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LtCmdr Inola Deren – MED – Log 13 – Stardate: 21178.1432

Verfasst: Di 10. Mär 2020, 14:20
von Jadzia_Bennet
LtCmdr Inola Deren – MED – Log 13 – Stardate: 21178.1432

Wörter: 1414

Personen: Verena Lionel, Tusnelda Maria Rattinger, Faedre Verreuil(erwähnt)

NPC: Inkani Deren-Metri, T´Sai


~~~~ Sekundäre Krankenstation ~~~~


Nachdem ich mich davon überzeugt hatte, dass die kleine Inkani friedlich schlief und Nanny Susanne, ein Hologramm welches ich nun für sie aktiviert hatte, gut instruiert war, wurde es Zeit mich wieder meiner Arbeit zu widmen. Der Adoptionsantrag war gestellt und ich hatte auch die offizielle Genehmigung, dieses Kind bis zur endgültigen Entscheidung, als Pflegekind in meiner Obhut behalten zu dürfen.
Da es eine Erklärung der leiblichen Mutter von Inkani gab, in der sie schrieb, dass sie zu mir unterwegs war um mich zu bitten für Inkani zu sorgen, war es ohnehin nur eine Formalität, doch der Amtsweg musste natürlich dennoch eingehalten werden.

Noch immer war die Krankenstation voll, doch der Zustrom an neuen Patienten war sehr viel schwächer geworden. Das zeigte mir, dass die Kämpfe wohl weitgehend beendet waren und es zeigte auch, dass es uns gelungen war die Angreifer zu besiegen.

Die Verletzungen vieler Patienten machten mir leider sehr deutlich klar, wie schlimm und rücksichtslos diese Jentark gewütet hatten. Sie hatten auf alles gefeuert was sich bewegte und kein Jentark war. Egal ob es Männer, Frauen oder Kinder waren. Oft hatten sie schwer Verletzten Personen noch mit einer Art Machete Gliedmaßen abgetrennt obwohl diese bereits kampfunfähig waren. Nur um zu demonstrieren wie gefährlich sie waren und dass man sich besser nicht mit ihnen anlegte.
Sie wollten ganz bewusst zeigen wie grausam sie waren, um zu erreichen, dass niemand es wagte sich ihnen in den Weg zu stellen.
Dabei hatten sie die Völker der Föderation allerdings falsch eingeschätzt. Diese machte man generell mit solchem Verhalten eher wütend. Und diese Wut bewirkte dann, dass jeder Einzelne über sich hinaus wuchs und Kräfte aktivierte von denen er oder sie selbst nicht wusste, dass diese vorhanden waren.
Erst wenn diese Leute hier auf der Krankenstation lagen spürten sie wieder den Schmerz, Angst und das Entsetzen und sehr oft brachen sie dann zusammen.
Doch wir Mediziner taten alles um schnell zu helfen und so tat jeder das was er am besten konnte um diese Gefahr abzuwehren. Das war es, was die Föderation stark machte. In Friedenszeiten konnte es ab und zu schon mal chaotisch zugehen, doch wenn es darauf ankam funktionierte es. Oft sogar zu 150 Prozent.

Dieses Zusammenhalten und über sich hinauswachsen in solchen Situationen, hatte sich wohl auch auf die Mitglieder des Audit Teams ausgewirkt, denn nur so konnte ich mir erklären, dass Commander Rattinger plötzlich wie ausgewechselt schien.
Bisher hatte sie alles und jeden kritisiert und war nur damit beschäftigt gewesen Fehler und Mängel zu suchen, doch nun war sie plötzlich in erster Linie dankbar und wollte helfen. Angesichts dessen was sie gerade erlebt hatte, wirkten Staubkörnchen, vergessene Apfelschalen, ein nicht ganz sorgfältig ausgefülltes Protokoll oder ein Arztkittel an dem ein Knopf fehlte einfach banal und unwichtig.
Als es plötzlich notwendig war, hatten die Krankenstationen funktioniert wie ein gut geöltes Uhrwerk. Ohne Worte und großartige Anweisungen war jeder an seinem Platz gewesen und hatte gewusst was er zu tun hatte. Und darauf kam es letztendlich auch an.

Dankbar noch am Leben zu sein und dankbar für die Hilfe welche sie hier bekommen hatte, wollte auch Tusnelda Maria Rattinger nun etwas dazu beitragen denen zu helfen die Hilfe brauchten.
Und ich hatte auch einen Platz für sie, an dem sie eine sehr große Hilfe sein konnte.
Bis die Sicherheitsabteilung für die gesamte Raumstation grünes Licht gab, wollte ich keinen zivilen Patienten entlassen. Noch mussten alle Decks gründlich durchsucht werden, denn es war nicht ausgeschlossen, dass sich Feinde noch irgendwo versteckten, oder dass diese irgendwelche Sprengfallen oder ähnliche Schweinereien hinterlassen hatte.

Und so bot es sich an, Commander Rattinger damit zu betrauen, eine Unterkunft herzurichten und zu betreuen, in der entlassene Patienten warten konnten bis die Sicherheit der New Hope die Freigabe alles Bereiche erteilte. Darunter waren auch viele Bewohner der Prestige-Quartiere, die erst dann wieder dort hin konnten, wenn die teils schlimmen Schäden wieder behoben waren.

Nachdem ich das geklärt hatte, konnte ich mich in Ruhe um meine Verwaltungsarbeiten kümmern. Ich war gerade dabei mir den Belegungsplan der Krankenstation anzusehen, als ein leises Klopfen an der Türe einen Besuch ankündigte.
Auf mein aufforderndes „Herein!“ öffnete sich die Türe und Crewman Lionel betrat etwas zögerlich mein Büro. Ich hatte sie bereits erwartet, da sie schon vor einer Weile gefragt hatte ob ich Zeit hätte und so lächelte ich freundlich und bat sie sich zu setzen.

Als Betazoidin war es für mich natürlich sehr deutlich zu spüren, wie unangenehm meiner Besucherin dieses Gespräch war und so blieb ich einfach ruhig sitzen und wartete bis sie soweit war zu sprechen.

Nachdem sie dann tief Luft geholt hatte, erklärte sie den Grund ihres Besuches. Als ehemalige Borg hatte sie in ihrem Körper nicht nur einige Implantate welche noch nicht hatten entfernt werden können, sondern auch Nanosonden. Diese, so erklärte sie, würde man eventuell einsetzen können um die schlimmen Kopfverletzungen von Scarlet Turner zu heilen.

Ich überlegte kurz ob das eine Option war, ehe ich antwortete:
„Ich danke dir für das Angebot. Mir ist klar, dass es dir nicht leicht fällt über alles zu reden was mit deiner Vergangenheit als Borg zu tun hat. Aber diese Vergangenheit gehört nun mal zu dir und deinem Leben. Es ist nicht wichtig was du irgendwann mal warst, sondern was du heute bist. Und ich habe dich als jemanden kennen gelernt, dessen Menschlichkeit ausgeprägter ist als die vieler anderer Menschen, die nie etwas anderes gewesen waren. Du bist wie du bist und nicht wie du warst. Und so wie du bist, ist es vollkommen in Ordnung. Es wird immer Leute geben welche dich ablehnen wenn sie deine Borg Implantate sehen, doch damit bist du nicht alleine. Vielen Ehemaligen Borg geht es so wie dir und es gibt auch unzählige Wesen die abgelent werden wegen ihres Aussehens, wegen ihrer Herkunft oder einfach weil sie anders sind.
Allein die Tatsache dass du hier sitzt und dir Gedanken darüber gemacht hast ob du Admiral Turner vielleicht helfen kannst zeigt, dass du Mitgefühl für andere hast. Und das ist leider nicht bei allen selbstverständlich.

Was nun dein Angebot betrifft, so kann ich dir dazu noch nichts sagen. Admiral Turner liegt auf der Hauptkrankenstation und über die Behandlung entscheidet Commander T´sai. Zusammen mit Faedre Verreuil. Ich werde den Beiden aber selbstverständlich von deinem Angebot berichten. Sie werden sich dann gegebenenfalls bei dir melden, falls sie auf dein Angebot zurück kommen wollen. Soviel ich weiß hat T´Sai auch bereits Erfahrung im Einsatz von Nanosonden, so dass ich mir sicher bin, dass sie sich bei dir melden wird. Vorausgesetzt die Behandlung hat überhaupt noch Sinn. Soweit ich weiß ist ein relativ großes Areal ihres Gehirns völlig zerstört. Was auch immer wie tun können und tun werden, sie wird nie wieder das was sie vorher war. Auch dann nicht wenn es gelingt deine Nanosonden erfolgreich einzusetzen. Das würde wahrscheinlich ihr Leben retten. Die Frage dabei ist nur, ob dieses Leben dann noch lebenswert ist.“

Aufmerksam hatte die junge Pflegerin mir zugehört. Nun nickte sie und sagte leise:
„Ich hoffe dennoch helfen zu können. Irgendwie hilft es auch mir, wenn die Tatsache dass ich Borg war wenigstens ab und zu etwas positives bewirken kann.“

Ich spürte sehr viel Traurigkeit, aber auch den festen Willen aus der Situation das beste zu machen. Diese Frau war stark und würde mit ihrem Schicksal fertig werden, auch wenn es für sie sehr oft alles andere als einfach war.
Ich verabschiedete mich von ihr und hoffte sehr, dass ihr Angebot helfen würde.
Ich nahm ich mir vor, sie vorerst zur Oberpflegerin zu machen. Ich wollte, dass sie zusammen mit Ensign Chen Liang die Leitung der Pfleger und Pflegerinnen übernahm. Und außerdem die Ausbildung neuer Pflegekräfte leitete und überwachte.
Zumindest solange bis es ihr gelingen würde ihre Zulassung als Ärztin wieder zu erlangen.

Nachdem ich wieder alleine war, arbeitete ich zirka eine Stunde sehr konzentriert und ohne dass ich gestört wurde und während der Zeit kamen kaum neue Patienten auf die Station. Es war also wohl wirklich vorbei und nun ging es nur noch darum die Schäden zu beseitigen und um die zu trauern, die es nicht geschafft hatten.

Es hatte viele Tote gegeben. Vor allem unter den Zivilisten, denn die Jentark hatten ganz gezielt vor allem dort gewütet, wo ihnen kaum Widerstand entgegen gesetzt werden konnte.
Sie hatten die Schwächsten ausgesucht und diese einfach beseitigt, so wie man welkes Laub wegfegt, das einem im Weg war.