NH - Ishtar Mati Yeys – CIV – Ulog05 – SD21037.2188

Begleitschiff: USS Prophecy NCC - 202012 - Intrepid - Refit Class
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Namida
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Mo 21. Okt 2019, 22:05

NH - Ishtar Mati Yeys – CIV – Ulog05 – SD21037.2188
Personen: CR J.O. Kelley, Junia Rix, Besucher des Café Starship; NPCs: Ariennye t’Ilhran
Wörter: 1133


=A= New Hope, Promenadendeck, Café Starship – Nachmittag Tag 1 =A=
Kelleys Kommentar lies mich auflachen. Ich als Marine? Dem Klischee nach jedenfalls – bis dato hatte ich nicht viele Marines mehr als mit Blicken getroffen – war ein Marine so ungefähr das Letzte was ich mir vorstellen konnte zu sein. Kelley konnte es nicht wissen aber das genaue Gegenteil von Pflicht und Treue hatte mich nach New Hope verschlagen: Freiheit und niemandem als mir selbst gegenüber verpflichtet zu sein. Wobei, mit einen Blick auf Kelleys verträumt-glücklichen Blick in Richtung des Kaffees in seiner Hand verstand ich, dass ich spätestens mit dem schnellen Eingreiftrupp zur Rettung meiner Kaffeemaschine sehr wohl eine Pflicht auf mich genommen hatte, nämlich die, die Kaffeeversorgung an Board, komme was da wolle sicher zu stellen. Oder zumindest dieser kleinen Schar an Jüngern gegenüber.
„Nein,“ lachte ich also Kelley an, „eine Marine-Laufbahn wäre mir nicht in den Sinn gekommen. Aber ich habe wohl gelernt mir nichts gefallen zu lassen. Wenn man das nicht kann, dann braucht man glaube ich auch gar kein Lokal aufzumachen. Da können der Kaffee und der Service noch so gut sein irgendwer hat immer einen schlechten Tag. Der unterste in der Rangordnung darf man dann nicht sein.“

Er berichtete seinerseits von seiner Hoffnung, mit dem Retten der Kaffeemaschine Punkte in der Technikabteilung gemacht zu haben. Ich nickte: „Sie haben auf jeden Fall gezeigt, dass sie ein flexibler, schnelldenkender Ingenieur sind. Standardsituationen mit Standardkomponenten kann ja jeder – das bekomme mit einem guten Handbuch wahrscheinlich sogar ich noch hin. Aber sich in einer überraschenden Situation auf etwas ganz Unbekanntes einzustellen, das ist etwas ganz anderes. Ein guter Vorgesetzter sieht das.“
Ich kicherte noch etwas in mich hinein, nahm eine Bestellung auf und meinte dann zu Kelley während ich einen klassischen Erden-Cappuccino herrichtete: „Und davon ab macht es eine gute Geschichte. Und an gute Geschichten erinnert man sich. Hat man erst einmal einen guten Ruf, dann erledigt sich der Rest fast von Selber.“ Oder, in meinem Fall, eher einen schlechten. Also den als außer Rand und Band und außer Kontrolle. Egoistisch vielleicht. Am Ende hatten die Hälfte um mich herum alles von mir erwartet – und die andere Hälfte gar nichts mehr. Es war fast unmöglich festzustellen, welche Hälfte die Schlimmere war.

Ein Alien einer Rasse, die ich überhaupt noch nie gesehen hatte, bestellte ein gleichermaßen exotisches Getränk und holte mich aus meinen Gedanken zurück. Intrigiert von dem mir unbekannten Getränk merkte ich, wie sich meine Gedanken auf dieses eine Problem fokussierten. Er beschrieb das gewünschte Gebräu und half mir noch dessen genauen Namen zu notieren damit ich es später in Ruhe nachschauen konnte. Ich erkannte, dass es Talaxianischem Taublütentee nicht unähnlich war und der Unbekannte war voller Neugierde bereit, den Tee zu probieren. Zum nächsten Mal, versprach ich, würde ich mich bemühen seine Rezeptur parat zu haben.

[Keks J.O. Kelley]

=A= NH, Quartier Yeys, später Abend Tag 1 =A=
Erwartungsgemäß war es spät geworden. Die Scharr an Besuchern hatte bis am Abend angehalten, aber als die Fragen nach alkoholischen Getränken zunahmen war ich erleichtert, um sieben Uhr die Sperrstunde eingetragen zu haben. In der Handelszone der Promenade hatte sich im Laufe des Nachmittags das Publikum merklich verändert. Nach dem großen Ansturm um und nach der Mittagszeit kam eine leichte Flaute am frühen Nachmittag, dann, gegen Schichtenende kam die zweite Welle – mehr Zivilisten oder in zivil gekleidete Starfleetler und Marines diesmal. Die Stimmung war geduldiger und die Gäste nahmen sich tendenziell mehr Zeit ihre Getränke auszusuchen, dafür nahm der Andrang auf die begrenzte Anzahl an Tischen zu und ich musste zusehen jeden frei werdenden Tisch so schnell wie nur irgend möglich zu putze und für die nächste Runde fertig zu machen.

Als ich schließlich das Café absperrte und mich auf den Heimweg machte, war der Schichtwechsel von denen, die auf dem Heimweg noch schnell etwas besorgten – zuletzt kamen die leicht panischen Besuche im Blumenladen quer gegenüber von denen die, offensichtlich wieder einmal, zu lange gearbeitet hatten – hin zu den Nachtschwärmern in vollem Gange. Die Station schlief niemals, zumindest nicht auf dem Promenadendeck, doch sie änderte sich mit der Uhrzeit. Auch wenn es keinen klar definierten Tag-Nacht-Zyklus gab, gab es doch den Schichtrythmus der Alpha-Schicht. Lhaes hatte mir davon erzählt als er von meinen Plänen erfuhr, fast als wolle er mir ein Briefing geben. Er hatte immer schon eine scharfe Beobachtungsgabe gehabt. Vermutlich würde er, früher oder später, in die Fußstapfen seines Vaters beim Tal’Shiar treten ob er es wahr haben wollte oder nicht.

Auf dem Bildschirm vor mir erschien das Gesicht meiner Schwester Ariennye. Sommersprossig und mit rotbraunen Zöpfen, die Menschliche DNA gab ihren Zügen etwas Weiches, Kindlicheres als anderem in ihrem Alter. Es passte zu ihrer ungezügelten Neugierde für die ich sie so liebte. Meine kleine Schwester war ein Wirbelwind voller Energie. Gleichzeitig war sie mit ihren 13 Jahren die Person in dieser Galaxis der ich am meisten vertraute – und die, die ich nun am meisten vermisste.
„Erzähl!“, forderte sie nun mit dieser Stimme, die keine Widerworte duldete, „wie ist es gewesen? Hast du viele ssouh gesehen? Waren Trill dabei?“
Ich lachte und wünschte, ihr durchs Haar strubbeln und sie umarmen zu können. Dann lehnte ich mich in meine Sessel zurück, schloss halb die Augen um mir vorzustellen dass sie hier war und erzählte von der Kaffeemaschine, die den Geist aufgegeben hatte, von dem ungeduldigen Andorianer und von Crewman Kelley, der hoffe sich einen Namen als Retter in der Not zu machen. Ariennye kicherte voller Gier nach den Abenteuern abseits von ch’Rihan. Während ich nach allen Details ausgefragt wurde, fühlte ich mich beinahe etwas wie ein Satellit den Ariennye hinaus geschickt hatte, und von dem sie jetzt die lange erwarteten Daten abzapfte. Der Gedanke machte mich weniger einsam und weniger verloren fühlen und als ich schließlich gute Nacht zu meiner Schwester sagte, fühlte ich mich müde und gesättigt von einem langen Tag.

=A= NH, Café Starship, Morgen Tag 2 =A=
Der nächste Morgen begann geruhsam. Ein paar Gäste saßen mit PaDDs an ihren Tischen und schienen zu arbeiten, niemanden war so früh recht nach Reden zu Mute. Eine rothaarige Trill mit Marine Corps-Insignien bestellte einen Raktajino mit Vanille zum Mitnehmen. Sie sah sich suchend im Lokal um aber schien niemanden zu kennen.
Wie bei allen Trill die mir begegneten konnte ich nicht umhin ihre Flecken anzustarren. Mama hatte sie fast unverkennbar – sie waren ihr Markenzeichen - aber bei mir waren sie nur ein schwacher Schatten, der manchmal im rechten Licht, oder wenn mir heiß war, durchblitzten. Von meinen Geschwistern war es nur Vrih, das Baby, der erkennbare Flecken hatte. Ich ertappte mich beim Starren und lächelte entschuldigend, während ich der Marine ihren Raktajino reichte. „Entschuldigung, dass ich starre. Meine Mutter ist halb-Trill aber ich habe selbst noch nicht viele Trill getroffen. Ich vermute, ich bin einfach nur etwas neugierig.“

[Keks Junia Rix]

-tbc-
Ishtar Mati Yeys
Café Starship
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