LtCmdr Inola Deren – MED – Log 12 – Stardate: 21173.1592

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Jadzia_Bennet
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Do 5. Mär 2020, 15:57

LtCmdr Inola Deren – MED – Log 12 – Stardate: 21173.1592

Wörter: 995

Personen:

NPC: MHN Julian, Karina Bering (Verwaltungskraft), die Familien Deren und Metri.


~~~~ Sekundäre Krankenstation ~~~~


Ich stand neben dem Bettchen des kleinen Mädchens und schaute ihm beim Schlafen zu. Julian, das MHN welches hier in meinen Behandlungsräumen Dienst machte, hatte die Kleine gut versorgt und darüber war ich sehr froh, denn ich hatte wenig Ahnung von so kleinen Babys.

Noch wusste ich nicht viel über das Kind, doch das würde sich bald ändern. Ich hatte eine unserer Verwaltungskräfte damit beauftragt alles über die Mutter und deren Familie herauszufinden und ausdrücklich befohlen, dass sie gründlich sein sollte.
Es gab irgendetwas, dass mich zu diesem Kind hin zog. Eine tiefe Verbundenheit die ich spürte, mir aber nicht erklären konnte.
Julian hatte das Baby natürlich gründlich untersucht und erfreulicherweise festgestellt das sie vollkommen gesund war.
Irgendwann würde es erfahren müssen, dass seine leibliche Mutter ihr Leben geopfert hatte um ihres zu retten.

„Commander Deren!“ Eine weibliche Stimme riss mich aus meinen Gedanken und schnell ging ich vor die Türe des Raumes um das kleine Mädchen nicht zu wecken.
Dann meldete ich mich: „Deren hier! Sprechen sie.“
Die unbekannte Stimme erklärte:
„Mein Name ist Karina Bering. Ich bin eigentlich für die Patientenakten verantwortlich, doch wegen der derzeitigen Personalsituation habe ich mich um die Personalien der tote Mutter des Babys gekümmert das in ihrer Obhut ist.
Ich konnte einiges herausfinden und seltsamerweise hat das was ich herausgefunden habe mit ihnen und ihrer Familie zu tun. Ich würde das sehr gerne in ihrem Büro besprechen, denn es ist nichts was man mal so schnell mit ein paar Sätzen abhandeln kann.“
„Ich warte in meinem Büro auf sie“, antwortete ich und Miss Bering versprach in zirka zehn Minuten da zu sein.

Zum Glück musste ich auch wirklich nicht lange auf sie warten, denn natürlich war ich sehr gespannt auf das was sie mir zu erzählen hatte.
Ich bat sie sich zu setzen, replizierte für uns beide Kaffee, setzte mich dann ebenfalls und versuchte meine Neugierde so gut es ging zu beherrschen.
Meine Besucherin kam auch gleich zur Sache. Nach einem großen Schluck aus ihrer Tasse begann sie zu erklären:
„Da mein Büro ja nicht weit von der Pathologie entfernt ist, konnte ich schnell dort hin um mich nach der DNA der Frau zu erkundigen. Gleichzeitig machte ich eine Aufnahme von ihr und schickte diese an den Computer mit dem Befehl sie zu identifizieren. Das Ergebnis kam auch sehr schnell und wurde anhand der DNA bestätigt, so dass es daran keinerlei Zweifel gibt.“

Sie machte eine kurze Pause um einen weiteren Schluck zu trinken und ich fragte mich, warum sie so viel Wert darauf legte, dass an den Daten der Person keinerlei Zweifel bestünden.
Ehe ich eine Frage dazu stellen konnte, erklärte sie weiter:
„Die Tote heißt Nalin Deren-Metri und ist Betazoidin. Ihr Mann Tolas Metri ist vor einem halben Jahr tödlich verunglückt. Sie kam hier her um sie zu finden! Das Baby heißt Inkani Deren-Metri.“

„Was!?“, rief ich aus und schaute sie entgeistert an. Das Baby war nicht nur eine Deren, sondern gehörte auch zur Familie Metri. Die Familie der Frau welche mein Bruder hätte heiraten sollen,

Meine Besucherin erzählte weiter:
„Nachdem ich den Namen der Frau hatte, bat ich einen Sicherheitsmann der in der Nähe ihres Quartiers stationiert war dort nachzusehen und alle persönlichen Gegenstände der Toten und des Babys zu sichern und in mein Büro zu transportieren, was dieser schnell erledigte.
Neben Kleidung der Frau und des Kindes und einigen wenigen persönlichen Gegenständen, fand ich auf einem Pad welches ihr gehörte, ein persönliches Logbuch. Ich habe es ihnen mitgebracht. Das wichtigste dass ich da gefunden habe ist die Geschichte dieser Frau.
Einiges von dem was ich nun erzähle weiß ich aus diesem Logbuch, aber das meiste habe ich aus dem Personenregister der Föderation.“
Und so erfuhr ich nun also eine tragische Geschichte von Familienstreitereien und einer großen Liebe.

Die Mutter der Toten war Hanika Deren, eine Großcousine meiner Mutter Liana.
Hanika hatte sich mit der Familie böse zerstritten und diese verlassen. Sie lebte danach auf einem betazoidischen Handelsschiff als Geliebte eines Händlers mit dem sie eine Tochter hatte. Diese Tochter war Nalin.

Von Hanika und ihrem Geliebten fehlt jede Spur. Das Handelsschiff auf dem die beiden lebte gilt als verschollen.

Nalin wuchs im Haus Metri auf, denn Hanika war mit einer der Frauen dieses Hauses eng befreundet und wollte dass ihre Tochter eine behütete Kindheit und Jugend hatte.
Sehr früh schon wurde das Mädchen Jamos Metri, einem Sohn dieser Frau, versprochen, doch Nalin verliebte sich unsterblich in Tolas, den jüngeren Bruder von Jamos. Anscheinend klappten Verbindungen zwischen der Familie Deren und der Familie Metri nie so wie diese geplant waren.

Gemeinsam brannten die beiden durch und schafften es auf die Erde zu kommen wo sie heirateten.

Kurz nachdem Nalin schwanger geworden war, verunglückte Tolas bei seinem Hobby dem Bergsteigen tödlich. Irgendwo hatte Nalin von mir und meinem Bruder gehört und so den Entschluss gefasst zu mir zu kommen und mich um Hilfe zu bitten. Nicht für sich, sondern für ihr Kind, denn sie konnte der Kleinen nichts bieten. Die Familien Deren und Metri wollten nichts mit Nalin zu tun haben, welche Schande über beide gebracht hatte.
Fast hatte sie den Weg zu mir geschafft doch kurz vor dem Ziel beendeten Jentark ihr Leben.
Und nun war das kleine Mädchen mit dem Namen Inkani Deren-Metri hier bei mir.
Für mich stand fest, dass ich mich um dieses kleine Mädchen kümmern würde. Es war eine tragische Geschichte, doch für mein Volk nicht so ungewöhnlich. Gerade in den führenden Häusern gab es sehr viele Dramen, Zwiste und Streitigkeiten, aber auch Liebesgeschichten und tiefe Freundschaften.
Jedes Haus würde Bücher mit Geschichten füllen können. Geschichten voller Tragik. Leidenschaft und Dramatik.

Ich bedankte mich bei Karina Bering für die wirklich gründliche Recherche und verabschiedete mich von ihr.
Als nächstes würde ich die Formalitäten erledigen. Und dann musste ich irgendwann und irgendwie meiner Mutter von all dem erzählen.
“Großer Geist, bewahre mich davor, über einen Menschen zu urteilen, ehe ich nicht eine Meile in seinen Mokassins gegangen bin.”

Tecumseh, Häuptling der Shawnee
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