NH - Ensign Caryl Bevan - Tec - Log 5 - 21128.0068

Begleitschiff: USS Prophecy NCC - 202012 - Intrepid - Refit Class
Inter.SL: FCpt.Kami - stellv. SL: VAdm. Michaela Quinn

Moderatoren: Chakoty, Oberkommando

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Alexis
Beiträge: 112
Registriert: Di 11. Jan 2011, 01:56
Wohnort: Bielefeld

Mo 20. Jan 2020, 00:41

Beteiligte: Montgomery, Her'De'R
Erwähnte: Hogan (NPC)

Wörter: 1233


<><><> SB New Hope – Shuttlehangar <><><>

Ich gähnte verhalten und packte mein Werkzeug zusammen. Zeit für eine Pause. Ich vermied den Blick auf die Uhr, bis zum Ende der Doppelschicht die mir der Chef freundlicherweise verordnet hatte war es noch lang. Und durch den nächtlichen Shuttleausflug war mein Zeitgefühl ohnehin völlig durcheinander.

Die Abgabe meines Berichts hatte der Commander nur mit einem knappen Nicken und dem sträflichen ignorieren des PAD's quittiert. Sollte mir egal sein. Es stand ohnehin nichts drin was ich ihm nicht schon erzählt hatte. Was mich viel mehr traf war das offene Misstrauen in seinem Blick. Nein, ich konnte es wirklich verstehen. Und er war so fair gewesen mir seine Bedenken bezüglich meiner Anwesenheit hier von Anfang an mitzuteilen. Auch die Tatsache das niemand aus dem Audit-Team es bisher für nötig erachtet hatte mich zu den Vorfällen zu befragen trug natürlich nicht dazu bei ihn glauben zu lassen das ich keiner von ihnen war. Und doch... tat es irgendwie weh. Ich hatte nichts getan um dieses Misstrauen zu verdienen. Irgendwie hatte ich gehofft... Egal. Nichts woran ich etwas ändern konnte und keine Worte die ihn im Moment vom Gegenteil überzeugen würden. Also hatte ich meinen neuen Dienstplan mit einem Lächeln entgegen genommen. Ihn nur kurz überflogen. Und die Absicht dahinter war klar. Möglichst viel Zeit im Dienst und immer da wo mich jemand im Auge behalten konnte. Arbeiten die dafür sorgen würden dass ich in meiner Freizeit zu nichts anderem mehr fähig war als zu schlafen. Das Lächeln auf meinen Lippen wurde eine Spur amüsierter. „Ich verstehe, Sir. Darf ich dann gehen?“ Wieder nur ein Nicken...

Ich schüttelte den Kopf, versuchte die Erinnerung los zu werden. Nicht runterziehen lassen, immer weitermachen. Mit einem tiefen Durchatmen hob ich die Arme über den Kopf, holte Schwung, die Welt überschlug sich, meine Hände schlossen Kontakt mit dem Boden, die Füße verloren ihn. Einen Moment rang ich um Gleichgewicht. Fand es, versuchte den Schmerz in meiner Schulter auszublenden. „Bevan, was wird das?“ Mein Blick glitt zu Montgomery der gerade aus dem Shuttle trat. Dem Shuttle an dem ich nicht arbeiten durfte. Aber nah genug dran um zu sehen ob ich nicht doch versuchen würde irgend etwas zu manipulieren, Breit grinste ich ihn an. „Ich verschaffe mir eine neue Perspektive Sir.“ - „Auf was?“, er trat näher, legte den Kopf schief, anscheinend nicht ganz sicher ob ich langsam den Verstand verlor. „hm... Vermutlich auf die derzeitige Situation.“ Er hockte sich vor mich, ein PAD locker in seiner Hand. „Geht es ihnen gut?“ - „Bestens, Sir.“ Er nickte leicht, offensichtlich nicht ganz überzeugt. „Dann verschaffen sie sich ihre neuen Perspektiven in der hydrophonischen Kuppel. Anscheinend gibt es Probleme mit den Umweltkontrollen. Lieutenant Her'De'R ist bereits vor Ort.“ Ah, der Anticaner. Das könnte interessant werden.

<><><> Hydrophonische Kuppel <><><>

Ich war nicht ganz sicher was ich erwartet hatte. Probleme mit dem Umweltkontrollen halt. Aber sicher nicht diesen Nebel. So dicht das ich kaum den Weg vor mir erahnen konnte. Ganz davon zu schweigen, dass die Feuchtigkeit in Rekordzeit in meine Kleidung kroch. „ Lieutenant Her'De'R?“, rief ich in die Hechtsuppe hinein. „Hier drüben.“, kam auch prompt die Antwort leise von irgendwo zu meiner rechten. Bedächtig schritt ich also in den Dunst hinein, folgte dem Pfad zu meinen Füßen. Als ich ihn endlich erreichte klebte der Stoff der Uniform unangenehm nass an meiner Haut. „Lieutenant?“ Gesehen hatte ich ihn schon ein paar mal, flüchtig. Er war nicht größer als ich, das schwarze Fell mit den goldenen Einzügen war allerdings durchaus... beeindruckend. Normalerweise. Im Moment war er, so wie ich, einfach nur nass. Wie ein begossener... lassen wir das.
Der Blick des Anticaners glitt über mich. „Und sie sind?“ Anscheinend nicht die Person die er erwartet hatte. „Ensign Caryl Bevan, Sir. Lieutant Montgomery hat mich geschickt falls sie Unterstützung brauchen.“ - „Brauche ich nicht.“ Mit dem Fuß, oder nannte man das in dem Fall Hinterpfote, kickte er eine Ranke beiseite. „Zumindest keine technische.“ Charmant. Dann nicht. Ich wollte mich schon wieder verabschieden, zögerte... Bildete ich mir das ein oder krochen diese Ranken näher? Und jetzt erst konnte ich die Konsole ausmachen die auch fast vollständig überwuchert war. Wieder versetzte der Lieutenant einer der Ranken einen Tritt. „Einen Moment bitte.“, stellte ich mein Techkit ab, schenkte ihm noch ein Lächeln und ging keine Antwort abwartend den Weg zurück den ich gekommen war.

<><><> ein kleines bisschen später <><><>

Die Axt locker über der Schulter bahnte ich mir nun also zum dritten Mal den Weg durch den Dunst. Versuchte die Vorfreude nicht zuzulassen. Aber die Aussicht endlich mal wieder eine Axt benutzen zu können... Großartig. „Wenn sie keine technische Hilfe wollen Sir, dürfte ich dann bei der Unkrautbekämpfung helfen?“, trat ich abermals an den Lieutenant heran. Er öffnete den Mund und ich bereitete mich innerlich darauf vor all die schönen Argumente vorzutragen die ich mir bereits zurechtgelegt hatte und die dafür sprachen warum ich das jetzt tun musste. Doch dann schloss er ihn wieder und deutete in einer äußerst gönnerhaften Geste in Richtung der Konsole. „Danke.“ Mit einem zufriedenen Grinsen griff ich die Axt fest mit beiden Händen und machte mich an die Arbeit.

<><><> noch ein kleines bisschen später <><><>

Inzwischen hatte es angefangen zu regnen, was am Feuchtigkeitsgehalt meiner Uniform auch nicht mehr wirklich etwas änderte. Aber immerhin war mir nicht mehr kalt. Gelb tropfte es von der Schneide der Axt. Ein unangenehmer Geruch lag in der Luft, der durch den Regen aber nach und nach weg gewaschen wurde. Genau wie der Nebel. Ich strich mir die nassen Haare aus der Stirn, trat ein paar Schritte zurück. Betrachtete zufrieden die notdürftig freigelegte Konsole. Diese Ranken waren widerspenstiger als erwartet. „Sie haben da was im Gesicht.“, ging Her'De'R an mir vorbei. Immernoch charmant. Dann war meine Arbeit hier wohl getan. Mit dem Ärmel fahrig über die Wange wischend drehte ich mich zu meinem Techkit um, nur um zu sehen wie es gerade im Unterholz verschwand. „Was zum...“ Eilig setzte ich mich in Bewegung. Ein Rascheln, dann ein klonk. Hastig schob ich Blätter beiseite. Fand mein offenes Techkit. Eine Ranke zog sich weiter zurück und mit sich ein kleines, rotes... „Nein, nein, nein...“ Das konnte doch jetzt nicht wahr sein. Doch ein schneller Blick ins Innere bestätigte das es fehlte. Ich sprang wieder auf, rutschte auf dem mittlerweile matschigen Boden aus, konnte mich gerade so auf den Füßen halten und hechtete der Ranke hinterher. Doch ehe ich sie erreichen konnte zog sie ihre Beute auf einen Baum hinauf. „Brauchen sie bei irgendwas Hilfe Ensign?“ - „Nein, Sir. Das kriege ich allein hin.“ Ein beherzter Sprung und ich bekam den untersten Ast zu greifen. Fand mit den Füßen am nassen Stamm nur mäßig Halt. Hievte mich schließlich hinauf. Im auf Bäume klettern war ich noch nie besonders gut gewesen. Etwas zittrig schob ich mich auf dem Ast vorwärts, mein Ziel immer fest im Blick. Stück für Stück kam ich näher, streckte mich, schloss meine Finger um den Kleinen. Verlor mit der anderen Hand den Halt, rutschte von dem nassen Ast ab, versuchte nachzugreifen, Dann kippte die Welt, mal wieder. Und ich landete zwischen nassen Blättern und Matsch. Presste den Kleinen gegen meine Brust. Den Blick hinauf zur Kuppel gerichtet. Regen prasselte mir ins Gesicht. Auch mal eine neue Perspektive.
Ein Gesicht tauchte in meinem Blickfeld auf. „Sind sie verletzt Ensign?“ Ich dachte einen Moment über die Frage nach, tastete gedanklich meinen Körper ab. „Ich glaube nicht.“ Ein knappes Nicken. „Warum...“ Ich hielt ihm den kleinen, roten Plüschteufel mit dem Dreizack in der Hand entgegen. „Musste mir was zurück holen.“
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