NH – LtjG Douglas Mortons – TEC – Log9 – SD: 21168.0830

Begleitschiff: USS Prophecy NCC - 202012 - Intrepid - Refit Class
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Sa 29. Feb 2020, 08:18

NH – LtjG Douglas Mortons – TEC – Log9 – SD: 21168.0830

Personen: LtCmdr. Baumgartner + Team
Wörter: 1.143

Zusammenfassung: Der neue Reaktor funktioniert am Ende wieder zuverlässiger

~~New Hope – Reaktorraum Zeta – Nach Beginn der Eskalation~~

Baumgartner hatte das Team aufgeteilt, nachdem sie Meldung an Hogan und die Brücke gegeben hatte, was wir vorhatten. Sie selbst kümmerte sich um die Konstruktion und Programmierung der externen Zentralsteuerung, während sich der größte Teil unseres kleinen Teams um die Beschaffung der Ersatzteile kümmerte. Mir und einem Ensign wurde die Ehre zuteil, die Teile sinnvoll zu ordnen und die jeweiligen Steuermodule für einen Austausch vorzubereiten. Die Ersatzteile bekamen wir einerseits von den Replikatoren, andererseits mussten auch ein paar Paneele abgenommen und Innereien aus nicht-kritischen Sektionen genommen werden, um die Bereitstellung zu beschleunigen. Diese Beschleunigung ging leider auch auf Kosten der Sicherheit, denn mit jedem Treffer, den die Base einstecken musste, herrschte die Gefahr, dass sich eine Überladung in den einzelnen Elementen bildete, welche sich dann explosionsartig entladen konnte.
Bis Baumgartner mit der Steuerung fertig war, hatte ich den Ensign angewiesen, die benötigten Teile zu sammeln und an die jeweiligen Einheiten zu platzieren, sodass wir die ganze Aktion am laufenden Band erledigen können würden. Effizienz.

Um uns herum lagen einige Meter an ODN-Leitungen, die wir gleich schnell mit der Zentralsteuerung verbinden mussten, teilweise auch per Adapter zwei Leitungen zusammenführen, um auf die gebrauchte Länge zu kommen, auch wenn ich darauf achtete, dass zwischen den einzelnen Anschlussverbindungen immer nur die kürzesten Wege lagen.
Immer wieder gab es Erschütterungen vom Kampfgeschehen draußen. Ab und zu fühlte es sich so an, als würden ganze Raumschiffe gegen die Hülle prallen. Nachdenklich richtete ich meinen Blick auf den Fusionsreaktor. Innerlich hatte ich ja Bedenken, dass die Instabilitäten, welche durch das Strapazieren der Defensivsysteme und das Virus kamen, zu größeren Problemen führen konnte, und ich an einer der am sichersten tödlichen Stellen arbeitete, falls etwas schief ging. Falls. Aber dann war es auch egal. Mein Sternenflottentraining schaltete sich wieder ein, und ich konzentrierte mich wieder auf die Arbeit.

„Mister Mortons, ich bin hier fertig.“, meldete Baumgartner. „Ich werde die Leitungen hier anschließen, kümmern Sie sich um die einzelnen Einheiten.“
„Ja, Sir.“, bestätigte ich und wies die Crewmen an, welche die Ersatzteile brachten, diese ebenso weiter vorzubereiten wie bei den vorherigen Stationen.

Der Ensign und ich machten uns nun daran die erste Station zu ersetzen. Vorsichtig nahm ich die Einheit offline und ersetzte mit gezielten und schnellen Handgriffen die einzelnen Module. Trotz der heftigen Sprünge, welche die Starbase während meiner Arbeit machte, kam ich ganz gut voran. Der Ensign, dessen Namen ich mir einfach nicht merken konnte, beziehungsweise wollte, kam mit seinen Arbeitsschritten nicht sonderlich gut voran. Im Augenwinkel sah ich, wie seine Hände zitterten unter dem Druck, dem er ausgesetzt war. Verdammt, dafür hatten wir keine Zeit. Wenn der Plan funktionieren sollte, mussten wir Zeit sparen, und dafür schnell arbeiten.

„Bleiben Sie ruhig, Ensign.“, sprach ich und beendete meine Arbeit am letzten Modul.
„Tut mir leid, Sir, ich wünschte das könnte ich.“ Das Sprechen beschleunigte seine Arbeitsweise in keinster Weise. Eigentlich wollte ich wieder losknurren, aber das hätte in diesem Moment nichts gebracht. „Es ist nur so, dass ich noch nie in einen Kampf verwickelt war.“ Keine Kampferfahrung, typisch direkter Akademieabgänger. Ich musste zugeben, dass ich selbst zum Glück nur relativ wenig Kampferfahrung sammeln musste, aber für einige war es schwer, sich das erste Mal feindseliger Aggression gegenüber zu sehen. Besonders bedrückend war für Neulinge eine solche Situation, wie wir sie hier hatten. Man bekam nichts mit, was draußen vor sich ging, kein Fenster, kein Zugriff auf Sensoren, keine Möglichkeit aktiv ins Kampfgeschehen mit einzugreifen. Nur Schadensbegrenzung, -behebung, oder Aufrechterhalten der Defensiv- und eventuell auch Offensivsysteme. Und nur die Gewissheit, dass Eindringlinge an Bord waren. Aber für solche Reaktionen hatten wir in unserer Situation keine Zeit. Und ich keine Nerven.
„Geben Sie das her, Ensign, ich mach das.“ Schon während ich sprach, hatte ich ihm schon die ersten Teile aus der Hand gerissen.
„Danke, Sir, ich werde dann an den nächsten…“
„Chief, lösen Sie den Ensign ab. Ensign, Sie kümmern sich um die Vorbereitung der Ersatzteile.“, befahl ich.
„Sir?“, fragten beide Crewmitglieder.
„Stottere ich? Los, das war ein Befehl!“ Waren hier eigentlich alle so begriffsstutzig? Einerseits machten sie sich Sorgen, dass der Kampf schlecht für uns ausgehen konnte, andererseits taten sie nicht viel dafür, dass wir gewinnen konnten.

„So. Die erste Einheit läuft, Commander!“, rief ich meiner Vorgesetzten zu und begab mich sofort gemeinsam mit dem Chief, dessen Namen ich mir ebenfalls nicht merkte, an den nächsten Einsatzort. Mein neuer Mitarbeiter war deutlich routinierter und hatte eine deutlich ruhigere Arbeitsweise. Somit kamen wir sehr viel schneller voran.

„Lieutenant, warten Sie mit dem nächsten, ich muss ein paar Parameter anpassen.“, sagte Baumgartner und bestätigte dadurch meine Effizienz. Schneller als ein Computer, dachte ich.

~~Zeitsprung~~

„Das war der letzte, Commander!“, meldete ich. Baumgartner gab diese Meldung direkt weiter an Hogan und die Brücke. Stabilität von Reaktor Zeta um 20% erhöht. Zwar kamen wir nicht auf die Ausschöpfung der vollen Leistung, aber immerhin besser als vorher.

Ein heftiger Ruck ging durch den Raum, als noch ein heftiger Treffer unsere Schilde herausforderte und damit auch den Reaktor. An einer Wandkonsole ein paar Schritte von mir entfernt sprühten Funken, und bevor jemand irgendetwas sagen konnte, entlud sich eine Überspannung in die Richtung des daran arbeitenden Chiefs. Der Chief, mit dem ich vorher so gut gearbeitet hatte. Er schrie im Schmerz auf und hielt sich die Hände, welche, zu meinem Entsetzen, nun von der Masse reduziert waren und farblich eher gebratenem Fleisch glichen. Der Dampf und der Geruch, der ihnen entstieg, machte den Eindruck nicht weniger schlimm. Ein verängstigter Ensign stand starr neben dem Verletzten und starrte auf dessen Hände. Kurze Zeit hörte man im Raum nichts, außer den Schreien des Chiefs, und das einzige, das man merkte, waren einige Vibrationen, die durch den Boden der Station gingen. Dann schaltete sich wieder das Sternenflottentraining ein, bei Baumgartner und mir als erstes.

„Ensign, holen Sie das Medkit!“, befahl ich, doch der junge Mensch starrte immer noch fassungslos auf die Verletzungen unseres Kollegen. „Los!“, brüllte ich, um ihn aus der Starre zu holen, doch auch das funktionierte nicht. Ich hatte das Gefühl, als würde bald jemand seinen Dienst auf der Station quittieren. Schreibtischjob war vielleicht auch besser für ihn geeignet.
Erneut verlor ich meine Geduld mit dem jungen Mann und holte das Medkit selbst, obwohl der rangniedrigere Ensign deutlich näher an der Medistation stand als ich, schob ihn beiseite und begann mit der Behandlung.
„Er muss auf die Krankenstation.“, erklärte ich, als ich eine erste Begutachtung der Verletzungen abgeschlossen hatte. Ich war zwar kein Mediziner, aber nach dem, was ich noch von der Grundausbildung für Erste Hilfe wusste, konnte ich hier ohne einige Gerätschaften aus einer der Krankenstationen nichts Nachhaltiges für den Unteroffizier tun, weswegen ich ihm nur etwas gegen die Schmerzen gab, und die Wunden verband.

Baumgartner nickte, auch in ihrem Gesicht zeichnete sich ein leichtes Grauen ab. Nun hatte ich nur noch die Hoffnung, dass die Notfalltransporter funktionierten.
Blau
Dem Genitiv sein Tod
Das Dem vom Dienst

Kein Rollenspieler
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