NH - Ensign Caryl Bevan - Tec - Log 7 - 21140.2388

Begleitschiff: USS Prophecy NCC - 202012 - Intrepid - Refit Class
Inter.SL: FCpt.Kami - stellv. SL: VAdm. Michaela Quinn

Moderatoren: Chakoty, Oberkommando

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Alexis
Beiträge: 112
Registriert: Di 11. Jan 2011, 01:56
Wohnort: Bielefeld

Sa 1. Feb 2020, 23:54

Wörter: 1048
Beteiligte: Montgomery, Sec (NPC)

<><><> New Hope – Hangar <><><>

Ein seltsames De ja-vue. Die Oberfläche lag ruhig da, glitzerte einladend. „Wir können uns auch nicht erklären woher es so plötzlich kam. Die Umweltkontrollen schlugen Alarm. Als wir hier ankamen ließen die Türen sich nicht öffnen und dann fanden wir das...“ Unschlüssig deutete der Petty Officer auf das Desaster vor uns. Ein Raum voller Wasser. Mit einem leisen Stöhnen fuhr ich mir durchs Gesicht, hockte mich hin um den Tricorder hervor zu holen. „Was für ein Alarm?“ Nervös trat er von einem Fuß auf den anderen, so gut es in dem engen Wartungszugang eben ging. „Ein Feueralarm.“, brachte er nur nuschelnd hervor. „Ein Feueralarm?“, wiederholte ich ungläubig, ließ das Gerät wieder sinken. „Ja, Ma'am.“, er blickte mich äußerst unglücklich an. Noch ein Seufzen meinerseits. Der Scan zeigte nichts ungewöhnliches. Nichts was nicht hierher gehörte, von dem Wasser mal abgesehen. Ein ganz normaler, kleiner Hangar. Kisten voller Kram, Sonden die auf ihren Einsatz warteten, einer unserer technischen Replikatoren für größere Ersatzteile. Immerhin keine Leichen diesmal. „Haben sie die Protokolle schon überprüft? Wer hat den Hangar zuletzt betreten? Und wann?“ - „Noch nicht, wir wollten warten bis...“ - „Bis jemand kommt und ihnen das Denken abnimmt?“, unterbrach ich ihn harsch. Er zuckte leicht zusammen. Und schon tat mit der Tonfall leid. Er konnte ja nichts dafür das es mich daran erinnerte wie... Ich verstaute den Tricorder wieder, ließ meinen Blick noch einmal unschlüssig über die Wasseroberfläche gleiten. Half ja nichts, die Diskussion über das Für und Wider hatte ich bereits einmal geführt und von hier aus ging es nicht. Ein Blick über die Schulter zu dem Sicherheitler. „Können sie schwimmen?“ Irritiert sah er mich an, dann schien er zu verstehen worauf die Frage abzielte. Leichte Panik in seinem Gesicht, dann ein Kopfschütteln. Natürlich nicht, war ja auch eine Fähigkeit die auf einer Raumstation eher selten abgefragt wurde. „Dann überprüfen sie bitte jetzt die Sicherheitsprotokolle.“, entließ ich ihn aus der Situation. Er nickte hastig und machte sich eilig aus dem Staub. Ich ließ mir Zeit damit mich aus den Schuhen und meiner Uniformjacke zu pellen. Ist doch nett, so viel Abwechslung. Gestern auf Bäume klettern, heute eine Runde schwimmen... Ich rief mir noch einmal den Raumplan ins Gedächtnis. Atmete ein paar Mal bewusst tief durch ehe ich mich kräftig vom Rand der Luke abstieß und mit einem Kopfsprung in das unerwartet kalte Wasser eintauchte. Versuchte mich zu orientieren während ich mit kräftigen, absichtlich langsamen Bewegungen Richtung Boden tauchte, nach und nach die Luft aus meinen Lungen entließ. Der Druck auf meinen Ohren wurde stärker, das Licht weniger. Ich erreichte den Replikator, gab eilig die Befehle ein die nötig waren ihn dazu zu bringen, das Wasser zu dematerialisieren. Redete mir tapfer ein, dass mir die Bewegungen die ich meinte im Augenwinkel zu sehen, nur von meinen Unterbewusstsein vorgegaukelt wurden. Einbildung und reflektiertes Licht. Der Replikator aktivierte sich und ich stieß mich ab, sog gierig die Luft ein als ich wieder auftauchte. „Bevan?“ Mein Blick flog zur Wartungsluke. „Ja, Sir?“ - „Was tun sie da?“ Montgomerys Blick irgendwo zwischen Unglaube und Irritation. Ich legte den Kopf leicht schief, schwamm zu ihm hinüber. Hatten wir die Frage nicht gestern erst? „Ich hab den Stöpsel gezogen.“, grinste ich ihn an. Er hielt mir eine Hand entgegen die ich dankbar ergriff. Ließ mir von ihm zurück in den Gang helfen. Der Wasserstand sank bereits. „Was hab ich morgen von ihnen zu erwarten? Eine Runde mit dem Pferd durch die Gänge?“ Ich lachte leise, schlüpfte wieder in die Schuhe. „Gerne, wenn sie mir verraten wo ich das Pferd herbekomme.“ Wieder dieser Blick, als ob er manchmal nicht sicher war ob er mich ernst nehmen konnte. „Was führt sie her, Sir?“ Traute man mir nicht mehr zu allein auf eine simple Anfrage zu reagieren? Immerhin hatte es nur geheißen es gäbe Probleme mit der Umweltkontrolle. Eigentlich fast schon übertrieben dafür einen Offizier und nicht einen Wartungstechniker loszuschicken. Und jetzt auch noch er? Der Lieutenant betrachtete kurz die Wasseroberfläche, schüttelte dann leicht den Kopf. „Es gab letzte Nacht eine Reihe von Fehlalarmen. Ich wollte sehen ob hier ein Zusammenhang dazu besteht.“ - „Wundervoll, wollen sie mich dann nach unten begleiten?“ Ich stand auf, die Jacke noch immer in der Hand. Zu schnell in dem viel zu engen Gang. Fand mich viel zu nah an meinem Gegenüber wieder. Versuchte einen Schritt zurück zu machen, stolperte über mein eigenes Techkit. Traf auf der Suche nach Halt an der Wand hinter mir auf etwas scharfkantiges und ließ automatisch wieder los. Schließlich verhinderte nur die Hand die sich fest um meinen Oberarm legte das ich fiel. Hielt mich fest bis ich wieder stabil stand. „Danke.“, presste ich hervor, richtete mich diesmal deutlich vorsichtiger auf. „Kein Problem. Und jetzt los.“

Die Sicherheitler waren noch immer mit der Auswertung der Zutrittsprotokolle beschäftigt als wir bei ihnen ankamen. „Schon Ergebnisse?“ Der Petty Officer blickte auf und dann äußerst unglücklich drein. „Wie es aussieht hat in den letzten drei Tagen niemand diesen Raum betreten.“, gab er etwas zögerlich von sich. So als ob er selbst nicht daran glauben würde. „Unwahrscheinlich.“, murmelte ich nur, trat an das Kontrollpanel heran. Ein ganzer Raum voller Wasser, von ganz allein? Und der Feueralarm? Beim Versuch wenigstens schon einmal die Sperre der Tür aufzuheben hinterließ ich blutige Fingerabdrücke auf dem Panel. Irritiert hielt ich inne, betrachtete dann meine Handfläche. Stellte fest das sie blutverschmiert war. Ein dünnes Rinnsal begann gerade über das Handgelenk hinabzutropfen. Und in dem Moment in dem mir bewusst wurde das es tatsächlich mein Blut war setzte auch der Schmerz ein. „Sir, ich fürchte sie müssen mich kurz entschuldigen.“

<><><> sekundäre Krankenstation <><><>

Entspannt mit den Beinen baumelnd saß ich auf dem Biobett. Man hatte beim Betreten der Krankenstation mein Anliegen aufgenommen und mich dann zum warten verdonnert. Wasser tropfte von meiner Hose auf den Boden. Ich versuchte mit der Uniformjacke zu verhindern, dass das Blut, das noch immer zwischen meinen inzwischen zusammengeballten Fingern hervor sickerte, das gleiche tat. Der Schmerz hatte sich inzwischen zu einem beständigen Brennen entwickelt. Irgendwie lief das hier alles nicht ganz so wie ich es mir vorgestellt hatte. Und ich vermisste die Resolution und vor allem Brian mehr als ich mir selbst eingestehen wollte. „Kann mich bitte mal jemand in den Arm nehmen?“, murmelte ich leise, schüttelte dann über mich selbst den Kopf. Jetzt nur nicht wehleidig werden.
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