AT - Lt John Ertl, Sec - MLog 11 - Stardate 21345.1462

Begleitschiff: USS Prophecy NCC - 202012 - Intrepid - Refit Class
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JohnErtl
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Mo 24. Aug 2020, 13:37

AT - Lt John Ertl, Sec - MLog 11 - Stardate 21345.1462
Personae: Colonel Torrent, SgtMj Lena Lewis, Lt Montgomery, Petty Officer 1st Class Gerry McKennly
NPCs: PO2nd Maxwell
NPCs - erwähnt: Ens Roberts, Crewman Hoex, LtCmdr Roberts, Schwein-Schwein, Sekata, Huliaka, Lt Andrass Her'De'R
Wörter: 1386

=== Oberfläche von Rotary === Landungsbereich Alpha === Medizinisch/Wissenschaftlicher Komplex der Rotaraner ===

„Ertl, koordinieren Sie sich mit Lewis ab. Ich will hier keine Simulation erleben.“
Das konnte ich unser XO nicht verdenken, im Endeffekt sprach sie mir aus der Seele.
„Ich auch nicht Colonel, ich auch nicht.“

Die Arbeit rief - aber zuerst wollte ich sicherstellen, dass die Technik ihre erledigen konnte.
"Lieutenant, haben Sie alles, was sie brauchen? Wie oft werden sie Nachschub aus der Landezone benötigen?"
Montgomery drehte sich zu mir, überlegte kurz.
"Für das Büro der XO haben wir genug hereingeschafft, für den Rest unseres Bereiches - nun, ich schätze ein oder zwei Shuttleladungen, bis wir alles fertig haben. Warum?"
"Weil Landung, Start und der Transport der Güter hierher Zeitfenster erhöhter Sicherheitsgefährdung sind. Sagen Sie mir einfach Bescheid, wenn gerade Nachschub im Kommen ist, und ich schicke einen meiner Leute. Sicher ist sicher. Außerdem haben Sie dann eien zusätzliche Hand zum Anpacken, wenn es schwere Kisten zu schleppen gibt."
Montgomery nickte.
"Das Angebot nehme ich gerne an. Sonst noch irgendwelche sicherheitsrelevanten Vorschläge und Eingaben?"
Ich nickte Lewis zu, die sich inzwischen damit abgefunden hatte, mit mir zusammenarbeiten zu müssen. Naja, wahrscheinlich war ich ihr beim humanoiden Schinken lieber als Gerry beim Antlitz.
"Sergeant Major, ich hätte gerne ihre Meinung. Zugangsbeschränkungen sind selbstverständlich, aber sollen wir Zugangsberechtigungen an Sekata und Huliaka vergeben?"
Sie schüttelte den Kopf.
"Nein, Lieutenant, würde ich nicht machen. Im Prinzip sollte immer einer unserer Leute anwesend sein, wenn Einheimische den Komplex betreten. Was Dr. Sekata betrifft - nun, sie ist unsere Beraterin, nicht unsere Aufpasserin."
Ich nickte knapp.
"Sehe ich genauso. Ich nehme mal an, dass das kein Problem ist, oder, Lieutenant?"
Montgomery schüttelte den Kopf.
"Ganz und gar nicht. Starfleet only, geht klar."
Er machte sich auf die Socken, mit einer Motivation und einem Elan, der mir puren Neid einflößte.
Ich drehte mich zu Lewis.
"Und Colonel Torrent hat ihre Schatten akzeptiert? Einfach so, ohne Murren?"
Die Sergeant-Major nickte.
"Vorschrift und Befehl vom Captain, da kann man nichtmal als XO widersprechen."
"Genauso wenig wie wir dem Befehl widersprechen können, uns koordinieren zu müssen. Hand aufs Herz, Sergeant-Major: Sie halten meine Leute doch für Zivilisten, die in einem Kampfeinsatz nichts zu suchen haben, im besten Fall ein hinderlicher Faktor sind, und im schlimmsten Fall, ohne Namen zu nennen, wie Clowns durch die Arena marschieren. Mit roten Nasen, gepunkteten Plunderhosen und riesigen Pauken in der Hand. Kommt das ungefähr hin?"
Irrte ich mich, oder musste sie gerade mühevoll ein Grinsen unterdrücken?
"Zumindest einige davon, ja, Sir."
Ich nickte betrübt.
"Das Problem ist, dass sie damit Recht haben. Wir SIND Zivilisten, wenn auch welche mit einer rudimentären Kampfausbildung. Niemand von ihnen wurde dezidiert für einen Krieg trainiert."
"Sie aber schon, Lieutenant."
Ich zuckte mit den Schultern.
"Das mag sein, aber das war in der Verteidigungsstreitmacht. Und der Unterschied zwischen einem klingonischen Enterkommando und Ihren Marines ist wie jener zwischen einer in Irland einfallenden Meute Wikinger und einer disziplinierten römischen Legion."
Sie warf mir einen fragenden Blick zu.
"Worauf wollen Sie hinaus?"
Ich holte eines meiner Pads heraus und rief eine Darstellung des Gebäudekomplexes ab.
"Darf ich um Ihre taktische Einschätzung bitten?"
Sie überlegte kurz, ehe sie knapp und präzise antwortete.
"Die Zugänge sind die kritischsten Punkte, ebenso die Landezone der Shuttles. Wir können im Fall eines Angriffes aus dem Landesinneren einen Perimeter hier, hier und hier errichten. Damit hätten Evakuierungen oder Verstärkungen Feuerschutz. Sorgen machen mir die Klippen in unserem Rücken. Beziehungsweise das Meer dahinter."
Ich blinzelte überrascht.
"Warum denn das?"
Lewis runzelte die Stirn.
"Weil wir es mit einer amphibische operierenden Spezies zu tun haben, die uns in dieser Hinsicht überlegen ist."
Damit hatte sie recht, und bewiesen, worauf ich hinauswollte.
"Also gut, das Sicherheitskonzept sollte dann so ausgelegt sein, dass wir innerhalb von weniger als dreißig Min... ich meine Mikes die besagten Perimeter einrichten und zusätzlich Truppen aufstellen, die den Meerzugang im Visier haben."
Sie nickte.
"Ganz genau."
"Und ich glaube, hier sollten die Marines das Sagen haben, unsere Leute nur auf Zuruf verstärken. Ihnen am besten nicht in die Quere kommen."
Falls sie überrascht war, ließ sie es sich nicht anmerken.
"Da haben Sie vollkommen Recht, Lieutenant. Aber jetzt interessiert mich eines - wie sieht die Einschätzung aus der Perspektive eines zivilen Sicherheitsoffiziers aus?"
Ich lächelte und vergrößerte die Darstellung, bis nur mehr der Komplex sichtbar war, zusätzlich holte ich zwei Bilder auf den Schirm - Portraits von Sekata und Huliaka.
"Ich behandle unsere Unterkunft wie einen Tatort. Ich will wissen, wie man hinein- und wieder hinauskommt, ohne einen offensichtlichen Zugang zu benutzen. Ich scanne jeden Raum, jeden Korridor, jede Aussichtsplattform aufs Meer hinaus, suche nach Leitungs- und Lüftungsschächten. Ich versuche herauszufinden, wann es von wem gebaut wurde, ob es jemals einem anderen Zweck diente. Ich will wissen, wie lang ein potentieller Eindringling für jeden einzelnen Weg hier braucht, und wo sich jemand verstecken könnte.
Ich werde Sicherheitstrupps einteilen, die genau das abdecken - und dabei ein Auge auf unsere Leute behalten können. Und diese werden wiederum nach Ihren Leuten rufen, wenn ihnen die Sache zu heiß wird. Wenn wir auf einer Föderationswelt, einem assoziierten oder auch nur neutralen Planeten wären, hätte ich jetzt schon die Akten über Sekata und Huliaka studiert, ebenso wie über alle familiären, politischen und religiösen Verbindungen aller Rotaraner im Einzugsgebiet des Komplexes. Diesen Luxus habe ich hier nicht."
"Was machen Sie stattdessen?"
Ich wandte mich zum Gehen, drehte mich noch einmal halb um.
"Fragen stellen, zuhören, beobachten. Oder anders gesagt - ermitteln, auch wenn es noch kein Verbrechen gibt."
Lewis legte ihren Kopf leicht schief.
"Können wir uns dessen eigentlich hundertprozentig sicher sein?"
Ich grinste.
"Überlassen Sie die Paranoia ruhig mir, ich habe da ein paar Jahrzehnte Vorsprung."

=== Oberfläche von Rotary === Medizinisch/Wissenschaftlicher Komplex der Rotaraner === Altes Fakultätsgebäude === 3. Stock ===

Zufrieden blickte ich auf meine provisorische Sicherheitsstation - die nicht nur aus ästhetischen Gründen einen Blick ins Freie hatte. Irgendwas war da draußen, tief im Meer, etwas Dunkles und bedrohliches. Ein unangenehmes Gefühl in der Magengrube, ein Instinkt, eine Ahnung. Ich vermisste Schwein-Schwein, die mir mit ihrem Knurren immer wieder andeutete, wenn etwas nicht stimmte. Aber die wurde wahrscheinlich gerade von Roberts nach Strich und Faden gemästet. Mir war keineswegs entfallen, dass der Füllstand des Leckerlibechers immer dann bedenklich schrumpfte, wenn ich auf der Brücke und die beiden in der Sicherheitsstation waren.
Gedankenverloren schritt ich durch den Raum, blickte auf das Meer hinaus, strich mit meinen Fingern über die Wand - und stutzte. Da war etwas, ein Kribbeln, ein leichter Strom. Nicht direkt in der Wand, vielmehr die Wand selbst, das Material, aus dem sie gebaut wurde.
Ich blickte mich um, vergewisserte mich, dass ich unbeobachtet war - und stieß meinen linken Zeigefinger tief in die Wand hinein.
Nein, mir war meine bionische Prothese mitsamt den von Lt Her'De'R eingebauten Upgrades nicht peinlich - aber sie war eines der Details, dass man als As im Ärmel behielt.
Tatsächlich, das Kribbeln in der synthetischen Fingerkuppe wurde stärker.
Nachdenklich ging ich zum Schreibtisch, holte meinen Scanner hervor und untersuchte das feine, gräuliche Pulver.
Natürlicher Ursprung, keine Frage - aber da war etwas. Eine schwache Strahlenquelle, ein Kobalt-Nuklid 57. Ich war kein Wissenschaftler, und genau dorthin würde ich es bei nächster Gelegenheit melden, aber ich hatte meine Grundkurse in der Akademie und viele ausgebombte Welten gesehen.
Natürlich konnte es ein absolut natürliches Phänomen sein. Kommt auf den besten Planeten vor.
Aber es konnte genauso gut der Überrest eines vor Äonen mit Trikobalt-Waffen ausgefochtenen Krieges sein. Wenn, dann würde es im Felsen unter uns noch deutlicher messbar sein.
Ich beschloss, das überprüfen zu lassen.
"Petty Officer KcKennly, bitte kommen."
Rauschen, knacksen, Störgeräusche.
Ich runzelte die Stirn.
"Gerry? Was ist bei Ihnen los?`"
Noch mehr Knacksen, ähnlich jenem Geräusch, das man verursacht, wenn man um vier Uhr morgens nach einer Flasche Absinth versucht, ungekochte Pasta zu essen.
"Petty Officer Maxwell? Crewman Hoex?"
Diesmal gesellte sich ein Pfeifen hinzu, ähnlich jenem Laut, das Meerschweinchen von sich geben, wenn man sich versehentlich auf sie drauf setzt.
Schön langsam begann ich, mir Sorgen zu machen.

Schreiber: Cmdr John Ertl
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Chars: Lt John Ertl, Sec, New Hope; Ens Harok, Tec, New Hope


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