LtCmdr Inola Deren – MED – Log 07 - Stardate: 21143.1462

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Jadzia_Bennet
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Di 4. Feb 2020, 14:38

LtCmdr Inola Deren – MED – Log 07 - Stardate: 21143.1462

Wörter: 1475

Personen: Faedre Verreuil, Tusnelda Maria Rattinger, Commander Roberts (erwähnt)

NPC: Ein Darsalianer

~~~~ Sekundäre Krankenstation – Tag 4 – mein Büro ~~~~

Ich war gerade dabei einige Bilder aufzuhängen, als sich der Computer meldete:
„Commander Rattinger an Lieutenant Commander Deren und Lieutenant Verreuil. Ich erwarte sie beide in 30 Minuten in Besprechungsraum 8C. Etwaige Termine die anstehen sind zu verschieben. Diese Besprechung duldet keinen Aufschub. Rattinger Ende!“

Die Nachricht war klar, kurz und deutlich. Die Stimme dieser Person war sehr selbstbewusst und befehlend. Sie duldete keinen Widerspruch und schien es gewohnt, dass man ihren Befehlen unter allen Umständen nachkam.

Nur ein paar Minuten nach diesem Befehl öffnete sich die Türe zu meinem Büro einen kleinen Spalt und ein Kopf mit schwarzen Haaren und dunklen Augen schob sich herein.
„Störe ich?“ fragte Faedre, und nachdem ich verneinte öffnete sie die Türe ganz und kam herein.

„Hallo Fae, ich habe auf dich gewartet“, sagte ich, denn natürlich hatte ich meinen Geist schon während ich der Auditorin zuhörte auf Faedre gerichtet.
„Das weiß ich natürlich“, antwortete sie und setzte sich, während ich für uns beide Kaffee replizierte. „Ich kann zwar keine Gedanken lesen, aber ich habe deine Sehnsucht nach meinem Besuch natürlich deutlich gespürt.
Ich lachte. Es war einfach toll Fae zur Kollegin zu haben. Und nicht nur das, ich spürte, dass zwischen uns eine tiefe Freundschaft entstand. Wir kannten uns zwar schon lange, doch bisher hatten sich unsere Wege nur ab und zu gekreuzt. Nun war es anders und ich war sehr froh darüber.

„Was denkst du will diese Frau von uns?“ fragte sie und nahm dankend die Tasse welche ich ihr reichte.
„Ich weiß es nicht...“, antwortete ich, „...und ich möchte es auch nicht vorher wissen. Sie in dem Gewirr von Lebewesen zu finden um zu lesen was sie plant tu ich mir nicht an. Ich bin ganz sicher, sie wird uns mitteilen was sie auf dem Herzen hat.“

Faedre erwiderte grinsend: „Das habe ich auch nicht erwartet, aber du kennst mich, ich bin neugierig und würde gerne wissen worauf wir uns vorbereiten sollen. Hätte ja sein können, dass du zufällig…….“ Den Rest des Satzes ließ sie offen.

Nun lachte ich und sagte leise. „Schwangere sollten ganz ruhig bleiben und jede Aufregung vermeiden. Außer die Aufregung die man vor seiner bevorstehenden Hochzeit hat. Die darfst du haben.“

Nur einen ganz kurzen Moment war meine Besucherin überrascht, doch dann erklärte sie lachend: „Verdammte Betazoiden. Immer müssen die herum schnüffeln. Keinen Respekt vor Privatsphäre haben die! Und du weißt dass ich dich langsam und qualvoll töte, wenn du nicht die Klappe hällst!“

Natürlich wusste ich genau, dass sie das nicht ernst meinte, denn für uns war es nichts ungewöhnliches. Unter Betazoiden, zumindest unter denen die Betazed nie verlassen hatten, war es ganz normal dass es kaum einen Unterschied machte ob man etwas sagte oder dachte.
Anders als zum Beispiel Menschen, waren Betazoiden daran gewöhnt, dass auch Gedanken nicht geheim waren. Nichtbetazoide mussten lernen damit umzugehen, genau so wie wir hatten lernen müssen, dass man Nichtbetazoiden gegenüber nicht offen sagen sollte was man dachte, weil das für diese oft sehr verletzend war.
Und dass ich Dinge die keinen anderen etwas angingen immer für mich behielt wusste sie auch. Das musste keine von uns beiden extra erwähnen.

Ich schaute kurz auf die Uhr, stellte meine Tasse zurück in den Replikator und sagte seufzend:
„Komm, lass uns gehen. Wir sollten nicht sofort einen schlechten Eindruck bei Madame Rattinger machen“


~~~~ Sekundäre Krankenstation – Tag 4 – Besprechungsraum 8C ~~~~


Wir waren pünktlich, Commander Rattinger nicht. Allerdings verspätete sie sich bloß um zehn Minuten.

„Guten Tag! Bitte setzen sie sich“, begrüßte sie uns ein wenig atemlos, wartete bis wir uns an den Tisch gesetzt hatten und fuhr dann fort, während sie vor uns auf und ab marschierte:
„Es tut mir leid dass ich mich verspätet habe, aber auf dem Weg hier her musste ich einem Patienten eine völlig kaputte Pflanze abnehmen, die sehr stank und auf seinem Nachttisch dahin vegetierte. Er wollte sie doch tatsächlich unter allen Umständen behalten. Gesagt hat er allerdings nichts und so etwas kann ich nicht einfach so belassen. Ich verstehe nicht, dass so etwas überaupt passieren kann. Hygiene scheint hier wirklich sehr vernachässigt zu werden. Das wird auf jeden Fall in meinem Bericht stehen.“
Faedre und ich schauten uns an. Uns war sofort klar was da passiert war. Und uns war auch klar, dass das auf keinen Fall in ihrem Bericht stehen würde. Im Gegenteil. Wir waren beide sicher, dass sie hoffen würde, dass keiner erfahren würde was da gerade passiert war.
Denn meine Reaktion war ganz anders als sie wohl erwartet hatte.

Ich aktivierte meinen Kommunikator und rief die Stationsleiterin der Station wo dieser Patient lag.
„Karina! Inola hier. Kannst du bitte so lieb sein und dem Darsalianer eine neue Sonuka Pflanze bringen? Jemand der nicht wusste dass er diese braucht hat seine entsorgt.“
„Wer war den so bescheuert?“ war die Antwort der Stationsoberschwester und ich beendete schnell die Verbindung ohne auf diese Frage einzugehen.

Dann räusperte ich mich um der Auditorin, die mich sehr entgeistert anstarrte zu erklären:
„Es tut mir leid Commander. Dieser Patient stammt hier aus dem Gammaquadranten. Sein Volk dient den Pakari schon seit Ewigkeiten als Hilfsvolk, denn sie sind exzellente Metallbauer.
Diese Pflanze wächst auf deren Planeten wild, wird aber auch angebaut, denn sie ist für diese Spezies lebenswichtig. Sie müssen zu jeder Mahlzeit einige Blätter der Pflanze essen, denn nur so können sie die Nahrungsmittel auch verdauen. Wir haben hier extra für diese Patienten einen Garten angelegt in dem wir diese Pflanze züchten, denn einige Darsalianer arbeiten hier auf der New Hope und ohne dieses Gewächs würden sie vor vollen Schüsseln verhungern, weil dann die Nahrung nicht verwertet werden kann. Darsalianer können auch nicht sprechen, da sie keine Sprachorgane haben. Sie kommunizieren nur mit Handzeichen. Deshalb konnte er ihnen das auch nicht erklären.“

„Äh….., ja….., also…… Das konnte ich ja nicht wissen“, antwortete die Auditorin doch etwas verlegen und beeilte sich das Thema zu wechseln.

„Ich habe sie hier her gebeten, weil ich gerne wissen würde, wie sie die psychische Verfassung von Commander Roberts beurteilen. Als Councelor sollten sie die geistige Verfassung der Stationsleiterin beurteilen können und ich würde gerne wissen, ob es da irgendetwas gibt, was vielleicht irgendwann einmal zu Problemen bei der Ausübung ihres Dienstes führen könnte.“

Faedre und mir war natürlich sofort klar, dass die Auditorin keine Ahnung hatte, in welcher Beziehung wir zu Elena standen und wir würden natürlich nicht so dumm sein, ihr das zu erklären.

„Commander Roberts Psyche wird von uns natürlich sehr genau beobachtet, denn sie ist ja jemand der große Verantwortung zu tragen hat“, antwortete Fae und erklärte weiter, wobei zum Glück nur ich lesen konnte wie erheiternd sie diese Situation gerade fand: „Sie ist ein Vorbild an Ruhe und Gelassenheit. Absolut verlässlich und integer. Sie liebt ihre Arbeit und gibt da, wenn es sein muss, auch mal mehr als 100 Prozent. Für mich gibt es keinerlei Hinweise auf irgendein seelisches Defizit.“

„Commander Rattinger nickte und schaute zu mir: „Sehen sie das genau so Commander Deren?“ fragte sie und ich spürte, dass sie mit Faedres Antwort nicht ganz zufrieden war. Sie wollte zu gerne irgendetwas in dass sie sich verbeißen konnte.
Es tat mir absolut nicht leid sie da enttäuschen zu müssen. Und da ich auch keine Lust mehr hatte mich von dieser Frau ausfragen zu lassen, beschloss ich das Gespräch zu beenden. Ruhig und sachlich erklärte ich also:
„Ich kann dem was meine Kollegin sagt nur zustimmen. Commander Roberts ist eine sehr starke Frau, deren geistige Gesundheit nicht einmal ansatzweise Grund für irgendwelche Besorgnis gibt.
Da ich als Betazoidin Gedanken lesen kann, würde mir auch sofort auffallen, wenn es da irgendetwas geben würde, dass bedenklich wäre.“

Den letzten Satz hatte ich natürlich mit Absicht gesagt und wie so oft bei Menschen tat er auch hier seine Wirkung.
„Sie sind Telepathin?“ fragte sie und so deutlich als würde sie schreien las ich, wie sie plötzlich krampfhaft versuchte an etwas harmloses zu denken. Ich war mir sicher, dass Faedre das Unbehagen der Auditorin deutlich spürte und gegen ein Grinsen kämpfen musste.

„Ja, nun.“ sagte sie während sie in Richtung Türe ging. „Ich danke ihnen für die Beantwortung meiner Frage. Sie haben mir damit sehr geholfen. Leider kann ich mich nicht weiter mit ihnen unterhalten denn ich habe nun ärgerlicherweise einen weiteren Termin zu dem ich nicht zu spät kommen möchte.“
Mit diesen Worten ging, ja rannte sie fast, aus der Türe und schloss diese mit etwas zu viel Kraft hinter sich, so dass es ziemlich laut knallte.

Faedre und ich schauten uns an und dann lachten wir beide so sehr, dass wir Tränen in den Augen hatten. Es tat uns und vor allem ihr einfach gut, einmal herzhaft zu lachen und für kurze Zeit alles andere zu vergessen.
“Großer Geist, bewahre mich davor, über einen Menschen zu urteilen, ehe ich nicht eine Meile in seinen Mokassins gegangen bin.”

Tecumseh, Häuptling der Shawnee
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