CAD - CrRec Anne Gordon – Sec – Log 08 – 17152.0003

Begleitschiff: USS Prophecy NCC - 202012 - Intrepid - Refit Class
Inter.SL: FCpt.Kami - stellv. SL: VAdm. Michaela Quinn

Moderatoren: Chakoty, Oberkommando

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Gladiatrix
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Registriert: Do 12. Mär 2015, 12:46

Sa 13. Feb 2016, 00:03

Wörter: 887

Personen: Außenteam (vor allem Mary Jane Wellington, Jean Torrent und Thomas Roberts)

=A= Caedue – Tag 14, Vormittag =A=

Schweigend stapfte ich mit dem Rest des Teams auf den Computerkern zu. Major Torrents Art ging mir ein wenig auf die Nerven, wobei ich zugeben musste, dass ich ohnehin angespannt und schlecht gelaunt war. Mussten die Marines immer glauben, dass sie die besten waren, dass sie alles besser wussten? Ich bemühte mich, fair zu sein. Torrent war zweifellos wirklich sehr kompetent und außerdem hatte sie sich im Grunde gar nicht so schlimm verhalten, da war ich anderes gewöhnt. Und immerhin hatte sie mein und Mary Janes schlechtes Gefühl bestätigt. Eigentlich hätte ich mir etwas darauf einbilden sollen. Tat ich natürlich nicht, denn es war einer von diesen Fällen, wo ich sonst etwas dafür gegeben hätte, falsch zu liegen. Nicht, dass ich besonderen Wert auf das Gefühl legte, dass ich mir etwas einbildete, dass meine Nerven mir einen Streich spielten. Ganz sicher nicht, und jetzt schon gar nicht. Aber die Alternative war, dass es wirklich etwas – etwas, jemanden? - auf diesem Planeten gab, der, die oder das uns beobachtete, und das alles andere als wohlwollend. Es war ein bisschen zu sehr wie in diesen Alpträumen, wo ich die vertrauten Korridore des Außenpostens entlang ging, angefüllt mit dem Gefühl bevorstehenden Unheils, so stark, dass ich schreien wollte, alle warnen, es aber nicht konnte, weil diese Träume so nicht funktionierten... genau so fühlte es sich an... und man wusste ja genau, wie das immer endete...

'Nein. Nicht auch das noch!,' rief ich mich selbst mental zur Ordnung. Wir hatten genug reale Probleme. Meine Schatten, Dämonen und Gespenster brauchte kein Mensch, ich selbst am allerwenigsten. Wenn es nur nicht so verdammt einfach gewesen wäre, diese reale Gefahrensituation mit der aus meinen Alpträumen zu verwechseln. Und da wunderte es irgendwen, dass ich Angst hatte, unter Druck Fehler zu machen, Angst hatte, dass diese Probleme mich daran hindern würden, meinen Job zu machen? Was ja irgendwie auch absurd war. Angst vor der Angst vor der... mein britischer Sinn für Humor sah durchaus, wie ironisch das alles war. Leider half das aber auch nur begrenzt weiter. Mein T-Shirt klebte verschwitzt am Körper. Ich redete mir ein, dass das nur am Klima lag, immerhin war es wirklich ungemütlich hier. Aber natürlich wusste ich es besser. In meiner Jugend auf Chelsea-IV war es heißer gewesen. Trotzdem war damals das Leben noch einfacher gewesen.

Um mich abzulenken, stellte ich mir einen Moment lang vor, tatsächlich zum Marine Corps zu gehen, wie Torrent das angedeutet hatte. Der Gedanke amüsierte mich. Ich wusste, dass ich zu lange in der freien Wirtschaft gearbeitet hatte, um mich noch an eine so disziplinierte Truppe wie das Marine Corps anpassen zu können, und dass ich das im Grunde auch nicht unbedingt wollte. Es reichte mir, dass ich überhaupt wieder Uniform trug. Die gewissen Freiheiten, die mein Job bei der Sicherheit mir ließ, gefielen mir, ebenso wie die vielen schrägen Typen, mit denen ich zu tun hatte. Dennoch hatte Torrent ihre Aussage zweifellos als Kompliment gemeint, und ich nahm mir vor, gut mit ihr auszukommen, auch wenn ich mich dafür anstrengen musste.

Kurz darauf erreichten wir den Computerkern. Das Gebäude sah eher unspektakulär aus; funktional, ein wenig mitgenommen von den Wetterkapriolen der letzten Tage. Allein die dicken Energie-Leitungen, die zum Kern hinführten – und allem Anschein nach immerhin noch zu funktionieren schienen – machten dem geübten Blick die Bedeutung dieses Gebäudes klar. Die Marines bezogen vor dem Kern Stellung, während der Rest, bewaffnet mit Taschenlampen und Tricordern – sowie in unserem Fall einigen etwas überzeugenderen Gegenständen – hinein ging.

Ich bildete zusammen mit dem Sicherheitschef, Lieutenant Roberts, die Nachhut. Das war einerseits beruhigend, weil ich so mehr als sicher sein konnte, im Notfall einen kompetenten Kämpfer an meiner Seite zu haben. Andererseits aber fühlte es sich ein wenig an, als stünde ich unter Beobachtung. Ich hatte das Gefühl, vor unserem Abteilungsleiter keinen Fehler machen zu dürfen. Allerdings tat Roberts nichts, um dieses Gefühl zu verstärken. Im Gegenteil, seine Interaktionen mit mir waren auf das notwendigste beschränkt und vollkommen professionell. Das ergab auch Sinn, denn immerhin waren wir hier in einer mehr als feindseligen Umgebung. Ich sollte mir ein Beispiel nehmen.

Nach einer Weile blieb die Vorhut stehen und Mary Jane deutete mit ihrem Tricorder auf einen kleinen, mit allen möglichen Konsolen und Gerätschaften vollgestellten Raum. „Commanders, dort ist der Eingang zum Technikraum,“ erklärte sie. „Hoffen wir, dass er weniger geizig mit Antworten ist, als wir das derzeit gewöhnt sind,“ kommentierte jemand. Unsere Wissenschaftler und auch die XO zwängten sich sofort in den engen Raum, um dort Untersuchungen anzustellen. Roberts und ich blieben auf dem Gang stehen und sicherten ihn in beide Richtungen. Ein- oder zweimal kam es mir so vor, als hätte sich in der Ferne etwas bewegt, aber jedes Mal, wenn ich mit der Lampe dorthin leuchtete, konnte ich nichts entdecken. Auch der Tricorder zeigte nichts an, aber das hieß nicht viel, denn es war noch immer alles voller Störungen. Es war ein bisschen wie in einem von diesen Horror-Holos, mit denen wir uns manchmal amüsiert hatten. Die ersten beiden Male schwieg ich, da ich Angst hatte, mich lächerlich zu machen, doch als es zum dritten Mal passierte, sprach ich den Commander darauf an. Besser, ich stand wie ein Depp da, als dass wir irgend etwas wichtiges übersahen.

...tbc...
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