NH - Cmdr Nico Huch - ULOG 03 - SEC - 21039.2378

[Nico Huch]

Personen: John Ertl, Merio, Andrass Her'De'R
Erwähnte Personen: Christine A. Baumgartner


Wörter: 747

=/\= Sekundäre Äußere Sektion Beta - Gang zwischen Promenadendeck und sekundärer Krankenstation =/\=

Noch immer hielt ich mir das Taschentuch vor den Mund, welches mir die Lieutenant, die sich mir später als Baumgartner vorgestellt hatte, gegeben hatte. Das Taschentuch war leicht parfümiert und machte einen durchaus akzeptablen Job den teils bestialischen Gestank ertragbar zu machen. Wie zur Hölle war es überhaupt möglich, dass dieses Zeug so stank? Verglichen dazu war der Geruch aus der Kanalisation, der mir in die Nase drang, als ich das letzte mal den Abfluss der Küchenspüle Zuhause auf der Erde auseinander musste, wesentlich schmeichelnder. Zu allem Überfluss hatte mir Baumgartner auch noch erzählt, dass die Spur der Verwüstung nicht gerade kurz war, aber immerhin Putzroboter bereits auf dem Weg waren.

Während ich im Kopf kurz durchging, ob für mich hier Handlungsbedarf bestand, beobachtete ich zwei Unteroffiziere, wie sie Mühe und Not hatten, ihr Abendessen davon abzuhalten sich ebenfalls auf den Boden zu gesellen. Mir tat es etwas leid, dass sie nicht den Luxus eines parfürmierten Taschentuches genießen durften. Es wäre vermutlich das Beste, wenn wir vorübergehend den betreffenden Bereich absperren würden, bevor noch wirklich jemand sich sein Abendessen nochmal durch den Kopf gingen ließe. Das war eigentlich nicht das, was ich gerade gebrauchen konnte, wollte ich mich doch noch etwas ausruhen im Angesicht, dass eine Nachtschicht und eine medizinische Untersuchung anstand. Aber so? Wenn ich dort komplett übermüdet antanzen würde… Den Gedanken führte ich lieber nicht weiter und betätigte meinen Kommunikator stattdessen.

"Ensign Ertl?", fragte ich durch das Taschentuch hindurch und bekam auch prompt eine Antwort, auch wenn ich ihn in seiner Freizeit zu stören schien. Ich legte ihm knapp die Lage dar in der ich mich befand und bat ihn für mich die Nachtschicht zu übernehmen, seine Antwort folgte prompt. "Sir, jawohl, Sir! Kann ich sonst noch etwas für Sie tun? Bei ihrem aktuellen Problem helfen?" Ich war etwas überrascht, aber positiv. Nicht jeder hätte diese Bitte so schnell und motiviert akzeptiert und dann auch noch seine Hilfe angeboten. Dann, gerade als ich ihm antworten wollte, erspähte ich eine Zivilistin, die bereits ganz grün im Gesicht war. Ohne groß nachzudenken, überreichte ich ihr kommentarlos mein Taschentuch. Sie nahm es dankend an und setzte ihren Weg eiligst fort. Ich sah ihr einen Moment nach und schloss den Entschluss, dass wir nicht drumherum kamen, die Leute davon abzuhalten in ihr Unheil zu laufen.

“Commander?”, drang die Stimme von Ertl aus meinem Kommunikator und holte mich zurück ins Gespräch. “Ensign, auch wenn sie gerade in ihrer Freizeit sind, Sie haben doch sicherlich den Gestank bemerkt? Es war kein Witz, als ich sagte, dass die Kacke am Dampfen ist. Trommeln Sie bitte ein paar unserer Kollegen auf dem Promenadendeck zusammen und sorgen Sie dafür, dass sich niemand in die betreffenden Sektionen begibt, bis die Reinigungskolonne durchgewischt hat.” - “Verstanden, ich mache mich gleich auf den Weg.” - “Ich werde alsbald zu Ihnen stoßen.”, schloss ich unser Gespräch ab und fügt noch ein kurzes “Danke” an.

=/\= Zeitsprung - Gänge nahe des Quartiers von Commander Huch =/\=

Nachdem sich die Situation wieder normalisiert hatte und die Umweltkontrollsystem ihr Bestes gaben den Gestank wieder aus der Station zu filtern, befand ich mich auf dem Weg zu meinem Quartier in Begleitung von Crewman Merio, der in dieselbe Richtung wollte. Ich war bisher nur zwei anderen Caitianern begegnet und war immer wieder aufs Neue erstaunt, wie viele Ähnlichkeiten im Aussehen sie mit Katzen von der Erde hatten. Ich führte ein wenig Smalltalk mit ihm den Gang hinunter, wobei seine Antworten sich meistens auf das wesentliche beschränkten. “Ich wünsche Ihnen noch einen guten Abend, Crewman.”, verabschiedete ich mich schlussendlich und öffnete die Tür zu meinem Quartier. Leicht überraschend, aber nicht unerwartet, war es nicht leer. Schien als ob die Installation der Holoemitter doch etwas mehr Zeit in Anspruch genommen hatte.

Wesentlich unerwarteter war dann allerdings, als mich Lieutenant Her’De’R plötzlich mit einem aggressiven Fauchen und seinen Zähnen begrüßte. “Lieutenant?”, entgegnete ich ihm fragend und fordernd gleichzeitig und begab mich in eine leichte Abwehrhaltung, als ich auch schon ein Hissen über meine Schulter vernahm. Jetzt realisierte ich, dass Her’De’Rs Blick nicht mir galt, sondern Crewman Merio, welcher sich durch die Haltung des Lieutenants sichtlich provoziert zeigte. “Lieutenant! Crewman! Beruhigen Sie sich. Was ist denn in Sie gefahren?”, erhob ich meine Stimme, aber anstatt mir zu antworten, knurrten und fauchten sich beide weiter an und ich war mir nicht sicher, ob meine Positionierung der einzige Grund war, dass sich diese beiden noch nicht angefallen hatten. “Crewman, verlassen Sie mein Quartier. Jetzt.”

[Keks an Merio und Andrass geb]