NH – Commander Tusnelda Maria Rattinger – Audit/Fachbereich MED - Log 5 – SD: 21176.2148

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Jadzia_Bennet
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So 8. Mär 2020, 21:31

NH – Commander Tusnelda Maria Rattinger – Audit/Fachbereich MED - Log 5 – SD: 21176.2148

Wörter: 1131

Personen: Inola Deren, Scarlet Turner, das restliche Audit Team



#### Sekundäre Krankenstation Promenadendeck ####

Ich lag auf einem Behandlungsbett und wartete, bis ein Mediziner für mich Zeit hatte. Da meine Verletzungen zwar schmerzhaft aber nicht lebensbedrohlich waren, musste ich nun mal warten.
Zuerst hatte man gedacht es hätte mich schlimmer erwischt, denn ich war zusammen mit Scarlet auf die Hauptkrankenstation gebeamt worden, doch bereits nach der ersten Untersuchung war klar, dass ich zwar aus vielen kleinen Wunden blutete, dass aber keine so tief war, dass es bedrohlich wurde.
Da man aber den Shockraum 1, in dem ich lag dringend benötigte, wurde ich auf die sekundäre Krankenstation auf dem Promenadendeck gebracht.

Eigentlich wäre ich in dieser Situation sehr ungeduldig geworden, doch seltsamerweise empfand ich plötzlich Sympathie und Verständnis für die Ärzte und Ärztinnen dieser Krankenstationen.
Vielleicht war ich einfach nur dankbar.
Es war Glück, dass ich hier mit relativ leichten Verletzungen gelandet war. Genau so gut hätte ich auch tot sein können, denn ich war noch kurz vor der Detonation an einer Stelle gestanden an der ich wohl nicht überlebt hätte.

Scarlet hatte da viel weniger Glück gehabt. Ehe man uns weggebracht hatte, hatte ich sie gesehen und mir war klar, dass sie wenige Chancen hatte zu überleben. Und mir war auch klar, dass sie bereits tot wäre, wenn nicht eine Marine ihr Leben riskiert hätte um die Admiralin vor einem herabstürzenden Deckenteilzu retten.

Ich wollte mich gerade ein wenig aufsetzen um meinen schmerzenden Rücken zu entlasten, als plötzlich der Alarm los ging. Die Sirenen heulten und kurz wurde alles in rotes Licht getaucht, bis sich der Lärm legte und das Licht wieder normalisierte.
Jetzt war es genug. Ich konnte plötzlich nicht mehr. Ich hatte bisher meine Nerven unter Kontrolle gehabt, doch der Alarm war einfach zu viel. Ich sank in das Kissen zurück und begann hemmungslos zu weinen.

„Plötzlich legte sich eine Hand auf meine Schulter und eine sanfte Stimme sagte: „Commander, weinen sie wenn ihnen das hilft. Sie haben gerade viel durchgemacht. Da würden stärkere Personen als sie es sind die Nerven verlieren. Ich werde mir nun ihre Verletzungen ansehen und dann wird es ihnen schnell besser gehen. Machen sie sich keine Sorgen, die Besatzung der New Hope tut was sie kann. Alle! In allen Abteilungen.“

Ich riss die Augen auf, wischte mir die Tränen weg und blickte in ein Gesicht welches ich kannte. Es war das Gesicht von Commander Inola Deren.
Die Frau vor der ich erst vor kurzem fast panisch geflüchtet war, weil ich es nicht ertragen konnte dass sie in der Lage war meine Gedanken zu lesen.
Nun war es ganz anders. Ich war unendlich froh, dass sie da war. Alleine ihre Hand auf meiner Schulter und ihre ruhigen sanften Worte wirkten sich sehr beruhigend aus. So dass ich sogar fragen konnte was den Alarm ausgelöst hatte.

Sie erklärte mir, dass Flogan wohl nicht alleine gehandelt hatte. Die Station wurde angegriffen. Mehr konnte sie noch nicht sagen.
Ohne weitere Erklärungen begann sie nun mittels eines Dermalregerators meine Wunden zu schließen. Auch einige Prellungen wurden von ihr versorgt. Dann bekam ich noch ein leichtes Schmerzmittel und nachdem das alles erledigt war, hätte ich die Krankenstation verlassen dürfen.

Hätte, denn die Situation machte es unmöglich, sicher von hier in mein Quartier zu kommen. Mal abgesehen davon, dass es dort auch nicht sicher gewesen wäre.

Inola besprach sich kurz über Com mit ihrer Virgesetzten T‘Sai und hatte dann die Lösung.
An diese Krankenstation angeschlossen gab es einen großen Raum, der als Sonderlager diente. Dort wurden bei Bedarf Sonderausrüstungsgegenstände deponiert. Zum Beispiel dann wenn auf der Station eine Epidemie ausbrechen würde. Dieser Lagerraum sollte nun als Sicherheitsbereich für Patienten dienen, die als geheilt entlassen werden konnten, die aber die Krankenstation dennoch nicht verlassen konnten solange wir gegen Eindringlinge kämpften.

„Hören sie Commander“, sagte ich und hielt Commander Deren am Ärmel fest. „Ich bin studierte Medizinerin. Natürlich arbeite ich schon sehr lange nicht mehr direkt in meinem Beruf, aber dennoch denke ich, dass ich nützlich sein kann. Ich könnte helfen den Sicherheitsraum einzurichten, mich dann dort um die Leute kümmern, Leichtverletzte behandeln und was es sonnst noch an Arbeit zu erledigen gibt. Ich will einfach helfen so gut ich kann.“

Mit einem Lächeln dass wirkliche Dankbarkeit ausdrückte nickte mein Gegenüber und meinte dann: „Das ist eine wunderbare Idee Commander Rattinger. Ich denke das würde uns allen helfen. Es würde sie aus den depressiven Gedanken reißen, ich müsste keine Medizinerin abstellen, die hier dringend gebraucht werden und die Menschen welche dort hin kommen haben jemanden der sich gut um sie kümmern kann.“
Nach diesen Worten wies sie den Computer an mich in den entsprechenden Raum zu lotsen, reichte mir noch einen neuen Kommunikator, meinen hatte ich wohl irgendwo verloren, und eilte dann in den nächsten Raum wo sie bereits dringend erwartet wurde.


#### Sicherheitsraum Krankenstation Promenadendeck ####


Als ich hier eintraf war der Raum, bis auf drei Personen die am Boden saßen und sich an eine Wand gelehnt hatten, leer. Ich grüßte sie und dabei bemerkte ich erst, dass einer der drei Personen Commander Limberger war, der wohl auch so wie ich glimpflich davon gekommen war und nun hier darauf wartete, wie es nun weiter gehen würde.

„Walther!“, rief ich erfreut und er sprang auf.
„Tusnelda!“, antwortete er und kam zu mir. „Ich freue mich dass du auch nicht so schwer verletzt wurdest“, sagte er und ich nickte.
Bei der Gelegenheit erfuhr ich nun auch, dass Captain Vladimir Prochorowitsch schon wieder im Einsatz war, denn er hatte mit den Worten: „Ich werde dieses Schwein finden und dann Gnade ihm Gott!“, die Krankenstation verlassen und war wohl auf Kriegspfad.
Comander Anderson war noch auf der Hauptkrankenstetion in Behandlung, aber nicht so schwer verletzt, dass man sich sorgen machen musste.
Scarlet ging es nach wie vor schlecht und man hatte sie in künstlichen Tiefschlaf versetzt, in der Hoffnung, dass ihre Werte sich stabilisieren würden. Die Verletzungen am Körper waren nicht das Problem, sondern eine sehr massive Kopfverletzung, die lebensbedrohlich war.

Zu zweit begannen wir nun, diesen Raum einzurichten. Wir orderten Feldbetten, welche wir auch bekamen. Tische, Replikatoren, Kissen und Decken. Spielsache für die Kinder und viele Dinge welche es den Leuten hier leichter machen würde zu warten bis der Angriff zurückgeschlagen war und wir alle wieder in Sicherheit sein würden.

Mit dem Gedanken, dass die Angreifer die Oberhand gewinnen würden, wollte sich keiner auseinander setzen. Plötzlich war es da und ich hatte keine Ahnung woher es gekommen war.
Das Vertrauen zu dieser Raumbasis und zur Besatzung, die hier für Ordnung und Sicherheit sorgten. Und alles dafür taten, dass wir hier, weit weg von der Heimat, einen Ort hatten wo wir leben konnten.
Manchmal musste ein Dach einstürzen um den Himmel wieder zu sehen.
“Großer Geist, bewahre mich davor, über einen Menschen zu urteilen, ehe ich nicht eine Meile in seinen Mokassins gegangen bin.”

Tecumseh, Häuptling der Shawnee
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