NH - Lt C. Baumgartner - Tech - URPG03 Log 03 - 21029.2342

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So 13. Okt 2019, 22:27

Urlaubslogbucheintrag 03 – Lieutenant Dr. techn. Christine Annika Baumgartner – Technische Offizierin - G-001 New Hope

Sternenzeit: 21029.2342

Beteiligte Personen:
• Lt Mitchell Montgomery
• LtjG Douglas Mortons
• Ishtar Mati Yeys
• LtjG Medsad Jasa (NPC)

Wörter: 1425

Thema: Gut Ding will Weile haben.

Abstract: Die drei Techniker machen sich auf dem Weg zum neuen Kaffee, lernen die zuvorkommende Besitzerin kennen und kümmern sich, darum die Kaffeemaschine wieder in Gang zu bringen.

_,.-~*°*~-.,_,.- Starbase G-001: NEW HOPE - Promenadendeck - Café Starship -.,_,.-~*°*~-.,_

›Wie war ich denn jetzt eigentlich hier gelandet?‹, fragte ich mich und sah mich auf dem Promenadendeck um. Ich hatte gefühlt doch noch nicht mal richtig arbeiten angefangen und schon sind wir auf dem Promenadendeck, um etwas zum trinken holen zu gehen. Nun gut. In diesem Fall war ein gewisser produktiver Hintergrund für diesen Dienstgang angesagt. Schließlich wünschte sich Lieutenant Montgomery ein wenig Einführung zur Station und tatsächlich hatte ich mit der jungen Dame doch schon die ein oder andere Erfahrung gemacht. Auf der anderen Seite war es um so faszinierender zu sehen, wie Lieutenant Mortons reagiert hatte, als ich ihn aus Versehen an seiner Schulter getroffen hatte. Auf der einen Seite schien er wohl sehr bewusst nach der Hierarchie zu Leben, was auch total in Ordnung war. Aber auf der anderen Seite schien er mich auch die ganze Zeit so merkwürdig zu beäugen. Als wäre ich ein Fremdkörper in seinen Augen. Nun gut, so war das eben manchmal in der Sternenflotte. Es gab genug Männer, die skeptisch waren, wenn sie auf Technikerinnen trafen. Diese Haltung würde sich aber hoffentlich bald legen. Sonst würde ich am Ende noch auf die blöde Gedanken kommen wirklich meinen zweiten goldenen Knopf am Kragen auszuspielen. Zumindest war seine Idee hier auf das Promenadendeck zu gehen interessant. Das Offizierskasino wäre natürlich völlig ausreichend gewesen, aber auf gewisse Weise war ich doch neugierig auf das neue Café. Gleichzeitig musste ich aber zugeben, dass ich zutiefst skeptisch war. Ich hatte leider viel zu viele Betreiber von Restaurants und vergleichbaren Geschäften erlebt, die nach außen hin prunkvoll machten, aber die am Ende nur mittelmäßiges Lieferten. In diesem Fall sollte ich also gespannt sein.

Wir näherten uns also dem neuen Café und ein angenehmer Geruch von Kaffee lag in der Luft. Das waren augenscheinlich schonmal keine Standard 0-8-15 Kaffeebohnen aus dem Replikator. Das erkannte ich sofort am Geruch. Da hatte jemand bewusst auf Qualität gesetzt. Ein erster Pluspunkt war auf meiner Liste, die ich im Kopf führte, markiert. Vielleicht lag hier mehr Potential versteckt, als ich erahnte. Wir kamen also am ›Café Starship‹ an – Was für ein spezieller Name – und fanden eine lange Schlange an Menschen vor. Dieses Café hatte sich wohl direkt am ersten Tag zum neuen Überflieger gemausert. Ein weiter positiver Haken auf meiner Liste. Auch wenn Lieutenant Mortons dem wohl nicht beipflichten würde. Denn er hatte augenscheinlich das Bedürfnis wieder umzukehren. Doch in diesem Fall entschied Montgomery total begeistert. Ihn schien der Kaffeeduft wohl ziemlich verzaubert zu haben. Ich blieb weiterhin skeptisch. In diesem Fall aber eher, weil ich mich fragte, ob die Dame hinter dem Tresen auch einen guten Tee ausschenkte und auf welche Weise sie dies tat. Mein Blick wanderte über die zahlreichen Besatzungsmitglieder, die sich hier angestellt hatten. Vorne stand ein unverkennbar bekanntes Gesicht. Medsad Jasa. Der Bolianer aus der Wissenschaft. Mit ihm hatte ich in der Vergangenheit auch schon das ein oder andere erlebt. Als ich sah, wie gefühlt unbeholfen er vor der Karte stand und der Besitzerin wohl ungewollt eine Verschnaufpause verschaffte, musste ich schmunzeln. Ein Blick zu Lieutenant Mortons verriet mir dafür, dass dieser dem nicht ganz so entspannt zusehen konnte. Ein kleines Gespräch entstand zwischen ihm und Montgomery, wobei Letzterer versuchte, ihm etwas Geduld nahezubringen. Ich hielt mich derweil aus dem Gespräch heraus und ließ einfach den Moment auf mich wirken. Ich sah der Frau zu, wie sie wohl nach der erfolgten Bestellung von Jasa alles für dessen Getränk vorbereitet. Dieser stellte sich etwas zur Seite und ließ daraufhin die anderen Leute der Schlange vor, während sein Zauberdrink wohl in der Fabrikation war. Die Handgriffe der Frau wirkten für mich auf jeden Fall sehr gut eingeübt und sicher. Sie schien wirklich mit Herzblut an der Sache zu sein. Sie kümmerte sich gerade um ein Crewmitglied, das vor uns dran war, als plötzlich die Maschine hinter ihr zu rattern begann. Mein Blick lag sofort auf dem Edelstahlmonster und ich erkannte, dass ein Druckmanometer auf der Maschine gefährlich in den roten Bereich schwang. Die Frau hinter dem Tresen sprang mit einem graziösen Sprung zur Seite und wich so geschickt dem heißen Stoffgemisch aus. Dieses ergoss sich leider auf Boden und Arbeitsfläche. Aber zumindest war niemand verletzt.

Fast wortlos verständigten wir drei uns im nächsten Moment schon und gingen auf die Frau zu, um ihr unsere Hilfe anzubieten. Diese nahm sie mit einem gewissen Maß an Erleichterung direkt an. Sie stellte sich mit dem Namen Isha Yeys vor. Ein Name, den ich tatsächlich nur schwer zuordnen konnte.
»Freu mich Sie kennenzulernen Miss Yeys«, begrüßte ich sie freundlich. »Mein Name ist Christine Baumgartner. Die beiden Herren sind Lieutenant Mitchell Montgomery und Lieutenant Douglas Mortons. Wir sind wie Sie sich denken können Mitglieder der technischen Abteilung der New Hope«, erklärte ich schnell, während die beiden Männer sich bereits der Maschine zuwandten. »Aufpassen, das Gehäuse ist bestimmt heiß«, rief ich Montgomery zu, der gerade schon mit bloßer Hand die Maschine inspizieren wollte. Ohne lange zu zögern zwängte ich mich zwischen den beiden Männern durch und hatte aus meiner Tasche bereits ein Paar feiner Arbeitshandschuhe geholt. In vielen Situationen ließ sich heute, in der Technik, auf solche verzichten. Ich hatte trotzdem immer gerne welche bei mir, weil man nie wusste, wann eine Arbeit anstand, die nicht mit einem einfachen Hyperschlüssel zu erledigen ist. Ich warf nur einen kurzen Blick auf die Anlage und erinnerte mich daran, dass ich selbst schon gerne einmal mit solchen Maschinen beschäftigt hatte.
»Die Maschine hat ziemlich schnell einen überhöhten Druck erreicht, der zum Glück über das integrierte Überdruckventil ausgestoßen wurde. Das klang zwar im ersten Moment schlimm, aber mit etwas Glück hat die eigentliche Mechanik es unbeschadet überstanden«, diagnostizierte ich ohne auch nur einen Tricorder in die Hand genommen zu haben. »Ich habe vorhin das Manometer der Anlage auch hochgehen sehen, dementsprechend entspricht das meiner Vermutung«, fügte ich weiter an. »Normalerweise wäre ich davon ausgegangen, dass ein Filter oder eine Leitung der Maschine sich zugesetzt haben und folglich die Pumpe das heiße Wasser nachgefördert hat, ohne dass es abfließen konnte. Folglich resultiert ein Überdruck, der das Ventil aufdrückt.«
»Diese Maschine ist aber ein Spezialfabrikat«, stellte Montgomery fest. »Das erkennt man am Ansatzbehältnis«, erklärte er und deutete auf die Stelle, von der ein Teil der Überschwemmung ausging und bestätigte damit meinen Gedankenlauf.
»Damit haben Sie recht«, stimmte Miss Yeys zu. »Ich besitze Kaffeesorten, die besondere Herstellungsprozesse erfordern. In diesem Fall sollte Proxima-Kaffee mit Tra’nang-Beeren bei einer bestimmten Temperatur ziehen«
»Da ich gesehen habe, wie routiniert und geübt sie ihr Handwerk durchführen, kann ich mir nicht vorstellen, dass Sie einen Fehler bei der Parametrierung der Maschine durchgeführt haben«, stellte ich nachdenklich fest.
Mortons begutachtete ebenfalls etwas die Maschine und schien nachdenklich einige Ideen durchzugehen, wo der Fehler liegen konnte. Dabei tippelte er wieder mit seinen Füßen. Es war so ähnlich wie während der Wartezeit in der Schlange. Mir kam ein Einfall.
»Sie hatten Ihre Maschine seit Sie hier auf der Station sind noch nicht länger in Betrieb oder?«, fragte ich und hatte einen Einfall. »Ich konnte mir vorstellen, dass sie auf der Reise Vibrationen ausgesetzt war, die unter Umständen einen Sensorstecker oder vergleichbares in der Maschine gelöst haben und jetzt im Ernstfall könnte sich die Verbindung endgültig getrennt haben«, stellte ich eine Vermutung in den Raum. »Ich könnte mir vorstellen, dass der Füllstandssensor des Brühkessels ausgefallen. Wir haben ein Rattern gehört, bevor es zum Überdruck kam. Das könnte in diesem Fall doch wieder die Pumpe gewesen sein, die versucht hatte den Behälter zu füllen, obwohl dieser seinen maximal Füllstand schon überschritten hatte«, erklärte ich und sah zu wie Montgomery und Mortens mit flinken Fingern sich diesen Teil der Maschine genauer ansahen. »Üblicherweise sollte eigentlich für solch einen sicherheitskritischen Sensor ein Sensor verwendet werden, der den Schaltkreis öffnet, wenn der Füllstand erreicht ist. Dann wird ein solcher Fehler vom System nämlich direkt erkannt. Aber vielleicht wurde hier ein wenig vom Hersteller geschludert oder der Sensor ist nicht in einwandfreiem Zustand«, überlegte ich weiter und relativierte meinen Gedanken. Doch da sah ich auch schon Triumph in den Augen meiner Kollegen. Scheinbar waren wir ohne größere Hilfsmittel schnell auf der richtigen Spur gewesen.
Vice Admiral Maximilian Viso
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Vorsitzender des Oberkommandos (VdO)
Früherer stellvertreternder Spielleiter (sSL) der Sternenbasis G-001 "New Hope"
Früherer Leiter des Sternenflotten Informations Centers (LdSIC)
Früherer Kommandierender Offizier der USS Britannia (CO)

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