Personae: Captain Riana Seymore, Colonel Jean Torrent, PO1st Class Gerry McKennly, Lt Andrass Her'De'R, Lt Mitchell Montgomery
Erwähnt: SgtMj Lena Lewis, Ensign Harok
NPCs: LtCmdr Roberts, Schwein-Schwein
Wörter: 1580
=== U.S.S. Prophecy === Deck 1== Konferenzraum ===
„Wie sie nun alle mitbekommen haben ist Colonel Torrent der 1. Offizier des Schiffes, ihr ist ebenso mit Respekt und Höflichkeit zu begegnen wie jedem anderen Offizier der Sternenflotte. Colonel Torrent ist mir im Rang gleichgestellt, weswegen es da keinerlei Probleme geben sollte wenn sie ihnen allen Befehle erteilt, oder?“
Da war sie, die große Bombe, die Captain Seymore platzen ließ. Naja, eigentlich war es kein Bombe mehr, wir alle wussten Bescheid. Spannender fand ich die Erwartungshaltung - sie rechnete förmlich damit, auf zumindest unbewusst ausgedrückten Protest zu stoßen. Oder Widerwillen. Nicht zu unrecht, Starfleet ist nunmal prinzipiell zivil, auch wenn uns unsere Phaserbänke da manchmal Lügen strafen. Für viele von uns waren Marines ein Fremdkörper, eine unnötige Militarisierung der Flotte.
Und für mich?
Am Arsch, meine Freunde! Dem Trainingsprogramm der Marines hatte ich es zu verdanken - ich schickte ein kurzes geistiges Danke an Sergeant Major Lewis - dass ich wieder halbwegs in Form war. Für mein Alter sogar erstaunlich gut in Form. Und davon abgesehen war ich heilfroh über jeden einzelnen Marine an Bord, und noch froher darüber, Colonel Torrent als ersten Offizier zu haben.
Warum?
Weil ich alt war. Zuviel Schlachten gesehen, zu viele Kriege überlebt habe. Und eines sage ich euch: Wenn es hart auf hart kommt, ist ein Marine an der Seite genauso viel wert wie ein Klingone, der dir den Bluteid geschworen hat. Und man brachte es nicht zum Colonel, wenn man seine Karriere hinterm Schreibtisch verbracht hatte. Nein, dazu gehörte, in brenzligen Situation einen kühlen Kopf zu bewahren, unter Druck die richtigen Entscheidungen zu treffen - und seinen Stolz hinunter zu schlucken, wenn es sein musste.
Nichts anderes hatte unsere neue 1. Offizierin mit ihrem Besuch in meiner Sicherheitsstation gemacht. Ein verbohrter Karriereoffizier hätte versucht, die Bedrohung alleine zu meistern, es vielleicht verschwiegen.
Nicht Torrent.
Und genau deswegen war ich doppelt motiviert, die bis jetzt nur vage Sicherheitswarnung ernst zu nehmen, und alles dafür zu tun, dass sie und der Captain sicher waren. Nun ja, das war auch mein Job, oder? Wie auch immer, ich wusste, dass Roberts genauso dachte.
=== U.S.S. Prophecy === Sicherheitsstation === Büro des CXO ===
"Und das ist wirklich das gesamte Bewegungsprofil?"
Gerry nickte.
Ich ging die Daten noch einmal durch, glich die Zeitstempel ab - und pfiff beindruckt durch die Zähne.
"Exzellente Arbeit, Petty Officer, wirklich ganz exzellente Arbeit. Also, was ist Ihre professionelle Meinung?"
Er zuckte kurz mit den Schultern.
"Zuerst dachte ich, niemand kann wirklich so langweilig sein, ich hielt es für eine ausgefuchste Tarnung. Nur Dienst und Meditation? Die allernötigste Nahrungsaufnahme, keinerlei Freizeitaktivitäten? Aber es stimmt tatsächlich: Ensign Harok ist, wer er vorgibt zu sein. Kein Spion, kein Saboteur, einfach nur..."
Ich grinste.
"Unfähig?"
Gerry lachte kurz auf.
"Nun, ich würde natürlich niemals einen Offizier so bezeichnen, aber wenn Sie es sagen..."
Ich klopfte mit den Fingern auf die Tischplatte.
"Petty Officer, ich habe ein wenig herumgeschnüffelt, auf dem kurzen Dienstweg, sozusagen. Unfähig trifft es nicht ganz, es sieht nur so aus. Aber in einem Punkt haben sie Recht - er ist kein Spion oder Saboteur. Und wissen Sie, was er damit wirklich ist?"
Gerry sah mich fragend an, bis ich triumphierend grinsend verkündete: "Nicht mehr unser Problem!"
~~~~ ZEITSPRUNG ~~~~
Ich hatte gute Laune. Nein, das war noch untertrieben. Ich hatte eine scheißgute Laune, gab Schwein-Schwein das eine oder andere Leckerli zu viel, und hatte sogar Spaß dabei, mit Roberts den Dienstplan der Abteilung auszutüfteln. Und das will was heißen. Als er sich wieder in sein eigenes Büro zurückzog, goß ich mir einen weiteren Kaffee ein und drehte MUSIK auf. Es dauerte nicht lange, da sang ich sogar unbewusst mit.
Laut.
Falsch.
Mit Begeisterung!
No future was in Starfleet left for a man with my disgrace,
So I left the jail and I went to seek my fortune out in space,
I signed aboard a merchant ship out for the Hara colony,
And soon we would be trapped into the winds of piracy.
We spied ion trails on horizon and we tried to make a run,
The pirates shot their phaser banks and our running it was done,
When those pirates boarded us they told us one by one,
"You can die or join the crew my boys,
Time flies when you're having rum!"
With a phaser to my forehead,
Well my choice was all too clear,
I took leave of that merchant ship and became a buccaneer,
And though they spared my life I think that if the truth be told,
I'd join them for the promises
Of latinum, rum and gold.
The Nausikaan, he handed me a tricorder and a gun,
And as I signed their articles the captain told me "Son,
Us gentlemen of fortune are living fast and on the run,
So step right up and take your share,
Time flies when you're having rum!"
Time flies when you're having rum me boys,
Time flies when you're having rum,
With a black flag on the outer hull
And you're firing all your guns,
When you take a Ferengi treasure ship,
You divide by the rule of thumb,
Our warp drive will blow soon enough,
Time flies when you're having rum.
So I left the jail and I went to seek my fortune out in space,
I signed aboard a merchant ship out for the Hara colony,
And soon we would be trapped into the winds of piracy.
We spied ion trails on horizon and we tried to make a run,
The pirates shot their phaser banks and our running it was done,
When those pirates boarded us they told us one by one,
"You can die or join the crew my boys,
Time flies when you're having rum!"
With a phaser to my forehead,
Well my choice was all too clear,
I took leave of that merchant ship and became a buccaneer,
And though they spared my life I think that if the truth be told,
I'd join them for the promises
Of latinum, rum and gold.
The Nausikaan, he handed me a tricorder and a gun,
And as I signed their articles the captain told me "Son,
Us gentlemen of fortune are living fast and on the run,
So step right up and take your share,
Time flies when you're having rum!"
Time flies when you're having rum me boys,
Time flies when you're having rum,
With a black flag on the outer hull
And you're firing all your guns,
When you take a Ferengi treasure ship,
You divide by the rule of thumb,
Our warp drive will blow soon enough,
Time flies when you're having rum.
OT - ANMERKUNG - Dieser kurze nachfolgende Part hier spielt parallel zu Tys Mitchell Log, mein Ruf ereilte ihn auf dem Weg zur Brücke
"Lieutenant, sind Sie in Ordnung?"
Ich zuckte zusammen, wirbelte herum.
Her'De'R und Montgomery standen in meinem Büro und sahen mich an, als ob ich den Verstand verloren hatte.
Vollkommen zu Recht. Die Begeisterung über mein altes Piratenlied hatte mich tatsächlich so sehr übermannt, dass ich zu tanzen begonnen hatte.
Mit Schwein-Schwein.
Vorsichtig ließ ich ihre Vorderpfoten los, gab ihr einen Klaps auf den Schinken und drehte die Musik leiser.
Vielleicht war ich sogar ein klein wenig verlegen und rot angelaufen, als ich mich räusperte.
"Ah, besten Dank für Ihr Kommen. Ich habe mich ein wenig Ihres Problems angenommen - nein, um der Wahrheit gerecht zu werden, hat PO Gerry McKennly die Schwerarbeit geleistet. Wie auch immer, wir haben Harok durchleuchtet und beschattet."
JETZT hatte ich ihre volle Aufmerksamkeit. Ich konnte sogar so etwas wie Hoffnung in Her'De'Rs Augen erkennen, eine vage Hoffnung auf eine klitzekleine Chance, Harok schnell loszuwerden. Da musste ich ihn leider enttäuschen.
"Er ist sauber."
Zwei sehr enttäuschte Techniker blickten mich an, und ich setzte schnell nach.
"Allerdings habe ich etwas Interessantes in dem Empfehlungsschreiben in seiner Akte gefunden."
Montgomery knurrte.
"Es ist schon interessant, dass ihm jemand überhaupt ein Empfehlungsschreiben ausstellte."
Ich grinste.
"Ja, das hat mich auch gewundert. Irgendein Lektor auf der Akademie hat es verfasst, es ist das übliche BlaBla, das man schreibt, wenn man jemandem nicht vollkommen die Karriere versauen will. Aber ich habe den Originaleintrag hier - und werft mal einen Blick darauf."
Ich reichte ihnen die Pads weiter, und sie begannen zu lesen.
Diesmal war es Her'De'R, der knurrte.
"...und so wünsche ich jedem künftigen Vorgesetzten von Kadett Harok viel Spaß. Das ist doch purer Zynismus!"
"Ist es auch. Aber was fällt an dem ganzen Schreiben noch auf?"
Montgomery stutzte.
"Die Formatierung. Und die Farben. Niemand macht sich bei einem einfachen Akademieschreiben die Mühe, so aufwändig Schriftarten und Farben zu setzen."
Ich grinste triumphierend.
"Weil es ein Code ist. Offiziell darf ein Lektor einen Kadetten nicht NICHT empfehlen. Inoffiziell war jemand schlau genug, es doch zu tun. Lesen Sie mal nur die hellgrauen Wörter in der Standardschrift."
Montgomery pfiff durch die Zähne, und Her'De'R lachte sogar kurz auf.
"Ok, dieser Einschätzung kann ich schon eher zustimmen. Und was diese Inselbegabung betrifft..."
Ich nickte.
"Ganz genau. Offenbar ist Harok doch eine Bereicherung - wenn man ihm eine tödlich langweilige, langwierige oder unsagbar schwierige Aufgabe gibt, die sein seltsam verkabeltes Gehirn beschäftigt hält. Ich denke, davon haben sie genug?"
Her'De'R bleckte die Hauer, und ich konnte eine gewisse Vorfreude in seinen Augen sehen.
~~~~ Zeitsprung ~~~~
=== U.S.S. Prophecy === Brücke === Zugang ====
Es war so weit, meine erste echte Schicht auf der Brücke dieses wunderbar modernen Schiffes. Immer noch erstaunlich gut gelaunt betrat ich unsere Kommandozentrale, nickte Captain Seymore zu, fing aber schnurstracks zu unserer XO, der ich ein Datenpad überreichte.
Warum? Habt ihr auf der Akademie geschlafen, oder was?
Weil Dienstpläne an den ersten Offizier eingereicht werden, nicht an den Captain, natürlich.
"Bitte sehr, Colonel, hier die Dienstpläne für die ersten drei Tage und alle Ersatzeinteilungen für Aus- und Notfälle."
Colonel Torrent nickte knapp und nahm das Pad entgegen.
Das war natürlich nur die halbe Wahrheit gewesen. Denn in einem für sie sofort erkennbaren Unterverzeichnis waren auch die zusätzlichen Sicherheitsmaßnahmen verschlüsselt abgelegt, die Roberts und ich für sie und natürlich auch Captain Seymore geplant hatten. Wir beide hatten beschlossen, die Sache so gründlich und diskret wie möglich anzugehen. Zusätzlich hatte ich ihr die Position des Waffenlockers abgespeichert, der nur mit Sicherheitscode + Stimme des Captains oder des XO geöffnet werden konnte, und wo neben der Standardausrüstung auch meine beiden Disruptoren lagen.
Als ihr Blick darauf fiel, zog sie kurz eine Augenbraue hoch, ließ sich aber sonst nichts anmerken.
"Gut so, Lieutenant. Eine solide Basis. Aber Sie haben sehr enge Dienstpläne, vergessen Sie nicht, auch Zeit für das Training zu berücksichtigen. Und genug Erholungspausen. Nicht, dass Sie uns verschlafen und stattdessen Ihr Schwein auf die Brücke zum Dienst schicken."
Ich grinste.
"Die Frage ist da wohl - würde jemand den Unterschied merken?"
