LtCmdr Inola Deren – MED - Log04 - Stardate: 21130.1203

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Jadzia_Bennet
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Mi 22. Jan 2020, 12:04

LtCmdr Inola Deren – MED - Log04 - Stardate: 21130.1203

Wörter: 1031

Personen: Elena Roberts, Tusnelda Maria Rattinger,

NPC: Commander T‘Sai, zwei Krankenpflegerinnen und eine Ärztin, Viele Patienten ;)


~~~ Sekundäre Krankenstation – Promenadendeck – die Nacht von Tag 3 auf Tag 4 ~~~


Der schiffsweite Alarm war natürlich genau das, was wir im Augenblick noch weniger brauchen konnten als Lichtausfälle, denn wir hatten noch immer alle Hände voll zu tun. Zwar sank die Zahl der Neuzugänge, was wahrscheinlich daran lag, dass sich inzwischen die Sicherheitsabteilung um Ruhe und Ordnung auf dem Promenadendeck kümmerte, aber es kamen noch immer Patienten dazu und die Notaufnahme war noch immer ziemlich voll.

Zwei Krankenpflegerinnen und eine junge Medizinerin waren damit beschäftigt alle Patienten nach dem Schweregrad ihrer Verletzungen einzuteilen. Sie also zu triagieren.
Auch wenn viele Patienten das nicht so sahen und kein Verständnis dafür hatten, war es nun mal so, dass Patienten mit einer schweren Verletzung, wie etwa einem Oberschenkelhalsbruch, sofort behandelt wurden, während andere mit einem verstauchten Daumen mitunter auch Stunden warten mussten, wenn es gerade so voll war wie jetzt.

„Inola, kannst du bitte Behandlungsraum drei übernehmen?“ rief mir Commander Roberts zu. Wir hatten schon nach einer sehr kurzen Zeit die distanzierte förmliche Anrede abgelegt, und sprachen uns mit Vornamen an. Das Haus Troi und das Haus Deren waren eng befreundet und so wäre es mehr als seltsam gewesen, wenn wir uns förmlich distanziert angesprochen hätten. Mit Sicherheit waren wir auch um mehr oder weniger Ecken herum verwandt.

„Natürlich kann ich das tun Elena. Ich hoffe der Alarm bedeutet nicht weitere Patienten, sonnst wird es langsam eng und wir müssen einen der Räume für Sonderbedarf öffnen“, antwortete ich.
„Verschreie es nicht!“ rief sie und eilte in Richtung ihres Büros.

Ich begab mich in Behandlungsraum drei, wo bereits ein Patient auf mich wartete. Ohne Pause arbeitete ich nun einen Patienten nach dem anderen ab. Es war gut, dass ich keine Zeit hatte nachzudenken, denn so spürte ich keine Müdigkeit. Immerhin war ich bereits seit den frühen Morgenstunden wach und nun war es spät nachts.

Langsam wurden die Fälle um die ich mich kümmerte leichter. Es schien als wären nun die komplizierten Verletzungen abgearbeitet. Jetzt kamen die Fälle die nicht so schlimm waren. Die Behandlung war also nun weniger aufwändig, aber die Patienten waren dafür zum Teil schwieriger. Da sie lange hatten warten müssen, beschwerten sich viele bei mir was das für eine Frechheit wäre sie stundenlang herum sitzen zu lassen.
Wie gerne hätte ich einfach einmal gesagt: „Wenn sie schneller dran kommen wollen, empfehle ich einen Herzinfarkt oder einen Schlaganfall. Es hilft auch sich irgendwelche Gliedmaßen abzutrennen“, doch selbstverständlich tat ich das nicht. Stattdessen beschwichtigte ich freundlich und erklärte geduldig, dass heute leider sehr viel zu tun war und dass es ja nun überstanden wäre.

Irgendwann, nach einer gefühlten Ewigkeit, spürte ich eine Hand die sich sanft auf meine Schulter legte. Es war Elena die sehr energisch sagte, und es klang wie ein Befehl, was es wohl auch war: „Schluss für heute Inola. Es sind nur noch einige wenige Patienten da um die sich der reguläre Nachtdienst kümmern kann. Du brauchst nun dringend etwas leichtes zu essen, musst unbedingt etwas trinken und dann so schnell als möglich ins Bett.“

Nun erst bemerkte ich wie müde ich war. Dankbar folgte ich meiner Vorgesetzten in ihr Büro wo sie mich zu der gemütlichen Couch in ihrer Besprechungssitzecke dirigierte.
Nachdem sie mich gefragt hatte was ich haben wollte, replizierte sie mir eine Pilzcremesuppe, dazu bajoranisches Fladenbrot und ein großes Glas Granatapfelsaft.
Mit einer Tasse Kaffee in der Hand setzte sie sich dann zu mir.
Während ich nun mit gutem Appetit meine Suppe aß, erzählte sie mir von einem Besuch den sie kurz nach dem Lichtausfall am Promenadendeck hatte.

„Stell dir vor...“ begann sie und ihre Stimme klang sehr belustigt, „….. da besuchte mich eine seltsame Frau aus diesem Audit-Team. Eine Tusnelda Irgendwas. Habe den vollständigen Namen vergessen. Zuerst hat die hier überall herumgeschnüffelt und nach Staubfusseln gesucht, dann hat sie diverse Patienten befragt und ich muss dir nicht sagen, dass natürlich nicht alle mit allem zufrieden waren. Wie das nun mal bei Patienten ist, die hier herum liegen müssen, denen es nicht gut geht und die viel lieber ganz wo anders wären. Sie hat alles mögliche notiert und kam dann zu mir um mir einen Vortrag zu halten. Das war so langweilig, dass ich die Zeit nutzen konnte um ein wenig zu meditieren. Dabei lies ich sie in dem Glauben ich würde konzentriert zuhören. Ich hätte ja sofort gespürt wenn sie misstrauisch werden würde.“

Das erzählte sie mit einem spitzbübischen Grinsen und ich musste herzhaft lachen denn ich konnte mir diese Szene sehr gut bildlich vorstellen.
„Ich kann mir denken, dass diese Audit Tusnelda von dir begeistert war“ sagte ich noch immer lachend und sie antwortete grinsend: „Zumindest von meiner Aufmerksamkeit war sie das sicher. Aber von meiner Stationsführung war sie wohl weniger angetan. Doch ich habe dann mit Commander T‘Sai geredet, bei der die Tusnelda auch schon war. T‘Sai hat mir erklärt, dass sie mich bewundert, denn ihr war es nicht so gut gelungen der Auditorin zu lauschen. Sie konnte diese seltsame Frau nicht wirklich ernst nehmen. Und sie hoffte dass ihr unterdrückter Lachkrampf nicht aufgefallen war.“

Fast hätte ich mich vor Lachen an meinem letzten Löffel Suppe verschluckt, denn Elena erzählte das alles so lebhaft, dass ich die CMO T‘Sai direkt hören konnte. Außerdem hatte es mir unglaublich gut getan den Erzählungen Elenas zu lauschen. Nach dem Stress der letzten Stunden war ich nun wieder ruhig und ausgeglichen und nur noch sehr müde.
Ich wollte meinen Teller und mein Glas zum Replikator bringen, doch Elena griff schneller zu und meinte streng:
„Ich räume das weg. Du schaust dass du ins Bett kommst. Ich werde auch ein paar Stunden schlafen, wenn nichts mehr dazwischen kommt. Der Alarm war ja zum Glück bloß ein Fehlalarm. Morgen wenn wir beide ausgeschlafen sind kommst du hier her und ich zeige dir dein Councelor Büro. Du wirst also hier als Councelor und als Internistin arbeiten. Schlaf also gut. Bis morgen.“

Müde verabschiedete ich mich, froh nun endlich ins Bett zu kommen und sehr zufrieden hier zu sein. Besser hätte es nicht laufen können.
“Großer Geist, bewahre mich davor, über einen Menschen zu urteilen, ehe ich nicht eine Meile in seinen Mokassins gegangen bin.”

Tecumseh, Häuptling der Shawnee
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