NH – PO1st Arksu’R FinloEd – TEC – URPG Log2 - 23198.2105
Personen: LtjG D. McMullen (NPC), ein Counselor?
Wörter: 807
Verwirrt blickte ich nach unten und entdeckte einen Menschen mit roter Kopfbehaarung in Sternenflottenuniform mit dem goldenen Kragen wie ihn typischerweise die technische oder Sicherheitsabteilung an sich hatte, und einer Tasse in der Hand, in der ich, wie bei den meisten Menschen, Kaffee vermutete.
Ich blinzelte zweimal und schaute nochmal auf meine Arbeitsmaterialien, die ich anscheinend wirklich sehr lange angestarrt hatte. Langsam kam ich wieder in die Gegenwart zurück.
„Was?“, fragte ich kurz, denn das war auch alles, was mein Gehirn momentan ohne weitere Ablenkung zustande brachte. Der Mensch schien zu seufzen, auf diese Entfernung war das nur sehr schwierig zu erkennen.
„Anscheinend zwei.“, antwortete er mir auf meine knappe Frage. „Zumindest wenn Sie nicht weiter machen.“, fügte er mit einem breiten Grinsen hinzu. Verdutzt starrte ich nun den Menschen an.
„Was ist eine Glühbirne?“, fragte ich, während ich mir eine brennende Frucht vorstellte.
Der Fremde hustete, weil er in dem Moment meiner Frage einen Schluck seines Getränks zu sich nehmen wollte, aber irgendwie durch meine Aussage irritiert worden schien. „Okay, der war neu…“, murmelte er. Fassungslos starrte ich ihn, immer noch mit der Beleuchtungseinheit in der Hand, an und fragte mich was diesen merkwürdigen Menschen antrieb. Sein Blick wanderte von seiner Tasse wieder zu mir, dann lächelte er. „Warten Sie, ich helfe Ihnen kurz.“ Er deutete auf eine der Lampen. „Die dort müssen Sie austauschen, dann sollten alle wieder durchgängig leuchten.“
Weiterhin verdutzt schaute ich auf die angedeutete Stelle. Dann schaute ich wieder skeptisch den Menschen an. „Ich glaube Ihnen nicht, warum sollte das so sein?“
„Nur so ein Gefühl.“
„Dann testen wir mal Ihr Gefühl.“
„Was bekomme ich, wenn ich recht habe?“
„Dann gebe ich Ihnen ein Bier aus.“, versprach ich. „Bier“ war ein sehr weitreichender Begriff, doch sehr häufig benutzt. Auf meiner Welt war das eigentlich nur die Bezeichnung für ein sehr nahrhaftes Gebräu aus weiter verflüssigtem und in den meisten Fällen fermentiertem Getreidebrei gewesen.
„Deal! Ich habe momentan sowieso frei.“
Ich machte mich sofort an die Arbeit, tauschte die angewiesene „Glühbirne“ und erwartete weiteres Flackern. Doch… kein Flackern, alles leuchtete durchgehend. Innerlich konnte ich das Grinsen des Rothaarigen schon sehen, ohne dass ich mich umdrehte.
„So, und Sie kommen jetzt mit. Ich habe Ihnen eine Menge Zeit gespart.“, sagte er, als ich die Anti-Grav-Einheit absenkte.
„Ich bin im Dienst.“, protestierte ich.
„Sie müssen ja nichts Alkoholisches trinken, sondern mir nur Gesellschaft leisten, während Sie mir ein Bier im Gamma Quark’s ausgeben.“ Eigentlich wollte ich weiter protestieren, aber dann fiel mein Blick auf die anderthalb Offiziersrangpins an seinem Kragen. Mein Gegenüber schien meinen Blick bemerkt zu haben, und fing wieder mit diesem breiten Grinsen an.
Bevor er zu irgendeiner weiteren Bemerkung anheben konnte, sagte ich leicht resigniert: „Ja, Sir.“
~~Gammaquadrant Quark’s~~
Die Bar war um diese Uhrzeit nicht komplett voll, doch war Zeit besonders im Weltraum etwas sehr Relatives. Meine Begleitung störte das anscheinend nicht im Geringsten.
„McMullen. Was führt Sie hier her?“, wurde der Techniker vom Ferengi hinter der Bar begrüßt.
„Mein neuer Freund hier möchte mir gerne ein Stout ausgeben.“ Der Barkeeper setzte einen gespielt skeptischen Blick auf.
„Solange es nur bei dem einen bleibt.“ Dann schaute er mich an. „Lassen Sie sich nicht von dem da ausnehmen.“ Das war ein guter Rat.
„Das sagt ausgerechnet ein Ferengi.“, gab McMullen zurück. Sein Gesprächspartner schnaubte nur.
„Und was darf ich Ihnen bringen, „neuer Freund“?“
Auf meiner Heimatwelt wäre es zu einer frühen Stunde vollkommen normal gewesen alkoholhaltige Getränke zu sich zu nehmen, als einfacher Arbeiter, als Vorgesetzter, Geschäftsmann, König, oder eben als Priester, Kultführer etc. Doch ich entschied mich dagegen. Ich war im Dienst.
„Einen Argellianischen Gewürztee bitte. Standardmischung.“
„McMullen, du bekommst immer merkwürdigere Freunde.“ Der Ferengi schüttelte den Kopf und machte sich daran die Getränke vorzubereiten.
„Was meinte er mit ‚Solange es nur bei dem einen bleibt‘?“, fragte ich meinen Begleiter.
„Beachten Sie ihn gar nicht. Hey, Sie schienen vorhin ein wenig abgelenkt zu sein, bevor ich Sie aufgegabelt hatte.“ Mein Traum.
„Das hatte ich jetzt ganz vergessen… Es muss nichts sein, vielleicht bin ich einfach nur paranoid.“
Ich erzählte ihm von meinem Traum, oder meiner Vision, was auch immer das war. Der Mann hatte in der Zwischenzeit sein Glas geleert und bließ die Backen auf, als ich meine Erzählung beendete. „Harter Tobak. An Ihrer Stelle würde ich vielleicht doch mal mit jemandem reden, der sich ein bisschen besser auskennt.“ Damit stand er auf. „Danke für das Bier und viel Erfolg bei der Ergründung des Traumes.“ Und weg war er. Ich wusste nicht, ob er einfach nur unhöflich war, unsicher wie er mit mir umgehen sollte, oder einfach nur einen dramatischen Abgang bevorzugte. Jedenfalls war ich jetzt wieder alleine mit meinen Gedanken. Ich sollte wieder an die Arbeit gehen, bevor ich noch Ärger bekam. Warum hatte ich mich darauf eigentlich eingelassen?
Am besten sollte ich tatsächlich einen Termin bei einem Counselor buchen.