LtCmdr Inola Deren – MED - Log03 - Stardate: 21128.1235

Begleitschiff: USS Prophecy NCC - 202012 - Intrepid - Refit Class
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Jadzia_Bennet
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Mo 20. Jan 2020, 12:24

LtCmdr Inola Deren – MED - Log03 - Stardate: 21128.1235

Wörter: 1427

Personen: Arscosea Chakoty (erwähnt) Commander Roberts,

NPC: Ensign Haller (Krankenpflegerin), Professorin Nicole Konrad (Patientin)


~~~~ Promenadendeck ~~~~~


Es war sehr schön gewesen zusammen mit meinem Bruder Zeit zu verbringen. Einfach entspannt zu essen und über alles mögliche zu plaudern. Leider hatten wir diesen Luxus selten, was vor allem daran lag, dass Admiral Arscosea Chakoty sehr viel unterwegs war.
Hier im Gammaquadranten vertrat er hauptverantwortlich die Belange der Föderation und so war es nicht verwunderlich, dass er sich oft kaum vor Terminen retten konnte und sich sein kleines bisschen Privatleben hart erkämpfen musste. Aus diesem Grund war Zeit die ich mit ihm zusammen sein konnte so extrem wertvoll für mich.

Gut gelaunt und satt machte ich mich also auf den Weg zum Lift der mich zu meinem Quartier bringen sollte, als es plötzlich dunkel wurde.

Erschrocken schaute ich mich um. Nirgends war Licht zu sehen. Ich hatte meinen Geist wie immer abgeschirmt, dennoch kamen starke Gefühle von Angst und Panik durch. Ich griff zu meinem Trikorder den ich immer dabei hatte und aktivierte dessen kleine Taschenlampe. Viel Licht gab sie nicht, doch es war besser als nichts.
Ich befand mich in einer Nische zwischen zwei Läden und war somit recht gut vor vorbei hastenden Leuten geschützt. Nach dem ersten Erschrecken begann nun das was solche Situationen erst gefährlich machte. Panik!

Da keiner wirklich einen Plan hatte, was los war begannen die Leute in alle Richtungen zu laufen. Oft riefen sie dabei auch noch hysterisch um Hilfe. Jeder lief in irgendeine Richtung zu irgendeinem Ziel, von dem man hoffte dass man dort in Sicherheit wäre. Dabei vergaßen viele, dass sie nicht alleine waren, oder es war ihnen schlichtweg egal. Was im Weg war wurde umgerannt.
Die meisten versuchten irgendeinen Lift zu erreichen und ich wollte mir nicht vorstellen, wie es vor den Liften ausschaute. Ich konnte nur hoffen, dass die Sicherheitsabteilung sehr schnell reagierte.

Um nicht umgerannt zu werden blieb ich in meiner Nische bis ich plötzlich unweit von mir einen lauten Schrei hörte. Ich leuchtete mit meiner kleinen Trikorder Lampe in die Richtung aus der der Schrei gekommen war und sah eine Frau am Boden liegen, die sich nicht bewegte. Noch während ich zu ihr lief sah ich, dass ein Mann achtlos auf sie trat, kurz stolperte und dann einfach weiter lief.

Ich kniete mich neben die Frau und sah im schwachen Licht dass sie die Griffe einer Tasche umklammert hielt. Allerdings fehlte die Tasche. Die Griffe waren wohl mit einem scharfen Gegenstand abgetrennt worden. So wie es aussah, handelte es sich hier um einen Raubüberfall.
Sie blutete stark aus einer Kopfwunde, atmete schwer und selbst im diffusen Licht konnte ich sehen, dass ihre Lippen leicht blau waren. Hier durfte ich also keine Zeit verlieren.

Ich aktivierte also meinen Kommunikator und rief: „Computer! Transport auf die Krankenstation. Zwei Personen!“ Ich umfasste das Handgelenk der Patientin um sicher zu stellen, dass der Computer auch die richtigen Personen beförderte.
Ein kurzes Flimmern und sofort danach blinzelte ich heftig. Das helle Licht der Notaufnahme schmerzte erst mal in meinen Augen, bis diese sich angepasst hatten.

~~~ Sekundäre Krankenstation – Promenadendeck ~~~

Ich war in einem hellen Raum materialisiert und stand neben einer Liege auf der meine Patientin lag, die ich nun das erste mal bei Licht betrachten konnte. Um mich herum herrschte reger Betrieb und mir war klar, dass der Ausfall der Beleuchtung auf dem Promenadendeck noch für sehr viel Arbeit hier sorgen würde.

Eine Pflegerin im Rang eines Ensign trat auf mich zu.
„Guten Abend. Ich bin Ensign Haller. Wer sind sie und was führt sie hier her?“ fragte sie und betrachtete mich misstrauisch.
Erst jetzt fiel mir auf, dass ich ja erst morgen früh offiziell meinen Dienst antreten würde und natürlich meine Privatkleidung trug.
Also beeilte ich mich, mich vorzustellen: „Ich bin Lieutenant Commander Deren. Bisher Abteilungsleiterin der internistischen Abteilung auf Sana 003. Ab Morgen hier auf dieser Station als Medizinerin und Councelor. Und nun bringen sie mich bitte zu einem freien Behandlungsbett. Diese Frau braucht dringend Hilfe. Weitere Erklärungen kann ich gerne später abgeben.“

Ohne ein weiteres Wort zu verlieren nickte sie, griff nach der Liege und begann diese in Richtung eines Behandlungsraumes zu schieben. Ich half ihr natürlich dabei und so hatten wir die Liege schnell neben einem Biobett auf das wir die Patienten dann gemeinsam schoben.

Ich wunderte mich nicht, als ein lautes Signal, welches von einem kleinen Gerät kam das die Pflegerin trug, diese alarmierte. Ensign Haller schaute mich bedauernd an und rief, während sie sich bereits auf den Weg machte: „Ich muss in die Notaufnahme zurück. Ich hoffe Sie kommen alleine zurecht!“
Ohne auf eine Antwort gewartet zu haben verschwand sie durch die Türe.

Das alles hatte nicht viel Zeit gekostet und nun gehörte meine volle Aufmerksamkeit der Patientin.
Deren Kreislauf war soweit stabil und auch die Sauerstoffsättigung war bei 99%. Das Herz schlug normal und der Puls war ebenfalls in Ordnung.
Der Grund für die Bewusstlosigkeit der Frau war offensichtlich ein harter Schlag auf den Hinterkopf wo sich auch eine klaffende Platzwunde befand die zum Glück nicht mehr so heftig blutete.
Nachdem ich diese gereinigt hatte, verschloss ich sie mit einem Anabolic Protoplaser, da die Wunde zu groß und zu tief war für den Dermalregenerator.

Der Monitor über dem Bett zeigte mir, dass der Zustand der Patientin stabil war und dass sie bald zu sich kommen würde. Also hatte ich Zeit mir wenigstens einen Arztkittel anzuziehen. Zum Glück war ich ja nicht neu hier, denn vor meinem Dienst auf Sana 003 war ich lange Zeit hier auf dieser Krankenstation tätig gewesen und so wusste ich wo sich der Replikator für Dienstkleidung befand. Dieser hatte sogar noch meine Daten gespeichert, so dass ich sofort das passende Kleidungsstück bekam.

Nun war ich also wieder hier. Mein Arbeitsbeginn hier auf dieser Station war allerdings ganz anders als geplant. Doch auch wenn es etwas chaotisch war, so war ich doch froh hier zu sein. Ich wusste nun, dass ich die richtige Entscheidung getroffen hatte, denn irgendwie fühlte ich mich so als wäre ich heim gekommen.

„Wo bin ich? Was ist passiert?“ Mit leiser kaum hörbarer Stimme meldete sich meine Patientin. Ängstlich und verwirrt schaute sie mich an und ich antwortete sanft: „Sie sind auf der Krankenstation, aber es geht ihnen soweit gut. Es war nur eine leichte Verletzung am Kopf die bereits wieder geschlossen ist.“
„Mein Kopf tut weh“, sagte sie und griff sich auf die Stirne. Dann plötzlich kam die Erinnerung zurück und sie schrie auf: „Meine Tasche! Der Mann wollte meine Tasche! Er wollte sie mir aus der Hand reißen. Aber ich habe sie nicht los gelassen. Da drinnen ist der Abholschein für mein Brautkleid. Das muss ich holen!“
Mit diesen Worten wollte sie aufstehen, doch mit sanfter Gewalt hinderte ich sie daran.
„Ganz ruhig“ beschwichtigte ich sie. „Können sie mir erst einmal sagen wie sie heißen?“ fragte ich ablenkend, denn noch wollte ich ihr nicht sagen, dass ihre Tasche weg war.
„Ich bin Nicole Konrad. Professorin für Physik und Mathematik auf der Universität auf Deck 380. Aber ich muss wirklich weg. Ich heirate morgen und habe noch jede Menge zu tun.“

„Ich fürchte das sie die Hochzeit leider werden verschieben müssen.“ meldete sich plötzlich eine Stimme hinter mir. Erschrocken drehte ich mich um und schaute in ein freundlich lächelndes Gesicht. Eine Frau mit schwarzen Haaren und sehr dunklen Augen stand dort und nickte mir zu ehe sie weiter sprach: „Ich bin Commander Roberts und leite diese Station hier. Ich weiß auch wer sie sind, denn ich habe heute bereits ihre Akte studiert. Ich hatte mich darauf gefreut sie morgen früh kennen zu lernen, aber so ist es eigentlich besser. So habe ich sie gleich in Aktion erlebt und das finde ich sehr viel besser als ein steifes Vorstellungsgespräch.“

Ich lächelte erfreut, denn natürlich erkannte ich sofort dass sie Betazoidin war. Ich spürte auch, dass sie Emphatin war und so öffnete ich ein wenig meine geistige Blockade, denn es wäre unhöflich gewesen das nicht zu tun. Zumindest meine Emotionen wollte ich nicht verbergen. Es gab auch keinen Grund dazu. Im Gegenteil. Sie war mir auf den ersten Blick sympathisch.
Gemeinsam machten wir uns nun dran die Patientin davon zu überzeugen, dass sie zumindest noch ein paar Stunden zur Überwachung hier bleiben musste. Was uns mit vereinten Kräften schließlich auch gelang.
Dann verständigten wir die Sicherheitsabteilung, denn natürlich mussten wir diesen Fall zur Anzeige bringen.
Da hier nun wegen dem Lichtausfall die Notaufnahme am Rand ihrer Kapazität war, war für mich die Nachtruhe gestrichen. Schlaf wurde ohnehin überbewertet.

Und weil das alles noch nicht schlimm genug war, ertönte plötzlich Alarm.
“Großer Geist, bewahre mich davor, über einen Menschen zu urteilen, ehe ich nicht eine Meile in seinen Mokassins gegangen bin.”

Tecumseh, Häuptling der Shawnee
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