Haar und Make-Up Stylist Ian Marley – LOG 03 – SD: 21132.1858

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Jadzia_Bennet
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Fr 24. Jan 2020, 18:36

Haar und Make-Up Stylist Ian Marley – LOG 03 – SD: 21132.1858

Personen: Commander Tusnelda Maria Rattinger, Crewman Recruit V. Lionel.

NPC: Kevin (Rezeptionist), Samu Näkennen Haarstylist und ExBorg.

Wörter: 1411


~~~ Beauty Salon La Vie est Belle - Promenadendeck Nacht von Tag 3 auf Tag 4 ~~~


Der Ausfall der Beleuchtung hatte ungewöhnlich lange gedauert. Ich hatte natürlich keine Ahnung, ob das Problem bei der Technik lag, also etwas mechanisches in den Übertragungsleitungen war, oder eher etwas was die Wissenschaft, Bereich Computerprogrammierung betroffen hatte, oder beides, oder ganz etwas anderes.
Auf jeden Fall hatte es sehr lange gebraucht bis endlich wieder die Beleuchtung an gegangen war und meine Kunden, die in meinem Salon gewartet hatten, diesen gefahrlos verlassen konnten.

Da ich selbstverständlich, zusammen mit einem Teil meiner Angestellten, dafür gesorgt hatte, dass es meinen Kunden an nichts fehlte, und sie ausreichend mit Speisen und Getränken versorgt waren, hatte mich das ganze nicht wenig gekostet.
Doch da es natürlich auch Werbung für mein Haus war, konnte ich das sehr leicht verschmerzen. Ich wusste, dass es sich in den Kreisen, aus denen der Großteil meiner Kunden kamen, sehr schnell herumsprechen würde, wie gut man sich in meinem Salon um die Gäste kümmerte. Und zwar auch in außergewöhnlichen Situationen. Dieses Image zu haben war ohnehin nicht mit Geld zu bezahlen. Das musste man sich hart erarbeiten.

Nachdem die Kunden also den gemütlichen Aufenthaltsraum verlassen hatten, schickte ich meine Mitarbeiter nach Hause, denn sie hatten zum Teil sehr lange durch gearbeitet. Zum Glück kam morgen früh die Frühschicht, welche ausgeschlafen und erholt war. Zumindest konnte man das erwarten.
Ich aktivierte die Reinugungsroboter, trug selbst die empfindlichsten Tassen und Teller in die kleine Küche, wechselte Decken und Kissen und vergewisserte mich dann noch einmal in allen Räumen, ob alles in Ordnung war.
Danach begab ich mich in einen kleinen Schlafraum hinter meinem Büro, den ich immer dann nutzte wenn es sich nicht lohnte in mein Appartement zu gehen, oder wenn ich einen männlichen oder weiblichen Gast hatte mit dem man sich gegenseitig entspannen konnte.
Es war nur ein kleiner Raum mit einem breiten Bett, einem Tisch, einem Stuhl und einem Schrank für einige Kleidungsstücke. Dazu gab es noch einen Duschraum in dem es außer der Schalldusche nur noch einen Spiegel gab.
Für eine Übernachtung und dergleichen war es also völlig ausreichend.


~~~ Beauty Salon La Vie est Belle - Promenadendeck Tag 4 ~~~


Ich hatte zwar wenig, aber sehr gut geschlafen und stand zusammen mit Kevin, der heute Dienst an der Rezeption hatte, hinter der Empfangstheke.

Die erste Kundin war gleich eine die ich mir mit einem roten Vermerk im Computer markiert hatte.
Ich war nämlich gewarnt worden, dass die Dame etwas schwierig sein würde und das war auch der Grund, warum ich selbst am Empfang stand.
Sie stellte sich auch gleich mit vollem Namen und Titel vor und ihre Stimme klang sehr selbstbewusst und hochmütig.
„Guten Tag. Mein Name ist Commander Tusnelda Maria Rattinger. Ich bin Führungsmitglied des Audit Teams hier und für Medizinische Belange zuständig. Ich bin also nicht nur hier, um ihre Dienste in Anspruch zu nehmen, sondern auch um zu kontrollieren, ob hier alle Hygienevorschriften eingehalten werden. Und ich sage fairerweise gleich, dass ich da sehr penibel bin. Wenn ich finde, dass es hier Mängel gibt, so werde ich veranlassen, dass ihr Etablissement geschlossen wird!“

‘‘‘‘Guten Tag Commander Ratte. Ich bin Beautygott Ian Marley und als solcher werde ich ihnen eine Frisur verpassen welche das Haupt der Medusa als harmlos erscheinen lassen wird. Ich werde ihre Falten vertiefen so dass sie dem Grand Canyon Konkurrenz machen können, ihre Lippen werde ich aufpumpen so dass sie aussehen wir zwei Bananen und aus ihren Ohren mache ich alten verwelkten Blumenkohl.‘‘‘‘

Tja, das hätte ich gerne gesagt, aber selbstverständlich behielt ich das für mich. Es diente aber sehr gut dafür, Seelenmüll los zu werden um jederzeit und in allen Fällen höflich und freundlich zu bleiben. Genau deshalb hatte ich es mir angewöhnt, in Gedanken sozusagen Frustabbau zu betreiben, ehe sich dieser Frust in Form von Magengeschwüren manifestierte. Wobei ich natürlich sehr genau darauf achtete, dass das Ziel solcher Gedanken niemals eine Betazoidin war.

Ich antwortete also nun, statt dem was ich gerne gesagt hätte, sehr höflich und mit fast schon übertriebener Freundlichkeit:
„Es ist mir eine Ehre Commander Rattinger, sie hier in meinem Beautysalon begrüßen zu dürfen. Was können wie für sie tun?“

„Ich hätte gerne eine komplette Gesichtsbehandlung mit Tiefenreinigung und einem leichten Tagesmake-Up. Wimpern und Augenbrauen schwarz färben. Meine Haare möchte ich nur gewaschen und geföhnt haben. Und natürlich erwarte ich, dass sie nur die besten Produkte verwenden die man hier an diesem abgelegenen Ort bekommen kann“ war die Antwort und ich nickte lächelnd.

„Selbstverständlich Commander. Wir sind hier zwar weit weg von der Erde, aber ich versichere ihnen, dass wir hier Produkte haben die sie überzeugen werden, auch wenn es bei ihrer wunderbaren Haut nicht wirklich notwendig ist viel zu tun. Die meisten Cremen und Essenzen kreiere ich selbst und an Rohstoffen bekomme ich von meinen Händlern nur das allerbeste. Ich bin mir sicher sie werden zufrieden sein. Darf ich sie in unseren Entspannungsbereich bitten. Angelina wird gleich fertig sein und sich dann um sie kümmern. Wie wäre es während der Wartezeit mit einem Tässchen Tee und einem Stück Kuchen?“
Nun hatte ich wohl den richtigen Knopf gedrückt, denn bei den Worten Tee und Kuchen wurde ihre Miene sehr viel weniger streng. Sie lächelte sogar. Ein bisschen säuerlich, aber es war immerhin ein Lächeln. Sie folgte mir in den Warteraum, setzte sich auf eines der Sofas und ich rief Manuel zum Tisch der sich hier um das Wohl der Gäste kümmerte.

Nachdem die Ratte also nun versorgt war, ging ich in mein Büro, öffnete einen kleinen „Medizinschrank“ und gönnte mir einen doppelten Scotch. Den hatte ich mir redlich verdient. Bis Mittag arbeitete ich nun hier im Büro, denn auch der Papierkram musste erledigt werden. Allerdings natürlich nicht mehr auf Papier.

Nachdem ich damit fertig war, ging ich wieder in die Geschäftsräume um meinen täglichen Rundgang zu machen. Ich war noch nicht ganz aus dem Büro getreten als ich hörte dass Kevin eine Dame ansprach die an die Empfangstheke getreten war.

Guten Tag, ich hoffe sie haben einen Termin? Wie ist ihr Name?“
Unglübig blieb ich stehen und hörte weiter zu.
Höflich stellte sich die Kundin vor: „Lionel. Ich habe einen Termin.“
„Das ist richtig,“ erwiederte mein Rezeptionist nach einem Blick in sein Terminal und fuhr fort: „Was können wir für sie tun?“

Miss Lionel erklärte nun, dass sie gerne eine Beratung wegen ihrer Haare haben wollte und anschließend eine Frisur die leicht selbst zu machen war.
„Sie wissen hoffentlich, dass wir nicht ganz günstig sind?“ fragte Kevin nun und ich musste mich sehr beherrschen um ihn nicht sofort zu töten.

Schnell trat ich hinter die Theke, schaute Kevin mit einem Blick an der ihm hoffentlich das Blut in den Adern gefrieren ließ und sagte gefährlich ruhig: „Gehe in mein Büro und warte dort auf mich. Ich muss dringend mit dir sprechen!“
Mit plötzlich sehr blass gewordenem Gesicht verschwand er und ich wand mich der Kundin zu.

„Bitte entschuldigen sie Miss Lionel. Der Rezeptionist ist neu und noch in der Probezeit. Ich sehe hier in meinem Terminal, dass sie auch eine Pflege der Implantate im Kopfbereich möchten. Es ist mir eine große Freude ihnen mitteilen zu können, dass wir seit einiger Zeit einen Angestellten haben, der wie sie Borg war. Als die Borg einen Außenposten der Pekari überfielen stürzte er in einem Schacht. Wahrscheinlich wurde er für tot gehalten, doch die Pekari fanden ihn nachdem der Angriff vorbei war und heilten ihn. Er ist aufgrund seiner DNA ein Mensch, doch hat er jegliche Erinnerung an die Zeit ehe er Borg geworden war verloren. Laut seiner DNA wissen wir dass er aus Finnland kommt und Samu Näkennen heißt. Was er also vorher gemacht hat und wie er zu den Borg kam weiß er nicht. Das weiß keiner.
Warum auch immer, aber Samu ist ein begnadeter Stylist, einer der Besten die wir haben, und er wird sich bestens um sie kümmern.“

Freundlich lächelte mich die nette Kundin an und ich wusste, dass sie nicht mehr böse war. Falls sie es überhaupt war, denn ich konnte mir denken, dass sie es nicht immer leicht hatte.
Ich unterhielt mich noch kurz mit ihr, bis Samu kam um sie in seinen Behandlungsraum zu bringen.

Dann hatte ich Zeit mich um Kevin zu kümmern. Und das würde ich tun. Gründlich und nachhaltig!
“Großer Geist, bewahre mich davor, über einen Menschen zu urteilen, ehe ich nicht eine Meile in seinen Mokassins gegangen bin.”

Tecumseh, Häuptling der Shawnee
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