Log 01 – Julia Farell – Präsidentin der Interessenvertretung für Handel und Gewerbe – SD: 21163.1582

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Jadzia_Bennet
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Mo 24. Feb 2020, 15:52

Log 01 – Julia Farell – Präsidentin der Interessenvertretung für Handel und Gewerbe – SD: 21163.1582

Personen: ------

NPC: Tante Kira, Aborak (Informant), Abbaj der Lord Jêntark Vedro Chef des Vedro Clans

Wörter: 1483

Hintergründe und Vorgeschichte

⁂⁂ Mein Büro – Promenadendeck 1 im Bereich der Haupthandelshallen ⁂⁂

„Julia!“ Die Stimme die mich über meine Kommunikationsanlage rief klang laut, schrill und aufgeregt. „Julia, komm sofort hier her in Halle V01. Das ist ein Notfall! Die Station wird angegriffen! Wir sind alle in Gefahr!“
Die Stimme gehörte meiner Tante Kira. Sie war bereits 70 Jahre alt, hatte keine Kinder, nie einen Mann gehabt und deshalb hatte sie es sich wohl zur Aufgabe gemacht mir auf die Nerven zu gehen.
Ich war eine der mächtigsten Frauen unter den Zivilisten hier an Bord der New Hope, doch sie schien irgendwie noch nicht realisiert zu haben, dass ich längst erwachsen war. Sie meinte es allerdings natürlich gut und so ließ ich sie gewähren. Sagte meistens ja zu allem was sie wollte und machte dann das was ich für richtig hielt.
„Danke Tante Kira!“ antwortete ich also ruhig. „Ich komme so schnell ich kann. Ich muss mir erst einen Überblick verschaffen.“
„Mach das Kind, aber bitte beeile dich. Ich bin froh, dass du schon damals als wir hier auf die Station gekommen sind dieses sichere Geheimversteck für unsere Familie hast einrichten lassen. Und ich hoffe die Föderation schafft es die Eindringlinge schnell zu vertreiben. Ich liebe diese Leute von der Sicherheit ja überhaupt nicht, aber im Augenblick wünschte ich mir, wir hätten doppelt so viele von denen hier.“

Nachdem ich meine Tante endlich abgewimmelt hatte wurde es Zeit herauszufinden was da los war.
Mein erster Gedanke war ja, dass Tante Kira mal wieder übertrieben hatte, doch leider wurde mir schnell klar, dass es sogar schlimmer war als das was Tante wusste. Und es war gut, dass sie und der Rest der Familie ins Versteck gegangen war. Dort waren sie sicher und von dort aus konnten sie sogar in unser Schiff beamen dass in einem Hangar stand und gerade gewartet wurde.

Auch für mich wurde es Zeit hier zu verschwinden. Das Promenadendeck war derzeit alles andere als ein Ort an dem man sich aufhalten sollte, wenn man vor hatte irgendwann mal Enkelkinder zu haben.
Ich sicherte also mein Büro, rief meine beiden Leibwächter, bewaffnete mich mit einem kleinen handlichen Phaser, den ich gut unter meiner Jacke verbergen konnte und machte mich auf den Weg.


⁂⁂ Deck 302 – 4. Handelsebene ⁂⁂

Wir waren sehr gut durch gekommen. Unterwegs wollte uns zwar jemand in Uniform der Flottensicherheit aufhalten und in einen Schutzbereich für Zivilisten schicken, doch mit dem Hinweis schnell zu meinen Kindern zu müssen, liefen wir einfach weiter.

Auf Deck 302 angekommen führte mich mein Weg direkt in einen Club, den man nur als Mitglied oder mit Einladung besuchen konnte. Ich war natürlich Mitglied und so bekannt, dass man mich ohne Fragen eintreten ließ. Was auch daran lag, dass den Club mit dem Namen Insomnia von meinem Vater gegründet worden war. Hier passierte nichts von dem ich nicht genau Bescheid wusste.
Drinnen war es dunkel und leise Musik kam aus den Lautsprechern. Ich wusste, dass diese Musik mit einer, für unser Gehör nicht wahrnehmbaren, Störfrequenz unterlegt war, was diese Räume hier absolut abhörsicher machte.
In Begleitung meiner beiden Leibwächter begab ich mich zur Theke.
„Ich suche Aborak“, sagte ich zum Barkeeper und dieser nickte. Hier lange Reden führen zu wollen, wäre sehr unangebracht gewesen. In diesen Räumen ging es nie um höfliche Plaudereien. Hier ging es um Geschäfte. Legale und illegale. Die Illegalen überwogen.
Der Mann hinter der Theke deutete also auf eine dunkle Ecke in der ein Mann saß dessen Aussehen dem einer großen Echse sehr ähnelte.
Ich ging dort hin, nickte ihm zu, bedeutete meinen Leibwächtern aufzupassen und setzte mich wortlos ihm gegenüber. Seit er gesehen hatte dass der Barkeeper mit einer Handbewegung auf ihn gedeutet hatte, waren seine Augen mir gefolgt.
Nachdem ich mich gesetzt hatte deutete er einem Serviceroboter für mich ein Glas zu bringen. Nachdem dieses vor mir stand kippte er es halbvoll mit einer sirupartigen violetten Flüssigkeit aus einer Flasche die vor ihm stand.
Er bediente auch sich selbst und hob dann sein Glas kurz an seine Stirne um es dann in sein Maul zu kippen. Dabei grinste mich eine Reihe gelber Zähne an, die wie spitze Nadeln ausschauten und von denen ich wusste, dass er damit eine Tischplatte glatt durchbeißen konnte wie ich einen Butterkeks.
Ich wusste dass ich ihn tödlich beleidigen würde, wenn ich nun nicht ebenfalls mein Glas erheben würde, um es leer zu trinken.
Mit Todesverachtung, doch ohne eine Miene zu verziehen kippte ich das ekelhafte Zeug hinunter.

„Was willst du?“ begann nun mein Gegenüber das Gespräch.
„Das weißt du“, antwortete ich knapp. „Ich will wissen was hier los ist. Diese Station zu überfallen ist keine Kleinigkeit. Nichts dass man mal eben so macht weil man ein bisschen Beute machen will.
Das hier ist geplant. Warum? Und wer?“

„Was ist dir die Antwort wert?“ fragte Aborak und seine runden Augen verengten sich auf Stecknadelkopfgröße.
Ich schob ihm eine Schreiblesefolie hin auf der eine Zahl stand. Er schaute kurz drauf, löschte das was da stand und schrieb eine neue Zahl drauf die sehr weit über meiner lag.
So ging es ein paar mal hin und her, bis wir uns auf eine Summe geeinigt hatten.
Zufrieden füllte die Echse beide Gläser, wir kippten den Inhalt wieder in einem Zug hinunter. Dann begann er mit leiser Stimme zu erklären:

„Schon vor einer Weile habe ich von dem Plan erfahren, diese Station hier auszuschalten. Die Händler hier werden immer mehr zu einer Konkurrenz für das Konsortium, welche man nicht mehr tolerieren will.
Man wusste allerdings, dass es nicht einfach sein würde die New Hope zu übernehmen oder, wenn das nicht möglich wäre, zu vernichten.
Wie es denen gelungen ist den Adjutanten dieses Audit Teams auf ihre Seite zu bekommen weiß ich nicht, aber sie haben es geschafft.
Und dieser Mann hat mindestens genau so viel kriminelle Energie wir die Bosse des Konsortiums. Es gibt das Gerücht, für das es allerdings keine Bestätigung gibt, dass er etwas mit der Chafin des Audit Teams hatte und diese ihn abserviert hat. Was dazu führt dass er sie abgrundtief hasst.
Zusammen mit Captain Karon Flogan wurde also ein Plan ausgetüftelt. Das Ergebnis erlebst du nun gerade hier live.“

Du sprichst vom Konsortium“, antwortete ich nachdenklich und schaute ihn fragend an. „Das Konsortium ist eine riesige Organisation und ich bin sicher, dass für den Clan Lord Abbaj diese Station unwichtig ist. Im Gegenteil. Ich weiß, dass er hier selbst Handel treibt. Einige Handelshäuser hier gehören ihm, auch wenn sie von Strohmännern geleitet werden.“

„Das ist richtig“, sagte mein Gegenüber und grinste böse. „Und genau das ist der Grund warum ich noch hier bin und nicht abgetaut bin ehe das ganze los ging. Denn wenn Abbaj seine Finger im Spiel hätte wäre ich bereits so weit weg wie ich irgendwie sein kann.

Dieser Überfall war eine solo Aktion des Vedro Clans. Es war nicht mit den anderen Clans abgesprochen. Der Vedro Clan beherrscht das Gebiet des Gammaquadranten in dem sich die New Hope befindet. Deshalb wird dieser Clan niemals damit aufhören diese Station zu bekämpfen.“

„Und nun bleibt die Frage, wie Lord Abbaj reagiert.“ sagte ich nachdenklich und die Echse nickte zustimmend ehe sie weiter sprach:

„Meiner Meinung nach wartet er ab. Hat der Vedro Clan Erfolg so wird er die Beute fordern, als Strafe für den Alleingang, hat der Clan aber keinen Erfolg dann wird dieser sich wohl einen neuen Anführer suchen müssen.“

Ich nickte nachdenklich. Das alles ergab Sinn. Ich wusste dass der Vedro Clan alles versuchte um uns Händlern hier das Leben schwer zu machen. Vor allem indem er versuchte Schutzgelder zu erpressen. Den Einfluss der Föderation und deren Einmischung in die Geschäfte des Clans sah dieser als persönliche Beleidigung die er nicht hinnehmen konnte ohne sein Gesicht zu verlieren.

Ich stand auf und legte einen Chip vor Aborak. Mit diesem Chip konnte er an einem Terminal hier im Club seine Bezahlung abholen. Mit einer schnellen Bewegung griff er danach und lies ihn in seiner Jacke verschwinden.

Lächelnd nickte ich ihm zu und sagte ruhig: „Es war nett miteinander zu plaudern. Doch wenn du das nächste Mal unter dem Tisch eine Waffe auf mich richtest, so wirst du das nicht überleben. Dieses Mal sollte dir das eine Warnung sein.“
Ich drückte auf einen Schmuckstein meines Armbandes und ein kaum sichtbarer Strahl blitzte kurz an der rechten Seite seines Kopfes auf. Aborak schrie laut auf und fasste sich an die Stelle an der vorher sein Ohr war. Der Phaser den er bisher unter dem Tisch in der Hand gehalten hatte fiel mit einem leisen Poltern auf den Boden wo einer meiner beiden Leibwächter ihn aufhob und einsteckte.

Zufrieden verließ ich den Club. Ich hatte nun genug Informationen um meine weiteren Schritte zu planen.
“Großer Geist, bewahre mich davor, über einen Menschen zu urteilen, ehe ich nicht eine Meile in seinen Mokassins gegangen bin.”

Tecumseh, Häuptling der Shawnee
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