NH - Crewman Recruit V. Lionel - Med - Log 8 - SD: 21139.2013

Begleitschiff: USS Prophecy NCC - 202012 - Intrepid - Refit Class
Inter.SL: FCpt.Kami - stellv. SL: VAdm. Michaela Quinn

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Verena Lionel
Beiträge: 24
Registriert: Mi 16. Okt 2019, 07:34

Fr 31. Jan 2020, 20:11

Wörter: 1260
Personen: Elena, Jason, Marley, John
NPC: Samu


=/\= Deck 99 – Promenadendeck, Beauty Salon La Vie est Belle, Tag 4 (13:00 Uhr) =/\=

Als ich den Salon betreten hatte und dem Rezeptionisten sprach verzog ich keine Miene. Er war jedoch unglaublich unhöflich, was mich innerlich erzürnte. Natürlich wusste ich, dass das hier kein Billigfriseur war und mich eine Frisurberatung, die Frisur selbst wie etwas Make-Up und gründliches reinigen und polieren meiner offen sichtbaren Implantate eine ordentliche Stange Geld kosten würde. Hielt mich dieser junge Mann für dumm? Ich hatte mir vor meiner Assimilation viel Geld zurück gelegt... Scheinbar für den Ruhestand... Da war ich mir nicht sicher. Aber ich hatte wirklich genug hinter mir und wollte ein mal etwas für mich tun. Ich verdiente als Krankenschwester zwar nicht so viel wie als Stationsleiterin, doch ich arbeitete daran. Ich atmete tief durch und lächelte den jungen Mann gezwungen an. „Natürlich bin ich mir dessen Bewusst.“, sprach ich so freundlich wie nur möglich. Jedoch schaltete sich ein anderer Mann, den ich als Chef hier einstufte ein und zitierte den Rezeptionisten in sein Büro. Als sich dieser an mich wandte wurde mein lächeln ehrlich. Dieser Mann war bedeutend freundlicher. „Ja, ganz recht. Eine kleine Rundumerneuerung und meine Implantate könnten bessere Zeiten haben.“, sprach ich. Zu sagen, dass sie bessere Zeiten gesehen hatten wäre wahrlich falsch. 'Besser' wäre höchstens Neuzustand gewesen... somit frisch implantiert und darauf konnte ich verzichten, immerhin war das Implantat über meinem Auge ein Reststück welches man nicht entfernen konnte ohne Schäden zu verursachen die es mir vielleicht unmöglich gemacht hätten ein künstliches Auge zu tragen.

Als der Stylist mit dem Namen Samu kam sah ich ihn interessiert an. Einen befreiten Borg sah man nicht alle Tage, sofern man nicht selbst einer war und jeder war... individuell. Alleine in der Art der Implantate unterschieden wir uns bereits auch, da nicht jeder Borg die gleiche primäre Aufgabe hatte. Hinzu kam noch wie viel Technologie entfernt werden konnte. Samu schien ein paar Implantate mehr als ich zu tragen, aber er schaffte es durch sein Können wirklich gut zu tragen.

Ich nahm endlich in einem Stuhl platz und befreite meine langen Haare aus dem Knoten den ich meist trug. „Nun ich wollte etwas neues mit meinen Haaren... Vielleicht etwas elegantes, jedoch auch arbeitstaugliches. Ich bin Medizinerin, habe also nicht jeden Tag die Zeit mich lange vor dem Spiegel zurecht zu machen.“ Samu zeigte mir ein paar seiner Ideen. Ich entschied mich für einen schönen schulterlangen Schnitt und eine etwas dunklere Haarfarbe. Ich war schon gespannt ob Jason zu den Männern gehörte denen so etwas auffiel.

Dass sich nicht weit weg die Lage verschärfte entging mir nicht. Ich hörte nicht alles, doch der Tonfall war Rau und das Wort Borg kam öfter vor. Samu wirkte bedrückt. Ich sprach ihn jedoch nicht darauf an. Ich befürchtete, dass die Antwort nur meinen Verdacht bestätigte, dass dieser Mann irgendeinen abgrundtiefen Groll hegte. Es gab solche Leute und das bedrückte mich. Ich konnte doch nichts für das, was ich während meiner Zeit als Drohne tat. Auch suchte ich mir das nicht aus... Von den Tagen zu schweigen an denen mich Schuldgefühle mich so sehr plagten, dass ich meine Rettung infrage stellte und ich mir wünschte mit meinem Kind und meinem Mann vereint zu sein. Ich war so in Gedanken, dass ich erst wieder wirklich bei der Sache war als sich Samu vorsichtig an den kleinen Vertiefungen meiner Implantate machte während meine gefärbten Haare noch in Folie steckten. Er war wirklich außerordentlich behutsam. Den Unterschied zu vorher war groß. Normalerweise wurden sie durch die Schalldusche mit gereinigt, doch poliert und professionell gepflegt verschwanden die dunklen Verfärbungen wodurch die Implantate metallisch glänzten.


=/\= Deck 99 – Promenadendeck, Tag 4 (16:00 Uhr) =/\=

Ich hatte die Zeit in Samus Händen sichtlich genossen. Meine frisch gefärbten, schimmernden Haare hatten wesentlich mehr Volumen, waren aber noch lang genug, damit ich sie in einen kleinen Knoten binden konnte. Von meinen Implantaten ganz zu schweigen, die wie frisch angefertigt aussahen. Das Make-Up war dezent, aber dennoch schick. Alles in allen war ich rundum zufrieden als ich den Salon verließ um einzukaufen und für den Abend einen Tisch für zwei zu organisieren. Es war mein freier Tag, den wollte ich mit meinem guten Freund Jason teilen. Nachdem ich den Tisch hatte stieß ich auf dem Weg zurück zum Quartier auf den Rezeptionisten der sich auf mich stürzte. „Wegen einer Borg habe ich meinen Job verloren!“, sprach er rasend vor Wut. „Das wirst du bezahlen!“ Er zerriss das Kleid an ein paar Stellen und vergriff sich an meinem Arm. Er verpasste meinem linken Arm mehrere Kratzer und versuchte eines der kleinen Überbleibsel meiner Panzerung heraus zu reißen, obwohl das kleine Implantat sehr flach und nicht sonderlich groß war. Es war lediglich eines der Teile die schlecht zu entfernen waren, aber keine bedeutende Funktion mehr hatten. Ich wehrte mich mit ein paar Handgriffen, doch dass mein Kleid und mein Arm etwas mitgenommen waren konnte ich nicht verhindern.


=/\= Medizinische Abteilung, Tag 4 (17:00 Uhr) =/\=

Mit den Blessuren ging ich natürlich zur sekundären Krankenstation. Ich wollte meine Kollegen und Vorgesetzten nicht stören und ich konnte mich selbst behandeln. Immerhin war es nichts wildes. Ich war gerade fertig als Elena mich entdeckte und ansprach. Sie fragte ob etwas nicht stimmte und für einen Moment überlegte ich ihr die Wahrheit zu sagen, doch... sollte ich mit der ganzen Wahrheit heraus rücken? Dass jemand nach meinem und dem Leben anderer befreiter Borg trachtete und nicht davor zurück schreckte handgreiflich zu werden? Nein... Ich wollte sie nicht beunruhigen. Somit erzählte ich ihr nur von einer Auseinandersetzung und ging nicht näher darauf ein. „Wenn du mich so fragst... Ich könnte deine Hilfe gebrauchen. Schon seit einigen Tagen habe ich etwas Schmerzen in meinem Arm und der Schulter... Als ich die Trikorder getestet habe fand ich heraus, dass meine biradiale Klammer leicht verrutscht ist und auf einen Nerv drückt. Könntest du sie mir wieder richten? Das kann ich nicht alleine. Sonst hätte ich keine Wünsche und... Anregungen vielleicht. Da können wir morgen drüber sprechen, wenn es passt.“


=/\= Deck 272 – Quartier Kelley/Lionel, Tag 4 (18:00 Uhr) =/\=

Ich kam gerade zurück zum Quartier, als sich auf dem Gang davor etwas abspielte was ich wohl nie so schnell vergessen würde. Der Mann der mich bedroht und angegriffen hatte wurde von einem Targ scheinbar an der Flucht gehindert. Da ich sah, dass er... bewaffnet war und ich wusste, dass er mit Haarspray und einer kleinen Flamme großen Schaden anrichten konnte entwaffnete ich ihn und hielt ihn fest. „Lassen Sie mich raten... Widerstand ist Zwecklos? Ich habe auf Sie gewartet!“, spuckte er mir entgegen. Ich nickte leicht was mir einen verächtlichen Blick einbrachte. „Denken Sie, dass Sie etwas bewirken, wenn Sie mir das Gesicht verbrennen, oder mich gar töten? Die Borg kratzt das nicht. Und Sie können mir glauben, dass ich genug für meine Taten gestraft bin. Ich wurde assimiliert als ich meiner Tochter ihr Stofftier brachte... Die Rettungskapsel explodierte... Das ist die einzige klare Erinnerung an meinen Mann und meine Tochter. Ich erinnere mich nicht an meine Jugend, oder wie ich meinen Mann kennen lernte... Nicht einmal seinen Namen kenne ich! Aber es bricht mir das Herz wenn ich mich daran erinnere wie ich sie verlor. Ich vermisse es zu schlafen oder ein Glas Rotwein zu trinken... Es sind so simple Dinge die das Leben lebenswert machen und sie sind mir verwehrt. Sie haben gewiss auch viel verloren, doch es bringt Ihnen nichts sich an mir zu rächen.“ Da kam auch schon ein Sicherheitsoffizier und nahm ihn mit. Ich ging ins Quartier und fütterte unsere liebsten.

Als Jason heim kam sah ich ihn an und begrüßte ihn freundlich. Ich hatte mich nach dem füttern umgezogen. „Jason... ich habe heute nichts gekocht. Ich habe aber einen Tisch in einem Restaurant auf dem Promenadendeck bestellt. Hast du Lust?“, fragte ich.
Crewman Recruit Verena Lionel | Nine of Twenty-One
Krankenschwester der Sekundären Krankenstation Starbase G-001 New Hope

Melinda Montgomery
Köchin des Far Oasis
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