NPC – NH – Cpt. Kerran – Geheimdienst – Log 03 - 16310.1757

[Kami]

NPC – NH – Cpt. Kerran – Geheimdienst – Log 03 - 16310.1757

Personen: Thomas Roberts (erwähnt), Damian Desean (erwähnt)
NPC: Master Chief Jean, Neria, Penelope Roberts

Wörter: 1623

~~~ Starbase New Hope – mittlerer primärer Komplex – Deck 304 – Geheimdienstzentrale – Büro Captain Tailia Kerran – Tag 30 – nachmittags ~~~

Die Berichte waren kurz aber informationsreich. Das Team arbeitete fieberhaft um den Fall aufzulösen. Die Durchsuchung von Damians Quartier war ereignislos. Auch wenn ich sagen musste das ich immer noch nicht verstand wie sich Damian so einen Luxus leisten konnte. Auch die genannten Zeugen, Doktor Linnea MacAran, Leiterin der hiesigen Kinderkrankenstation bestätigte das sie am Abend vor Damians Abreise mit ihm und Arcady verbracht hatte. Sie hatte sogar genaue Angaben machen können was sie besprochen hatten. Auch Linneas Mann, John MacAran bestätigte den gemeinsamen Abend. Ich seufzte. Was hatte Damian ihnen gedroht damit sie ihn deckten? Hatte er sie bezahlt?

Zu meiner Verwunderung hatte auch Meredith Harrison, die Frau die Damian angeklagt hatte, bestätigt am Abend mit Damian und dem Ehepaar MacAran verbracht zu haben um einiges über die Versorgung von Arcady zu lernen und sich mit Damian abzusprechen, der nach wie vor das Sorgerecht für die gemeinsame Tochter hatte. Ich verstand den Sinn jedoch nicht dahinter. Meredith Harrison hatte deutlich angegeben das Damian am Abend eine leere Phiole entsorgt hatte. Aber warum im Abend? So langsam machten die Aussagen keinen Sinn. Ich legte das Folienpad mit den Aussagen auf den Tisch und nahm mir Murphys Bericht vor. Dieser Bericht enthielt die internen Aufzeichnungen der Biomuster und Deasans Kommunikator -Spur. Laut KI war Desean seit seiner Rückkehr auf die Starbase in seinem Quartier gewesen, im Gamma-Quarks, in der Sicherheit und bei Familie MacAran gewesen. Nicht in der Reihenfolge aber die Orte stimmten. Wenn Desean nicht direkt an Josslain kam, hatte er vielleicht Kollegen hier? Jemanden der für ihn die Drecksarbeit machte?

Ich seufzte tief. Vielleicht musste ich mich wirklich davon verabschieden das Desean sein Werk hier auf der Starbase weiter führte, so wie damals mit seiner Bande. Vielleicht hatte er sich wirklich geändert, aber noch war ich nicht bereit diesem Vielleicht nachzugehen. Die Daten konnten gefälscht sein. Ich beschloss ein paar Worte mit der KI Expertin an Bord zu reden. Wenn jemand raus finden würde ob an den Daten gepfuscht wurde dann sie. Mit Hilfe des Computers fand ich den aktuellen Aufenthaltsort von Master Chief Jean heraus.

~~~ Starbase New Hope – mittlerer primärer Komplex – Deck 101 – Café Saint Pierre – Tag 30 – später Nachmittag ~~~

Master Chief Jean war zu meinem Erstaunen direkt und schien kein Mensch zu sein der sich gerne mit anderen unterhielt aber das war mir nur Recht.Ich nickte.
„Dann dürften sie wissen das wir mit Hochdruck an der Aufklärung an einem Mord sind und ich brauche ihre Hilfe.“, sagte ich und Jean nickte nur kurz, also fuhr ich fort.
„Man sagte mir das sie die Beste sind wenn es darum geht eine Manipulation an der KI festzustellen.“
Jean sah mich an. „Ich habe bereits meine Berichte an die Sicherheit übermittelt, Captain. Ich konnte keine Manipulation von ihrem Verdächtigen feststellen.“, sagte sie und ich nickte.
„Das ist mir bekannt Master Chief. Sind sie sich absolut sicher das niemand anderes an den Daten etwas geändert hat. Jemanden der das könnte und die Zugänge hätte, so das eine Manipulation nicht auffallen würde, da der Aufbau der Aufzeichnungen bekannt sind.“
Jean schien einen Moment zu überlegen. „Ich habe die Daten nur auf eine Manipulation geprüft aber ich kann nach meiner Arbeit hier gerne einen erneuten Blick in die Aufzeichnungen werfen.“
„Das wäre nett Master Chief. Ich will absolut Sicher sein.“
„Gut, ich werde mich sobald ich etwas weiß melden.“, sagte sie knapp und ich merkte das sie am liebsten wieder an ihre Arbeit gehen würde.
„Danke Master Chief.“, sagte ich erneut und drehte mich dann um, es gab keinen Grund die junge Frau weiter auszufragen.

=A= Talia kannst du bitte ins Büro kommen? Ich habe da etwas das solltest du dir ansehen. =A=, rief Neria mich.
=A= Bin unterwegs =A=

~~~ Starbase New Hope – mittlerer primärer Komplex – Deck 304 – Geheimdienstzentrale – Büro Captain Tailia Kerran – Tag 30 – früher Abend ~~~

Neria hatte mir die Aussage von John MacAran gegeben und deutete auf einen Abschnitt. Sorgfältig las ich die Aussage und verdrehte dann die Augen. „Könnte es wirklich so sein?“, fragte ich Neria.
„Es klingt jedenfalls richtig und außer Mister MacAran hat niemand außer Miss Harrison diese Phiole erwähnt. Es kann durchaus sein das sie gesehen hat wie Desean diese Phiole entsorgt hat. So weit ich weiß hatte Mister MacAran ein Lokal auf dem Promenadendeck was bei einer Schlägerei komplett zerstört wurde und im Moment wieder aufgebaut wird.“, sagte Neria.
„Haben wir eine Aussage von Desean?“, fragte ich und Neria schüttelte den Kopf. „Noch nicht, soll ich ihn befragen?“, fragte sie und ich nickte.
„Ja mach das bitte, aber nimm dir jemanden aus der Sicherheit mit, oder am Besten seine Pflichtverteidigerin. Ich traue der Sicherheit durchaus zu das sie uns sonst irgendwas in den Weg legt.“
Neria lachte leise. „Kein Problem Talia. Bin bald zurück, oh und du solltest ein Wort mit Penelope Roberts sprechen. Ich habe eine Nachricht von Josslain an O'Donnel gefunden in der die junge Dame mehrfach erwähnt wird. Scheinbar hat Josslain die junge Frau trainiert und einige Vorschläge gemacht.“ Ich starrte Neria mit offenen Mund an.
„Josh hat jemanden Trainiert? Wir reden schon vom selben Josslain Verreuil?“
„Les dir die Nachricht durch.“, sagte sie nur und ging dann aus dem Büro.

Wenn Josh jemanden trainiert hatte, dann war das ein deutliches Zeichen das derjenige Talent hatte. Nur selten hatte sich Verreuil jemanden angenommen. Neugierig las ich die von Neria erwähnte Nachricht und zog eine Augenbraue hoch. In der Tat hatte Josslain einen Trainingsplan und einige Ausbildungsvorschläge für diese Penelope Roberts hinterlassen. Ich rief mir die Akte von Penelope auf. Es war ein 16-jähriges Mädchen und die Tochter von Lieutenant Thomas Roberts. Diese Familie schien irgendwie überall zu sein. Dennoch beschloss ich ein Wort mit Penelope zu reden, nicht zuletzt weil sie wohl eine der letzten war die Josslain lebend gesehen hatten.
Ich sandte meine Bitte sofort ab und bekam promt Antwort. Keine zehn Minuten später klopfte es an meiner Tür und eine junge hochgewachsene Frau betrat mein Büro.
„Sie wollten mich sprechen?“, fragte sie und blickte mich mit festen Blick an. Ich nickte.
„Setzen sie sich Miss Roberts.“, bat ich und meinem Blick entging nicht das sich unter der lockeren Freizeitkleidung die Penelope trug ein durchtrainierter Körper verbarg.

„Mir wurde zugetragen dass sie von Captain Verreuil trainiert wurden?“, fragte ich ohne Umschweife und Penelope nickte.
„Das wurde ihnen richtig zugetragen, Captain. Josslain und ich trainierten in der Tat zusammen. Er unterrichtete mich in verschiedenen Techniken.“, sagte sie und ich schmunzelte. Ihre Antworten waren direkt aber ohne mehr als nötig preiszugeben, eindeutig hatte Josslain sie geschult.
„Captain Verreuil hinterließ einige Anweisungen die sie betreffen Miss Roberts, aber bevor wir dazu kommen möchte ich gerne wissen ob sie mir sagen können ob in den letzten Wochen etwas anders war, etwas das ihnen aufgefallen ist und uns zu Captain Verreuils Mörder führen könnte.“
Penelope sah mich einen Moment an schüttelte dann aber den Kopf.
„Nein, wir haben täglich trainiert. Am Tag des Mordes hat er jedoch unser morgendliches Training abgesagt, warum hat er nicht gesagt.“,meinte sie. Ich nickte. Es wäre auch zu einfach gewesen.
„Wenn ihnen doch etwas einfallen sollte was sie gesehen haben...“
„Dann werde ich mich schon melden Captain Kerran.“, unterbrach sie mich genervt. „Ich bin kein kleines Kind mehr und ich weiß wie das läuft.“

Ich musterte sie. „Sie wollen also dem Geheimdienst beitreten.“, fragte ich, obwohl ich die Antwort kannte.
„Das ist richtig.“
„Warum?“, fragte ich. Aus ihrer Akte wusste ich das sie verschiedene Grundkurse an der Akademie absolviert hatte sich aber noch nicht für eine Richtung entschieden hatte.
„Weil es sich richtig anfühlt. Ich weiß einfach das diese Arbeit die Richtige ist. Die Arbeit ist hart und die Bedingungen sind nicht grade immer super sind. Mir ist durchaus bewusst das die Geheimdienstarbeit kein Zuckerschlecken ist und bin bereit hart zu arbeiten.“, sagte sie und zeigte deutlich das sie wohl viele Gespräche mit ihrem Trainer Josslain geführt hatte. Es zeigte mir aber auch das sie wild entschlossen war und es kein klein Mädchenwunsch war.
„Was sagen ihre Eltern zu ihrer Entscheidung?“, wollte ich wissen. Penelope zuckte mit den Schultern.
„Das ist meine Entscheidung und ich kann mir vorstellen das mein Vater große Sorge hat, jedoch weiß er noch nichts von meinem Berufswunsch. Meine Mutter weiß von meinem Wunsch. Sie ist nicht begeistert aber akzeptiert meine Entscheidung.“
Ihre Antwort überraschte mich etwas, jedoch ließ ich mir das ganze nicht anmerken.

„Sie sind sich also sicher?“, fragte ich erneut und musste zugeben das ich die junge Dame mochte. Sie erinnerte mich an mich selbst, als ich in ihrem Alter war.
Penelope nickte erneut und ihre braunen Augen wirkten selbstsicher und absolut entschlossen.
„Das bin ich. Seit dem Tod von Josh noch viel mehr.“, sagte sie.
„Nun gut, ich werde sehen was ich für sie tun kann damit ihre Ausbildung so schnell wie möglich beginnen kann. Sie hören von mir Miss Roberts.“, sagte ich lächelnd und Penelopes Augen blitzten auf.
„Danke Captain, ich werde sie nicht enttäuschen.“ ich musste schmunzeln.
„Doch das werden sie Miss Roberts, ich bin nicht so einfach zufrieden zu stellen.“, sagte ich und lächelte dann erneut. „Aber das gehört zur Ausbildung. Ich werde mir selbst ein Bild davon machen was sie können.“
„Wie sie wünschen.“, sagte Penelope nur und schien nicht im mindesten verängstigt zu sein oder an ihrer Selbstsicherheit zu verlieren.
„Für heute können sie gehen Miss Roberts, danke für ihre Zeit.“
„Immer wieder gern.“, grinste sie und stand in einer fließenden Bewegung auf. Josslain hatte wirklich gute Arbeit geleistet. Ich war gespannt was diese junge Frau konnte.