PRO – LtjG Deren McMullen – CTO – Log5 - 17039.1505

[Dem]

PRO – LtjG Deren McMullen – CTO – Log5 - 17039.1505

Personen: Major Torrent, LtjG Kinsey, MCPO Jean, LtCmdr Roberts

Wörter: 831

~~USS Prophecy, Quartier McMullen, Tag 3 morgens~~

„Ach, wer braucht schon Schlaf?“, grummelte ich vor mich hin, als ich aus dem Schlaf gerissen wurde. Mein Gefühl sagte mir es war zu früh und der Chronometer bestätigte es. So schnell wie ich relativ klar im Kopf werden konnte, analysierte ich meine Umgebung und erkannte das Geräusch, welches mich so unsanft aus meinem verdienten Schönheitsschlaf gerissen hatte, und griff letztendlich nach meinem Kommunikator.
„McMullen hier.“, meldete ich mich vorschriftsmäßig und weniger vorschriftsgemäß gähnte ich sogleich.
„Lieutenant, meine Jungs möchten trainieren!“, kam die ungeduldige Stimme Major Torrents durch das Interkom.
„Dann sollen sie doch.“
„Wie denn, wenn das Holodeck nicht funktioniert?“
„Das Holodeck funktioniert nicht?“
„Das sagte ich Ihnen gerade.“ Ich seufzte, schaute noch einmal auf den Chronometer und merkte mir endlich die Uhrzeit. Mehr als eine Stunde vor Dienstantritt. Ich seufzte noch einmal.
„Ich bin unterwegs.“ Damit schloss ich den Kanal und während ich mich fertig machte, murmelte ich: „Wer braucht schon Schlaf?“

~~Holodeck, kurz darauf~~

„Da sind Sie ja.“, wurde ich barsch begrüßt. Anscheinend nahm sie mir meine verschlafene Art am Kommunikator übel.
„Ich wünsche Ihnen auch einen guten Morgen.“, sagte ich mit einem möglichst freundlichen Lächeln auf dem Gesicht. „Wo liegt das Problem?“
„Ein ganzer Sektor der Holomatrix hat eine Fehlfunktion. Haben Sie dafür eine Erklärung?“
„Nicht, bevor ich es nicht selbst gesehen habe. Ist schon jemand von meinen Leuten da?“
„Seit gestern abend.“ Ich blickte über ihre Schulter und konnte sowohl Tom als auch Shara sehen. Tom sah etwas frischer aus als Shara, die aussah als würde sie zum zehnten Mal ungläubig in ihre leere Tasse blicken.
„Ich kümmere mich drum.“, versicherte ich dem Major und drängte mich an ihr vorbei. Frechheit so ein Benehmen am frühen Morgen.

„Guten Morgen ihr beiden.“, begrüßte ich meine Kollegen mit jeweils einer Tasse Kaffee in meinen beiden Händen. Shara strahlte mich sogleich an und erwiderte den Gruß. Tom griff nur nachdenklich nach der Tasse und nahm seinen ersten Schluck. „Wie siehts aus?“, fragte ich beide, wobei ich eher damit rechnete, dass Tom antwortete, da Shara gerade mitten in einem Gespräch mit der KI des Schiffes vertieft zu sein schien. Inzwischen kannte ich diesen Gesichtsausdruck.
„Wir wissen momentan nicht genau wo der Fehler liegt. Es hat auf jeden Fall etwas mit dem letzten Update der KI zu tun. Es stört das laufende Holoprogramm.“
„Haben Sie schonmal versucht es aus- und wieder einzuschalten?“, fragte ich, während ich ein Gähnen unterdrückte.
„Ja, Sir. Kein Effekt.“
„Gut, wir lassen ein Diagnoseprogramm durchlaufen.“
„Aber das dauert und…“
„Mir ist bewusst, dass Marines und Sicherheitsleute etwas dagegen haben. Aber wenn wir es nicht jetzt tun, können sie wohl den ganzen Tag nicht hier arbeiten.“
„Überbringen Sie wenigstens die schlechten Nachrichten, Sir?“, fragte der Mann, dessen Rang der gleiche war wie der meine. Ein weiterer Seufzer entwich mir.
„Das ist wohl meine Pflicht als Ihr Chef, was?“ Daraufhin grinste Tom und auch ich musste lächeln. „Nun gut. Haben Sie geschlafen?“, fragte ich aus Neugierde.
„Nicht mehr als sonst. Aber Miss Jean ist seit gestern hier.“
„Danke Tom. Bereiten Sie alles für das Diagnoseprogramm vor.“ Er nickte und trat ab.

„Shara?“, sprach ich meine Kollegin und Freundin an. Ich wusste zwar, dass sie eine große Ausdauer besaß, wenn sie mit einem Problem konfrontiert war, aber sie sollte ihre Kräfte nicht verschwenden. Ich musste sie zu Bett beordern, auch wenn man das falsch verstehen konnte. Nein, sie brauchte Schlaf, so wie jeder Mensch. Aber um sie zu überzeugen, brauchte ich etwas mehr Zeit… „Wie wäre es mit einer Frühstückspause?“ [*Keks für Shara*]

Doch bevor ich ging, musste ich das weitere Vorgehen noch mit Major Torrent besprechen. „Major?“, meldete ich mich vorsichtig an.
„Lieutenant?“
„Wir müssen das Holodecksystem für die nächste halbe Stunde abschalten. Ich bin sicher Ihre Leute können sich solange mit sich selbst beschäftigen.“ Irrte ich mich oder drang da ein Grunzlaut an meine Ohren?
„Wenn es denn sein muss, dann muss es wohl sein.“, meldete sich eine weitere Stimme, die von Thomas Roberts. Ein Teil des Roberts-Clans.
„Ja, Sir. Leider ist es notwendig das ganze System für die Diagnose abzuschalten und den Fehler zu korrigieren.“ Ich hoffte das war überzeugend genug, denn ich hatte keinerlei Lust mich gleich mit zwei Leuten auf einmal zu streiten, besonders nicht um diese Uhrzeit.
„Ich denke eine halbe Stunde sollten wir verkraften.“
„Danke, Sir.“ Ich wusste nicht einmal warum ich mich bedankte, wahrscheinlich wegen der Vermeidung einer Streiterei.

Innerlich seufzte ich ein weiteres Mal. Jetzt mussten wir uns um die Holodecks kümmern und bis zur Ankunft auf Cadue oder wie der Planet auch hieß, mussten auch die neuen Jäger einsatzbereit sein für Aufklärungsflüge. Dazu mussten wir die Jäger nehmen, da wir die Sensorenleistung der Prophecy nicht an den Planeten anpassen konnten und außerdem hatten diese Einheiten einen bedeutenden Vorteil gegenüber Standardshuttles. Sie waren besser geeignet in Formation zu fliegen und konnten damit die Suchmuster besser koordinieren; zudem für eine militärische Auseinandersetzung, falls sie uns begegnen sollte, besser ausgerüstet. Aber diese Vorbereitung hatte Zeit bis kurz vor Ankunft.