Weise zu verbessern, sondern bedankte sich nur kurz und schloss gleich darauf den Kanal. Ich hingegen rief die Daten der Sensoren auf meinen Schirm und begann mit der Analyse. Vielleicht würde die zweite Woche dieser Mission ja doch noch interessant werden.
Captain Ellya Calder
alias
Sergeant Nathan Moreno, SFMC
Captain T'Kara, XO
Lieutenant Saavik Jones, DCTO
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