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CAD – LtjG Medsad Jasa – SCI – Log4 - 17065.1665

Verfasst: Mi 18. Nov 2015, 16:39
von Dem
CAD – LtjG Medsad Jasa – SCI – Log4 - 17065.1665

Personen: AT (erwähnt)

Wörter: 857

~~Caedue, Tag 10 abends~~

Die ganze Situation hier verunsicherte mich mehr als nur teilweise. Viele Leichen, die Art wie sie umgekommen waren und dann auch noch alle paar Minuten heftige Stürme. Was auch immer mit diesem Planeten geschehen war, es war mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht natürlichen Ursprungs. Vielleicht hätte ich vor dem Runterbeamen doch nicht so viel essen sollen, denn mir ging so einiges im Magen um. Die ganze Mission bisher hatte ich mich ruhig verhalten, aber ich war innerlich alles andere als das. Gefahr, Aufregung, Angst, Mitgefühl mit den ehemaligen Bewohnern dieser Stadt, oder eher des ganzen Planeten, das spielte alles in meinen Gedanken miteinander.

Der neue nahende Sturm drohte uns Schaden zuzufügen, also mussten wir Schutz suchen. Da die Bewohner dieser Gebäude wahrscheinlich alle nicht mehr am Leben waren, konnten wir eigentlich fast überall hin. Das einzige, auf das wir achten mussten, war dass das auszuwählende Gebäude eine ausreichende Statik bot, um den hohen Windgeschwindigkeiten zu trotzen. Wo das restliche Team gleich unterwegs war, hatte ich erst meinen Tricorder gezückt und scannte die nächste Umgebung nach geeigneten Schutzzonen. Schnell erkannte ich jedoch, dass nichts Passendes hier war, und beschloss weiter zu gehen. Die anderen Teammitglieder waren alle schon außerhalb meiner Sichtweite. Ich würde sie wohl suchen müssen.

Die Luft um mich herum lud sich schon elektrisch auf und erzeugte Interferenzen, die auch meinen Tricorder beeinflussten. Dass die Gebäude hier Baumaterial aus der Kruste dieses Planeten beinhalteten, vereinfachte mir die Suche auch nicht gerade. Die Konsequenz war wohl, dass ich die Gebäude einzeln absuchen musste, am besten welche mit Keller. Wenn ich das Außenteam nicht finden sollte, musste ich mich eben selbst irgendwo verbarrikadieren. Der Gedanke daran gefiel mir zwar überhaupt nicht, ganz alleine irgendwo zu sein, aber um mein unbeschadetes Überleben zu sichern, musste ich dies eindeutig in Erwägung ziehen.

Nach drei Häusereingängen hatte ich immer noch niemanden gefunden. Langsam schwand meine Hoffnung meine Kollegen wieder zu finden auf einen Wert nahe Null. Die Zeit lief mir davon. Eine leichte Panik stieg in mir auf; deshalb rannte ich zur nächsten Tür. Mein Tricorder meldete schwach Lebenszeichen im Raum dahinter. Das musste das Außenteam sein. Kaum war ich drinnen, hörte ich ein „Ha!“ und schon wurde es dunkel. Irgendjemand hatte mir ein Stück Stoff über den Kopf gezogen. Was sollte das?
„Das ist nicht witzig!“, schrie ich so laut ich konnte.
„Das soll es auch nicht sein!“, rief eine mir unbekannte Stimme. Unbekannte Stimme? Außer unserem Außenteam und den Pekara war doch kein Lebenszeichen hier gewesen. Oder hatten ein paar Leute die Katastrophe überlebt und waren nun feindselig uns gegenüber?
„Wer sind Sie?“, fragte ich so ruhig ich konnte. Meine Stimme brach trotzdem ab.
„Die Frage hier ist doch: Wer sind Sie? Und was machen Sie hier?“
„Ich bin Lieutenant Medsad Jasa von der Föderation der Vereinigten Planeten. Wir sind hier auf friedlicher Mission, wir wollen nur diesen Planeten erforschen und herausfinden was hier vorgefallen ist.“ Ich wusste nicht warum, aber der Mann, dessen Stimme ich gehört hatte, fing an zu lachen und andere Stimmen fielen in sein Gelächter mit ein. Kurz darauf erhielt ich einen Schlag in die Magengegend. Als ob es diesem nicht schon schlecht genug gehen würde… Ich keuchte und krümmte mich, wurde aber von zwei starken Armpaaren aufrecht gehalten.
„Lügen Sie andere Leute an.“, erklärte die erste Stimme ruhig, welche wahrscheinlich dem Anführer meiner Entführer gehörte.
„Sind Sie Bewohner dieses Planeten?“, brachte ich unter einem leichten Stöhnen hervor. Der Schlag raubte mir immer noch jegliche Luft. Als Antwort bekam ich wieder Gelächter.
„Nein, mein blauer Freund, wir sind aus einem anderen Grund hier.“ Die Stimme des Anführers war nun direkt an meinem Ohr. Wenn er noch näher kam, würde er meinen stark beschleunigten Herzschlag hören und das war meistens nicht gut in einer Situation wie in der ich mich gerade befand. „Und bei diesem Grund wollten wir eigentlich auch nicht gestört werden.“ Noch ein Schlag in die Bauchgegend. „Deine Gruppe nimmt uns doch wohl nichts weg, oder?“ Der Wechsel von der Höflichkeitsform in die unförmliche Anrede machte mir auch Sorgen.
„Was sollten wir Ihnen denn wegnehmen?“
„Du hast keinen Sinn für Wertvolles, oder?“, fragte der Anführer in einer Art, die ich nur als verächtlich identifizieren konnte. „Aber deine Gruppe vielleicht schon.“
„Ich weiß nicht wovon Sie reden!“, rief ich. Im Hintergrund hörte ich wie der Sturm außen mehr und mehr zu tosen begann. Da ich nichts sehen konnte, musste ich mich eben mehr auf meine anderen Sinne verlassen. Und mein Geruchsinn riet mir sich nicht allzu sehr auf ihn zu konzentrieren.

Ich merkte wie der Anführer zu einem weiteren Satz ansetzte, als mein Kommunikator zirpte, allerdings fast nur Statik durchdrang.
„Was haben wir denn hier?“ Bevor ich irgendetwas sagen konnte, spürte ich eine Hand an meiner linken Brust, welche mir meinem Kommunikator von der Uniform zog. „Du weißt also doch was wertvoll ist…“ Ein weiterer Schlag, dieses Mal ins Gesicht. Die Faust war gnadenlos und unnachgiebig. „Fesselt ihn und setzt ihn in die Ecke. Vielleicht ist er uns noch nützlich. In der Zwischenzeit halten wir die Bude dicht! Der Sturm wird immer stärker.“ Ich hoffte, dass dieses Verhör vorerst ein Ende hatte.