NH - Ens Caryl Bevan - Tec - Log 3 – SD: 21067.1242

Begleitschiff: USS Prophecy NCC - 202012 - Intrepid - Refit Class
Inter.SL: FCpt.Kami - stellv. SL: VAdm. Michaela Quinn

Moderatoren: Chakoty, Oberkommando

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Alexis
Beiträge: 112
Registriert: Di 11. Jan 2011, 01:56
Wohnort: Bielefeld

Mi 20. Nov 2019, 12:25

Wörter: 1414
Beteiligte: Shuttlecrew (NPC's), Hogan (NPC)
Erwähnte. USS Starlight

<><><> Shuttle - irgendwo im nirgendwo <><><>

Ich gähnte verhalten und richtete meinen Blick dann wieder auf die Anzeigen. Wir waren bereits seit Stunden unterwegs. Folgten der Flugroute des vermissten Shuttles und scannten munter die Umgebung. Obwohl, von munter konnte mittlerweile keine Rede mehr sein. Mein technischer Kollege, dessen Namen ich, natürlich, schon längst wieder vergessen hatte saß an der Steuerung und machte keinen besonders frischen Eindruck. Ensign T-irgendwas. Er hatte auch, glaube ich, zuletzt vor knapp einer halben Stunde einen Ton von sich gegeben. Dafür brabbelte der Kasper aus der Sicherheit die ganze Zeit vor sich hin. Das meiste davon die wildesten Spekulationen über das bevorstehende Audit. Ich war längst dazu übergegangen einfach nur noch an den passenden Stellen, also dann wenn er inne hielt und auf eine Reaktion wartete, so etwas wie hmh oder jaja einfließen zu lassen. Schien ihn allerdings nicht weiter zu stören. Und der mitgelieferte Mediziner, tja, der hatte sich direkt nach dem Start verzogen um irgendwo ein Nickerchen zu machen. Unter dem Hinweis darauf das man ihn im Moment ja nicht brauchen würde.

Und doch, je länger wir unterwegs waren und nichts fanden, desto unruhiger wurde ich und desto drängender wurde das Gefühl zu spät zu kommen. Hatten sie die Lebenserhaltung wieder hingekriegt oder ging ihnen bereits die Luft aus?

„Ich sage euch, am Ende machen die uns den ganzen Laden dicht.“, lehnte der Sicherheitler sich, unerfreulich nah, gegen meine Konsole und versperrte mir damit den Blick auf einen Teil meiner Anzeigen. „Unwahrscheinlich.“, ließ ich mich diesmal zu einem ganzen Wort hinreißen. Doch an der Steuerung ruckte ein Kopf herum und Augen wurden groß. „Kann das passieren?“, kam die ängstliche Frage. „Nein, warum sollten sie eine Station die erst seit ein paar Jahren in Betrieb ist direkt wieder still legen?“ Je nachdem wie die ganze Geschichte ausging würden vielleicht ein paar Köpfe rollen. Aber dichtmachen war jenseits aller Wahrscheinlichkeiten. Tovik hätte mir aller Voraussicht nach sogar den genauen Prozentsatz ausrechnen können. Dieser Gedanke wiederum zauberte ein Lächeln auf meine Lippen.
„Doch, total. Bei dem was auf der Station alles schiefläuft und der völlig unfähigen Führung. Und ehe wir uns versehen schicken sie uns alle nach Hause.“ Ich atmete tief durch und erwägte ob es den Aufwand wert war es mit logischen Argumenten zu versuchen. Bei ihm wohl nicht. Mein Abteilungskollege allerdings konnte offensichtlich dringend welche gebrauchen. Denn der blickte geradezu panisch zu uns herüber. „Die bereuen doch schon lange hier überhaupt eine Station hingesetzt zu haben, nichts als Ärger. Und aus keinem anderen Grund hetzen sie uns jetzt diese Bulldogge auf den Hals. Sie soll alles auseinandernehmen und dem Oberkommando genügend Gründe liefen hier alles abzureißen.“ - „So ein Unfug...“, setzte ich an, wurde allerdings von einem Piepsen meiner Konsole abgelenkt.
Wir hatten ein Signal aufgefangen. Ein Schubs gegen den Sicherheitler, ich konnte mich immerhin dazu durchringen dafür die Hand und nicht den Fuß zu verwenden, beförderte ihn von meiner Konsole herunter. Ein paar Eingaben später hatte ich Gewissheit. Ein Notrufsignal. Endlich.
„Ich schicke ihnen die Koordinaten.“, wandte ich mich an meinen Mittechniker. Und während er unseren Kurs anpasste, richtete ich die Sensoren neu aus. Jetzt da wir wussten wo wir zu suchen hatte....

Fanden wir etwas wonach wir definitiv nicht gesucht hatten. Ein weiteres Schiff tauchte auf den Sensoren auf. Die Kennung wies es als USS Starlight aus. Gut, zumindest mussten wir uns jetzt keine Sorgen mehr machen das unseren Jungs was passiert ehe wir sie erreichen. Aber ein anderes, ungutes Gefühl machte sich in meinem Bauch breit. DAS wäre wirklich das schlimmste was passieren konnte. Also, von toten Technikern mal abgesehen.
Den Blick weiter auf den Sensordaten, stellte ich eine Verbindung mit der Base her und ließ mich zu Commander Hogan durchstellen. „Wir haben sie gefunden Sir.“ Ein erleichtertes Ausatmen am anderen Ende der Verbindung. „Geht es ihnen gut?“ - „Nun... ich gehe davon aus.“ - „Sie gehen davon aus Ensign?“ - „Ja Sir, wir haben sie noch nicht erreicht. Allerdings ist ihnen schon jemand anderes zu Hilfe geeilt. Die USS Starlight ist vor Ort. Und ich fürchte...“ Diesmal klang das Ausatmen eher wie ein ‚Verdammt‘. „Sie fürchten richtig. Admiral Turner. Ich nehme an sie haben unsere Leute bereits an Bord?“ Noch ein Blick auf die Daten. Keine Lebenszeichen an Bord des Shuttles. „Ja Sir.“ Das oder sie sind mausetot. Was wahrscheinlich einen noch schlechteren ersten Eindruck hinterlassen hätte. Hofften wir also auf das Beste. Also, auch um der Techniker Willen. Tote Techniker sind immer schlecht. Aber wenn sie ausgerechnet vom Auditteam gefunden werden... Zurück zum Thema Caryl.
Ich stand auf und zog mich ein kleines Stück aus dem Cockpit zurück. „Sollen wir kurz Hallo sagen und anbieten unsere Leute selbst nach Hause zu bringen? Oder...“ Ja was, oder? Einfach abhauen? Sie hatten uns sicher längst registriert. Jetzt kommentarlos abhauen sah doch aus als würden wir unsere Leute im Stich lassen und weglaufen. „Das wird wohl das Beste sein. Ich kläre das kurz ab und melde mich gleich wieder.“, beendete er die Verbindung. Was gab es da groß abzuklären? Den ersten Eindruck hatten wir eh versaut. Da konnte es auch nicht mehr viel schlimmer werden wenn ich mit ihnen sprechen würde. Naja, immerhin waren die Station jetzt vorgewarnt.
„Hey, sollten wir nicht langsam mal bremsen?“, hörte ich es aus dem Cockpit. Warf einen Blick hinein. Die Starlight war jetzt vor uns zu sehen und wir kamen schnell näher. Sehr schnell. Eigentlich viel zu schnell. „Ensign?“ Er reagierte nicht. „Tucker, stoppen sie das Shuttle.“ Er schüttelte den Kopf. Ich lief los und wusste, dass die Zeit nicht reichen würde um ihn zu erreichen und das noch zu verhindern. Registrierte irgendwie noch wie der Sicherheitler sich hinter meine Konsole warf und hektisch Eingaben machte.

Dann riss es mich von den Füßen. Meine Finger streiften noch die Uniform des Ensign. Ich versuchte den Kopf einzuziehen, prallte gegen eine Wand. Konnte aber genauso gut auch die Decke sein. Anschließend der Boden. Hoffentlich. Aber da ich liegen blieb musste es wohl so sein. Ich zwang meinen Körper zu einem Atemzug, trotz der Schmerzen. Versuchte die drohende Bewusstlosigkeit zu vermeiden und mich aufzurappeln. Kam mit Mühe auf die Knie und machte einen weiteren quälenden Atemzug.
„Sind sie wahnsinnig?“, brüllte der Sicherheitler. Ich registrierte aus dem Augenwinkel wie er sich in Richtung Steuerkonsole bewegte. Das musste man ihm lassen, er hatte es offensichtlich geschafft sich auf seinem Platz zu halten anstatt wie ein ungeschickter Techniker herumgeschleudert zu werden. Ich hörte etwas das verdächtig nach dem Zusammentreffen einer Faust mit einem Schädel klang. Das Knirschen bildete ich mir sicherlich ein. Den anschließenden dumpfen Aufschlag eines Körpers auf dem Boden nicht. Ich schwankte zwischen dem Bedürfnis ihn dafür zurechtzuweisen das er einfach einen Kollegen schlug und der Erleichterung darüber, dass Tucker jetzt nicht mehr spontan beschließen konnte uns alle mit einem weiteren Kamikazemanöver umzubringen.

Endlich konnte ich mühsam den Kopf heben. Tucker lag auf dem Boden. Der Sicherheitler hatte die Steuerung übernommen und sorgte dafür, dass wir nicht mehr wild durchs All kreiselten. Direkt ließ mein Schwindelgefühl nach. Offensichtlich arbeitete die Trägheitsdämpfung nur noch eingeschränkt. „Scheiße, scheiße, scheiße…“, fluchte er vor sich hin. Ich lachte leise, hustete, spuckte Blut aus. „Könnten sie das vielleicht spezifizieren?“ – „Der Antrieb ist im Arsch.“ – „Wenns weiter nichts ist.“, lachte ich wieder, hievte mich vom Boden hoch und ließ mich hinter der technischen Konsole in den Stuhl fallen.

Die Trägheitsdämpfer arbeiteten nur noch mit 20%, das konnte uns im Moment aber egal sein da wir eh nicht in der Lage waren uns zu bewegen. Der Antrieb war tatsächlich im Arsch. Die Schilde ausgefallen. Aber die Lebenserhaltung war stabil. Immerhin etwas.
Ein Piepsen kündigte eine eingehende Kommunikation an. „Schauen sie doch mal nach ob unser Mediziner noch lebt.“ Mit einem eher widerwilligen Nicken erhob er sich und ich öffnete den Kommunikationskanal. „Ich habe ch’Thane informiert. Er wird gleich versuchen Kontakt zur Starlight aufzunehmen. Halten sie sich bis dahin im Hintergrund.“, rasselte Commander Hogan direkt herunter. „Das wird leider nicht mehr möglich sein Sir.“ – „Warum nicht?“ Seine Stimme hatte einen irgendwie lauernden Unterton. Mein Blick glitt zu Tucker der noch immer auf dem Boden lag und sich nicht rührte. Das war alles viel zu schnell passiert und fühlte sich noch immer surreal an. „Es gab einen unerwarteten Zwischenfall in dessen Endkonsequenz wir mit der Starlight kollidierten.“ Schweigen, leise Flüche, dann ein: „Sind sie verletzt?“ Unwillkürlich musste ich lächeln. „Nur leichte Blessuren. Soweit ich das beurteilen kann haben wir es alle ganz glimpflich überstanden.“ Das Atmen schmerzte zwar nach wie vor und langsam kam ein leises, rasselndes Geräusch hinzu. „Das Shuttle ist allerdings manövrierunfähig. Und ich fürchte wir haben die Starlight beschädigt.“
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