NH - Ensign Caryl Bevan - Tec - Log 6 - 21134.1313

Begleitschiff: USS Prophecy NCC - 202012 - Intrepid - Refit Class
Inter.SL: FCpt.Kami - stellv. SL: VAdm. Michaela Quinn

Moderatoren: Chakoty, Oberkommando

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Alexis
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Registriert: Di 11. Jan 2011, 01:56
Wohnort: Bielefeld

So 26. Jan 2020, 13:09

Wörter: 1353
Beteiligte: Her'De'R, Skip, Montgomery


<><><> Hydrophonische Kuppel <><><>

„Dieser ganze sinnlose Aufstand wegen einem Kuscheltier?“ Ihm war anzusehen, dass es ihm unbegreiflich war. Ich umschloss den kleinen Teufel auch mit der zweiten Hand und presste ihn wieder vorsichtig an mich. Nicht sinnlos, Leicht fahrlässig, vielleicht. Unlogisch, nur für jemanden der nicht verstand wie viele Empfindungen an so einem Gegenstand hängen konnten.
„Wie wäre es wenn sie optimiert arbeiten und mit ihrer Axt dieser Pflanze zu Leibe rücken anstatt leicht replizierbare Spielzeuge zu retten.“, schlug Her'De'R vor und zeigte seine Zähne. Ob es der äußerst verunglückte Versuch eines Lächelns oder doch eine Drohung sein sollte konnte ich aus meiner Perspektive und dank mangelnder Erfahrungen mit seiner Rasse nicht wirklich beurteilen. Aufgrund seiner Bemerkung tippte ich aber nicht auf Freundlichkeiten. Sicher, es wäre identisch. Aber ich wüsste, das es nur eine Kopie ist. Ein Ersatz. Und damit wäre es nicht das gleiche. Bedeutungslos. Es geht hier nicht um den materiellen sondern den ideellen... Eine Ranke wickelte sich um mein Fußgelenk. Und erinnerte mich daran, dass wir hier eigentlich ein ganz anderes Problem hatten. Und ich immernoch im Matsch lag. Unwillig schüttelte ich die Ranke ab. Axt, wo hatte ich die doch gleich liegen lassen. Eine weitere Berührung an meiner Hüfte. Hastig richtete ich mich jetzt auf. Langsam wurde dieses Zeug echt aufdringlich. Ein Tritt gegen eine weitere Ranke schob ich mich ein Stück rückwärts. Und die Möglichkeit, dass das ganze hier irgendwie doch gefährlich sein könnte wurde mir plötzlich ziemlich bewusst.

[einen heroischen Auftritt von Skip später...]

„Lassen sie uns die Arbeit hier zu Ende bringen. Ich kann mir vorstellen dass, auch wenn wir beide es nicht hören wollen, uns Crewman Skip gleich erklären wird, was das für eine Pflanze war und warum sie intelligent genug ist statt des Regens sich lieber an Humanoiden zu laben.“ Leicht angeekelt streifte ich einen Rankenrest von meinem Bein. Versuchte mit dem Ärmel mein Gesicht abzuwischen, machte es damit aber eigentlich nur schlimmer. Womit auch immer, wie war das doch gleich, Skid oder so, uns da vollgesprüht hatte, es war überall. Und irgendwie schmierig. Und stank erbärmlich. Irgendwie wollte ich jetzt doch lieber wieder einfach nur nass sein. Unschlüssig blickte ich das Teufelchen in meiner Hand an ehe ich ihn unter meine Jacke steckte und dem Lieutenant folgte.
Der ziemlich kurz geratene, flauschige Wissenschaftler war weiter munter dabei die Quelle des ganzen Übels einzusprühen. So lange bis nichts mehr übrig war. Nur um ganz sicher zu gehen suchten wir noch einmal gründlich das Unterholz ab. Trampelte ich hier und da auf eine der verschumpelnden Ranken. Mistding. Zum Glück hatte der wandelnde Meter das passende... „Moment mal...“, drehte ich mich mit einem plötzlich aufkommenden Gedanken zu dem Wissenschaftler um. „Wenn sie so schnell etwas wirksames gegen das Teil da hatten, dann wussten sie das es hier ist. Und was es ist.“ - „Klar.“, zuckte er mit den Schultern. „Ich habe es ja angepflanzt.“ Und diese völlig entspannte Selbstverständlichkeit ließ mich unwillkürlich nach meiner Axt suchen. Hatte dieses Fellmonster tatsächlich... Mitten in der Hydrophonischen Kuppel. „Warum?“ - „Forscherdrang? Hunger?“ - „Und das dieses... Ding anfangen könnte Leute anzufallen war nicht vorhersehbar nehme ich an. Was war das überhaupt?“, deutete der Lieutenant auf die kümmerlichen Reste, trat näher an den Wissenschaftler. Der prompt einen Schritt zurück wich. Dann noch einen. „Naja, dies und das. Der Versuch einen Oktupus....“ Er stockte als er mit dem Rücken gegen einen Baumstamm stieß. „Ist ja nichts passiert.“
Ich hatte keine Lust mehr. Ich war nass und müde und hatte nicht einmal mehr die Energie mir seine Erklärungen anzuhören. So viel Impertinenz wollte mir einfach nicht in den Kopf. Ich klaubte meine Techkit zwischen den Blättern hervor und trat zu der Konsole. Immerhin waren wir deswegen eigentlich hier.

<><><> irgendwo in der Nähe vom Quartier <><><>

Matschig, nass und stinkend schlurfte ich durch den Gang auf dem Weg zu meinem Quartier, ich brauchte dringend eine Dusche und eine saubere Uniform, als mein Kommunikator piepste . „Bevan.“, nahm ich das Gespräch nach kurzem Zögern missmutig an. „Wie weit sind sie in der Kuppel?“, ertönte Montgomerys Stimme. „Fertig, Sir. Lieutenant Her'De'R wird sicherlich einen ganz wundervollen Bericht über die Geschehnisse abgeben. Soll ich dann zurück kommen?“ Bitte sag nein. Sag das es spät genug ist und ich Schluss machen kann. „Negativ. Es gibt Probleme mit dem Licht auf dem Promenadendeck. Wir treffen uns auf Deck 99.“ - „Darf ich vorher noch...“ - „Sofort.“, unterbrach er mich und beendete die Verbindung. Kurz biss ich die Zähne zusammen, atmete einmal tief durch. Ruhig Caryl. Meine Hände ballten sich zusammen. Noch ein tiefer Atemzug. Ich zwang ein Lächeln auf meine Lippen. Spürte wie mein Gemüt sich wieder beruhigte. Promenadendeck also.

<><><> Promenadendeck <><><>

Die Umgebung war allenfalls behelfsmäßig beleuchtet als ich aus dem Turbolift trat. Probleme hieß in diesem Fall also offensichtlich, dass das Licht überhaupt nicht ging. Nicht einmal die Notbeleuchtung. Überall bewegten sich Taschenlampen, schwirrten Stimmen umher. Die Sicherheit hatte es immerhin soweit unter Kontrolle, dass keine Panik ausbrach. Oder schon vorbei war... Montgomery blickte mich einigermaßen entsetzt an als ich endlich bei ihm ankam. Sekunden später, als das volle Ausmaß meiner Gegenwart auf ihn traf, rümpfte er die Nase. „Lassen sie sich von mir versichern, Sir, ich kann nichts dafür. Und der Sturz vom Baum hat nur unwesentlich zu dem Gesamteindruck beigetragen.“ - „Vom Baum? Und was ist das für ein... Egal.“ Unwillig schüttelte er den Kopf, konzentrierte sich einen Moment auf sein PAD und zerschlug damit meine Hoffnungen darauf, dass er mich, ob meines optischen und olfaktorischen Zustandes, direkt wieder wegschicken würde. „Das Steuerprogramm spielt verrückt, wir werden versuchen müssen die Notbeleuchtung manuell zu starten.“, hielt er mir schließlich einen Ausschnitt des Deckplans unter die Nase, mit einem munter blinkenden Punkt, der, so vermutete ich, die Lage der manuellen Steuerung markierte. Meine Augen huschten über den Plan. Ein leises Seufzen entwich mir, mein Blick glitt zu meiner Rechten die Wand hinauf. „Ganz genau.“, steckte Montgomery das PAD wieder weg, öffnete eine Wartungsluke hinter der die typischen Leitersprossen zum Vorschein kommen. „Und da sie ja offensichtlich gerne kletter, nach ihnen.“ Ich kramte das amüsierteste Lächeln hervor das ich noch zustande bekam und duckte mich durch die Luke.

<><><> Quartier - Tag 4 - morgens <><><>

Nur widerwillig öffnete ich am nächsten Morgen die Augen. Gefühlt hatte ich keine drei Stunden geschlafen. Der Blick auf die Uhr sagte allerdings das es über sechs waren. Nach der mehr als fälligen Dusche hatte ich mich nicht einmal mehr dazu überwinden können etwas zu essen. Ich hatte mich nur noch in meine Decke eingewickelt und war gefühlt in dem Moment eingeschlafen, in dem mein Kopf das Kissen berührt hatte. Und je wacher ich jetzt wurde, desto mehr könnte ich schwören, dass ich immernoch nach diesem Unkrautvernichter roch. Vielleicht hatte sich der Geruch aber auch nur in meinem Gehirn festgesetzt. Oder in meinen Haaren. Oder... Wusste dieses haarige Wissenschaftsmonster überhaupt ob dieses Zeug ungefährlich war? So sorglos wie der unterwegs war wäre es möglich das er nie darüber nachgedacht hatte wie es auf Menschen wirkte. Oder Anticaner. Und so lange wie ich gestern in der durchtränkten Uniform noch herumgelaufen war... Ich wollte die Hände heben als ein stechender Schmerz durch meine Schulter fuhr. Ich rollte mich mit einem schmerzerfüllten Keuchen auf die Seite, presste den Arm instinktiv an den Körper. Blieb so lange still liegen bis es erträglicher wurde, die Muskeln ihre Verkrampfung langsam lösten. Atmete langsam und tief.
Ein kurzer Blick in den Spiegel nach der Dusche gestern hatte offenbart das meine Schulter und ein Gutteil meines Rückens mit blauen Flecken bedeckt waren. Offensichtlich war ich in letzter Zeit ein paar Mal zu oft mit dem Boden kollidiert. Eventuell war ein Besuch auf der Krankenstation doch angebracht, nur für den Fall... Mühsam hievte ich mich in eine sitzende Position, Und je mehr der Schmerz schwand desto weiter rückte der Gedanke schon wieder in den Hintergrund. Halb so wild. Die nächste Doppelschicht war eh nicht mehr weit und mein leise grummelnder Magen machte deutlich auf sich aufmerksam. Genau. Jetzt ein schönes Frühstück und dann vielleicht schnell noch eine Nachricht an Brian. Allein die Vorstellung wie er sich über die Geschichte von Gestern schlapp lachen würde hob meine Laune deutlich. Mit einem leisen Lachen strampelte ich die Decke von den Beinen und stemmte mich vom Boden hoch.
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