PRO – LtCmdr Dem Sawley – TEC – Log 6 - 16305.1505

Begleitschiff: USS Prophecy NCC - 202012 - Intrepid - Refit Class
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Dem
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Do 16. Jul 2015, 14:27

PRO – LtCmdr Dem Sawley – TEC – Log 6 - 16305.1505

Personen: CrRec Perrim, Lt. Verreuil (erwähnt)

Wörter: 910

Ich war hier, ich war dort. Ein Planet mit Wrack, nein, ein Mond mit Höhle… Alles so verschwommen… Plötzlich eine Explosion! Das Wrack war in die Luft geflogen. Oder kam das aus der Höhle? Ich konnte mich weder bewegen, noch konnte ich genau sagen wo ich genau war und was sich um mich herum befand. Tam… Tam sollte da sein. War sie in der Explosion? Nein, das durfte nicht sein.

~~USS Prophecy, Krankenstation~~

Ich blinzelte. Da war ein Raum um mich herum. An der Decke waren fünf Lichter, in die ich direkt starrte. Nein, jetzt nur noch vier.
„Commander, geht es Ihnen gut?“, fragte mich der Kopf, der sich vor das fünfte geschoben hatte. Seine Stimme dröhnte noch etwas nach in meinem Schädel, aber sonst war alles gut. Also nickte ich und hoffte, dass dies dem Mediziner reichte. Der Petty Officer fuhr mit seiner Hand an seinen Kommunikator. „Ward an Perrim.“ Den Rest bekam ich so nicht mit, da sowohl er sich als auch ich mich abwendete. Hier waren Betten. Kein Hotel, nein. Auch keine Folterkammer. Schlimmer. Die Krankenstation. Und ich war der einzige Patient. Langsam kam meine Erinnerung. Ich war auf keinem Planeten mit Wrack, sondern auf einem Mond, als Teil eines Außenteams. Vielleicht hätte ich doch besser beim Shuttle bleiben sollen.

„Könnte ich ein Glas Wasser haben?“, fragte ich den Petty Officer, der mein Aufwachen alles andere als angenehm gestaltet hatte. Eine Gegenleistung sozusagen. Er schaute mich nur verwirrt an und dann sprang sein Hirn mit einem lauten Rattern an. Wurde wohl schon lange nicht mehr benutzt. „Ich habe nämlich so einen staubigen Geschmack im Mund.“, fügte ich hinzu.

Kaum hatte ich mein kühles Glas voller Wasser in der Hand, öffnete sich auch schon die Tür zur Freiheit und eine weitere Person mit blauem Kragen betrat die Krankenstation. Die Trill, die in der Uniform steckte, kam mir sogar bekannt vor. War sie nicht in meinem Traum vorgekommen? Oder war der Teil gar kein Traum gewesen? Ich konnte es nicht sagen.

Die Frau wurde etwas barsch begrüßt, wie ich bemerken musste und marschierte dann direkt auf mich zu.
„Crewman.“, sagte ich und nickte. Seltsam, dass ein Crewman eine ranghöhere Person bei der Behandlung des einzigen Patienten (besonders vom Rang eines Lieutenant Commanders) ablöste. War sie eine Art Spezialistin? Sie wirkte sehr jung dafür.
„Perrim, Sir. Wie geht es Ihnen, Commander?“ Ich hatte zwar nicht nach dem Namen gefragt, aber gut. Um Peinlichkeit zu vermeiden, blieb ich dabei.
„Bis auf einen leicht dröhnenden Schädel bei dem Erklang von Stimmen, alles in Ordnung.“
„Das ist nicht verwunderlich, Sie haben eine Gehirnerschütterung.“ Erschütternd…
„Ach, deswegen kann ich mein Bein nicht richtig bewegen.“
„Das liegt eher an den mehrfachen Brüchen darin, Commander.“ Wurde sie etwa ungeduldig?
„Das sollte sich doch in kurzer Zeit geben. Ich nehme an, dass ich bald wieder an meinen Posten kann.“ Es war keine Frage, die ich stellte. Es war eine Forderung.
„Ich muss darauf bestehen, dass Sie noch zwei Tage zur Beobachtung auf der Krankenstation bleiben.“ Mir fiel die Kinnlade 15 Decks nach unten. „Sir.“, fügte sie kleinlaut hinzu. Hatte mir gerade ein Crewman einen Befehl erteilt? Ich kannte von meiner Zeit als Dozent einige junge Leute, die mich herausgefordert hatten, aber da war ich weniger ein Mann im Range eines Lieutenant Commanders und vor allem kein Abteilungsleiter des Schiffes, auf dem diese Personen dienten.
„Ich denke, dass ich meine Aufgaben erledigen kann, Crewman.“ Das letzte Wort betonte ich besonders und das schien die junge Frau vor mir auch etwas einzuschüchtern. Das mit der Autorität hatte ich wohl immer noch drauf. Vielleicht umso mehr durch mein inzwischen erreichtes Alter. Meine Gesprächspartnerin errötete etwas und ich merkte den Kampf, den sie mit sich selbst führte.
„Ich muss darauf bestehen, Commander.“ Ich schaute zu dem Petty Officer von vorhin, welcher die Situation vom anderen Ende des Raumes betrachtete und sich ein Grinsen nicht unterdrücken konnte.
„Dann möchte ich Ihren Vorgesetzten sprechen.“, beharrte ich.
„Ich…“ Ihre Stimme brach kurz ab und sie musste sich sammeln, bevor sie sicherer weitersprach. „Ich bin die Vertretung von Lieutenant Verreuil. Wenn Sie ein Problem damit haben, wenden Sie sich bitte an sie, aber solange sie nicht da ist, habe ich hier das Sagen.“ Ich wusste gerade nicht wen sie durch diesen kurzen Ausbruch mehr erstaunt hatte, mich, den Petty Officer in der Ecke, oder sich selbst. Aber langsam verstand ich. Sie wurde als Crewman zur stellvertretenden Chefin gemacht und das passte den Ranghöheren natürlich nicht. Sie musste Erfahrungen sammeln und das war der beste Weg. Wenn ich bedachte, dass mir zu Beginn meiner Laufbahn erst solche Aufgaben aufgetragen worden waren, als ich schon Chief Petty Officer war… Vielleicht war das genau das, was diese junge Trill brauchte. Aber so lange hier bleiben… Und nichts tun, das war ja das Schlimmste an der ganzen Situation.
„Zwei Tage?“, knurrte ich.
„Medizinische Anordnung.“, bestätigte sie.

Ich strich über meinen Bart und knotete meine Haare wieder zusammen, bevor ich antwortete. Die Zeit gönnte ich mir. Perrim spannte sich mit jeder verstreichenden Sekunde mehr an, was mich momentan ein wenig amüsierte. Ein kleiner Scherz im Angesicht der langen Zeit, die ich mit meinen Gedanken alleine gelassen werden würde, war wohl ganz gut für meine Psyche…
„So lange Lieutenant Verreuil nicht hier ist, bleibe ich hier. Wenn sie eintrifft, möchte ich eine weitere Meinung.“ Die Crewman entspannte sich sichtlich, aber ich ergänzte noch etwas. „Aber ich möchte hier auch einige Dinge arbeiten und dazu brauche ich ein Padd und einen Kaffee.“
Blau
Dem Genitiv sein Tod
Das Dem vom Dienst

Kein Rollenspieler
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