NH - Lt C. Baumgartner - Tech - URPG03 Log 04 - 21033.1393

Begleitschiff: USS Prophecy NCC - 202012 - Intrepid - Refit Class
Inter.SL: FCpt.Kami - stellv. SL: VAdm. Michaela Quinn

Moderatoren: Chakoty, Oberkommando

Antworten
Benutzeravatar
Viso
Beiträge: 250
Registriert: Mi 12. Jan 2011, 21:25
Wohnort: Sindelfingen
Kontaktdaten:

Do 17. Okt 2019, 12:57

Urlaubslogbucheintrag 04 – Lieutenant Dr. techn. Christine Annika Baumgartner – Technische Offizierin - G-001 New Hope

Sternenzeit: 21033.1393

Beteiligte Personen:
• Der Kaffeemaschinen-Einsatztrupp
• Ishtar Mati Yeys
• LtjG Medsad Jasa (NPC)

Wörter: 1078

Thema: Das schwarze Gold

Abstract: Die Techniker behandeln die Maschine, trinken Kaffee und Christine bereitet innerlich einen Ersatzplan vor.

_,.-~*°*~-.,_,.- Starbase G-001: NEW HOPE - Promenadendeck - Café Starship -.,_,.-~*°*~-.,_

Den Kopf etwas zur Seite geneigt stand ich nun da und beobachtete aus ein wenig Entfernung, wie die beiden Männer die Arbeit an der Maschine weiterverfolgten. Meine Idee, dass ein Sensor kaputt sein könnte und dadurch das Grundproblem für den Fehler entstanden ist, hatte sich schonmal bestätigt. Infolgedessen hatte Mortons aber scheinbar eine weitere Beobachtung gemacht und tatsächlich einen Tricorder aus dem nichts herbeibeschwört. Scheinbar war wohl ein Teil des Innenlebens der Maschine noch geladen und nicht sauber isoliert. In meinem Kopf ratterte es ein wenig. Hatten die beiden bisher nicht daran gedacht, die Zuleitung der Maschine zu kappen, oder waren im Inneren einfach zu viele Kondensatoren und andere Bauteile, die nicht so schnell die Ladung abbauen konnten. Ich zuckte mit der Schulter und sah der Besitzerin des beschaulichen und kompakten Cafés. Ich glaubte, ihr ein wenig anzumerken, dass sie zwar froh war, dass wir Techniker ihr direkt zur Hilfe geeilt waren. Aber der Platz hinter der Theka war begrenzt und sie wollte wohl gerade anfangen, die wartenden Gäste mit Kaffee aus einer klassischen Filtermaschine zu versorgen. Dieser duftete tatsächlich nicht minder gut wie der aus der großen Maschine. Die Kaffeebohnen, die sie verwendete, mussten wirklich eine sehr ordentliche Qualität haben. Ein Blick zu Montgomery verriet mir, dass er gerade mit dem Maschinenraum kommunizierte und sich Verstärkung organisierten. Ich meinte, irgendetwas von Werkzeug gehört zu haben, doch irgendwie war mein Interesse auch schon wieder auf die munter dahinzischende Filterkaffeemaschine herübergeschwenkt. Ich trank normalerweise nicht all zu viel Kaffee, weil ich eher ein Teemensch war und mir Kaffee manchmal auf den Magen schlug. Aber üblicherweise machte ich mir diesen dann eher mit einem Espressokocher oder bezog diesen aus einer Siebträgermaschine. Solcher klassischer Filterkaffee war für mich dahingegen eher ungewohnt zu sehen. Vor allem, weil man eigentlich davon ausging, dass Filterkaffee sich mit am Besten durch Replikatoren nachstellen ließ, weil keine aufwendigen Zusatzkomponenten wie eine Crema oder Ähnliches im Rezept betrachtet werden mussten. Doch hatte ich auf der anderen Seite von Kaffeeliebhabern gehört, dass eben solcher augenscheinlich einfacherer Filterkaffee ihre beliebteste Form des schwarzen Goldes ist. Ich hörte Getrappel neben mir und sah, dass zwei weitere Techniker angekommen waren. Einer von beiden war mir bereits bekannt, es war Lieutenant Her’De’R. Ein Techniker der wie ich schon einige Zeit auf der New Hope diente. Der andere war ein junger Crewman, der mir verständlicherweise noch unbekannt war. Er schient aber ziemlich motiviert zu sein und nutzte wohl direkt die Chance, dass man ihm etwas freie Hand ließ. Ich fragte mich gerade, ob ich mich vielleicht wieder etwas aktiver einmischen sollte, da kam gerade die Besitzerin des Cafés mit einer Tasse Kaffee auf mich zu und drückte sie mir in die Hand.
»Oh danke sehr, Miss Yeys«, freute ich mich und atmete genüsslich den warmen Dampf aus meiner Tasse ein. »Der riecht schon so wunderbar.«, meinte ich und sah zu den anderen hinüber. Gut, einen Moment würden sie schon noch warten können. Zumindest hatte ich sowieso nicht das Gefühl, dass sie sonderlich viel Anteilnahme am Problem von mir noch erwarteten. Tatsächlich bemerkte ich, dass Lieutenant Mortons inzwischen auch Abstand von der Situation gewann und zwischenzeitlich mich beobachtete. Was wohl in seinem Kopf vor sich ging? Irgendetwas schien ihn an mir zu stören, aber ich wusste nicht was. Mein Blick wanderte wieder auf die Tasse Kaffee und ich Genosse weiter erst den Geruch, bevor ich vorsichtig einen Schluck dem Gemäß entriss. Die kräftige Note des Kaffees entfaltete sich in meinem Mund und betäubte erst durch die wohlige Wärme alle Geschmackssinne, bevor die bitteren Röstaromen sich entfaltete. Ich meinte, Nuancen weiterer Geschmacksrichtungen zu erkennen. Kakao würde passen, vielleicht eine leichte Prise Muskat und Zimt? Das war wohl die Besonderheit von Filterkaffee. Dadurch, dass dieser langsam und gemächlich dahinplätscherte und damit den Kaffee und seine Inhaltsstoffe ausspülte, konnte man auch weitere Einflüsse geltend machen, indem Verfeinerungen am Aroma durchgeführt wurden. Wobei ich mir in diesem Fall tatsächlich nicht sicher war, ob die Aromen nicht schon in der verwendeten Kaffeebohne von sich aus steckten. Ich sah, dass Mortons mich gefühlt mit einem süffisanten Lächeln ansah. Hatte ich beim Trinken des Kaffees etwas falsch gemacht? Verunsichert sah ich auf eine spiegelnde Fläche in der Nähe und prüfte, ob ich mich vielleicht ungeschickterweise bekleckert hatte. Doch mir fiel auf dem ersten Blick nichts auf. Ich sah zurück zum Lieutenant, doch dieser schien schon wieder mit anderen Gedanken beschäftigt zu sein. Vermutlich wollte er am Liebsten abhauen. Zumindest wirkte er trotz Kaffee ein wenig unruhig. Mein Blick wanderte wieder hinüber zu den anderen Technikern und ich sah, dass der Crewman mit Isolinearen-Chips und Energiezellen herumhantierte. Irgendetwas in meiner Magengegend verkrampfte sich. Was hatte der Mann denn noch alles vor. Ich erinnerte mich an ein Zitat aus einer Situationskomödie des 20. Jahrhunderts zurück und hakte in meinem Kopf mal wieder ab. Viele Männer in meinem Beruf hatten tatsächlich immer das Bedürfnis jegliche Maschine mit ›Mehr Power‹ zu versehen. Ich verstand auf gewisse Weise den Reiz an der Sache, aber im Zweifelsfall wäre die liebe Miss Yeys doch bestimmt glücklicher damit, dass einfach ihre Maschine wieder funktioniert und nicht unbedingt, dass da womöglich etwas verschlimmbessert wird. Am Ende musste einer von uns morgen wieder hiervorbeikommen und während wir Techniker heute vielleicht noch Helden in der Not waren, würden wir morgen vermutlich die größten Feinde der Station sein, weil in voller Überheblichkeit es gewagt wurde, eine essenzielle Maschine zur Wahrung der Ordnung des Ökosystem zu optimieren. Warte, dachte ich mir das gerade? Die Person, die einen Replikator im Replimat in einem Ähnlichen Rausch optimiert hatte. Wobei in meinem Fall gab es zumindest noch mindestens eine Hand voll weitere Replikatoren im Replimat, die funktionsfähig blieben. Wenn hier in diesem Café, das jetzt schon so beliebt war, die eine Maschine ausfallen würde. Dann würden Köpfe rollen. Ich beschloss einen Antrag zu stellen, dass wir so schnell wie möglich eine Ersatzmaschine bereitstellen würden. Redundanz war schließlich wichtig und auch, wenn die Dame dieses Geschäft privat betrieb, waren wir Techniker doch auch dazu verpflichtet im Fall der Fälle zu helfen. Und wenn sie nicht benötigt würde, hatte ich für die Kaffeeküche meines Forschungslabors eine ordentliche Maschine. Win-Win-Situation also.
Vice Admiral Maximilian Viso
--------------------------------------------------------------
Vorsitzender des Oberkommandos (VdO)
Früherer stellvertreternder Spielleiter (sSL) der Sternenbasis G-001 "New Hope"
Früherer Leiter des Sternenflotten Informations Centers (LdSIC)
Früherer Kommandierender Offizier der USS Britannia (CO)

--------------------------------------------------------------
Antworten