LtCmdr Inola Deren – MED – Log 16 – Stardate: 21202.1850

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Jadzia_Bennet
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Fr 3. Apr 2020, 17:31

LtCmdr Inola Deren – MED – Log 16 – Stardate: 21202.1850

Wörter: 1230

Personen: Faedre Verreuil, Verena Lionel

NPC: Inkani Deren, Holonanny Susanne


~~~~ Sekundäre Krankenstation – Mein Büro ~~~~

„Verlegst du deine Wohnung etwa hierher?“ fragte mich Faedre und ich nickte lächelnd.
Meine Freundin hatte endlich einmal die Zeit gefunden mich hier zu besuchen und darüber freute ich mich sehr. Immerhin gab es viel zu bereden. In ihrem Leben gab es einiges das sie verarbeiten musste, und auch bei mir gab es natürlich Neuigkeiten.

Ich zeigte auf meine bequeme Sofaecke und bat Faedre dort Platz zu nehmen.
„Magst du etwas trinken“, fragte ich und ihre Antwort war wie erwartet: „Kaffee!“
Während ich ihr das Getränk replizierte beantwortete ich ihre Frage:
„Ja, ich habe nun hier ein kleines Familienquartier welches ich direkt vom Büro aus erreichen kann. Ich habe nämlich ein Baby bekommen und da brauche ich natürlich mehr Platz.
Außerdem werden derzeit ohnehin Quartiere dringend benötigt, weil ja noch immer viele davon unbewohnbar sind.“
Faedre schaute mich an als würde sie jeden Moment aufspringen wollen und nachschauen ob ich Fieber habe. „Du hast was ……..???“ fragte sie und ignorierte die Kaffee Tasse die ich vor sie auf den kleinen Tisch gestellt hatte.
„Ein Baby bekommen“, sagte ich und grinste sie an während ich weiter sprach:. „Aber du bist doch ganz sicher nicht hier her gekommen weil du Babygeschichten und Umzugsstorys hören willst. Ich kann mir einige Gründe denken wegen denen du mit mir reden willst.“

Faedre ließ sich aber nicht so einfach vom Thema ablenken. Fast schon empört erklärte sie: „Du glaubst doch nicht ernsthaft, dass ich dir irgendetwas erzähle ehe du mir nicht gesagt hast was da bei dir los ist. Ich lasse mir von dir vielleicht mal einen Bären aufbinden, aber auf gar keinen Fall ein Baby. Also los. Raus mit der Sprache!“

Ich lachte und erklärte dann grinsend: „Das hatte ich befürchtet und ich gebe zu, es war auch ein wenig Strategie um dich ein bisschen aufzuheitern. Ich wollte einfach, dass du diese Anspannung ablegst, die ich gespürt habe noch ehe du diesen Raum hier betreten hattest. Nun spüre ich, dass du ein bisschen entspannter bist. Also komm mit. Ich zeige dir meine Tochter. Ich denke die Holonanny ist eh grade dabei die kleine Inkani zu füttern.“

Ich konnte die Neugierde fast körperlich spüren die Faedre plagte, während sie mir in meinen Wohnbereich folgte. Tatsächlich saß dort Nanny Susanne mit Inkani am Schoß welche friedlich an ihrem Fläschchen nuckelte.
„Och, ist die süß“, flüsterte Faedre und schaute mich fragend an.
Ich wusste das es nun höchste Zeit war ihr die ganze Geschichte zu erzählen was ich auch tat, während wir der Kleinen beim Trinken zuschauten.

Nachdem ich alles erzählt hatte schaute meine Freundin mich mit großen Augen an und meinte kopfschüttelnd:
„Das ist eine sehr krasse Geschichte. Inkani ist also eine echte Deren und ihre Mutter starb während sie das Baby zu dir bringen wollte. So kommt eine Jungfrau also zum Kind.“
Nun musste ich lachen und Nanny Susanne schaute mich sofort böse an, denn Inkani hatte den Kopf zu mir gedreht und den Fläschchen Schnuller ausgespuckt. Mit einer energischen Handbewegung scheuchte die Nanny uns aus dem Raum und wir wagten nicht ihr zu widersprechen.

Zusammen mit meiner Freundin ging ich also wieder zurück in mein Büro. Wir setzten uns wieder in die Sofaecke und ich sagte leise und nun doch etwas ernster:

„So Faedre. Nun kommen wir aber zu dir. Ich kann mir sehr gut denken was dich zu mir geführt hat, denn ohne Grund hättest du die Hauptkrankenstation derzeit nicht verlassen. Nicht um mit mir über belanglose Dinge zu tratschen. Ich spüre deinen inneren Konflikt. Ich spüre Verunsicherung und ich spüre auch ein bisschen Traurigkeit.“

Sie nickte, trank einen Schluck ihres Kaffees, der natürlich inzwischen kalt geworden war und begann zu erklären:
„Die Fakten kennst du ja inzwischen, denke ich. Ich habe meine Mutter getötet. Dieser Satz hat sich bei mir irgendwie festgesetzt. Wie ein Mantra kommt mir dieser Satz immer wieder in den Kopf. Mal laut mal leiser, aber er ist da. Du hast deine Mutter getötet Sag mir nicht dass es in dem Augenblick richtig war, denn das weiß ich. Mir ist klar, dass es Notwehr war. Mir ist klar, dass ich Josh retten musste, aber dieser Satz bleibt. Er quält mich und wenn ich versuche ihn los zu werden, wird er nur immer lauter.“

Ernst schaute ich Faedre an ehe ich sagte: „Ich kann dich gut verstehen. Lelina war nun mal die Frau die dich geboren hat. Und natürlich kann ich dir nun sagen, dass sie ein Monster geworden ist, das nichts mehr mit der Frau von damals zu tun hatte.
Doch ich bin mir sicher, ganz viele haben dir bereits erklärt, dass sie den Tot mehr als verdient hat. Und vom Verstand her weißt du das ja auch. Aber es hilft dir nicht.
Noch schwieriger macht es die Tatsache. Dass du selbst bald wieder Mutter wirst. Das füttert deine Gedanken welche dich quälen zusätzlich.
Es wäre nun Unsinn wenn ich dir noch weitere Gründe nennen würde, warum du richtig gehandelt hast und nicht mehr darüber nachdenken sollst. Es gibt meiner Meinung nach nur eines was dir hilft.
Lass diese Trauer zu. Gehe in einen unserer Parks. Suche dir einen Platz an dem du alleine bist und verabschiede dich von Lelina. Lass Tränen zu wenn es dich erleichtert.
Lass Trauer zu und verabschiede dich. Die Frau, welche vor langer Zeit deine Mutter war, wird dich verstehen. Sie wird vielleicht sogar dankbar sein, denn diese Frau von damals würde das Monster ebenfalls hassen welches du getötet hast.
Kämpfe also nicht gegen deine Gefühle an, sondern lasse sie zu und verarbeite diese. Es wird heilen und zu einer der vielen Narben werden welche dir das leben bisher bereits verpasst hat. Aber es wird Zeit brauchen. “

Aufmerksam und ruhig hatte sie mir zugehört. Ab und zu hatte sie dabei zustimmend genickt und nun sagte sie mit fester Stimme welche ihre Entschlossenheit ausdrückte:
„Du hast recht. Ich werde mich von ihr verabschieden. Irgendwo an einem stillen schönen Ort. Ich werde noch einmal an die vielen Dinge denken die ich im Zusammenhang mit ihr erlebt habe. Noch einmal alles hervorholen auch wenn es schmerzt und dann werde ich das alles loslassen.
Und wenn ich damit fertig bin wird sie eine dunkle Erinnerung sein die weit weg im Nebel der Vergangenheit darauf wartet endgültig vergessen zu werden. Ich danke dir Inola. Ich wusste es war gut zu dir zu kommen.“

Ich stimmte zu. Wir unterhielten uns noch eine Weile über alles Mögliche, bis Faedre leider wieder aufbrechen musste. Wir versprachen uns aber gegenseitig, uns in Zukunft öfter zu besuchen, sobald es auf den Krankenstationen wieder Normalbetrieb geben würde.

Nachdem meine Freundin mein Büro verlassen hatte, bekam ich eine Meldung von Verena Lionel die mir mitteilte, dass es Unregelmäßigkeiten bei den Lagerbeständen gab. Unregelmäßigkeiten welche durchaus auch auf Diebstahl hindeuten könnten.
Nachdem ich selbst die entsprechenden Daten überprüft hatte, meldete ich mich in der Sicherheitsabteilung mit der Bitte um Hilfe bei der Aufklärung.
Man teilte mir mit, dass man jemanden schicken würde, der zusammen mit Crewman Lionel diesen Fall aufklären sollte.
Natürlich teilte ich Verena mit, dass sie bald Besuch bekommen würde und dass sie zusammen mit diesem den Fall aufklären sollte. Es war wichtig einen möglichen Dieb schnell zu finden, denn dieses Medikament konnte in den falschen Händen durchaus einigen Schaden anrichten.
“Großer Geist, bewahre mich davor, über einen Menschen zu urteilen, ehe ich nicht eine Meile in seinen Mokassins gegangen bin.”

Tecumseh, Häuptling der Shawnee
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