NH - Ens Tseri Aillan (Sicherheit) - URPG Log 2 - 17218.1310

Begleitschiff: USS Prophecy NCC - 202012 - Intrepid - Refit Class
Inter.SL: FCpt.Kami - stellv. SL: VAdm. Michaela Quinn

Moderatoren: Chakoty, Oberkommando

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Tseri
Beiträge: 4
Registriert: Do 14. Apr 2016, 19:07

Di 19. Apr 2016, 12:07

Wörter: 994

Personen: Gordon, evtl. Medizin-Notfallteam (kann auch NPC sein)
NPCs: Detachment 203

-=/)=- SB New Hope, Hauptsicherheit -=/)=-

Etwas müde sah ich auf die Uhr. Bald war meine erste Schicht zuende, und es hatte noch keine totale Katastrophe gegeben, was schon einen größeren Erfolg darstellte, als ich ihn für wahrscheinlich gehalten hatte. Ich schaute durch das Bürofenster. CA Gordon hatte Dienst an der Alarmkonsole, die Mannschaften teilten sich das offenbar auf (ich hatte ehrlich gesagt keinen Moment daran gedacht). Selbst hatte ich ohnehin die primäre Konsole, die, soweit ich das Arrangement verstanden hatte, für die meisten Einsätze der erste Ansatzpunkt war. Ich wollte gerade das Dossier über die nächste kriminelle Organisation des Gamma-Quadranten aufrufen, als mein Kommunikator einen extra-lauten Ton von sich gab, der nichts Gutes verheißen konnte. „SECOPS an Einsatzreserve.“ Beinahe hätte ich mich mit meinem alten Dienstgrad gemeldet, oder mit gar keinem. Fahrig betätigte ich den Kommunikator und schaute auf den Bildschirm, wo gerade alles rot wurde. Auch draußen wechselte die Beleuchtung die Farbe auf Gelb. „Hier Einsatzreserve, Ensign Tseri, ich höre.“ Er sprach verflixt schnell, aber ich bekam das Wesentliche mit. „Ensign, wir haben alle Teams im Einsatz, Sie sind am Drücker. Ein Notruf kommt soeben direkt bei Ihnen herein. Verstärkung über uns. SECOPS Ende.“

In diesem Moment glitt die Tür auf und PO Lagrange steckte den Kopf herein. „Sir, Einsatz. Sie kommen besser hier 'raus.“ Reichlich arroganter Ton, aber für solchen Unfug hatte ich jetzt keinen Zeit. Ich schnellte aus dem Sitz und stand keine vier Sekunden später hinter Gordon an der Alarmkonsole. Sie sah sich kurz nach mir um und nahm dann hastig ein paar Einstellungen vor. „Kontakt verloren, Sir. Wer immer das war, er hat ein altes Notrufgerät, das nicht im Stationsnetz integriert ist.“ „Können Sie den Ruf trotzdem zurückverfolgen?“ „Kaum eine Chance bei all den Sendern an Bord, Sir.“ Ich hatte keine Ahnung, was jetzt zu tun war. Was hatte man uns auf der Akademie beigebracht? Für drei Sekunden Nachdenken ist fast immer Zeit. Ich atmete durch. „Miss Gordon, Sie versuchen es weiter und warten auf weitere Meldungen, es muss noch irgendwer den Vorfall melden. Mr Lagrange – das ganze Detachment bereit zum Ausrücken.“ Sich taktische Mittel schaffen. Kräfte mobilisieren. Aufgaben delegieren, die Strukturen nutzen. Irgendwie hielt ich meine Stimme halbwegs ruhig.

Angespannt starrte ich auf Gordons Konsole. Nach sich endlos dehnenden Sekunden, es können höchstens dreißig gewesen sein, kam ein neuer Ruf, diesmal von einer Wandkonsole in einem Teil der Promenade, wo vor allem kleinere Geschäfte angesiedelt waren. „Sektion 24, B-Ebene!“ rief Gordon aus. „Gewalttätiger Zwischenfall, Verletzte!“ Jemand warf ihr ihren Phaser zu, sie fing ihn geschickt. „Alle zum Transporter, hinbeamen und sofort auffächern!“ befahl ich. Ich dachte zu infanteristisch, das war mir irgendwie klar, aber es war auch egal. „Sir, wir brauchen ein Team von der Krankenstation!“ warf Gordon ein. Ich musste mich schwer zusammenreißen, um mich wegen dieses Versäumnisses nicht vor die Stirn zu schlagen. Ein hastiger Druck auf den Kommunikator, während wir zum Transporter joggten. „Einsatzreserve Sicherheit an Krankenstation...“ Einen Moment lang verlor ich den Faden, dann griffen die Routinen wieder. „Promenade Sektion Zwo Vier Bravo-Ebene, Verletzte aus gewalttätiger Auseinandersetzung, Vorsicht, Lage vor Ort unklar, Kommando über die Lage aktuell bei mir, Tseri Ende.“ Ich hatte keine Ahnung, wer auf der Krankenstation den Ruf entgegengenommen hatte, aber irgendwer bekam ihn definitiv und ich hatte keine Zeit, mich näher darum zu kümmern.

Innerhalb von Sekunden standen wir auf dem Boden der Hauptpromenade. Der Transporter hatte uns in der falschen Richtung abgesetzt (ein Hoch auf menschliche Transporterchiefs, aber wir hatten keinen gehabt), sodass wir uns erst einmal orientieren mussten. Die große „24“ am Hauptpfeiler zeigte mir, wohin wir mussten. Aus dieser Richtung war auch schon das Geräusch splitternden Glases und brechender Möbel zu hören, gemischt mit aufgeregten Rufen. Mein Herz schlug so sehr, dass mein ganzer Kiefer zu zittern schien. „Los, hin!“ Detachment 203 brauchte keine Einladung und wir bahnten uns recht robust einen Weg durch das zur Mittagszeit reichliche Publikum.

Es war ein kleiner Laden, in dem „Spezialitäten und Souvenirs von 1000 Welten“ angeboten wurden. Vom Schaufenster war nicht mehr viel übrig, denn ein kräftig gebauter, leicht grünlicher Humanoide wand sich vor Schmerz in seinen Splittern, als hätte ihn jemand hineingeworfen. Ich erkannte seine Spezies nicht, aber diese Frage rutschte gleich darauf völlig aus meinem Interessenbereich, denn ich hörte eine röhrende Stimme in kaum verständlichen Standard brüllen: „Meensch! Gib! MESSER!“

Ich trat durch die offenbar von sehr kräftigen Leuten aus der Halterung gerissene Tür. Die mannshohen Regale waren bis auf die an den Wänden komplett umgeworfen, die Ware wild über den Boden verteilt, und ein halbes Dutzend Chalnoth war dabei, alles noch Intakte im Laden zu zerlegen. Einer der Randalierer hatte den Ladenbesitzer am Kragen und fuchtelte mit einem gezackten Messer vor seinen Augen herum. Eine Person in blauer Starfleet-Uniform lag bewegungslos am Boden vor dem Tresen, und in den Ecken des Raumes konnte ich mindestens zwei Zivilisten sehen, die versuchten, den Chalnoth nicht aufzufallen. Meine Leute waren zum Teil hinter mir in den Laden geströmt, Gordon und Lagrange deckten klug das offene Schaufenster ab.

Etwas hektisch winkte ich weitere Detachment-Mitglieder in den Laden, nur vier hielten draußen die Neugierigen auf Distanz. Ich schickte Douglas und Myers zum anderen Schaufenster. Ich zog den Phaser, weil ich mir nicht vorstellen konnte, dass wir diese Situation ohne die Waffen würden lösen können, das Detachment folgte mir sichtlich erleichtert, offenbar hatten die anderen den Gedanken vor mir gehabt. Ich gönnte mir noch einen Atemzug. „Alle erstmal sichern!“ befahl ich laut. Das nächste war jetzt wohl meine Aufgabe. „Starfleet Security! Waffen fallen lassen und Hände hoch!“

Gleichzeitig begannen wir vorzurücken. Zwei der Chalnoth ließen fallen, was sie in den Händen hielten, und schauten zumindest in unsere Richtung, aber der extrem wütende, der den Ladenbesitzer gepackt hatte, schien uns nicht einmal zu bemerken, und zwei machten Anstalten, ihrerseits nach Waffen zu greifen. In diesem Augenblick wünschte ich mir, in einem ruhigen Kloster Vedek zu sein. Oder Hausmeister. Hier, das war sicher, würde gleich die Hölle losbrechen.
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